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Die Grube Friedberg liegt in der mittelhessischen Gemeinde Biebertal am Fusse des Dunsbergs In der Grube wurde zwischen 1826 und 1961 erst im Tagebau dann unter Tage Erz abgebaut Inzwischen ist die Grube stillgelegt Grube FriedbergAllgemeine Informationen zum BergwerkDer Dunsberg links an dessen Fuss sich die Grube Friedberg und in unmittelbarer Nahe die Gruben Eleonore und Elisabeth befinden In der Bildmitte eine Eisensteinwascherei an der LahnAbbautechnik Tiefbau Tagebau 1 Forderung Gesamt 497 881 2 t EisenerzInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte 33Betriebsbeginn 1826Betriebsende 1961Geforderte RohstoffeAbbau von BrauneisenerzGrosste Teufe 130 mGeographische LageKoordinaten 50 38 24 N 8 35 15 5 O 50 64 8 5876388888889 Koordinaten 50 38 24 N 8 35 15 5 OGrube Friedberg Hessen Lage Grube FriedbergGemeinde BiebertalLandkreis NUTS3 GiessenLand Land HessenStaat DeutschlandRevier Wetzlar Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Geschichte 3 Stilllegung und Bilanz 4 Bergbau Lahn Dill Gebiet 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie ersten schriftlich belegten Bergbauaktivitaten in der Gemarkung Fellingshausen stammen aus dem Jahre 1826 Damals unternahmen J W Buderus Sohne mit Sitz auf der Friedrichshutte bei Laubach Schurfversuche in der Gemarkung 2 Am 30 April 1836 wurde von Justus Kilian ein Mutschein beantragt der sich auf ein Eisensteinlager im Distrikt Buchholz bezog Die Mutung wurde ihm am 3 Oktober 1836 erteilt Kilian stellte am 9 Dezember 1839 mit der Begrundung er habe bei den Schurfarbeiten nur nesterweise Vorkommen von Brauneisenstein gefunden einen Antrag auf Belehnung der gesamten Gemarkung Fellingshausen mit Eisensteingraberei Die sei laut Kilian notwendig um ein eigentliches Lager zu erschurfen Am 17 Februar 1840 wurde Kilian der 1837 mit der Justushutte in Weidenhausen an der Salzbode ein weiteres Eisenwerk errichtet hatte die Gemarkung Fellingshausen zur Eisensteingraberei verliehen 3 Am 18 April 1842 erteilte die Bergbehorde Wilhelm Briel auf Antrag einen Mutschein auf den Buchholzgraben den er allerdings nach Ablauf eines Jahres verfallen liess Ein weiterer Mutschein wurde 1847 an Ph Gath Joh Ph Gath und H Spater aus Altenkirchen bei Weilburg ausgegeben Dieser wurde in den folgenden Jahren mehrmals verlangert bis schliesslich im November 1849 der Mutschein an C Haibach aus Altenkirchen abgetreten wurde Am 19 Dezember 1853 der alte Mutschein war erloschen wurde Ph Gath und Mitteilhaber neue Mutung erteilt Im Fruhjahr 1854 erbrachte Gath den Beweis dass es sich bei dem 1840 angelegten Tagebau am Buchholzgraben um ein geschlossenes Lager handelt Gath stellte Antrag auf Belehnung auf Brauneisenstein und Manganerz gegen den Kilian Widerspruch einlegte da er sich in seinem Recht auf Eisensteingraberei verletzt fuhlte Kilian begann ohne einen Beschluss der Bergbaubehorde abzuwarten das Erzlager abzubauen Seinen Bergleuten gab er die Anweisung der Gewalt nicht zu weichen woraufhin sich die Bergleute von Gath zuruckzogen Unter dem Eindruck dieses Vorgehens wies das Grossherzoglich Hessische Finanzministerium den Widerspruch Kilians zuruck und entsprach dem Belehnungsgesuch von Gath Kilian wurde der Entzug der Belehnung angedroht wenn er den Erzabbau im nunmehr verliehenen Grubenfeld fortsetzen wurde Ungeachtet dessen fuhr Kilian mit der Erzabbau fort woraufhin Gath am 14 Marz 1855 beim Stadtgericht Giessen Klage gegen Kilian einreichte Im Jahre 1857 kam es sogar zu tatlichen Auseinandersetzungen zwischen den Bergleuten beider Parteien Am 12 August 1859 starb Kilian Er wurde von seinem Schwiegersohn bei einer Auseinandersetzung todlich verletzt Die 1854 von Kilian erbaute Hedwigshutte bei Lollar kam dadurch zum Erliegen und wurde am 15 Oktober 1861 von J W Buderus Sohne fur 85 000 Gulden erworben Die Berechtigung zur Eisengraberei war in dem Kaufpreis mit 8 000 Gulden enthalten Buderus