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Der Gottorfer Riesenglobus ist ein begehbarer Globus der im Garten des Gottorfer Schlosses bei Schleswig aufgestellt war und sich heute in der Kunstkammer in Sankt Petersburg befindet Der Gottorfer Riesenglobus Neubau von 2005 am Schloss GottorfDer Gottorfer Riesenglobus Rekonstruktion aus dem 18 Jahrhundert in der Kunstkammer in Sankt PetersburgDer Globus mit einem Durchmesser von drei Metern der zwischen 1650 und 1664 im Auftrag Herzog Friedrichs III von Gottorf entstand wurde europaweit beruhmt Die Konstruktion des Globus oblag dem herzoglichen Hofgelehrten und Bibliothekar Adam Olearius der Limburger Buchsenmacher Andreas Bosch fuhrte das Werk aus Weitere solcher Hohlgloben befinden sich im Chicagoer Adler Planetarium und auf der Heilbronner Robert Mayer Sternwarte Zusammen mit dem modernen Nachbau in Gottorf sind somit vier Hohlgloben bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Das Globushaus im Neuwerkgarten 2 Der Globus 3 Transport nach St Petersburg 4 Ein Besuch im Globushaus 5 Technik 6 Die Sphaera Copernicana 7 Historische Rekonstruktion 8 Globus und Neuwerkgarten heute 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDas Globushaus im Neuwerkgarten BearbeitenVermutlich war der Globus schon recht fruh wichtiger Bestandteil in der Planung des Neuwerkgartens Wahrend dieser jedoch bereits ab 1637 angelegt wurde sah Herzog Friedrich erst 1650 die Zeit gekommen auch den Bau des Zentralpunktes des Globushauses in Angriff zu nehmen Sieben Jahre spater war das Gebaude vollendet Wesentlich langer dauerte der Bau des Globus die Arbeiten wurden 1659 durch den Tod Herzog Friedrichs III und den Zweiten Nordischen Krieg unterbrochen und fanden erst 1664 ihren Abschluss nbsp Altes Globushaus Rekonstruktion Modellbau von Felix Luhning nbsp Das neue Globushaus im NeuwerkgartenWahrscheinlich war Adam Olearius der Architekt des Globushauses Es stand nord sudlich ausgerichtet im Scheitelpunkt einer Mauer die den halbkreisformigen sogenannten Globusgarten nordlich des Herkulesteiches einfriedete Ausserlich war es ein symmetrisch aufgebautes viergeschossiges quaderformiges Backsteingebaude mit einem begehbaren Flachdach In den drei bzw sechsachsigen Wanden standen grosse uberwiegend vierflugelige Steinzargenfenster An allen vier Seiten besass das Globushaus zum Teil machtige Anbauten die bis zum zweiten Obergeschoss reichten der nordliche Anbau ragte als Turm uber das ubrige Gebaude hinaus und wurde von einem zwiebelformigen Kupferhelm bekront Die Anbauten an den Langsseiten waren das Ergebnis einer nachtraglichen Anderung des Bauentwurfs Das Raumkonzept des Gebaudes sah zwei ubereinander liegende niedrige Kellergeschosse vor daruber das Hauptgeschoss mit dem Globussaal und schliesslich das Obergeschoss mit zwei Schlafkammern Kabinett und einem grosseren Saal nach Suden Die beiden oberen Geschosse verband eine Spindeltreppe im Turm die auch weiter auf das grosse Flachdach fuhrte Das Niveau des Hauptgeschosses mit dem Haupteingang im Norden lag auf Hohe der ersten Gartenterrasse Der untere der beiden Keller lag ebenerdig mit dem sudlich davor gelegenen Globusgarten Mit einer Grundflache von 200 m ohne die Anbauten und einer Hohe von fast 14 m ohne den Turm handelte es sich um ein fur damalige Zeiten stattliches Bauwerk Vielleicht wurde