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Dieser Artikel erlautert das Flaggschiff von Vizeadmiral Nelson in der Seeschlacht von Trafalgar zu anderen Schiffen siehe Liste von Schiffen mit dem Namen Victory HMS Victory ist ein Linienschiff ersten Ranges das Anfang der 1760er Jahre fur die Royal Navy gebaut wurde Bekanntheit erlangte die Victory als Flaggschiff von Vizeadmiral Nelson in der Seeschlacht von Trafalgar Sie ist das alteste in Dienst befindliche Kriegsschiff und liegt heute im Portsmouth Historic Dockyard wo sie als Flaggschiff des Ersten Seelord und als Museumsschiff dient Victory SchiffsdatenFlagge Grossbritannien GrossbritannienSchiffstyp Linienschiff Dreidecker Heimathafen Portsmouth Historic DockyardEigner Royal NavyBauwerft Chatham Dockyard ChathamBaukosten 63 176 Pfund Sterling 1 Bestellung 14 Juli 1759Kiellegung 23 Juli 1759Taufe 30 Oktober 1760Stapellauf 7 Mai 1765Indienststellung 12 Marz 1778Verbleib Flaggschiff des Ersten Seelords und MuseumsschiffSchiffsmasse und BesatzungLange 69 30 m Lua Breite 15 80 mTiefgang max 8 76 mVerdrangung 3 500 tn l Vermessung 2 142 bm Besatzung 850Takelung und RiggTakelung VollschiffAnzahl Masten 3Anzahl Segel 31Segelflache 5440 m Geschwindigkeitunter Segeln max 10 kn 19 km h Bewaffnung30 32 Pfunder Kanone 28 24 Pfunder 44 12 Pfunder 2 68 Pfunder Karronade Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Name 2 Geschichte 2 1 Erstes Seegefecht von Ouessant 1778 2 2 Zweites Seegefecht von Ouessant 1781 2 3 1782 bis 1789 2 4 Mittelmeer 2 4 1 Seeschlacht bei Kap St Vincent 1797 2 5 Seeschlacht von Trafalgar 1805 2 6 1806 bis 1945 2 7 Nachkriegszeit 1945 bis heute 3 Technische Beschreibung 3 1 Schiffsmasse 3 2 Antrieb 3 3 Bewaffnung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseUrsprung und Name BearbeitenDie heute noch existierende Victory ist das sechste Schiff der Royal Navy das diesen Namen trug 1758 riefen die Minister Konig Georgs II ein ehrgeiziges Projekt zum Bau von zwolf neuen Linienschiffen ins Leben An der Spitze der Liste befand sich ein noch unbenanntes Schiff ersten Ranges mit uber 100 Kanonen das in Chatham Kent zu bauen sei Bereits fur das folgende Jahr rechnete man mit der Kiellegung Das Jahr 1759 war das Jahr der Siege fur Grossbritannien Gemessen an militarischen Erfolgen war es der Hohepunkt des Siebenjahrigen Krieges Auf dem Land triumphierten britische Truppen und ihre Verbundeten in Surat Indien Minden und Quebec Zur See verzeichnete man die gewonnenen Schlachten bei Lagos und Quiberon Aus der Euphorie um die Siege heraus gab man dem Schiff den Namen Victory englisch fur Sieg Der Entwurf der Victory stammte von Sir Thomas Slade Er basierte auf dem der Royal George von 1756 Geschichte BearbeitenDie Victory wurde am 14 Juli 1759 in Auftrag gegeben und am 23 Juli 1759 in Chatham auf Kiel gelegt A 1 Am 30 Oktober 1760 wurde das Schiff als Victory getauft und am 7 Mai 1765 vom Stapel gelassen 2 Die Baukosten betrugen 63 176 Pfund Sterling 3 Nach dem Abschluss der Bauarbeiten wurde die Victory der Reserve in Chatham unterstellt A 2 Mit dem Eintritt Frankreichs in den Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg wurde die Victory am 12 Marz 1778 unter dem Kommando von John Lindsay in den aktiven Dienst gestellt Im Mai 1778 wurde Lindsay durch Konteradmiral John Campbell ersetzt nachdem Admiral Augustus Keppel seine Flagge auf der Victory setzen liess 4 Erstes Seegefecht von Ouessant 