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Gunungan indonesisch Berg bergartig auch kayon kayonan kakayonan von kayu Holz ist eine Figur in den erzahlenden Theaterformen wayang in Indonesien die vor allem im wayang kulit genannten Schattenspiel in Java Bali und Lombok gebraucht wird Die in Java lanzettformige und in Bali oben gerundete symmetrische Figur aus durchscheinendem Pergament erscheint als erste am Beginn der Auffuhrung auf dem Bildschirm verschwindet als letzte an deren Ende markiert zwischendurch Szenenwechsel und kann als Requisit dienen Sie symbolisiert den Weltenberg im indischen Kulturraum Meru den Weltenbaum und die Einheit des Weltganzen und ermoglicht auf magische Weise den Gottern und Ahnen im Verlauf des Spiels in den wayang Figuren anwesend zu sein Im nahezu verschwundenen Bildrollendrama wayang beber ist der gunungan zwischen die Bilderzahlung gemalt Javanischer gunungan Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Wayang Kulit 2 Gunungan im Wayang Kulit 2 1 Form 2 2 Funktion 2 2 1 Java 2 2 2 Bali 2 2 3 Lombok 3 Gunungan im Wayang Beber 4 Ubernahmen und Entsprechungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft des Wayang Kulit Bearbeiten nbsp Malerei eines ostjavanischen gunungan mit breiten Garuda Flugeln Wayang bedeutet in der allgemeinen javanischen Sprache eine Puppenfigur oder eine andere Figur in einer Theaterauffuhrung Das Spiel selbst wird wayangan genannt entsprechend heisst die Figur in krama der javanischen Hochsprache ringgit eigentlich Kopf Bildnis und ringgitan das Spiel Ein Suffix dient zur Unterscheidung der Theaterformen Wayang kulit kulit Haut Hulle Schale bezeichnet das Schattenspiel das nach Herkunft der Themen weiter eingeteilt wird in wayang kulit purwa das Episoden aus den altindischen Sanskrit Epen Ramayana und Mahabharata enthalt und wayang kulit gedog mit Erzahlungen aus der spateren hindu javanischen Zeit ab dem 13 Jahrhundert bis zum Anfang des 16 Jahrhunderts Im wayang gedog ist der Held Prinz Panji der zusammen mit Damarwulan und einer Reihe weiterer Helden in historischen Dramen lakon auftritt die hauptsachlich in der Zeit des hinduistischen Reiches Majapahit 14 bis Anfang 16 Jahrhundert spielen Panji ist auch die Hauptfigur einiger Tanzstile besonders des Maskentanzes topeng und des bereits im 19 Jahrhundert selten gewordenen und heute nahezu verschwundenen Bildrollendramas wayang beber Zu den Puppenspielen mit demselben Repertoire gehoren ferner wayang klitik flache farbige Holzpuppen und wayang golek dreidimensionale grossere Holzpuppen In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten kamen Handler und Kolonisten aus Sudindien auf dem Seeweg nach Sudostasien Die ganz im Westen gelegene Insel Sumatra Java und die Malaiische Halbinsel waren vermutlich das in altindischen Texten mit Suvarnadvipa Goldene Insel gemeinte Land in dem buddhistische und hinduistische Lehren und das indische Kastensystem Fuss fassten Der Prozess der Indisierung fand von seinen Anfangen im 4 Jahrhundert v Chr bis zur vollen Entfaltung der indischen Kultur im 6 Jahrhundert n Chr statt 1 Als wahrscheinlich gilt dass nicht die Handler ihre Religion auf den Inseln in solch grossem Umfang verbreiteten sondern die einheimischen Herrscher von sich aus indische Missionare anforderten um neben der Kultur Kenntnisse uber die in Indien hoher entwickelten staatlichen Strukturen zur Starkung ihrer Macht zu erlangen 2 Das Schattenspiel wayang kulit kommt in Indonesien nur in Gebieten vor in denen im Lauf der Geschichte der Hinduismus verbreitet war oder wie in Bali bis heute verbreitet ist Die wesentlichen Inhalte des wayang kulit sind Adaptionen aus den grossen indischen Epen In Indien lasst sich die Tradition des Schattenspiels nach der Interpretation literarischer Quellen bis in altindische Zeit zuruckfuhren Bis heute werden in Indien zahlreiche Schattenspielformen gepflegt deren Figuren sich stark voneinander unterscheiden Das Spektrum reicht von mittelgrossen unbeweglichen Figuren aus dicker undurchsichtiger Tierhaut wie im Tholpavakuthu von Kerala und Ravanacharya von Odisha uber kleine halbdurchscheinende Figuren im Chamadyache bahulya von Maharashtra bis zu durchscheinenden lebensgrossen und beweglichen Figuren im Tholu bommalata von Andhra Pradesh Die Transparenz Farbgebung die feinen Durchbruche der wayang kulit Figuren deren Anordnung auf dem Bildschirm sowie gewisse vorbereitende Rituale haben Entsprechungen in den indischen Traditionen Insgesamt spricht dies fur sud indische Wurzeln des indonesischen Schattenspiels Neben dieser verbreiteten Ansicht betonten einige niederlandische und indonesische Forscher den autochthonen Ursprung des wayang kulit im indonesischen Ahnenkult und hielten sogar eine Ausbreitung von hier nach Indien fur moglich Dies stiess ebenso wenig auf allgemeine Zustimmung wie die Theorie Einwanderer aus China hatten im 14 Jahrhundert das chinesische Schattenspiel mitgebracht weil