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Hans Renner 9 August 1919 in Barringen Tschechoslowakei 10 Juli 1970 war ein deutscher Skispringer und Skisprungtrainer Hans RennerHans Renner rechts mit Manfred QueckNation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikGeburtstag 9 August 1919Geburtsort Barringen Tschechoslowakei TschechoslowakeiSterbedatum 10 Juli 1970KarriereNationalkader seit 1937 Nach einer kurzen aktiven Karriere war Renner zwischen 1954 und 1970 Trainer der DDR Skispringer unter anderem von Helmut Recknagel den er 1960 zum Olympiasieg fuhrte Ausserdem legte er durch die Erfindung der Kunststoffmatte den Grundstein fur das heutige Sommerskispringen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Werdegang 3 Verhaltnis zu den Sportlern 4 Privates 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDer Vater von Hans Renner und seinem Bruder Ernst war Walter Renner ein Schneidermeister in Barringen Walter Renner und seine Ehefrau waren bis zu ihrer Vertreibung im Juni 1945 dort wohnhaft Hans gelangte nach Krieg und Kriegsgefangenschaft in die damalige DDR sein Bruder in die BRD Werdegang BearbeitenRenner wurde im Alter von 18 Jahren Mitglied der deutschen Skisprungnationalmannschaft konnte den Sport jedoch nur kurz aktiv ausuben weil er wahrend des Zweiten Weltkriegs als Offizier der Wehrmacht an der Ostfront eingesetzt wurde Nach dem Krieg geriet Renner in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kam fur funf Jahre in ein Gefangenenlager nach Sibirien ehe er sich Anfang der 1950er Jahre als Spat Heimkehrer im thuringischen Zella Mehlis niederliess wo er zunachst seine aktive Karriere fortsetzte und unter anderem an den DDR Meisterschaften teilnahm 1 Schon zu dieser Zeit seit 1951 bekleidete er das Amt des Kommissionsvorsitzenden im Prasidium des Deutschen Skilaufer Verbandes der DDR 2 Zum Winter 1953 54 beendete Renner seine Laufbahn endgultig und wurde Skisprungtrainer beim SC Motor Zella Mehlis Zugleich ubernahm er die Leitung uber das DDR Skisprung Nationalteam das er zu den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1954 in Falun fuhrte an denen zum ersten Mal ostdeutsche Sportler beteiligt waren Die Weltmeisterschaften verliefen erfolglos Bester DDR Skispringer wurde Franz Renner der den 50 Rang unter 69 Teilnehmern belegte Noch schlechter schnitten Werner Lesser und Harry Glass ab die sich auf den Positionen 53 und 64 klassierten Nach der missgluckten Weltmeisterschaft setzte sich Renner das Ziel die von ihm betreuten Athleten konkurrenzfahig zu machen Den Weg dahin sah er in einem besonders harten Training das seiner Auffassung nach bereits im Sommer beginnen musse Bereits in den 1920er Jahren hatte es Versuche gegeben Skispringen im Sommer auf mit Stroh und Tannennadeln belegten Schanzen durchzufuhren Diese hatten sich jedoch nie durchgesetzt Renner besuchte die Leipziger Messe um neue Anregungen zu bekommen und stiess dort auf den Kunststoff Polyvinylchlorid PVC Durch Zufall an einem Morgen hatte Tau die vor Renners Haustur stehenden PVC Platten befeuchtet fand der Trainer heraus dass der Kunststoff die fur eine Skisprungschanze notwendige Gleitfahigkeit besass wenn er befeuchtet war Er setzte die Idee um und belegte mit den PVC Matten eine kleine Schanze nahe Zella Mehlis auf der er seine Skispringer erste Sprunge absolvieren liess die er positiv einschatzte Unsere Versuche mit unseren spater bekannten Springern wie Harry Glass Werner Lesser und Helmut Recknagel bestatigten nicht nur die Zweckmassigkeit dieser kunstlichen Trainingsschanze sondern auch die Richtigkeit der Trainingsvorbereitung auf Schnee Ersatz 1 Das erste offentliche Mattenskispringen fand am 20 November 1954 mit 15 000 Zuschauern auf der heutigen Jugendschanze in Oberhof statt Hans Renner liess seine Idee patentieren die sich in den Folgejahren in vielen weiteren Landern verbreitete und verdiente bis zu seinem