1778 Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Ouessant 1778 Am 9 Juli 1778 stach die Victory von Spithead aus zusammen mit einer Flotte von 30 Linienschiffen in See nachdem eine franzosische Flotte bestehend aus 29 Schiffen 160 km westlich von Ouessant gesichtet worden war Der franzosische Admiral Louis Guillouet d Orvilliers hatte Befehl jegliche Gefechte zu vermeiden Durch den Windvorteil konnten die Franzosen in der Nacht in nordliche Richtung segeln Wahrend der nachsten drei Tage versuchte Keppel vergeblich die franzosische Flotte zu stellen die sich immer weiter in den Atlantik zuruckzog Durch mehrmalige Winddrehung und wiederholtes Wenden beider Flotten kam es am 27 Juli gegen 11 20 zum Gefecht 5 6 Wahrend zwei seiner Schiffe in den Hafen von Brest fluchten konnten mussten sich die verbliebenen 27 Schiffe nun der britischen Streitmacht stellen Die Wetterbedingungen waren mit wechselnden Winden und heftigem Regen in den Tagen vor der Schlacht sehr schlecht fur ein Gefecht Am 27 Juli am Tag der Schlacht waren die Bedingungen gunstiger Den Briten gelang es eine annahernde Schlachtlinie zu segeln wahrend die Franzosen sich nicht in einer geordneten Formation positionieren konnten Tatsachlich gelang es zwar den schnellsten franzosischen Schiffen an der britischen Linie vorbeizusegeln die Victory gelangte jedoch in Gefechtsreichweite und konnte das Feuer auf das 110 Kanonen Schiff Bretagne und das 90 Kanonen Schiff Ville de Paris eroffnen Keppel signalisierte seinen Schiffen die Verfolgung aufzunehmen die diesem Befehl aber offenbar nicht Folge leisten konnten sodass es nicht zu weiteren Kampfhandlungen kam Keppel musste sich spater dafur vor einem Militargericht rechtfertigen bevor der Vorfall spater sogar zu einem parteipolitischen Streit im Konigreich Grossbritannien ausartete Am 8 Februar 1780 wurde die Victory in Portsmouth mit Kupferplatten an ihrem Rumpf ausgestattet Dies sollte ein Eindringen des Schiffsbohrwurms in das Holz und auch Fouling verhindern Im April wurden die dreissig 32 Pfunder Kanonen des unteren Kanonendecks durch dreissig 42 Pfunder ersetzt Ausserdem erhielt sie zwei 24 Pfunder Karronaden auf dem Vorschiff und sechs 18 Pfunder Karronaden auf dem Poopdeck 4 Zweites Seegefecht von Ouessant 1781 Bearbeiten Am 2 Dezember 1781 wurde die Victory von Kapitan Henry Cromwell Frankland 1741 1814 unter der Flagge von Konteradmiral Richard Kempenfelt befehligt Sie lief am 10 Dezember 1781 zusammen mit elf anderen Linienschiffen einem 50 Kanonen Schiff 4 Ranges und funf Fregatten aus um einen aus Brest kommenden franzosischen Konvoi abzufangen Kempenfelt ordnete die Verfolgung an nachdem die ersten feindlichen Schiffe gesichtet worden waren Er ubersah den Umstand dass der Konvoi von 21 Linienschiffen unter dem Kommando von Admiral de Guichen begleitet wurde Damit war die zweite Schlacht von Ouessant eingeleitet Als Kempenfelt schliesslich die gegnerische Ubermacht erkannte gab er sich mit der Eroberung der 15 Konvoischiffe zufrieden und zog sich mit diesen Prisen zuruck Die franzosischen Geleitschiffe waren durch einen aufkommenden Sturm weit verstreut und konnten nicht mehr rechtzeitig eingreifen Deshalb begaben sie sich zuruck in heimatliche Gewasser ohne dass es zu weiteren Gefechten kam 7 1782 bis 1789 Bearbeiten Am 9 April ubernahm John Bowmaster das Kommando wurde aber bereits zehn Tage spater durch Henry Duncan ersetzt Fur den grossten Teil des