fasste den Begriff Eisensteingraberei als Tagebau auf und begann 1863 zur Erzversorgung der in Main Weser Hutte umbenannten fruheren Hedwigshutte mit dem Erzabbau am Buchholzgraben Nun legte Gath Widerspruch bei der Oberbaudirektion in Darmstadt ein Um den nunmehr neun Jahre dauernden Streit beizulegen strengte die Oberbaudirektion intensive Vermittlungsversuche an die am 2 September 1863 durch einen aussergerichtlichen Vergleich in Friedberg zu einer Einigung fuhrten Gath erklarte sich bereit den ostlichen Teil seines Grubenfeldes Buchholz an Buderus abzugeben Im Gegenzug verpflichtete sich Buderus zur Zahlung von 1000 Gulden und verzichtete auf das Recht der Eisensteingraberei im verbleibenden Teil des Grubenfeldes Buchholz und in der Flur VIII die am 18 Marz 1864 unter dem Grubennahmen Nassau an Gath verliehen wurde Zum selben Datum 18 Marz 1864 wurde der ostliche Teil des ehemaligen Grubenfeldes Buchholz unter dem Namen Friedberg an Buderus verliehen Geschichte Bearbeiten nbsp Modell eines TurstocksIm Grubenfeld Friedberg nahm die Firma Buderus im Jahre 1864 die Erzgewinnung auf Im selben Jahr am 9 September 1864 wurde das Grubenfeld um die Flur X erweitert Das Erzvorkommen ist keine Fortsetzung der sich sudlich anschliessenden Eleonoremulde sondern eine eigenstandige Lagerstatte die sich eng an einen schmalen Kalkzug anlegt In dem eingezeichneten Tagebau wurden nur die oberen Schichten bis zu einer von Machtigkeit acht Metern abgebaut Die Qualitat des gewonnenen Erzes liess aber durchaus zu wunschen ubrig So hatte das Eisenmanganerz einen Eisen Gehalt von 33 6 und einen Mangan Gehalt von 7 33 Dies hatte zur Folge dass das Erz sich nicht rentabel verhutten liess wodurch schon nach einigen Monaten der Betrieb auf der Grube Friedberg eingestellt wurde 4 Nachdem in der Grube Meilhardt nahe der Grubenfeldgrenze ein neues Erzlager aufgeschlossen wurde liess Buderus 1873 mehrere Schurfschachte abteufen durch die bewiesen wurde dass sich das Erzlager der Grube Friedberg fortsetzt Der Abbau des Erzes brachte aber bald Schwierigkeiten durch das Eindringen von Grundwasser mit sich Auch der Versuch eine Wasserhaltung einzurichten misslang Die mit Dampfkraft betriebenen Pumpen fielen infolge standiger Verschlammung immer wieder aus Aus diesem Grund wurde mit Erreichen des Grundwasserspiegels 1878 die Grube abermals geschlossen Die Erzforderung in diesem Zeitraum betrug 9894 t und wurde auf der Main Weser Hutte verschmolzen Im Jahre 1883 erfolgte eine neue Inbetriebnahme der Grube Friedberg Die Voraussetzung dafur wurde durch den Wasserlosungsstollen der Grube Meilhardt geschaffen der durch seine Nahe zur Grubenfeldgrenze auch zu einer Entwasserung der Grube Friedberg fuhrte Trotz der Verbesserung des Eisen Gehaltes auf annahernd 50 und eines Mangan Gehaltes von 6 bis 8 schwankte die Zahl der Beschaftigten in den folgenden 20 Jahren sehr Durch den immer noch geringen Mangangehalt konnte das Erz nur schwer und zu niedrigen Preisen abgesetzt werden Der Bau der Biebertalbahn bescherte der Grube Friedberg zwar eine grossere Betriebsfahigkeit durch die gegenuber dem Fuhrwerkstransport verbilligte Abfuhr doch wurde 1903 das Niveau des Meilhardtstollens erreicht was zu einer erneuten Stilllegung der Grube fuhrte In den Jahren zwischen 1873 und 1903 wurden im Grubenfeld Friedberg insgesamt 55 154 t Brauneisenstein gefordert 2 Davon wurden im Jahre 1897 alleine 13 234 t mit einer Belegschaft von 60 Mann zu Tage gefordert Der durch den Ersten Weltkrieg entstandene Bedarf an manganhaltigen Erzen fuhrte am 1 Juni 1916 2 zu einer Wiederinbetriebnahme der Grube Friedberg Nachdem die Forderung durch den Meilhardtstollen und einen alten Schacht nicht sehr erfolgversprechend war wurde 1918 ein neuer Maschinenschacht abgeteuft 1920 erreichte der Schacht die 90 Meter Sohle Untersuchungen auf der 70 und 90 Meter Sohle ergaben dass in der Grube Friedberg noch umfangreiche Erzvorkommen abzubauen waren Noch im