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Fritz Cahn Garnier 20 Juni 1889 in Mannheim 8 Juni 1949 ebenda war ein deutscher Jurist judischer Herkunft und Politiker der SPD Er war 1946 Finanzminister von Wurttemberg Baden und von 1948 bis zu seinem Tod Oberburgermeister von Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn eines Arztes und nahm nach dem Abitur ein Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg Munchen Berlin und Freiburg im Breisgau auf welches er mit beiden juristischen Staatsexamen sowie 1913 mit der Promotion zum Dr jur beendete Er trat anschliessend in den Staatsdienst ein und wurde 1922 Stadtsyndikus von Mannheim Neben der Arbeit im stadtischen Dienst war er noch als Dozent der Sozialen Frauenschule tatig und bildete Sparkassenbeamte aus Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde er am 15 Marz 1933 von einem Schlagertrupp in der Frauenschule aufgesucht und in Schutzhaft genommen Wenig spater wurde er aus der Stadtverwaltung entlassen Cahn Garnier war daraufhin in einer Burstenfabrik tatig Nachdem seine Frau als Geisel fur ihren Mann inhaftiert worden war wurde er 1938 im Austausch inhaftiert und spater zeitweilig im KZ Dachau interniert das er jedoch unter strengen Schweigeauflagen wieder verlassen konnte Gleichwohl hatte er sich in Dachau bereits schwere Erkrankungen zugezogen und war in Mannheim mit absolutem Berufsverbot belegt Der Verschleppung ins KZ Theresienstadt entging er kurz vor Kriegsende dadurch dass ihn eine Frau aus Heidelberg 44 Tage bis zum Einmarsch der Amerikaner bei sich versteckte nbsp Grab Cahn Garniers in MannheimUnmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis September 1945 erneut als Stadtsyndikus in Mannheim tatig Dann wurde er zum badischen Landesdirektor der Finanzen in Karlsruhe ernannt und war vom 7 Januar bis zum 16 Dezember 1946 Finanzminister in der von Ministerprasident Reinhold Maier gefuhrten Regierung des Landes Wurttemberg Baden Ausserdem gehorte er der 1946 von der amerikanischen Militarregierung eingesetzten Vorlaufigen Volksvertretung an der frei gewahlten Verfassunggebenden Landesversammlung und danach dem ersten Landtag von Wurttemberg Baden Am 3 November 1947 legte er sein Landtagsmandat nieder Von 1947 bis 1949 war er Erster Vorsitzender der Landeszentralbank Wurttemberg Baden und zugleich Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes Von 1948 bis zu seinem Tod 1949 amtierte er als Oberburgermeister der Stadt Mannheim Er hatte die erste Direktwahl nach dem Zweiten Weltkrieg mit Unterstutzung von KPD und DVP gegen den Amtsinhaber Josef Braun mit 56 6 Prozent gewonnen Er starb 1949 an einem Herzanfall Die Stadt Mannheim benannte 1959 das Cahn Garnier Ufer in der Oststadt nach ihm 1 Auf seinem Grab auf dem Hauptfriedhof Mannheim ist eine rote Sandsteinstele des Bildhauers Edzard Hobbing mit Gesimsabschluss darin ein Flachrelief mit Portrat des Toten 2 Literatur BearbeitenWera Cahn Garnier Dr Fritz Cahn Garnier Oberburgermeister von Mannheim Badische Heimat Heft 1 1959 Friedrich Walter Schicksal einer deutschen Stadt Geschichte Mannheims 1907 1945 2 Bande Frankfurt am Main 1949 1950 Joachim Irek Mannheim in den Jahren 1945 bis 1949 Stuttgart 1983 ISBN 3 17 007530 6 Christian Peters Glucklicherweise bilden wir eine Ausnahme Mannheim in den funfziger Jahren Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 0905 4 Siehe auch BearbeitenListe der Oberburgermeister von MannheimWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Cahn Garnier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fritz Cahn Garnier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Fritz Cahn Garnier in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hinweis bei der Ausstellung Widerstand gegen den Nationalsozialismus Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart Q 1 19 Dr Fritz Cahn GarnierEinzelnachweise Bearbeiten MARCHIVUM Strassennamen Cahn Ganier Ufer Abgerufen am 27 August 2018 W Munkel Die Friedhofe in Mannheim SVA 1992 S 227 Erste Burgermeister und Oberburgermeister von Mannheim Johann Wilhelm Reinhardt 1810 1820 Valentin Mohl 1820 1832 Heinrich Andriano 1833 1835 Ludwig Jolly 1836 1849 Friedrich Reiss 1849 1852 Heinrich Christian Diffene 1852 1861 Ludwig Achenbach 1861 1870 Eduard Moll 1870 1891 Otto Beck 1891 1908 Paul Martin 1908 1913 Theodor Kutzer 1914 1928 Hermann Heimerich 1928 1933 Carl Renninger 1933 1945 Josef Braun 1945 1948 Fritz Cahn Garnier 1948 1949 Hermann Heimerich 1949 1955 Hans Reschke 1956 1972 Ludwig Ratzel 1972 1980 Wilhelm Varnholt 1980 1983 Gerhard Widder 1983 2007 Peter Kurz 2007 2023 Christian Specht seit 2023 Normdaten Person GND 116401508 lobid OGND AKS VIAF 263870049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cahn Garnier FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker SPD MdL Oberburgermeister von MannheimGEBURTSDATUM 20 Juni 1889GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 8 Juni 1949STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Cahn Garnier amp oldid 235610086