ihm deshalb gelegentlich der Name Friedrichsburg beigelegt In der Gottorfer Amtssprache hiess das Gebaude jedoch nur Lusthaus erst in den letzten Jahrzehnten seines Bestehens wurde es als Globus Haus benannt Mit seinem kubushaften Baukorper und dem begehbaren Flachdach entsprach das Globushaus den zeitgenossischen Lusthausern in Italien den Niederlanden und in Danemark Die Form des Gebaudes sollte exotisch wirken daher wurde es gelegentlich auch als Persianisches Haus bezeichnet In seinen baulichen Details folgte das Globushaus allerdings noch ganz den Formen der niederlandischen Renaissance wie sie damals in Schleswig und Holstein allgemein ublich war Uber die Nutzung des Globushauses ist wenig uberliefert obgleich Grabungsfunde von ausgedehnten Mahlzeiten im Gebaude zeugen Nach dem Tode Herzog Friedrich III scheint es jedoch nur noch selten benutzt worden zu sein Dementsprechend wies es zahlreiche Bauschaden auf die insbesondere auf die undichten Flachdacher zuruckzufuhren waren Der grosse Globus blieb allerdings stets ein beliebtes Vorzeigeobjekt das interessierten Besuchern gerne vorgefuhrt wurde Der Globus Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Globusantriebs Zeichnung Felix Luhning Mittelpunkt und Kernstuck des Globushauses war der grosse Globus Von aussen stellte er die Weltkugel dar in seinem Inneren barg er ein Planetarium das den Sternenhimmel und den Sonnenlauf samt seinen Bewegungen so zeigte wie sie von der Erde aus zu sehen sind Sein besonderer Reiz bestand darin dass man in ihn hineinsteigen sich dort setzen und die Sterne um sich herumkreisen lassen konnte ohne dabei selbst bewegt zu werden Der Globus war eine eigene Erfindung des Herzogs die wissenschaftliche Leitung dieses Projektes hatte allerdings sein Hofgelehrter und Bibliothekar Adam Olearius inne Der aus Limburg herbeigeholte Buchsenmacher Andreas Bosch schliesslich setzte die Idee des Herzogs in die Praxis um Der Globus entstand gleichzeitig mit und in dem Gebaude seine Einzelteile wurden in einer vom Hofe angemieteten Schmiedewerkstatt auf dem Hesterberg angefertigt und im Globushaus zusammengesetzt Dazu beschaftigte Andreas Bosch uber Jahre hinweg einen Handwerkerstamm von sieben bis neun Personen der sich aus Schmieden Schlossern Uhrmachern Kupferstechern Graveuren Tischlern und Malern zusammensetzte und zu dem gelegentlich noch auswartige Betriebe wie zum Beispiel eine Husumer Messinggiesserei herangezogen wurden Unter ihnen befanden sich die Gottorfer Uhrmacher Nikolaus Radeloff und Hans Schlemmer der Gottorfer Kupferstecher Otto Koch und die Kartographen Christian und Andreas Lorenzen genannt Rothgiesser aus Husum Auch Adam Olearius selbst betatigte sich mit Pinsel und Feder als Kartograph Zusatzlich entstand in den Jahren 1654 bis 1657 die sogenannte Sphaera Copernicana die Andreas Bosch selbstandig entwickelt hatte und unter eigener Regie baute Offenbar entstand sie als Erganzung und Erweiterung des kosmologischen Konzepts des grossen Globus und zu einem Zeitpunkt da die Arbeiten am Globus selbst bereits weit fortgeschritten waren Transport nach St Petersburg Bearbeiten nbsp Das Innere des Globus in Sankt Petersburg nbsp Die Eingangstur zum Globus in Sankt PetersburgDie genauen Umstande der Schenkung des Globus an Zar Peter den Grossen bleiben etwas umstritten 1 2 Im dritten Nordischen Krieg