Jahres leistete sie Geleitschutz fur Konvois in der Nordsee Nachdem sie an der Schlacht von Kap Spartel teilgenommen hatte kehrte sie im Oktober nach der Befreiung von Gibraltar am 15 November nach Spithead zuruck Am 27 November segelte sie nach Portsmouth wo sie fur eine Uberholung ausgemustert wurde Dabei stellte man strukturelle Schaden fest die durch die Kupferbeplankung entstanden waren A 3 4 Mittelmeer Bearbeiten Nach der Kriegserklarung an Frankreich am 1 Februar segelte Admiral Samuel Hood nach Toulon wo er die Burger uberredete sich den franzosischen Royalisten anzuschliessen und den britischen Streitkraften die Einnahme der Stadt und die Kaperung der franzosischen Flotte zu gestatten 8 Wahrend der Invasion von Korsika beteiligte sich die Victory an der erfolgreichen Belagerung von Bastia und Calvi Am Ende des Jahres kehrte das Schiff in die Heimat zuruck 4 Nachdem Vizeadmiral William Hotham das Kommando uber die Mittelmeerflotte ubernommen hatte beteiligte sich die Victory an der Schlacht bei den Hyerischen Inseln Nach der Schlacht segelt sie nach Saint Florent wo sie fur den Rest des Jahres verblieb 4 Seeschlacht bei Kap St Vincent 1797 Bearbeiten Hauptartikel Seeschlacht bei Kap St Vincent 1797 nbsp Admiral John Jervis 1 Earl of St Vincent1796 kommandierte Kapitan Robert Calder die Victory unter der Flagge von Admiral Sir John Jervis 9 Die vereinte franzosisch spanische Flotte mit 38 Linienschiffen war der britischen Mittelmeerflotte mit 15 Linienschiffen zahlenmassig stark uberlegen und zwang diese ihre Stellungen auf Korsika und Elba aufzugeben und sich an den Tajo zuruckzuziehen 10 Am 18 Januar stach Jervis mit zehn Linienschiffen aus Lissabon in See um einen Konvoi nach Brasilien zu eskortieren und sich anschliessend vor St Vincent mit den Schiffen von Konteradmiral William Parker zu vereinigen 11 Nachdem Jervis am 13 Februar vom Auslaufen der spanischen Flotte unter dem Kommando von Jose de Cordoba erfahren hatte trafen beide Flotten am Morgen des 14 Februars aufeinander 12 Als Jervis im Laufe des Vormittags die tatsachliche Anzahl der spanischen Schiffe in Erfahrung gebracht hatte entschied er sich zwischen den beiden Gruppen hindurchzufahren 13 Gegen 11 Uhr begannen die Spanier eine Kiellinie zu bilden Durch dieses Manover war die britische Luv Kolonne dem Feuer von zwanzig bis einundzwanzig Schiffen ausgesetzt Daraufhin wendete Jervis nach Sudsudwest und liess ebenfalls eine Kiellinie bilden 14 Gegen 11 30 Uhr hatte die britische Vorhut die Vorhut der spanischen Schiffe erreicht und eroffnete das Feuer was von den Spaniern sofort erwidert wurde 15 Gegen 13 Uhr war in der britischen Linie eine Lucke entstanden die de Cordoba in einem letzten Versuch nutzen wollte um seine geteilte Flotte wieder zu vereinen nbsp Die Seeschlacht bei St Vincent Gemalde von Robert Cleveley aus dem Jahr 1798 Gleichzeitig signalisierte Jervis eine geeignete Position zur gegenseitigen Unterstutzung einzunehmen und den Feind nacheinander anzugreifen Die HMS Captain unter dem Kommando von Kommodore Nelson befand sich am Ende der britischen Flotte und war dem Zentrum der spanischen Luv Division am nachsten Er kam zu dem Schluss dass das befohlene Manover den britischen Schiffen nicht erlauben wurde die Spanier einzuholen Er ignorierte den Befehl und segelte direkt auf die spanischen Schiffe zu Kurz darauf signalisierte Jervis mehreren Schiffen der Captain zu folgen Durch den nun entstehenden