schriftliche Belege zum wayang kulit im altjavanischen epischen Gedicht Arjunawiwaha entstanden 1019 1042 bereits ab Anfang des 11 Jahrhunderts also zur Zeit eines hinduistischen Konigreichs unter Airlangga auf Java vorliegen 3 Die Inszenierungen der indischen Epen im Schattenspiel halfen im Mittelalter massgeblich bei der Verbreitung der indischen Glaubensvorstellungen ebenso wie spater die Panaji Erzahlungen bei der Bekehrung zum Islam Plastische Steinreliefs mit im Profil dargestellten Figuren im Wayang Stil so benannt weil sie als Vorlaufer von wayang kulit Figuren aufgefasst werden erscheinen Ende des 13 Jahrhunderts am ostjavanischen Tempel candi Jago nahe Malang Mitte des 14 Jahrhunderts am Penataran bei Bitlar und Mitte 15 Jahrhundert an einem Tempel am Hang des Penanggungan Um diese Zeit gewann der Islam in Java an Bedeutung Die heute vogelkopfartig abstrahierten und formelhaft erstarrten Kopfe der javanischen wayang kulit Figuren sind ein Zugestandnis an ein entsprechend interpretiertes islamisches Bilderverbot Die balinesischen Figuren unterlagen hingegen nie islamischem Einfluss und haben am getreuesten das lebensechte Aussehen der mittelalterlichen Tempelskulpturen in Ostjava bewahrt 4 Neben den indisch hinduistischen haben sich im Schattenspiel noch altere Vorstellungen von animistischen Religionen und Ahnenkulten erhalten Das indonesische Schattenspiel entstand nach allgemeiner Ansicht wesentlich fruher als im 11 Jahrhundert im Zusammenhang mit der Ahnenverehrung und diente vermutlich seit Anbeginn der Abwehr boser Geister Die Javaner selbst sehen die Wurzeln des wayang weit in vorchristlicher Zeit Zum indonesischen Ahnenkult gehort die magische Bedeutung des Buffels die nach aussen besonders deutlich in den Ritualen der Toraja sichtbar ist Der gunungan und die anderen Schattenspielfiguren sollten in Java aus narbenloser Buffelhaut in Bali aus Kuhhaut hergestellt werden Die heute aus Holz bestehenden Haltestabe der Figuren wurden fruher aus Buffelhorn gefertigt und Schattenspielvorfuhrer dalang die ihre rituellen Vorschriften streng befolgen essen kein Rindfleisch Mit der Islamisierung ging das Schattenspiel in die islamische Kultpraxis uber Im Monat Safar auf Java sapar der im Islam als unheilbringend gilt wird in Java und anderswo in der Region ein religioses Badefest mandi safar veranstaltet bei dem alles Schadenbringende abgespult werden soll In Zentraljava wird das Dorf symbolisch gereinigt abends ein Festmahl eingenommen und anschliessend ein Schattenspiel aufgefuhrt Ein solches kann auch zu Maulid an Nabi dem Geburtstag des Propheten und anderen islamischen Festtagen veranstaltet werden 5 Der islamische Mystiker Hamza Fansuri Ende 16 Jahrhundert aus Sumatra wiederholte die von spatmittelalterlichen Sufi Dichtern haufig gebrauchte und auf das arabische Schattenspiel arabisch chayal az zill Phantasie der Schatten bezugnehmende Metapher vom Menschen als dem wayang Puppen Abbildung Spiegel oder Schatten des Gottlichen 6 Drei unterschiedliche grosse Kulturbereiche haben das wayang kulit gepragt und im Lauf der Zeit verandert dennoch blieb es stets ein Bestandteil der religiosen Glaubenspraxis und der auf einem mythischen Hintergrund basierenden Festtradition Ursprunglich waren es die personlichen Ahnen die im mythischen Denken wahrend der Vorstellung von den Schattenspielfiguren Besitz ergreifen spater verwandelten sie sich in die als Ahnen gewurdigten Herrscherfamilien des historischen Majapahit das zu einem mythischen Reich wurde Mit dem gunungan zu Beginn der Vorstellung werden seitdem die Adligen von Majapahit angelockt damit sie sich mit den Helden der indischen Epen vereinen und fur die Dauer der Auffuhrung in den Spielfiguren verkorpern 7 Gunungan im Wayang Kulit Bearbeiten nbsp Javanischer gunungan mit geschlossenem Portal und zwei grossen Yakshas seitlich Die Wurzeln des Baums ragen ins Wasser Es tummeln sich einige Tiere in der Baumkrone aber der Damonenkopf kala fehlt Der gunungan wie er in Java heisst oder der kayon kayonan in Bali ist im wayang kulit eine grosse blattformige Figur aus getrockneter fester Rindshaut deren Umriss in Java spitz und in Bali mehr gerundet ist Die Basis des Blattes ist ungefahr gerade oder leicht schalenformig gewolbt Die dem Namen nach als Weltenberg oder Lebensbaum verstandene Figur kommt ausser im Schattenspiel im Spiel mit flachen Holzpuppen wayang klitik im Spiel mit rundplastischen Puppen wayang golek und auf den Bildrollen wayang beber vor Als motivische Ubernahme taucht der gunungan auch an kunsthandwerklichen Objekten und als Architekturelement auf Die wesentlichen ausseren Merkmale des gunungan sind bei allen wayang Formen ahnlich unterscheiden sich aber nach Region Form Bearbeiten Innerhalb des Blattmotivs kommen mehrere Figuren und floralen Elemente vor die sich durch sehr fein angelegte Perforationen und farbliche Gestaltung vom Untergrund abzeichnen Beim etwa 75 Zentimeter hohen javanischen gunungan