folgte das Herzogtum Gottorf einem Mittelkurs zwischen danischer Besatzung und Sympathien zu Schweden Friedrich IV war gefallen sein Sohn Karl Friedrich war nicht volljahrig dessen Onkel Christian August war Regent Anfang 1713 hielt Zar Peter Gesprache mit seinem Alliierten Konig Friedrich IV von Danemark in Holstein moglicherweise in Gottorf Anschliessend bat Peter dass der Globus nach Russland verschifft werde Im Juli 1713 ordnete Christian August an dass der Globus nach Sankt Petersburg zu schicken sei wo er 1717 eintraf Wegen des Krieges ging der Transport auf dem Seeweg nach Pillau ein Hafen bei Konigsberg dann uber Land nach Riga auf dem Seeweg nach Reval Tallinn und uber Land nach Sankt Petersburg Schliesslich wurde der Globus 1726 Teil der Kunstkammer aber der Transport und die Zeit hatten sich auf den Zustand des Globus negativ ausgewirkt 1 In einem ungeklarten Feuer in der Kunstkammer 1747 wurde der Globus fast vollstandig zerstort nur wenige der Metallteile waren noch brauchbar Die Eingangstur war im Keller gelagert und war vom Feuer unberuhrt Der Globus wurde aus der Kunstkammer entfernt damit Benjamin Scott ihn von 1748 bis 1750 rekonstruieren konnte Das Aufbringen der Erdkarte verzogerte sich jedoch erheblich und wurde erst 1790 von Friedrich Theodor von Schubert vollendet 1753 wurde ein neuer Pavillon errichtet und der Globus dorthin verbracht 1 1828 wurde der Globus in die ostliche Rotunde des Zoologischen Museums uberfuhrt und 1901 in die Sommerresidenz nach Zarskoje Selo Puschkin sudlich von Sankt Petersburg 1 1941 erbeuteten deutsche Truppen den Globus und er wurde in einem Sondertransport mit der Bahn nach Neustadt in Holstein verschickt wo er verpackt und auf dem Waggon gelagert wurde vermutlich um ihn schliesslich zum Schloss Gottorf weiter zu transportieren 1946 brachten britische Truppen den Globus in das nahe gelegene Lubeck wo er drei Wochen lang offentlich ausgestellt wurde 1947 wurde der Globus nach Hamburg gebracht um nach Murmansk und weiter zur Eremitage in Leningrad gesandt zu werden 1 Es wurde entschieden die Kunstkammer zu rekonstruieren den Globus dorthin zu bringen und zu restaurieren 1 In Schleswig hatte man um die gewaltige Kugel unzerlegt aus dem Globushaus herauszubekommen an dessen Westseite eine grosse Offnung in die Wand stemmen mussen Damit war das Gebaude seines eigentlichen Inhaltes beraubt und sein Schicksal besiegelt Es fuhrte von nun an nur noch ein Schattendasein Alle anfallenden Reparaturen wurden nur noch halbherzig ausgefuhrt und konnten den fortschreitenden Verfall nicht aufhalten Noch gut 50 Jahre stand das Gebaude ohne Nutzung da bis es im November 1768 auf Anordnung von Konig Christian VII von Danemark offentlich zum Abbruch versteigert wurde Ein Schleswiger Handwerksmeister erwarb die Ruine ein Jahr spater erinnerte nichts mehr an das Globushaus Solcherart ging ein Bauwerk verloren dessen Entwurf Konzeption und Programmatik in der Architektur und Technikgeschichte wohl einzigartig dasteht 2 Ein Besuch im Globushaus BearbeitenMan betrat das Globushaus durch den portalgeschmuckten Haupteingang unter dem Treppenturm im Norden Von dort kam man durch einen kurzen Flur in den Globussaal dessen Grundflache fast das ganze Geschoss einnahm Der Saal hatte zahlreiche Fenster und war ganz in Weiss gehalten damit der Globus in vollem Licht erschien