Tod an den Lizenzgebuhren Bis Mitte der 1970er Jahre durften die Kunststoffmatten zudem nur in der DDR hergestellt werden und stellten fur das Land einen devisentrachtigen Exportschlager dar 3 nbsp Harry Glass Manfred Brunner Werner Lesser Hans Renner und Helmut Recknagel von links nach rechts Ab September 1955 bereitete Renner die ostdeutschen Skispringer Glass Lesser und den Anfang 1954 von ihm angeworbenen Helmut Recknagel auf das nachste Grossereignis vor die Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d Ampezzo Bei diesen schnitten die DDR Athleten uberaus erfolgreich ab Glass fuhrte nach dem ersten Durchgang und gewann schliesslich die Bronzemedaille Werner Lesser belegte Rang acht Einen wesentlichen Anteil an dieser Leistungssteigerung wurde Hans Renner zugeschrieben der zum einen fur die Sommertrainings zum anderen aber auch fur die Umstellung auf einen aerodynamischeren Sprungstil verantwortlich war Nach den Olympischen Winterspielen blieb die DDR im Skispringen erfolgreich insbesondere durch Helmut Recknagel der 1957 als erster Deutscher am Holmenkollen triumphierte und drei Jahre spater in Squaw Valley den Olympiasieg errang Hans Renner blieb bis 1966 Trainer in Zella Mehlis ehe er das Amt des Verbandstrainers ubernahm Vier Jahre darauf verstarb er uberraschend im Alter von 50 Jahren kurz vor seinem 51 Geburtstag 2 Renner erhielt zu Lebzeiten mehrere Ehrungen 1958 zeichnete der DDR Vizeprasident Walter Ulbricht ihn und seine Athleten Harry Glass Werner Lesser und Helmut Recknagel mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze aus und wurdigte dabei Renners bewahrte erzieherische und sportwissenschaftliche Leitung 4 Zwei Jahre spater verlieh ihm der Verteidigungsminister Willi Stoph nach Recknagels Olympiasieg den Orden Banner der Arbeit Im Jahr 1998 wurde die Schanzenanlage im Kanzlersgrund die grosste Skisprungschanze Ostdeutschlands nach Hans Renner benannt Verhaltnis zu den Sportlern BearbeitenIn seiner Autobiographie Eine Frage der Haltung bezeichnet Helmut Recknagel seinen langjahrigen Trainer als harte n Hund Er sei von den Skispringern geduzt worden dennoch hatten ihn alle respektiert 2 Als Beispiel fuhrt der ehemalige Athlet Renners Verhalten wahrend der Vierschanzentournee 1955 56 an die gleichzeitig als Olympia Qualifikation galt Dem 18 jahrigen Recknagel misslang die Tournee und er reiste vorzeitig ab woraufhin Renner im Deutschen Sportecho einen Kommentar mit dem Titel Recknagel hat Angst vor grossen Schanzen veroffentlichte Als Feigling dargestellt zu werden sei fur Recknagel unertraglich gewesen dennoch hatten die beiden spater nie uber den Vorfall gesprochen da sie dazu nicht in der Lage gewesen seien 5 Privates BearbeitenNach seinem Tod im Juli 1970 hinterliess Hans Renner seine Ehefrau Gretel seine Tochter Angelika verheiratete Furch und seinen Enkelsohn Nicki Literatur BearbeitenDie Geschichte wie der Hans ein Meister wurde In Manfred Seifert Grosse Liebe Skisport Sportverlag Berlin 1978 S 82ff Helmut Recknagel Eine Frage der Haltung Das Neue Berlin Berlin 2007 ISBN 978 3 360 01298 2 Michael Krauss Die Ahnenlisten der Ahnenforschung Krauss Brandenburg an der Havel 2016 S 72 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Renner Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Geschichte wie der Hans ein Meister wurde In Manfred Seifert Grosse Liebe Skisport Sportverlag Berlin 1978 S 82ff a b c Recknagel S 33f Die Erfindung der Kunststoffmatten skisprungschanzen com Recknagel S 88 Recknagel S 46f Normdaten Person GND 1207399310 lobid OGND AKS VIAF 4603158630999323370001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Renner HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Skispringer und Skisprung TrainerGEBURTSDATUM 9 August 1919GEBURTSORT Barringen TschechoslowakeiSTERBEDATUM 10 Juli 1970 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Renner Skispringer amp oldid 220316753