ist das zentrale Bildthema im unteren Bereich meist ein uberdachtes Portal ein Tempeltor in der Form eines Pavillons mit Saulen auf jeder Seite Auf dessen Dach wachst als mittige Achse ein Baumstamm nach oben von dem ausgehend geschwungene Aste und Zweige die seitlichen Flachen ausfullen In Bali und Lombok ist die gesamte Gestaltung symmetrisch dagegen kommen in Java geringe Abweichungen von der Symmetrie und unterschiedliche Details vor Eine frontale und symmetrische Darstellung wie beim gunungan ist ansonsten nur den hochsten Gotterfiguren vorbehalten wahrend alle ubrigen Figuren des Schattenspiels im Profil gezeigt werden In den Zweigen des Weltenbaums sitzen verschiedene Tiere wie Tiger macan Wildrinder banteng Affen und Vogel Manche grosse Tiere sind einander in Kampfpose zugewandt die Vogel verschwinden zwischen den feinen Zweigen In einigen gunungan tauchen ein Menschenpaar und der elefantenkopfige Glucksgott Ganesha auf In der oberen Mitte blickt ein zweiaugiger Damonenkopf Sanskrit kala auch bhoma aus dem Stamm auf den Betrachter Kala wie der Kopf in Mitteljava heisst entspricht dem banaspati in Ostjava und den Monsterkopfen die mit aufgerissenem Maul uber dem Eingangsportal balinesischer Tempel den Besucher anstarren und bose Einflusse fernhalten sollen Kala Sanskrit die personifizierte Zeit ist der alles verschlingende Damon oder Todesgott der aus dem Samen Shivas entstand Er gehort mit seinen weit aufgerissenen Augen und seinen furchterregenden Zahnen zusammen mit Rakshasas damonische Riesen und Bhutas damonische Geister zu den unheilvollen Gestalten Von anderen Mauern an balinesischen Tempeln blickt das verwandte furchteinflossende Motiv des einaugigen karang bintulu blumiges Einauge herunter Eine Lotusblute an der Spitze gilt als Symbol fur Erleuchtung weshalb mancher dalang im gunungan ein mystisches Diagramm Yantra sieht 8 Bei anderen gunungan erinnert die runde Figur an dieser Stelle an eine Sonnenscheibe mit Strahlenkranz und symbolisiert folglich den indischen Sonnengott Surya was zur Interpretation als Himmelsbaum passt Die feinen Aste und Blatter welche die gesamte Flache der Baumkrone ausfullen und die darin verteilten Figuren dicht umgeben wirken wie ein Urwald Daraus ergibt sich eine weitere mogliche Deutung des gunungan als symbolischen Ruckzugsort fur einen Ubergangsritus bei dem ein Mensch in seinem vorigen Lebensabschnitt stirbt um in einer neuen Phase des Lebens wiedergeboren zu werden Nach den mythischen Vorstellungen ist der Mensch wahrend dieser Zwischenzeit besonders stark von boswilligen Machten bedroht die es zu uberwinden gilt und die vielleicht im gunungan dargestellt sind Eine Analogie hierfur bietet der dreiteilige Ablauf lakon der Panji Auffuhrung der in der ersten Szene als Prinzessin Sekar Taji verschwindet den Zuschauer auf den Konflikt vorbereitet Dieser Konflikt wird in der zweiten Szene mit Kampfen ausgetragen aus denen Panji siegreich hervorgeht um in der dritten Szene die Prinzessin zu heiraten 9 Uber beide Seiten des ausladenden Portaldaches ragen Vogelflugel hinaus die zum daruber abgebildeten Kopf eines Garuda gehoren und Feuer symbolisieren Als Ornament in der Batik Malerei heissen entsprechende halbkreisformige Vogelschwingen lar Gelegentlich windet sich um den Stamm des Weltenbaums eine Schlange die mythische Naga Ganz unten bewachen Yakshas Unterweltsgeister zu beiden Seiten das Portal Alle Damonen und Gotter entstammen der indischen Mythologie Ein solcher gunungan kann auch im wayang golek eingesetzt werden 10 Der in Bali vollkommen symmetrische kayonan hat eine ungefahr elliptische Form und ist etwa 55 Zentimeter hoch Tiere sind selten abgebildet meist ist die gesamte Flache zwischen den wellenlinienformig sich seitwarts ausbreitenden Asten des Weltenbaums mit floralen Mustern ausgefullt Im unteren Bereich konnen runde Berggipfel oder Schlangen zu erkennen sein In der Einteilung zeigen sich die drei Welten Der Baum steht mit seinen Wurzeln in der Unterwelt wachst durch die Welt der Menschen und erreicht den Gotterhimmel Gegenuber den mit beweglichen Armen ausgestatteten Figuren des wayang kulit die an der Schulter den Ellbogen und haufig auch an den Handgelenken Drehpunkte haben stellt die unbewegliche Platte des gunungan eine Besonderheit dar Der gunungan ist jedoch nicht die einzige unbewegliche Platte Bekannt ist die rampogan Platte auch rampokan oder rampok macan auf der eine Gruppe von Soldaten einen Tiger angreift und totet Sie beschreibt ein ursprunglich religioses Reinigungsritual das bis zu seinem Verschwinden Anfang des 20 Jahrhunderts zu einem Volksspektakel herabgesunken war 11 Eine weitere feste Platte ist Batara Guru der gottliche Lehrer und eine Erscheinungsform Shivas der auf einem Stier sitzt 12 Funktion Bearbeiten nbsp Auffuhrung von der Buhnenseite mit dem dalang und Musikern Drei gunungan dienen als Requisiten Yogyakarta in ZentraljavaZur Ausstattung des Schattenspiels gehort ein am Boden