Unter den grun gemalten Fenstern sassen Bleitafeln die nach Art hollandischer Wandfliesen bemalt waren Die Saaldecke war stuckiert Der Globus selbst stand in einem breiten begehbaren zwolfseitigen holzernen Horizontring der wechselweise von geschnitzten Hermenpfeilern und korinthischen Saulen getragen wurde Auf seiner Aussenseite war die damals bekannte Welt Europa Afrika Amerika und Asien so fein alss in den gedruckten Land Charten eingezeichnet mit farbig umrissenen Landergrenzen und von allerhand Thieren nach Landes Art sowie Flotten von Schiffen Meerwundern und Seefischen bevolkert Als Vorlage fur die Kartographierung dienten Globen aus dem beruhmten Amsterdamer Kartenverlag von Willem Janszoon Blaeu und Joan Blaeu zu dem Adam Olearius gute Beziehungen besass Durch eine kleine Luke konnte man in den Globus hineinklettern und um einen runden Tisch in der Mitte Platz nehmen Hier sah man den Sternenhimmel die Sterne wurden durch uber 1 000 strahlenformige messingvergoldete Nagelkopfe dargestellt wahrend die Sternbilder farbig figurlich auf den blauen Himmelshintergrund gemalt waren Daruber hinaus barg der Globus noch besondere Mechanismen um die jahrliche Bewegung der Sonne darzustellen und eine Weltzeituhr anzutreiben die anzeigte auf welchen Orten der Erde gerade Mittag bzw Mitternacht herrschte In Bewegung setzen liess sich der Globus wahlweise durch einen Wasserantrieb im Keller damit er nach des Himmels Lauff seine Bewegung und Umbgang in den behorlichen 24 Stunden haben konnte oder aber durch einen Handantrieb aus seinem Inneren heraus um die ansonsten unmerklich langsame Rotation zu beschleunigen In seiner Art war der Gottorfer Globus das erste begehbare Planetarium der Geschichte Gleichzeitig bildete er ein grosses Modell des alten geozentrischen Weltbildes nach Ptolemaus War der Globus ausser Betrieb wurde die Luke durch einen Deckel mit dem aufgemalten Gottorfer Wappen verschlossen und uber die Kugel ein schweres grunes Wolltuch gezogen Auf den Turen im Globussaal befanden sich die Portrats von Nikolaus Kopernikus und Tycho Brahe eine Reminiszenz an die astronomischen Koryphaen der Zeit Eine Tur fuhrte in der Nordostecke des Globussaales in einen kleinen Vorraum in dem eine schmale steile Treppe in den Treppenturm fuhrte Dort stand eine geschnitzte Spindeltreppe die in das Obergeschoss und weiter hinauf auf das Dach fuhrte Wahrend das Hauptgeschoss mit dem Globus den gelehrten Diskussionen eines grosseren Besucherkreises offenstand besass das Obergeschoss mit seinen Schlafkammern und dem Festsaal mehr privaten Charakter Die Schlafgemacher waren mit grunem Laubwerkdekor ausgemalt der Festsaal war rot gehalten Die Decken der Raume waren stuckiert und teilweise auch bemalt und vergoldet Fensterturen fuhrten auf die begehbaren Flachdacher der Anbauten hinaus Die grosse Dachterrasse die einen prachtvollen Blick auf die Gartenanlagen bot lud zu Tafeleien unter freiem Himmel ein Das Mobiliar des Globushauses bestand in der Hauptsache aus Gemalden insbesondere die Wande des Globussaales waren von zahlreichen Bildern mit unterschiedlicher Thematik geschmuckt Im Festsaal daruber befanden sich neben Gemalden auch ein langer Tisch und 16 dazugehorige Stuhle Das Schlafgemach des Herzogs war mit einem grossen Himmelbett ausgestattet wahrend die Kammerdiener nebenan in Alkoven schliefen Die