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Hans Ernst Arnold Felix Butow 28 Dezember 1894 in Volpersdorf 9 Mai 1974 in Hamburg war ein deutscher Konteradmiral Er hatte massgeblichen Anteil an der Formung der deutschen Schnellbootwaffe im Zweiten Weltkrieg und unterlief bei Kriegsende als Admiral der Kriegsmarinedienststelle Hamburg Hitlers Befehl zur vollstandigen Zerstorung des Hamburger Hafens Laufbahn BearbeitenButow trat am 1 April 1914 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein besuchte die Marineschule Murwik und setzte seine Ausbildung uber den Beginn des Ersten Weltkriegs hinaus auf dem Schulschiff Vineta fort Anfang September 1914 kam er auf die Derfflinger Ende Januar 1915 auf die Schwaben und Ende Oktober 1915 auf den Kleinen Kreuzes Augsburg Dort avancierte Butow Mitte Juli 1916 zum Leutnant zur See Von Anfang Januar bis Mitte April 1918 besuchte er erneut die Marineschule Murwik und war anschliessend als Torpedo und Wachoffizier auf der Konigsberg tatig Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes war Butow nach Kriegsende von Januar bis Juli 1919 beim Freiwilligenverband 1 Garde Reserve Regiment im Grenzschutz Nordost und anschliessend als Ordonnanzoffizier bei der 2 Marine Brigade Im Mai 1920 wurde er in die Reichsmarine ubernommen zur Schiffsstammdivision Nordsee versetzt und Ende September zum Oberleutnant zur See befordert Nach einer Bordzeit von Ende Mai 1921 bis Mitte April 1923 als Torpedo und Wachoffizier auf dem Kreuzer Arcona wurde Butow Kompaniefuhrer und Adjutant der VI Kustenwehrabteilung Daran schloss sich eine Verwendung als Wachoffizier und Kommandant bei der 3 Torpedobootshalbflottille an und in dieser Stellung stieg er am 1 April 1926 zum Kapitanleutnant auf Ende September 1927 wurde Butow an die Marineschule Murwik versetzt war hier zunachst fur ein Jahr Adjutant und anschliessend Fuhrer der Fahnrichskompanie Ab Ende September 1929 gehorte er fur drei Monate als Admiralstabsoffizier dem Stab des Befehlshabers der Seestreitkrafte der Nordsee an und wurde am 1 Januar 1930 in gleicher Eigenschaft zum Stab des Befehlshabers der Linienschiffe versetzt Butow versah vom 23 September 1932 bis zum 26 September 1934 Dienst als Chef der 1 Torpedobootshalbflottille in Swinemunde stieg als solcher zum Korvettenkapitan auf und war ab Ende September 1934 fur zwei Jahre als 1 Admiralstabsoffizier beim Stab des Fuhrers der Torpedoboote Am 4 Oktober 1936 wurde er 1 Adjutant beim Kommando der Marinestation der Ostsee sowie am 1 April 1937 zum Fregattenkapitan befordert Im November 1938 nach dem Anschluss Osterreichs wurde Butow Chef der Donauflottille und am 1 April 1939 erfolgte seine Beforderung zum Kapitan zur See Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs er vom 30 November 1939 bis zum zur Auflosung der Dienststelle im April 1942 Fuhrer der Torpedoboote FdT In dieser Eigenschaft nahm er im April 1940 im Rahmen der Kriegsschiffgruppe 4 auf seinem Flaggschiff Luchs an der Besetzung Norwegens Unternehmen Weserubung teil die Kristiansand und Arendal besetzte Fur sein Wirken wurde ihm am 12 Marz 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen In der Presseerklarung zur Verleihung heisst es Kapitan zur See Butow Fuhrer der Torpedoboote hat sich wahrend der Norwegen Unternehmen durch personlichen Einsatz und Schneid bei der Besetzung und insbesondere durch schnelles Anlandsetzen der Landungstruppen trotz starker Gegenwehr grosse Verdienste erworben Seit