liegender Bananenstamm in Java gedebog in Bali gedebong in den die Figuren in Java wayang in Bali ringgit wahrend der Vorfuhrung gesteckt werden eine daruber gespannte Leinwand kelir eine von oben herabhangende Lampe in Java blencong in Bali damar eine Kiste in Java kotak in Bali koprak mit den Figuren linkerhand vom dalang dem Deckel der Kiste rechts vom dalang und vier gamelan Musikern hinter dem dalang die verschiedene gender Metallophone spielen Die Zuschauer nehmen auf dem Boden vor dem Bildschirm Platz wo sie die Schatten der Figuren sehen Manner durfen auch auf der Seite des dalang die Figuren direkt betrachten Fur den dalang symbolisiert dieser Aufbau mit Bananenstamm Erde und Leinwand Himmel den gesamten Kosmos Wenn der dalang die Figuren an ihren Staben halt und sie uber die Leinwand bewegt wirken in seinen Handen gottliche Krafte mit denen er das Geschehen lenkt Die Lampe ist Sinnbild der Sonne und zugleich das Auge des dalang Der gunungan stellt eine magische Verbindung zwischen der irdischen und der jenseitigen Welt her Das Spiel mit Puppen ebenso das Spiel mit Masken in Indonesien wayang topeng ist eine Theaterform bei welcher der Darsteller in einem korperlichen Abstand zwischen sich und den agierenden Charakteren steht die durch die Stilisierung dem realen Leben enthoben sind Wenn der dalang die einfuhrenden Worte spricht fungiert der gunungan insofern als eine Art Maske hinter der er sich verbirgt Die unsichtbare Macht des dalang bleibt im Hintergrund 13 Eine traditionelle Schattenspielvorfuhrung beginnt nach Einbruch der Dunkelheit Die erste der drei Phasen in welcher die Charaktere eingefuhrt und der Konflikt auf den Weg gebracht wird dauert bis um Mitternacht Die Kampfe und Intrigen der zweiten Phase ziehen sich etwa drei Stunden hin Die dritte Phase der Versohnung und Freundschaft ist im Morgengrauen beendet 14 Allgemein markiert der mittig aufgestellte gunungan kayonan auch die Pausen zwischen wichtigen szenischen Abschnitten wahrend des Spiels und kann als Requisit fur Berg Fels sonstiges Hindernis Konigsthron Wellen eines Sees Wolke oder auf die rote Ruckseite gedreht fur Feuer dienen Als Pausenanzeiger wird der gunungan schrag aufgestellt als Eroffnungs und Schlussfigur gerade Dabei neigt er sich dem Lauf der Zeit folgend vor Mitternacht nach links und nach Mitternacht nach rechts Wenn auf der Insel Lombok zwei gunungan vorkommen werden beide vom Rand zur Mitte versetzt um den Szenenwechsel anzuzeigen Java Bearbeiten In Java bringen manche dalang vor Beginn des Spiels Opfer sajen in Form von Nahrungsmitteln zur Besanftigung der Damonen dar Nach dem Vorspiel des gamelan richtet der dalang ein Bittgebet an die Geisterwelt und setzt sich an seinen Platz Seine beiden Helfer haben bereits ihre Platze seitlich von ihm eingenommen und einige Spielfiguren sind an den Bildschirmrandern griffbereit angeordnet die Gotter und Helden auf der vom dalang aus gesehen rechten Seite und die Damonen auf der linken Seite Der dalang bittet nun die Gotter den gunungan in der Mitte des Bildschirms aufstellen zu durfen Er tut dies und klopft funfmal auf die Figurenkiste um die Schattenpuppen aufzuwecken Mit einer weiteren Bitte um die Erlaubnis den gunungan entfernen zu durfen nimmt er die Figur dreht sie dreimal auf dem Schirm im Kreis und steckt sie am rechten Rand in den Bananenstamm Die eigentliche Spielhandlung kann beginnen und mit dem letzten Aufpflanzen des gunungan ist sie beendet 15 Bali Bearbeiten nbsp Api Feuer ein Damon in Bali der als Gegenfigur dem kayonan am ahnlichsten ist Im Suden Balis opfert der dalang auf der Buhne hinter dem Bildschirm und murmelt einen heiligen Vers Mantra Dann schlagt er dreimal auf die Figurenkiste bittet den Windgott Vayu beim Spiel kraftig mitzuwirken hebt den Deckel der Kiste ab und legt ihn rechts neben sich Er nimmt den kayonan bewegt ihn etwas uber den Bildschirm und steckt ihn in der Mitte fest Als nachstes befestigt der dalang am rechten heilbringenden Rand die grosse Figur des Siwamurti eine zornige Erscheinungsform Shivas und am linken unheilbringenden Rand die ahnliche zornige Figur Wisnumurti Erscheinungsform Vishnus Entsprechend ihrem hilfreichen oder schadlichen Charakter werden die im Spiel gebrauchten Figuren auf beiden Seiten des kayonan eingesteckt mit vom kayonan abgewandten Gesichtern Haben die Figuren ihre Prasenz gezeigt verschwinden sie von der Leinwand und werden seitlich aufgesteckt Der verbliebene kayonan vollfuhrt einen immer schneller werdenden Tanz um die Gotter und Damonen anzulocken damit sie von den Figuren Besitz ergreifen mogen Von der Musik ubertont murmelt der dalang weitere Mantras und positioniert schliesslich den kayonan an der rechten Seite Vor der nun beginnenden Vorfuhrung legt er die Figuren bedarfsgerecht auf den Deckel der Kiste andere ubergibt er seinen beiden Helfern Ist die Vorstellung nach der letzten Kampfszene zum Ende gekommen erscheint der kayonan Falls der dalang in