beiden Kellergeschosse waren nur von aussen zuganglich Im oberen Keller stand eine grosse offene Herdstelle Schliesslich war das Globushaus gleichzeitig als Lusthaus gedacht in dem man auch die Tafelfreuden nicht missen wollte Im unteren Keller befand sich die Wassermuhle die dem Globus seinen kontinuierlichen Antrieb verleihen sollte Die Kraftubertragung durch zwei Geschosse hindurch erfolgte uber schwere Schneckengetriebe aus Messing und lange eiserne Wellen Technik BearbeitenDer Gottorfer Globus war im Kern eine schmiedeeiserne Konstruktion Die Kugel besass ein Gerippe aus 24 Meridianringen die als T Eisen ausgefuhrt waren und durch einen Aquatorring versteift wurden Aussen wurde das Gerippe mit Kupferblech belegt das wiederum eine mehrschichtige Kreide Leinwand Grundierung erhielt deren oberste Lage man polierte Damit besass man einen sauberen und glatten Malgrund fur die als ausserst fein geschilderte Kartographierung Innen wurde der Globus mit dunnen Kiefernleisten ausgekleidet auf die ebenfalls eine mehrschichtige Kreide Leinwand Grundierung kam Der Lukendeckel in der Globuswandung wurde von zwei Springschlossern gehalten Befanden sich Personen im Globus blieb die Luke entfernt nbsp Innenkonstruktion der Kugel Modellbau Felix Luhning Die Kugel rotierte um eine feststehende schwere schmiedeeiserne Achse Diese fusste am Fussboden in einem Muhlstein oben war sie an einem Deckenbalken angeschlagen Die Neigung der Achse entsprach abweichend von der ublichen Globenaufstellung mit 54 30 der Polhohe Schleswigs Der Grund fur diese Neigung lag darin dass das Planetarium im Globusinneren den Sternenhimmel uber Schleswig darstellen sollte An der Achse war die ringformige Sitzbankkonstruktion angebracht die der Uberlieferung zufolge zehn bis zwolf Personen Platz bot Sie bestand aus schweren Eisenschienen die untereinander verklammert mit schweren Schellen an der Achse befestigt waren und von dort astartig und mehrfach verkropft nach aussen wuchsen Die Aste trugen nicht nur die schmale Sitzbank sondern auch die Laufflache und eine runde Tischplatte in der Mitte Als Ruckenlehne diente ein breiter Horizontring aus Messing der Eintrage zum gregorianischen und julianischen Kalender sowie astronomische Daten zur taglichen Sonnenhohe trug Auf der Tischplatte in der Mitte des Globus lag ein kupferner Halbglobus Er symbolisierte dem kosmologischen Konzept entsprechend die Erde als Mittelpunkt des Himmelsgewolbes Der Achsneigung im Globus entsprechend lag Gottorf auf dem Scheitelpunkt des Tischglobus und bildete damit das Zentrum dieser kunstlichen Wunderwelt Um den Tischglobus lag ein horizontaler Ring mit geographischen Langenindikationen verschiedener Orte auf der ganzen Welt Wurde der grosse Globus in Bewegung gesetzt strichen zwei diametrale Zeiger uber diesen Ring und zeigten an an welchen Orten der Welt gerade Mittag oder Mitternacht herrschte Der Sternenhimmel im Globus war dem Zeitgeschmack entsprechend farbig figurlich gestaltet Achtstrahlig gefeilte Nagelkopfe aus vergoldetem Messing stellten die Sterne dar Sie waren in die traditionellen sechs Grossenklassen unterteilt um die reellen Helligkeitsverhaltnisse anzudeuten Zwei Kerzen auf dem Tisch brachten die Sterne zum Funkeln Entlang der Ekliptik im Himmelsgewolbe bewegte sich ein rollengelagerter Zahnkranz auf dem ein Sonnenmodell aus