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Die Grube Christiane ist ein Bergwerk das Eisenerz gefordert hat Sie ist teilweise auch bekannt als Schachtanlage Martenberg war ein Eisenerzbergwerk im Adorfer Eisenerzrevier und ist heute ein Besucherbergwerk in der Gemeinde Diemelsee Christiane war eine Verbundgrube konsolidiert aus den Gruben Martenberg Lage Eckefeld Lage Ferdinand Lage und Hubertus Lage Grube ChristianeAllgemeine Informationen zum BergwerkForderung Gesamt 1 72 Mio t EisenerzInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte 340Betriebsende 1963Geforderte RohstoffeAbbau von EisenerzGeographische LageKoordinaten 51 22 26 3 N 8 47 59 2 O 51 373977 8 799775 Koordinaten 51 22 26 3 N 8 47 59 2 OGrube Christiane Hessen Lage Grube ChristianeGemeinde DiemelseeLandkreis NUTS3 Waldeck FrankenbergLand Land HessenStaat Deutschland Plan der Grube Martenberg um 1890Lage der Grube Martenberg nach einem Kartenausschnitt um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie und Genese der Eisenerzlagerstatte 2 Vorgeschichte 3 Neubeginn 4 Bergbaumuseum und Besucherbergwerk 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie und Genese der Eisenerzlagerstatte BearbeitenDie Eisenerze der Grube Christiane sind an mittel bis oberdevonische Vulkanitgesteine des Ostsauerlander Hauptsattels gebunden Im Mittel und Oberdevon bildeten sich im Bereich des Rhenoherzynikums zahlreiche submarine Vulkane Die Eisenerzlager entstanden durch mehrphasige submarine Exhalationen und anschliessende diagenetische Umbildung der basischen Vulkanite 1 Der Erzabbau in der Grube war meist an durchschnittlich 5 8 m machtige teils fast seiger stehende Erzlager gebunden die je nach Erztyp 20 60 Eisen enthielten 2 Die mineralogische Zusammensetzung der Erze ist stark vom untermeerischen Relief abhangig Wahrend karbonatische Eisenerze meist in tieferen von der Frischwasserzufuhr abgeschnurten Meeresbereichen am Fuss der Vulkanschwelle zu finden sind findet man kieselige Hamatiterze meist an den Flanken der Vulkanbauten Untergeordnet treten in der Lagerstatte Pyrit und Magnetiterze auf Die Eisenerze der Grube Christiane zahlen genetisch zu den sedimentar exhalativen Lagerstatten SEDEX vom Lahn Dill Typ 3 Vorgeschichte BearbeitenIm ostlichen Sauerland reichen die Anfange des Eisenerzbergbaus bis in keltische Zeit zuruck 4 Der Adorfer Bergbau in Waldeck spater Teil Hessens stand im Zusammenhang mit dem Bergbau in Marsberg Giershagen jenseits der Grenze im Herzogtum Westfalen bzw spater im preussischen Kreis Brilon Die Ursprunge des Erzbergbaus liegen im Mittelalter Nach einem Ruckgang durch den Dreissigjahrigen Krieg erlebte der Bergbau auch durch die Forderung der Grafen von Waldeck nach Ende des Krieges und insbesondere im 18 Jahrhundert einen Aufschwung Der Abbau erlebte in dieser Gegend dann im 19 Jahrhundert im Zusammenhang mit der Hochindustrialisierung in Deutschland ein beachtliches Wachstum Er profitierte von der Nachfrage des Ruhrgebiets nach Erzen Unternehmen aus dem Ruhrgebiet erwarben Bergbaurechte und investierten in betrachtlichem Umfang Mit der Rhene Diemel Bahn wurden die Erze nach Bredelar zum Umladen auf die preussisch hessische Staatsbahn gebracht Bereits vor dem Ersten Weltkrieg verlor der gesamte Bergbau in der Region aus verschiedenen Grunden an Bedeutung und die meisten Gruben stellten ihre Forderung ein Als letztes Bergwerk der Region wurde die Grube Martenberg 1917 stillgelegt Neubeginn Bearbeiten nbsp Schachtanlage Martenberg mit Neubau des Bergbaumuseums nbsp Die Martenberg Klippe im ehemaligen Tagebau MartenbergIm Zusammenhang mit der Autarkiepolitik in der Zeit des Nationalsozialismus kam es in den 1930er Jahren teilweise zu Planen den Betrieb wieder aufzunehmen Im Adorfer Revier wurden 1936 mehrere historische Grubenfelder zusammengefasst und unter der Bezeichnung Grube Christiane neu aufgeschlossen Es wurden zunachst Tiefbohrungen zur Erkundung ausgebracht Die