Kampf gelang es den Briten drei Schiffe zu entern und den Rest der spanischen Flotte zum Ruckzug zu zwingen 16 Seeschlacht von Trafalgar 1805 Bearbeiten Hauptartikel Schlacht von Trafalgar 1805 befehligte Vizeadmiral Nelson die britische Flotte vor Toulon In der Hoffnung die Franzosen herauszulocken und in einer Schlacht zu stellen beliess er es lediglich bei einer lockeren Blockade Im Marz konnte das Geschwader von Admiral Villeneuve in Toulon die britische Blockade umgehen schloss sich bei Cadiz mit einem spanischen Geschwader zusammen und segelte zu den Westindischen Inseln Als Nelson am 10 April davon erfuhr nahm er die Verfolgung auf Nachdem er die Briten nach Westen gelockt hatte segelte er zuruck nach Europa wo er beabsichtigte die Blockade von Brest zu durchbrechen 17 18 Nachdem Nelson Villneuve nur um wenige Tage verpasst hatte segelte er nach Europa zuruck Am 19 August erreichte er England wo die Victory bis Mitte September uberholt wurde 19 Nach dem Abschluss der Arbeiten stach die Victory am 15 September in See und vereinigte sich am 28 September mit der Blockadeflotte vor Cadiz 20 Am 21 Oktober sichteten die Briten die franzosisch spanische Flotte die tags zuvor in See gestochen war und nahmen die Verfolgung auf Um 6 40 Uhr signalisierte Nelson seiner Flotte zwei Kolonnen zu bilden Sein Plan war in zwei Linien auf den Gegner zuzusegeln und die gegnerische Schlachtformation zu durchbrechen 21 Dabei sollte die Victory die Luv Division und die HMS Royal Sovereign die Lee Division anfuhren Beide Linien segelten daraufhin ostwarts auf den in nordlicher Richtung fahrenden Gegner zu Nachdem die Victory fur 40 Minuten dem Kreuzfeuer mehrerer Schiffe ausgesetzt war konnte sie gegen 12 30 Uhr die feindliche Linie durchbrechen und das Feuer auf die Bucentaure und Redoutable eroffnen 22 nbsp Die Schiffskonstellation und ordnung in der Schlacht von TrafalgarDurch eine massive Breitseite in den Heckspiegel wurde ein Grossteil der Besatzung getotet sodass die Bucentaure bereits nach zwei Minuten kampfunfahig war A 4 Die franzosische Neptune naherte sich daraufhin der Bucentaure und feuerte auf die Victory wobei sie Schaden am Fockmast und am Bugspriet erlitt Die Victory fiel daraufhin nach Backbord ab und feuerte auf die sich von Steuerbord nahernde Redoutable Beide aufeinander zu steuernden Schiffe kollidierten daraufhin und lagen nun direkt nebeneinander 23 nbsp Tod Nelsons Das Gemalde befindet sich derzeit an Bord der Victory genau an dem Spant der auf dem Bild zu sehen istIn dem sich anschliessenden Melee wurde Nelson von einem Musketenschuss schwer verwundet und unter Deck gebracht wo er gegen 16 30 Uhr verstarb In der Zwischenzeit erreichte die Temeraire den Ort des Geschehens und nahm die Redoutable mit der Victory ins Kreuzfeuer worauf die Besatzung sich gegen 13 30 Uhr ergab 24 25 Als immer mehr britische Schiffe in die Schlacht eingriffen und sowohl die Hauptflotte als auch die Nachhut allmahlich uberwaltigt wurden unternahm Vizeadmiral Pierre Dumanoir gegen 14 Uhr einen letzten Versuch die Schlacht zu wenden Kurz darauf musste er sich jedoch zuruckziehen und Villeneuve war gezwungen seine Flagge zu streichen 26 Nach dem Ende der Schlacht geriet die Victory in einen schweren Sturm und erlitt dabei massive Schaden Nachdem sie in Schlepp genommen worden war erreichte sie schliesslich am 29 Oktober Gibraltar Nachdem das Schiff seetauglich gemacht worden war verliess die