geschliffenem Kristall montiert war Die Sonne vollfuhrte sowohl ihre taglichen Auf und Untergang als auch ihre jahrliche Bewegung wechselnde Sonnenhohen und Auf bzw Untergangsazimute im Jahreslauf Uber den Betrachtern wolbte sich ein Meridianhalbring mit einer Gradskala Mond und Planetenlauf liessen sich aufgrund ihrer komplizierten Bahnbewegungen Wanderung der Knotenpunkte Planetenschleifen nicht in das mechanische Konzept des Globus aufnehmen Am Sudpol des Globusinneren lagen drei Getriebe Eines davon bewegte uber lange Wellen die Weltzeituhr auf der Tischplatte und ein Planetengetriebe besorgte die Bewegung der Sonne Das dritte wurde fur die Kraftubertragung zum Handantrieb benotigt denn der Globus liess sich von seinem Inneren aus uber eine Handkurbel bewegen hierbei genugte die Kraft eines Fingers Eine Umdrehung dauerte etwa 15 Minuten was ausreichte um dem Besucher alle Himmelsbewegungen eines Tages vorzufuhren wie sie von Gottorf aus zu sehen waren Naturlich liess sich die Position des Sonnenmodells justieren um auch andere Jahreszeiten zu simulieren Es handelte sich mithin um das erste begehbare Planetarium der Geschichte das dem Besucher das Himmelsgeschehen live demonstrierte Eine weitere ungewohnliche Antriebsmoglichkeit verlieh dem Globus die Moglichkeit die Tagesdrehung in Echtzeit darzustellen Im Keller des Globushauses befand sich ein holzernes Wasserrad das seine Bewegungen uber ein vierstufiges Schneckenreduziergetriebe auf den Globus ubertrug Das Wasser fur die Muhle wurde durch Bleirohre an das Haus herangefuhrt im Keller sturzte es auf das Wasserrad und floss durch einen unterirdischen Ausgang in den Herkulesteich ab Die zum Teil zentnerschweren Rader und Schnecken bestanden ausnahmslos aus Messing was zu schweren Reibungsverlusten fuhrte Die Bewegungsubertragung verlief durch zwei Stockwerke mittels langer schmiedeeiserner Wellen Der oberste Getriebeabschnitt befand sich am Fuss der Globusachse und war dort von einer bemalten schrag anlaufenden Holzkiste verkleidet Vermutlich diente der Wasserantrieb jedoch mehr dem Beweis technischen Konnens und weniger zu gelehrsamen Demonstrationen 50 Jahre nach der Fertigstellung des Globushauses befand er sich in starkem Verfall Die Sphaera Copernicana Bearbeiten nbsp Gottorfer Himmelsglobus Sphaera Copernicana auf Schloss FrederiksborgWahrend der Bau des Riesenglobus seiner Vollendung entgegenging begann Andreas Bosch bereits mit seinem neuen Projekt der sogenannten Sphaera Copernicana Offenbar sollte sie das Konzept des grossen Globus erganzen und erweitern Dieser bildete ja in seinem Inneren ein mechanisches Modell des geozentrischen Weltsystems nach Ptolemaus das man aber am Gottorfer Hof bereits als antiquiert erkannt hatte Es lag also nahe ein Demonstrationsmodell zu schaffen das die wirklichen Verhaltnisse im Universum nach der Theorie Kopernikus zeigte eine Sphaera Copernicana Dass sich bei der Sphaera Copernicana manche konstruktive und darstellungstechnische Parallele zum grossen Globus findet kann nicht verwundern Allerdings war an der Sphaera Copernicana noch mehr Kunst als am grossen Globo zu sehen Hier erregten die imposante Grosse und die originelle Konzeption Staunen und Bewunderung dort das komplizierte Raderwerk das von einem einzigen Uhrwerk angetrieben 24 verschiedene Funktionen und Anzeigen gleichzeitig steuerte