dem Fruhjahr 1940 leitet er den Einsatz der Schnellboote im Westraum und hat damit entscheidenden Anteil an den grossen Erfolgen unserer Schnellboote Kapitan zu See Butow hat eine Anzahl erfolgreicher Feindfahrten personlich gefuhrt Als FdT war er an der Planung der nicht durchgefuhrten Operation Seelowe der Invasion Englands beteiligt wobei seinen Streitkraften die Deckung der westlichen Torpedoboote aus Cherbourg und der ostlichen Flanke Schnellboote von Holland und Belgien aus des Landungsunternehmens zugedacht war Zu Beginn des Russlandfeldzugs 1941 wurde durch seine Streitkrafte im Finnischen Meerbusen der Bau der grossten Minensperre vorgenommen Ab Mitte Mai 1942 wirkte Butow als Chef des Stabes der Marinestation der Ostsee und wurde am 1 Januar 1943 zum Konteradmiral befordert Im Juni 1943 wurde er Chef des Stabes beim Marineoberkommando der Ostsee Er wurde am 8 Juni 1944 Befehlshaber der Sicherung der Ostsee und ubernahm am 1 Dezember die 10 Sicherungs Division deren Aufstellung mit der Auflosung seiner bisherigen Dienststellung einherging Im Februar 1945 wurde er Admiral der Kriegsmarinedienststelle Hamburg In dieser Stellung war Butow fur Verwaltungsfragen an Land die Steuerung der Handelsschiffahrt und die Bereitstellung und Ausrustung von Transportschiffen fur militarische Zwecke zustandig Dazu gehorte wesentlich der bereits weitgehend zerstorte Hafen Hamburg Am 22 Marz 1945 erging der Fuhrerbefehl gemass dem der Hafen nachhaltig unbrauchbar gemacht werden und die Stadt bis zum letzten Mann verteidigt werden solle Im Einvernehmen mit dem Hamburger Kampfkommandanten Generalmajor Alwin Wolz beschloss Butow die Ausfuhrung des Befehls zu verhindern Mit hohem personlichen Risiko auf Befehlsverweigerung stand Erschiessung verfolgte er eine Verschleppungstaktik indem er immer wieder bei seinen Vorgesetzten eine Lahmung statt der befohlenen Zerstorung der Hafenanlagen forderte und Gegenvorstellungen einreichte die auf die Wichtigkeit der restlichen Transportinfrastruktur fur das Uberleben des Volkes hinwiesen und auf die Aushebelung des Zerstorungsbefehls abzielten Wochenlang lavierte er dabei auf dem schmalen Grat zum Befehlsverweigerer bzw Saboteur Am 1 Mai 1945 riskierte er die offene Rebellion indem er dem Chef der Seekriegsleitung meldete dass Butow aufgrund der Feindlage den Zerstorungsbefehl nicht ausfuhren werde Dem falligen Standgericht entging er durch die Kapitulation Hamburgs am 3 Mai Nach der Kapitulation geriet er in englische Gefangenschaft aus der er Ende 1946 entlassen wurde Literatur BearbeitenDallies Labourdette Jean Philippe Deutsche Schnellboote Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 613 02673 2 Hafen in Gefahr In Hamburger Abendblatt vom 9 April 1955 Ende ohne Schrecken In Hamburger Abendblatt vom 6 Mai 1965 Jan Heitmann Tage zwischen Tod und Leben Hafenblick Nr 9 Hamburg September 2005 Dermot Bradley Hrsg Hans Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 1499 3 S 190 191 Die Ritterkreuztrager der deutschen Wehrmacht 1939 1945 Teil VII Die Uberwasserstreitkrafte der deutschen Kriegsmarine Band 1 A K Biblio Verlag Osnabruck 1995 PersonendatenNAME Butow HansALTERNATIVNAMEN Butow Hans Ernst Arnold Felix vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Konteradmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 28 Dezember 1894GEBURTSORT VolpersdorfSTERBEDATUM 9 Mai 1974STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Butow Marineoffizier amp oldid 231475366