seiner Eigenschaft als Priester Dalang Mangku abschliessend heiliges Wasser tirtha herstellt um damit die Figuren zum Schutz vor bosen Einflussen zu besprengen dann steckt hinter dem kayonan noch die Figur des Cintya Tirtha ist fur Weihehandlungen im balinesischen Hinduismus agama Hindu Bali unentbehrlich 16 Der kayonan steht in direkter Beziehung zur Figur des Cintya der auch Sanghyang Tunggal Allerheiligste Einigkeit genannt wird Cintya ist weniger der personifizierte oberste Gott als vielmehr das hochste gottliche Prinzip das alle anderen Gottheiten umfasst Die Schattenspielfigur des Cintya ist eine nackte menschliche Gestalt die mit angewinkelten Armen aneinandergehaltenen Handen und den Beinen in einer Tanzpose dasteht Die Figur erscheint nie allein auf dem Bildschirm sondern immer zusammen mit dem kayonan Eine balinesische Figur die dem kayonan ahnlich sieht heisst api Feuer Api hat die Form eines spitz zulaufenden Blattes mit einem furchteinflossenden Gesicht im unteren Bereich von dem symmetrisch strahlenformige Linien nach oben gehen In jeder Hinsicht ein Gegenstuck zum kayonan ist die Figur des pohon kepuh Baum der Holle Der pohon kepuh ist ein asymmetrisches unformiges baumartiges Gebilde in dessen Wipfel eine Hexe sitzt Er dient als Requisit fur einen Friedhof mit offenen Grabern die zusammen mit magischen boswilligen Geistern und Totenkopfen neben dem Stamm des Baumes erkennbar sind Die Figur kommt nur im Suden Balis vor und wird fur die Hollenfahrt des Konigs Kaurava in Bali Korawa im letzten Buch des Mahabharata gebraucht 17 Lombok Bearbeiten nbsp Moderner gunungan im wayang kulit Sasak mit dem die Erzahlung Serat Menak Sasak gespielt wird Auf der uberwiegend muslimischen Nachbarinsel Lombok besitzt das wayang Sasak eine eigene Erzahltradition in deren Zentrum der aus dem mittelalterlichen Persien stammende Sagenzyklus Hamzanama steht der in Lombok als Serat Menak Sasak bekannt ist Die Geschichten werden musikalisch vom gamelan wayang Sasak begleitet Ab dem 16 Jahrhundert verbreitete sich auf Lombok ein eher konservativer Islam zu dessen Popularisierung das Schattenspiel beitrug Seit den letzten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts stehen das Schattenspiel und andere Kunstausserungen unter dem Anpassungsdruck an eine strengglaubige islamische Reformbewegung 18 Ungewohnlich ist dass beim wayang kulit Sasak zwei gunungan verwendet werden die in ihrer Grosse etwa der balinesischen Figur entsprechen aber wie in Java oben in einer Spitze enden Den Weltenbaum bilden zwei aneinandergelegte Schlangen deren hintere Enden nach oben ragen und die Ansatzpunkte fur die Aste darstellen wahrend die Kopfe unten symmetrisch in einem Bogen nach beiden Seiten blicken Manchmal sind zwischen den Asten die Kopfe von Damonen zu sehen Die beiden gunungan die auch vorkommen wenn in Java beim wayang golek Geschichten aus dem Menak Sagenzyklus Serat Menak inszeniert werden sind der islamischen Auffassung geschuldet nach der die Welt strikt in die von Gott geleitete Welt des Guten und in die bose Welt des Schaitan geteilt ist Ein die gesamte Welt umfassender gunungan wie im Hinduismus ist dabei laut Gunter Spitzing 1981 nicht denkbar Ein links und ein rechts aufgestellter gunungan verkorpern zusammen im wayang Sasak das Weltganze 19 Nach dieser Beschreibung steckt der dalang zu Anfang die Figuren an den aussersten Randern des Bildschirms in einer Reihe in den Bananenstamm dem islamischen Glauben entsprechend die rechtglaubigen Figuren zu seiner Rechten und die unglaubigen Figuren zu seiner Linken Links platziert der dalang etwas schrag den ersten gunungan In der Bildschirmmitte markiert er mit einer zwergenartigen lustigen Figur namens Lurah Sabatan die einen ubergrossen kris im Gurtel stecken hat den Vorstellungsbeginn Eine zweite lustige Figur kommt kurz hinzu bevor beide verschwinden um dem zweiten gunungan Platz zu machen der mit zwei anderen Figuren die hinter ihm versteckt sind uber den Bildschirm tanzt Ein sich bewegender gunungan wird stets musikalisch von einer langen Bambusflote suling begleitet Der tanzende gunungan kommt in der Bildmitte zur Ruhe die beiden Figuren werden seitlich vom gunungan sichtbar und geben sich als Amir Hamzah den weitgereisten Helden des Serat Menak der alle eroberten Lander zum Islam bekehrt und dessen Lieblingsfrau Putri Muninggar zu erkennen Diese Dreiergruppe bleibt eine Zeit lang auf dem Bildschirm stehen bis das adlige Paar verschwindet und der gunungan rechts vom dalang an den Rand gepflanzt wird Der Bildschirm bleibt im Verlauf der Auffuhrung von beiden gunungan eingerahmt 20 Bei anderen Auffuhrungen die David Harnish 2003 sah kommt nur ein gunungan vor Das Orchester bestehend aus der Bambusflote suling der Zylindertrommel kendang einem Gong und mehreren Metallophonen spielt zu Beginn dreimal durch Pausen getrennt das Eroffnungsstuck Rangsang aufreizend erregend bevor der dalang die Ollampe labakan heute meist eine