Obwohl man annehmen muss dass Adam Olearius auch bei dem Bau der Sphaera Copernicana im Hintergrund stand war offenbar Andreas Bosch allein fur die technische Durchbildung des Werkes verantwortlich Naturlich beschaftigte er auch hier zahlreiche Mitarbeiter so lieferte beispielsweise Hans Schlemmer das kraftige Uhrwerk fur den Antrieb und Otto Koch besorgte die Ausgestaltung der Sternbilder Nach ihrer Vollendung wurde die Sphaera Copernicana in der Gottorfer Kunstkammer spater in der Gottorfer Bibliothek aufgestellt Im Zuge der Raumung des Schlosses gelangte die kopernikanische Armillarsphare im Jahr 1750 in die konigliche Kunstkammer nach Kopenhagen Dort sollte sie 1824 ausrangiert werden auf abenteuerlichen Umwegen gelangte sie dann 1872 an das Nationalhistorische Museum auf Schloss Frederiksborg in Hillerod Dort ist sie auch heute noch zu besichtigen Die Sphaera Copernicana wurde unlangst sorgfaltig restauriert Atelier Andersen in Virket Danemark Dabei konnten nicht nur fehlende Teile erganzt oder an ihren ursprunglichen Platz zuruckversetzt sondern auch ihre originale Farbfassung teilweise wiedergewonnen werden Die Sphaera Copernicana ist wesentlich kleiner als der Globus Ihr Durchmesser betragt 1 34 m und ihre Gesamthohe 2 40 m doch ist sie technisch wesentlich anspruchsvoller als der grosse Globus aufgebaut Sie ruht auf einem holzernen Sockelgehause in dem sich ein sehr kraftiges Federuhrwerk verbirgt Es verfugt uber ein Gehwerk mit einer Laufzeit von acht Tagen sowie uber ein Viertelstunden und ein Stundenschlagwerk gleichzeitig muss es aber auch 24 Bewegungsablaufe in der Armillarsphare selbst in Gang halten Die Hauptantriebswelle lauft dabei aus der Mitte des Uhrwerks senkrecht durch die ganze Armillarsphare Die Welle lasst sich abkuppeln wenn die Bewegungen in der Armillarsphare unabhangig vom Uhrwerk durch einen Handantrieb demonstriert werden sollen Im Zentrum der Armillarsphare verkorpert eine blanke Messingkugel die Sonne Um sie herum liegen auf Rollen gelagerte und gefuhrte gezahnte Messingringe welche die Bahnen der damals bekannten Planeten darstellen von innen nach aussen Merkur Venus Erde Mars Jupiter und Saturn Die Planeten selbst werden durch kleine Silberfigurchen dargestellt die ihr jeweiliges Symbol in den Handen halten Sie bewegen sich in den gleichen Zeitraumen um die Sonne wie die wirklichen Planeten im Sonnensystem Ausgeklugelte Zahnradsysteme sorgen fur die richtige Untersetzung von der senkrechten Antriebswelle bis zum Planetenring Die Position eines jeden Planeten lasst sich manuell korrigieren Die Erdbahn tragt als einzige keine Silberfigur Hier verkorpert eine Miniaturarmillarsphare Erde und Mond Die beiden Himmelskorper sind modellhaft durch Kugeln dargestellt Die Erde vollfuhrt ihre tagliche Rotation wobei die Erdachse stets in dieselbe Richtung zum Himmelsnordpol weist Der Mond kreist in 27 3 Tagen um die Erde und zeigt dabei seine Phasen Anhand eines kleinen Zifferblattes auf dieser Miniaturarmillarsphare lasst sich ausserdem die Tageszeit ablesen Die aussere Umfassung des Planetensystems bilden zwei Armillarspharen deren innere beweglich ist wahrend die aussere feststeht Beide setzen sich aus jeweils sechs vertikalen Halbringen und einem Horizontring zusammen Die innere Sphare verkorpert das sogenannte Primum mobile das seinerzeit die langsame Verschiebung