Victory am 4 November Gibraltar in Richtung England Als sie am 1 Dezember den Armelkanal erreichte wurde sie erneut in Schlepp genommen und erreichte am 5 Dezember Spithead wo sie vor Anker ging 27 1806 bis 1945 Bearbeiten nbsp Die Victory im Jahr 1884Am 15 Januar 1806 wurde die Victory in Chatham zur Uberholung ausgemustert Nach dem Abschluss der Arbeiten am 3 Mai wurden acht ihrer kurzen 12 Pfunder auf dem Achterdeck als auch samtliche Kanonen auf dem Vorschiff durch 32 Pfunder Karronaden ersetzt Am 18 November 1807 wurde sie erneut uberholt und zu einem Linienschiff 2 Ranges herabgestuft Am 31 Januar 1808 wurde die Victory wieder in den aktiven Dienst gestellt 27 Im Marz 1808 wurde sie der Baltic Fleet unter dem Kommando von James Saumarez unterstellt Im Januar 1809 beteiligte sich die Victory wahrend der Schlacht bei La Coruna an der Evakuierung der britischen Armee Am 24 Januar 1810 wurde sie in Portsmouth zur Uberholung ausgemustert und am 12 Februar wieder in den aktiven Dienst gestellt Am 28 April nahm sie ihren Dienst in der Ostsee wieder auf und kehrte Ende November wieder in die Heimat zuruck Nach ihrer Ankunft in Spithead am 11 Dezember ging Saumarez von Bord und Konteradmiral Joseph Yorke ubernahm das Kommando Nachdem die Victory zeitweise als Truppentransporter eingesetzt war ubernahm am 2 April Saumarez erneut das Kommando und kehrte mit ihr in die Ostsee zuruck wo sie bis September verblieb 27 Nach ihrer Ankunft in Portsmouth am 4 Dezember 1812 wurde die Victory am 18 Dezember fur umfangreiche Umbauten ausgemustert Die Arbeiten begannen am 26 Marz 1814 und wurden am 15 Januar 1816 abgeschlossen Die Kosten betrugen 79 772 Pfund Sterling Am 31 Januar 1824 wurde die Victory wieder in den aktiven Dienst gestellt und war bis zum 24 April 1830 das Flaggschiff des Port admiral 28 1831 ordnete die Admiralitat an die Victory abzuwracken und ihre Einzelteile in anderen Schiffen wiederzuverwenden Offentlicher Protest fuhrte jedoch dazu dass die Anweisung ausgesetzt wurde und die Victory weitgehend vergessen an einem Liegeplatz in Portsmouth festgemacht wurde Im Oktober wurde die Victory offiziell zum Hilfsschiff fur das Flaggschiff des Port admiral die HMS Wellington und es war zivilen Besuchern erlaubt fur Besichtigungen an Bord zu kommen 28 29 Am 18 Juli 1833 besuchte Queen Victoria zusammen mit ihrer Mutter der Herzogin von Kent an Bord des Schiffes Veteranen aus der Schlacht von Trafalgar 30 1837 wurde sie zum Flaggschiff des Admiral superintendent in Portsmouth 28 Am 21 Oktober 1844 stattete die Konigin dem Schiff erneut einen Besuch ab 31 Von 1859 bis 1869 war sie das Flaggschiff des Oberbefehlshabers in Portsmouth und ab 1869 Beiboot der HMS Duke of Wellington 28 Durch den sich immer weiter verschlechternden Zustand entstand 1887 ein Leck wodurch die Victory zu sinken drohte Daher wurde das Schiff fur umfangreiche Reparaturmassen eingedockt 32 Am 23 Oktober 1903 wurde sie von der HMS Neptune gerammt und erlitt dabei schwere Schaden 28 Anlasslich der Hundertjahrfeier der Schlacht von Trafalgar begann das offentliche Interesse an dem Schiff wieder aufzuleben 33 1922 befand sich die Victory in einem sehr schlechten Zustand Daher initiierte die Society for Nautical Research ein Projekt um sie in den Zustand vor der Schlacht von Trafalgar zu versetzen Dies geschah in Abstimmung mit der Admiralitat die das Schiff weiterhin als Flaggschiff des Oberbefehlshabers in Portsmouth