elektrische Gluhbirne anzundet Die Lampe Sinnbild der Sonne folgt auf die Feuer Luft und Wasser reprasentierenden Musikstucke Der dalang weckt nun die Figuren auf indem er den Deckel der Kiste abhebt Die zuerst in der Mitte aufgesteckte Figur ist der gunungan dem sogleich Amir Hamzah auch Jayengrana genannt und Muninggar auf beiden Seiten mit Blick auf den Weltenberg beigesellt werden In der kosmischen Symbolik wird mit dem gunungan die Welterschaffung mit allen Pflanzen und Tieren verkorpert das ihn umgebende Heldenpaar reprasentiert Adam und Hawa Eva Nachdem der dalang einige religiosen Formeln gesprochen hat lasst er alle drei Figuren in einer Flugbewegung an den Rand verschwinden wahrend das Orchester das Stuck Janggal gehen intoniert Damit hat der dalang den gottlichen Schopfungsakt der Welt vollzogen Nach einigen allgemeinen Vorbemerkungen setzt er den gunungan wieder in seine Mittenposition und umschreibt die nachfolgende Spielhandlung die bald auf den zentralen Konflikt zusteuern wird 21 Gunungan im Wayang Beber Bearbeiten nbsp Wayang beber im Mangkunegaran Palast in Surakarta Typische Kampfszene gunungan etwas rechts der Mitte Das Bildrollendrama wayang beber galt Anfang des 20 Jahrhunderts als praktisch ausgestorben und wurde von der Forschung erst in den 1960er Jahren in zwei javanischen Dorfern wiederentdeckt Es besteht aus mehreren etwas uber zwei Meter langen und 70 Zentimeter hohen bemalten Papierstreifen die auf zwei senkrecht aufgestellten Staben so umgerollt werden dass vier Szenen nacheinander fur die am Boden sitzenden Zuschauer sichtbar werden Es bedarf gewisser vorbereitender Opferhandlungen um die als sakral geltenden Bildrollen vorzeigen zu konnen Die Rollen enthalten Szenen aus dem hindu javanischen Sagenzyklus um den legendaren Prinzen Panji zu denen der dalang erklarende Kommentare abgibt Die handelnden Figuren die formal dem javanischen wayang kulit ahneln sind von Architekturelementen und floralen Ornamenten umgeben Die Handlung spielt in einem Raum in einem Garten oder im Wald Einige der in die flachenfullende Ausgestaltung der Szenen eingebetteten Motive haben neben ihrer dekorativen Wirkung eine magische Schutzfunktion Hierzu zahlen das Dreieckmotiv tumpal das haufig auf Batikstoffen vorkommt der Damonenkopf kala und der gunungan Die Baumform des gunungan ist auf den Rollenbildern aus dem zentraljavanischen Dorf Gelaran deutlich zu erkennen auf den Bildern des Dorfes Gedompol ist sie dagegen starker stilisiert Der Wurzelbereich des Baums gehort zum Element Wasser manchmal sind zusatzlich Luftwurzeln zu sehen die den Stamm sichern Das zu einem indonesischen Tempel candi gehorende uberdachte Portal wird meist von Flugeln eingerahmt und ist durch eine Tur geschlossen Auf manchen Szenen sind die gununggan nur teilweise dargestellt weil sie von anderen Motiven uberlagert oder vom ausseren Rand abgeschnitten werden Der Stamm ist ublicherweise als Mittelachse sichtbar Von ihm zweigen nach oben kurzer werdende Aste ab zwischen denen Blatter Bluten und manchmal Fruchte zu erkennen sind Mittig auf dem Stamm sitzt wie beim wayang kulit in Java ublicherweise ein Damonenkopf meist wie in Bali mit einem Auge karang bintulu seltener mit zwei Augen kala Auf zwei Bildrollen von Gelaran kommen selbststandige Sonnenmotive vor die vielleicht uber eine mythische Erzahlung mit dem Baum in Verbindung stehen Demnach gibt es ein Sonnenwesen das vier Fusse oder wie ein Vogel zwei Fusse hat und einmal als goldener Schwan geschildert wird auf einem Baum im Wald sitzt und jeden Tag von einem Riesen gefressen wird Diese Interpretation bringt die gesamte Tierwelt in der Baumkrone in einen mythischen Zusammenhang Weil es beim wayang beber keine aussere Begrenzung des gunungan gibt sind die Tiere und sonstigen Gestaltungselemente uber die gesamte Bildflache ausgebreitet Dies kann so aufgefasst werden als sei der gunungan wie beim Schattenspiel beweglich und wurde uber die gesamte Bildflache hinwegziehen Der gemalte Umriss des gunungan entspricht dem Blatt eines Bodhi Baums Ficus religiosa in Indonesien wringin ein Baum mit einer magisch religiosen Bedeutung weil unter ihm Buddha erleuchtet wurde Das Blatt steht insofern fur den ganzen Baum 22 Ubernahmen und Entsprechungen Bearbeiten nbsp Wringin Lawang Bodhi Baum Tor des Trowulan Tempels in Ostjava aus dem 14 Jahrhundert Im Namen vereint sind die beiden zentralen Motive des javanischen gunungan der heilige Bodhi Baum wringin und das Portal hier in der Form eines Spalttors candi bentar Neben den traditionellen Erzahlungen indischer Herkunft wayang purwa diente das Schattenspiel auch dazu politische Themen mit erzieherischer Absicht zu verbreiten und religiose Missionierung zu betreiben In modernen indonesischen Theaterstucken kann mit einem okologischen Bewusstsein auf den gunungan als einem Symbol fur Fruchtbarkeit und die Ganzheit der Natur zuruckgegriffen werden 23 Eine Schlange am Fuss des Weltenbaums ist die unendliche