Gesamterzvorrate wurden auf 2 Millionen t geschatzt In der Folge entstand eine moderne Tiefbauverbundanlage Uber Tage entstand die Schachtanlage Martenberg mit Aufbereitung und Zechenhaus Etwa 2 6 km entfernt wurde eine zweite Schachtanlage Auf dem Webbel erbaut Beide Betriebsteile waren mit einer Seilbahn zum Transport des Erzes zur Anlage Martenberg verbunden Die Forderung begann 1938 Es wurden taglich etwa 20 bis 40 t Erz gefordert Da der Betrieb der Rhene Diemel Bahn bereits seit den 1920er Jahren eingestellt war wurde das Erz mit Schwerlastkraftwagen der Reichsbahn zum Staatsbahnhof in Bredelar gebracht Seit 1939 hatte die Grube erneut einen eigenen Bahnanschluss Nach einer kurzen Unterbrechung am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Forderung bereits im Herbst 1945 wieder aufgenommen Im Jahr 1952 wurde unter Tage eine Verbindung zwischen den beiden Schachtanlagen hergestellt Dort waren etwa 340 Bergleute beschaftigt Diese forderten bis zu 12 000 t Erz pro Monat Insgesamt wurden bis zur Einstellung des Betriebes etwa 1 72 Millionen t Erz abgebaut Die hochste Fordermenge wurde 1960 mit 155 700 t erzielt Es handelte sich um kalkige Zuschlagserze mit einem Eisengehalt von 28 bis 35 Eisen Verhuttet wurden die Erze in Duisburg im dortigen Werk der Mannesmann AG zusammen mit Erzen aus Schweden und Brasilien Die Bergleute kamen auf eine Forderleistung von 4 t pro Mann und Schicht Diese beachtliche Leistung in dieser Form des Bergbaus hing mit der weitgehenden Mechanisierung unter Tage zusammen Durch die Technisierung konnte die Forderleistung pro Bergmann um 300 gesteigert werden Der Betrieb wurde 1963 eingestellt Grund waren die abnehmenden Erzvorrate aber auch die sich seit Beginn der 1960er Jahre verschlechternde Wirtschaftlichkeit der westeuropaischen Eisenerzforderung Wegen kostengunstiger Erze aus Brasilien oder Westafrika lohnte der Abbau nicht mehr Bergbaumuseum und Besucherbergwerk BearbeitenDie bergmannische Tradition halten Knappenvereine im Adorfer und benachbarten Giershagener Revier aufrecht Der Knappenverein Adorf bemuhte sich seit den 1970er Jahren um den Erhalt und Zuganglichmachung der Anlagen Auch mit Hilfe von Arbeitsbeschaffungsmassnahmen konnte 1986 ein Teil der Schachtanlage Martenberg der sogenannte Pferdestollen als Besucherbergwerk eroffnet werden In der fruheren Aufbereitungsanlage ist ein Bergbaumuseum eingerichtet Literatur BearbeitenGeofoyer Adorf Adorfer Bergbau Geschichte Digitalisat online Alfred Emde Karl Welteke Uberarbeitung Mike Fieseler Adorf Die Geschichte eines waldeckischen Dorfes Hrsg Ortsbeirat Adorf 2 Auflage SBS Druck Adorf Diemelsee 2016 Erhard Rettig Geschichtliches vom Adorfer Bergbau Adorf 2011 725 Jahre Bergbaugeschichte im Raum Giershagen und Adorf 1273 bis 1998 125 Jahre Bergknappenverein Gluckauf Giershagen 1873 Marsberg 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Christiane Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Besucherbergwerks Die Grube Christiane am Martenberg in Adorf Eisenerzbergbau am Nordostrand des Sauerlandes bei bergbaufreunde sachsen deEinzelnachweise Bearbeiten H D Nesbor W Buggisch H Flick M Horn H J Lippert Vulkanismus im Devon des Rhenohercynikums Fazielle und palaogeographische Entwicklung vulkanisch gepragter mariner Becken am Beispiel des Lahn Dill Gebietes Geol Abh Hessen Bd 98 Wiesbaden 1993 S 3 87 H Bottke Die exhalativ sedimentaren devonischen Roteisensteinlagerstatten des Ostsauerlandes Geol Jb Beih Band 63 Hannover 1965 147 S H Bottke Lagerstatten In W Paeckelmann 1936 mit Beitr von H Bottke G Diederich W Fickel B Holting M Horn S Plaumann H J Ulrich Geologische Karte Hessen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 4619 Adorf 2 Aufl Wiesbaden 1979 S 56 75 H Bottke Die exhalativ sedimentaren devonischen Roteisensteinlagerstatten des Ostsauerlandes Geol Jb Beih Band 63 Hannover 1965 147 S Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Christiane amp oldid 221265536