nutzte 34 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten unterbrochen 1941 erlitt die Victory bei einem Angriff der deutschen Luftwaffe schwere Schaden der Kiel sowie ein Teil des Fockmastes wurden zerstort 35 36 Nachkriegszeit 1945 bis heute Bearbeiten Um den Befall durch den Gescheckten Nagekafer zu bekampfen wurde ab den 1950er Jahren eine Reihe von Praventivmassnahmen ergriffen darunter die Entfernung von Schotten um die Luftzirkulation zu verbessern Ausserdem wurde ein Grossteil des Eichenholzes durch olhaltige Hartholzer wie Teak und Iroko ersetzt 37 2005 konnten die in den 1920er Jahren begonnenen Arbeiten abgeschlossen werden 38 nbsp Die Uniform von Vizeadmiral Nelson in der Admiralitatsmesse an Bord der VictoryErfullt von Geschichte und Marinetradition wurde der Victory von Philip Watts der Beiname The Westminster Abbey of the Royal Navy verliehen Sie dient auch heute noch dem Commander in Chief der Royal Navy fur offizielle Empfange und Veranstaltungen Zudem ist sie immer noch ganz im Sinne britischer Tradition offiziell Flaggschiff des Ersten Seelords ihrer Majestat Die Victory kann in Portsmouth besichtigt werden Sie befindet sich in den Historic Dockyards in einem Trockendock und ist komplett vom Kielschwein bis zum Oberdeck begehbar lediglich Admiralitatsmesse und Kapitanskajute sind nur durch einen kleinen Durchgang von aussen zu besichtigen In der Admiralitatsmesse ist eine originalgetreue Nachbildung der Uniform von Lord Nelson ausgestellt das Original findet sich im Marinemuseum in Greenwich Nur wenige der Geschutze an Bord sind echte Kanonen aus der damaligen Zeit ca 8 Stuck davon drei 32 Pfunder des unteren Kanonendecks Der Rest wurde durch Geschutzattrappen z B auf dem Aussendeck ersetzt um das Museumsschiff optisch aufzuwerten und den Eindruck eines voll bestuckten Kriegsschiffes zu gewahrleisten Die Verwendung von Attrappen hat aber auch statische Grunde da durch die Trockenlegung die Tragkraft des Holzes nachgelassen hat Wurde das volle Gewicht der alten Kanonenzahl auf den Decks lasten konnte es zu Schaden kommen Die Takelage ist ebenfalls nicht vollstandig Nur die unteren Masten bis zum Eselshaupt sind aufgeriggt Technische Beschreibung BearbeitenSchiffsmasse Bearbeiten Die Victory hat eine Gesamtlange von 69 30 m eine Breite von 15 80 m und einen Tiefgang von 7 34 m Ihre Tonnage betragt 2 142 bm und ihre Verdrangung 3 500 tn l 39 Antrieb Bearbeiten Die Victory war als Dreimast Vollschiff getakelt Mit einer Gesamtsegelflache von 5440 m erreichte das Schiff eine Hochstgeschwindigkeit von 10 Knoten 40 41 Bewaffnung Bearbeiten Die Bewaffnung bestand aus dreissig 42 Pfundern auf dem unteren Kanonendeck achtundzwanzig 24 Pfundern auf dem mittleren Kanonendeck und dreissig langen 12 Pfundern auf dem oberen Kanonendeck Dazu kamen zwolf 12 Pfunder auf dem Achterdeck und vier 6 Pfunder sowie zwei 68 Pfunder Karronaden Die Besatzung bestand aus 850 Offizieren und Mannschaft 42 Unteres Batteriedeck Mittleres Batteriedeck Oberes Batteriedeck Backdeck Achterdeck Kanonen Geschossgewicht Design 30 42 Pfunder 28 24 Pfunder 30 12 Pfunder 2 6 Pfunder 10 6 Pfunder 100 Kanonen 536 037 kg 1778 30 32 Pfunder 28 24 Pfunder 30 12 Pfunder 2 6 Pfunder 10 6 Pfunder 100 Kanonen 468 012 kg 1793 30 42 Pfunder Kanonen 28 24 Pfunder Kanonen 30 12 Pfunder Kanonen 2 12 Pfunder Kanonen 2 32 Pfunder Karronaden 10 12 Pfunder Kanonen 102 Geschutze 566 875 kg 1805 30 32 Pfunder