Weltenschlange in Indien Ananta Shesha in Java Anantabhoga die in kosmogonischen Erzahlungen mit Vishnu verbunden ist In den hinduistischen Vorstellungen in Java und Bali wird die Schlange auch mit dem Regenbogen assoziiert ebenso steht die Unterweltsschlange der Dayak in Borneo mit dem Regenbogen der eine Brucke in den Himmel bildet in Beziehung Es gibt Abbildungen der Unterweltsschlange bei den Dayak die denen auf dem gunungan ahneln In den wayang Theaterformen wird Anantabhoga der in der siebten Unterwelt lebende Schlangengott ublicherweise in menschlicher Gestalt dargestellt 24 Neben dem buddhistischen Stupa dem mythologischen Mischwesen Makara und der Lotusblute ist der gunungan eines der hauptsachlichen Ornamentmotive die in vielen Regionen in Indonesien und Malaysia an traditionellen Hausern vorkommen Der zum Umriss eines Berges stilisierte gunungan gilt als Statussymbol und wird bevorzugt in Holz geschnitzt uber Hauseingangen angebracht oder bildet Offnungen in Fensterladen 25 Unter islamischem Einfluss wurde in der Architektur der hinduistische Damonenkopf auf dem gunungan durch florale Ornamente ersetzt 26 Das gunungan Motiv ist ein Symbol der Erde und Weiblichkeit entsprechend dem ahnlichen aber umgedrehten Motiv der Wasserbuffelhorner die bei vielen traditionellen Haustypen rumah adat unter anderem bei den Batak in Sumatra die Spitze des Kraggiebels bilden Diese Dachspitze vereinigt einen dualistischen Kosmos indem sie zugleich fur die Himmelskorper Sonne Mond und Sterne und Mannlichkeit steht 27 Ferner gehort der gunungan zu den Motiven die Ritualobjekte verzieren Ein Beispiel ist der bronzene Aufsatz eines Prozessionsstabes aus der ostjavanischen Periode um 930 1377 der bei Zeremonien vorangetragen wurde Er besteht als Hauptmotiv aus einem Speichenrad auch Wurfscheibe chakra eines der Attribute Vishnus und im Buddhismus als Rad der Lehre dharmachakra bekannt das aus einer Lotosblute herauswachst In der Mitte oben befindet sich ein gunungan formiges Gebirge das einen einaugigen Damonenkopf umschliesst 28 Der gunungan des Schattenspiels ist die zweidimensionale Entsprechung des indonesischen Tempelbaus candi der als Symbol des Weltenbergs Meru gilt Daher heisst der balinesische Tempelschrein der mit seinem Stufendach hoch in den Himmel ragt meru Die meisten Graber der im indonesischen Islam verehrten heiligen Manner allen voran der neun heiligen Wali Wali Songo befinden sich auf Bergspitzen Auf den Bergspitzen liegt auch im vorislamischen Glauben das Land der Konige und Ahnen Die Dayak verorten auf dem Berggipfel das Land der Ahnenseelen den Lebensbaum batang garing und das Wasser des Lebens Durch ein Steintor gelangen sie dorthin Zusammen mit den anderen Figuren in denen sich die Konige und verehrten Altvorderen wahrend des Spiels niederlassen stellt der gunungan ein mythisches Bindeglied all dieser Vorstellungen dar 29 Berge haben auch ohne Grabstatten in vielen Regionen Indonesiens seit alter Zeit eine magische Bedeutung die bis heute besonders fur den Gunung Agung in Bali und den Bromo in Ostjava zutrifft Beide gelten als Sitz der Gotter Entsprechend wurde der Berg als Herrschersymbol verwendet Der Thron eines der Sultane von Perak in Malaysia der 1934 ins dortige Museum kam ist auf der Ruckseite mit einem Bergmotiv gunong gunong bemalt dessen ungefahr dreieckige Flache mit einem Lebensbaum mit geschwungenem Blattwerk ausgefullt ist das aus einer Vase Fruchtbarkeitssymbol herauswachst Ein malaysischer Hochzeitsbrauch ist die Bersanding Zeremonie bei der Braut und Brautigam auf einem reich geschmuckten bergartigen Thron Platz nehmen und als Konige fur einen Tag raja sa hari ein fur sie aufgefuhrtes Tanz und Musikprogramm erleben 30 Die uberaus bedeutungsvolle Zeremonie ist eine hinduistische Tradition die in die muslimische Heirat ubernommen wurde nbsp Garebeg Prozession in Yogyakarta mit zwei gunungan Reisbergen Erste Halfte 20 JahrhundertDer Berg wird in Gestalt von Speisen die zu einem Berg aufgeturmt sind zum Symbol der Fursorge und Grosszugigkeit des Sultans gegenuber seinem Volk in einer garebeg genannten Zeremonie die dreimal im Jahr in Yogyakarta und Surakarta stattfindet Die bis in die Zeit des Majapahit Reiches zuruckreichende Zeremonie soll die Verbindung des Herrschers mit seinen Untergebenen zum Wohl des Reiches zum Ausdruck bringen Die drei garebeg werden vom Sultanspalast kraton der beiden Stadte organisiert und finden als Prozessionen an islamischen Feiertagen statt Die grosste Veranstaltung ist Garebeg Maulud Maulid an Nabi Geburtstag des Propheten zu Ehren Mohammeds die beiden anderen sind Garebeg Sawal das Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan und Garebeg Besar das islamische Opferfest Tausende Zuschauer stehen am Strassenrand wenn in Yogyakarta in einer Reihe Plattformen mit Speisebergen gunungan von mehreren Mannern vom Palast bis in den Hof der Grossen Moschee und weitere Speiseberge an andere Orte getragen