selben Jahr 1920 wurde eine 1060 Meter lange Drahtseilbahn vom Grubengelande zur Erzverladestelle der Biebertalbahn im Kehlbachtal errichtet Bis zum 15 Januar 1924 wurden 13 899 Tonnen Brauneisenstein gefordert Doch am besagten Tage wurde die Grube wegen allgemein schlechter Konjunktur und des Ruhraufstandes zum vierten Mal stillgelegt Die 25 zuletzt in der Grube beschaftigten Bergleute wurden entlassen Der Vierjahresplan von 1936 zur forcierten Aufrustung verhalf der Grube Friedberg zu ihrer vierten Betriebsperiode Am 3 Mai 1937 wurde die Arbeit wieder aufgenommen und 1941 die hochste Jahresforderung von 32 784 Tonnen erreicht Die auf 88 gestiegene Anzahl der Bergleute veranlasste Buderus zum Bau eines grossraumigen Zechenhauses das von dem Darmstadter Architekten Jan Hubert Pinand im Stil einer Ordensburg entworfen und 1942 gebaut wurde Seinerzeit wurde auf der 90 Meter Sohle und auf der 1940 aufgefahrenen 110 Meter Sohle das Lager weiter abgebaut 1945 wurde der Betrieb abermals eingestellt kam aber im Mai 1946 durch das Wiederanblasen des Hochofens I der Sophienhutte wieder in Forderung Durch den am 1 Dezember 1946 angenommenen Volksentscheid trat eine neue Verfassung des Landes Hessen in Kraft wonach die Buderus schen Eisenerzgruben Hochofen und Elektrizitatsbetriebe aus dem Konzernverbund herausgelost und in Gemeineigentum uberfuhrt wurden Die am 4 Juni 1952 gegrundete Hessische Berg und Huttenwerke AG an der Buderus noch mit 26 Prozent beteiligt war teufte im Jahre 1956 den Maschinenschacht der Grube Friedberg um weitere 20 Meter auf die 130 Meter Sohle ab Als die Erzvorrate 1958 auf der 110 Meter Sohle zu Ende gingen war man auf der 130 Meter Sohle zum weiteren Abbau bereit Stilllegung und Bilanz BearbeitenDie endgultige Stilllegung der Grube Friedberg am 31 Januar 1961 wurde in erster Linie durch die Einstellung des Erzbezuges der August Thyssen Hutte in Duisburg im Jahre 1960 verursacht Die Grube Friedberg war das letzte Bergwerk am Fusse des Dunsberges In ihr waren zuletzt 33 Bergleute beschaftigt Ein weiterer Grund fur die Stilllegung war der grosse Gebirgsdruck im Bereich des Schachtsicherheitspfeilers der auf den Erzabbau in Schachtnahe um 1957 zuruckging Neben dem Forderschacht wurde dadurch auch das Zechenhaus der Grube in Mitleidenschaft gezogen und konnte in den letzten Betriebsjahren nur unter grossem Aufwand vor dem Einsturz bewahrt werden Mit der Einstellung der Grube Friedberg verlor die Biebertalbahn einen ihrer drei Hauptverfrachter Von den Bergleuten der Grube Friedberg wurden insgesamt 497 881 Tonnen Brauneisenstein zu Tage gefordert 2 85 000 Tonnen Erz blieben unter Tage Bergbau Lahn Dill Gebiet Bearbeiten Hauptartikel Lahn Dill Gebiet und Liste von Bergwerken im Lahn Dill Gebiet Etwas weiter sudwestlich befanden sich in unmittelbarer Nahe die Gruben Elisabeth und Eleonore Literatur BearbeitenDunsberg Verein Biebertal e V Hrsg Der Dunsberg und das Biebertal 3 Auflage Bruhlsche Universitatsdruckerei Giessen 1989 ISBN 3 9800654 1 3 Karl Reeh Der Dunsberg und seine Umgebung Forschungen zum Dunsberg 1 Montagnac 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Friedberg Biebertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergbau im Biebertal am Fusse des Dunsbergs PDF Dokument auf homersheimat deEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Riemann Beschreibung des Bergreviers Wetzlar Adolphus Marcus Bonn 1878 S 147 Digitalisat a b c d e Grube Friedberg auf www industriekultur mittelhessen de abgerufen am 15 Februar 2018 Memento des Originals vom 15 Februar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www industriekultur mittelhessen de Justushutte Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 28 Dezember 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 Dezember 2015 Bergbau im Biebertal am Fusse des Dunsbergs PDF Dokument auf homersheimat de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Friedberg amp oldid 238043645