Kanonen 28 24 Pfunder Kanonen 30 12 Pfunder Kanonen 2 12 Pfunder Kanonen 2 68 Pfunder Karronaden 10 12 Pfunder Kanonen 102 Geschutze 520 618 kg Literatur BearbeitenNoel C L Hackney HMS Victory VEB Hinstorff Verlag Rostock 1985 John McKay Victory Delius Klasing Bielefeld 1994 ISBN 3 7688 0866 1 John McKay The 100 gun ship Victory Anatomy of the ship Naval Institute Press Annapolis MD 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Company New York 2014 ISBN 978 0 393 24314 7 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons HMS Victory Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien HMS Victory Webseite des National Museum of the Royal Navy englisch Website zur HMS Victory von Heinrich Siemers mit vielen historischen und technischen Details Aussenansichten von Bug und Steuerbordseite der HMS Victory in Portsmouth Animiertes GIF ca 6 MB How an 18th Century Sailing Battleship Works auf YouTube 3D Animation des Aufbaues der HMS Victory englisch Anmerkungen Bearbeiten Fur den Kiel und fur die untersten Plankengange der des Rumpfes verwendete man Ulme Fur den Steven die Spanten das Brustband und die aussere und innere Beplankung des Hauptdecks wurde Eiche genutzt Die Beplankung des Oberdecks und der Schotten verwendete man Fichte Mit dem Ende des Siebenjahrigen Krieges 1763 bestand kein Bedarf an einem Kriegsschiff dieser Grosse Dies war darauf zuruckzufuhren dass man bei der Befestigung Eisennagel verwendet hatte wodurch es zu Kontaktkorrosion gekommen war Bezuglich der Verluste nach dem ersten Gefecht der Bucentaure mit der Victory gibt es unterschiedliche Angaben Vizeadmiral Villeneuve soll die im Artikel angegebenen Verluste von 400 Mann und 20 Kanonen geaussert haben nachdem die Victory ihre Breitseite in den Heckspiegel der Bucentaure gefeuert hatte Andere Quellen nennen 197 Tote und 85 Verwundete unter den Schwerverletzten war auch Kapitan Magendie Einzelnachweise Bearbeiten Winfield British Warships in the Age of Sail 1714 1792 S 1568 Goodwin The ships of Trafalgar S 22 Hackney Victory S 10 a b c d e Goodwin S 23ff Clowes The Royal Navy a history from the earliest times to the present S 413 ff Syrett The Royal Navy in European waters during the American Revolutionary War S 41 ff Christopher The HMS Victory Story S 42 Ireland The Fall of Toulon S 178 Winfield S 6 Mostert The Line upon a Wind S 187 ff Clowes S 305 Bradford Nelson S 133 Marcus The age of Nelson S 77 Clowes S 307 ff James The Naval History Of Great Britain Vol 2 S 35 Clowes S 316 Best Trafalgar S 121 Mostert S 458 ff Bradford Nelson S 323 Clowes S 126 Clowes S 133ff Adkin The Trafalgar companion S 485 ff Adkins S 502 f Clowes S 144 Adkin S 502 508 Mostert S 498 a b c Goodwin S 29ff a b c d e Goodwin S 32 Winfield First Rate S 67 f Christoper S 107 Alan Aberg Saving the Victory In The Mariner s Mirror 2005 Nr 2 S 359 doi 10 1080 00253359 2005 10656955 Aberg S 360 Christopher S 111 Smith Heritage of the Sea S 61 f Longridge The anatomy of Nelson s ships S 69 Christopher S 114 f Goodwin Nelson s Victory S 87 Nelson s historic sail unveiled Abgerufen am 6 Oktober 2022 Goodwin Nelson s Victory S 12 Brown Britain s historic ships S 20 Goodwin S 22 Lyon The Sailing Navy List S 62 f 50 801755555556 1 1096 Koordinaten 50 48 6 3 N 1 6 34 6 W Normdaten Korperschaft GND 1230017453 lobid OGND AKS LCCN n81089989 VIAF 144257496 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Victory amp oldid 238454611