werden In der kleineren Prozession von Surakarta ist nur die Grosse Moschee das Ziel Die Speisen werden uberwiegend auf der Basis von Klebreis hergestellt Nach der Form werden mannliche Berge gunungan lanang von weiblichen Bergen gunungan wadon und einigen anderen Bergtypen unterschieden 31 Fur die Organisatoren sind die Prozessionen ein Mittel um die traditionelle Macht des Palastes zu erhalten 32 Das turkische Karagoztheater entwickelte sich wie das javanische Schattenspiel unter dem Einfluss sufischer Stromungen und enthalt gleichfalls Elemente die sich auf eine vorislamische animistische Zeit zuruckfuhren lassen Nach einer Theorie beeinflusste das javanische Schattenspiel das von aus Java zuruckkehrenden arabischen Handlern mitgebracht wurde das arabische Schattenspiel das wiederum zum Vorbild fur das ab Anfang des 16 Jahrhunderts historisch greifbare Karagoz wurde Zwischen beiden Schattenspieltraditionen gibt es mehrere Parallelen eine davon ist der gunungan der als Lebensbaum gostermelik zu Beginn des turkischen Schattenspiels aufgestellt wird 33 Literatur BearbeitenKathy Foley The Tree of Life in Transition Images of Resource Management in Indonesian Theatre In Crossroads An Interdisciplinary Journal of Southeast Asian Studies Bd 3 Nr 2 3 1987 S 66 77 David Harnish Worlds of Wayang Sasak Music Performance and Negotiations of Religion and Modernity In Asian Music Bd 34 Nr 2 An Indonesia Issue Fruhjahr Sommer 2003 S 91 120 Mally Kant Achilles Friedrich Seltmann Rudiger Schumacher Wayang Beber Das wiederentdeckte Bildrollen Drama Zentral Javas Franz Steiner Stuttgart 1990 Gunter Spitzing Das indonesische Schattenspiel Bali Java Lombok DuMont Koln 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gunungan Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Fiorella Rispoli To the West and India In East and West Bd 55 Nr 1 4 Dezember 2005 S 243 264 hier S 258 Urs Ramseyer Kultur und Volkskunst in Bali Atlantis Zurich 1977 S 35 Fan Pen Chen Shadow Theaters of the World In Asian Folklore Studies Bd 62 Nr 1 2003 S 25 64 hier S 34 Friedrich Seltmann Java und Bali Nachwirkungen autochthoner und indojavanischer Elemente im muslimischen Java In Linden Museum Stuttgart Hrsg Java und Bali Buddhas Gotter Helden Damonen Philipp von Zabern Mainz 1980 S 138 Norbert Hofmann Der islamische Festkalender in Java und Sumatra unter besonderer Berucksichtigung des Fastenmonats und Fastenbruchfests in Jakarta und Medan Bock Herchen Bad Honnef 1978 S 65 67 Gunter Spitzing 1981 S 141 Gunter Spitzing 1981 S 36f Kathy Foley 1987 S 67f Mally Kant Achilles 1990 S 34f Mally Kant Achilles 1990 S 34 Gunter Spitzing 1981 S 171 Vgl Robert Wessing A Tiger in the Heart The Javanese Rampoc Macan In Bijdragen tot de Taal Land en Volkenkunde Bd 148 1992 S 287 308 Friedrich Seltmann Vergleichende Komponenten der Schattenspielformen von Sud Indien Malaysia Thailand Kambodscha Bali und Java In Tribus Veroffentlichungen des Linden Museums Nr 23 Stuttgart 1974 S 23 70 hier S 29 Kathy Foley My Bodies The Performer in West In TDR 1988 Bd 34 Nr 2 Sommer 1990 S 62 80 hier S 75f Constantine Korsovitis Ways of the Wayang In India International Centre Quarterly Bd 28 Nr 2 The Everyday The Familiar and the Bizarre Sommer 2001 S 59 68 hier S 60 Gunter Spitzing 1981 S 150 Gunter Spitzing 1981 S 52 55 Gunter Spitzing 1981 S 94 David Harnish 2003 S 92 Gunter Spitzing 1981 S 205f Gunter Spitzing 1981 S 185f David Harnish 2003 S 105 107 Mally Kant Achilles 1990 S 34 40 Vgl Kathy Foley 1987 Jacoba Hooykaas The Rainbow in Ancient Indonesian Religion In Bijdragen tot de Taal Land en Volkenkunde Bd 112 1956 S 291 322 hier S 311f Ismail Said Visual composition of Malay woodcarvings in vernacular houses of Peninsular Malaysia In Jurnal Teknologi Bd 37 B 2002 S 43 52 hier S 45 Ab Aziz Shuaib Application of Kelantan Traditional Aesthetic Values into the Architecture of Contemporary Homes In Arts and Design Studios Bd 6 2013 S 17 Margaret J Kartomi Dualism in Unity The Ceremonial Music of the Mandailing Raja Tradition In Asian Music Bd 12 Nr 2 1981 S 74 108 hier S 76 Otto Karow Geschichte und Kultur Javas ein Uberblick In Linden Museum Stuttgart Hrsg Java und Bali Buddhas Gotter Helden Damonen Philipp von Zabern Mainz 1980 S 72f Willem Stutterheim The Meaning of the Hindu Javanese caṇḍi In Journal of the American Oriental Society Bd 51 Nr 1 Marz 1931 S 1 15 hier S 14f W Linehan Tin Temples Gunong Gunong In Journal of the Malayan Branch of the Royal Asiatic Society Bd 24 Nr 3 156 Oktober 1951 S 99 103 The Garebeg Procession in Karatons Joglosemar Ofita Purwani Whose Garebeg The Case of Yogyakarta and Surakarta In Traditional Dwellings and Settlements Review Journal of the International Association for the Study of Traditional Environments Bd 259 2014 Fan Pen Chen Shadow Theaters of the World In Asian Folklore Studies Bd 62 Nr 1 2003 S 25 64 hier S 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunungan amp oldid 236952110