von Fruhlings und Herbstpunkt auf der Ekliptik erklarte Zwei Messingbander mit eingravierten Gradskalen machen diese Bewegung sichtbar Ein Umlauf des Primum Mobile dauert 26 700 Jahre Die aussere feststehende Sphare tragt an ihren Ringen die Sternbildfiguren Sie verkorperte damit das von der Erde aus sichtbare Himmelsgewolbe Von den ursprunglichen 62 Sternbildfiguren sind nur noch 46 vorhanden Sie bestehen aus Messingblech und sitzen innen an den Ringen der Sphare Ihre Innenseiten sind graviert und mit ihrem jeweiligen lateinischen Namen versehen Als Vorlage fur die figurliche Darstellung der Sternbilder konnte zweifelsfrei ein Himmelsglobus aus dem Amsterdamer Kartenverlag von Willem Janszoon Blaeu identifiziert werden Die Sternbilder tragen auf ihren Innenseiten kleine aufgenietete sechsstrahlig zugefeilte Silbersternchen die ihren tatsachlichen Helligkeiten entsprechend von sechserlei Grosse sind Der Handantrieb fur die Armillarsphare besteht aus einer auszieh und arretierbaren Welle auf die eine Kurbel gesteckt werden kann Drehte man diese so liessen sich die Bewegungsablaufe in der Sphaera Copernicana genau wie im Riesenglobus bedeutend beschleunigen so dass sie dem Auge sichtbar wurden Die ganze Armillarsphare wird von einem Anzeigewerk fur verschiedene Tageseinteilungen und der darauf stehenden Sphaera Ptolemaica bekront Das Anzeigewerk besteht aus drei konzentrischen Zylinderwandungen die sich wie Kulissen voreinander verschieben Eine kleine Sonnenscheibe die ihre Hohe taglich verandert zieht vor dem innersten Zylinder vorbei Anhand der Kulissen und der Sonne lassen sich die Tageszeiten nach burgerlicher romisch babylonischer und judischer Zeitrechnung ablesen Da sich die letzteren beiden nach dem Sonnenlauf orientierten verschieben sich ihre Tagesanfange um jeweils einige Minuten Aus diesem Grunde massen die Astronomen schon seit der Antike den Tag von Mitternacht zu Mitternacht Diese Einteilung setzte sich im 16 und 17 Jahrhundert allmahlich auch im burgerlichen Leben durch Die verschiedenen Tageszeiten konnen also im 17 Jahrhundert auch am Gottorfer Hofe noch eine gewisse Rolle gespielt haben wenngleich auch sie wohl eher von wissenschaftlichem Interesse waren Oben auf dem Anzeigewerk sitzt schliesslich die erwahnte kleine ptolemaische Armillarsphare die in Aufbau und Bewegungen eine vollstandige Miniaturdarstellung des Riesenglobus ist In der Mitte befindet sich eine kleine Erdkugel die dem geozentrischen Weltsystem entsprechend stillsteht Um sie herum liegt ahnlich der Tischplatte im Riesenglobus eine horizontale Scheibe auf der eine Kompassstrichrose eingraviert ist Die darumherum liegende Sphare symbolisiert den Sternenhimmel und bewegt sich einmal am Tage um die Erde An der Innenseite der Sphare bewegt sich ein Zahnkranz der eine Sonnenfigur einmal im Jahre durch die Ekliptik tragt Historische Rekonstruktion Bearbeiten nbsp Schnitt durch das Globushaus Modellbau Felix Luhning nbsp Der Gottorfer Riesenglobus nbsp Erlauterungen zur Rekonstruktion auf dem Globus nbsp Eingangstur des Globus mit WappenDer ungewohnlichen Grosse und Konzeption des Globus ist es zu verdanken dass uber ihn von der altesten bis in die jungste Vergangenheit viel berichtet worden ist Doch alle Berichte vermittelten kein genaues Bild wie die Gottorfer Anlage wirklich beschaffen war Auch den historischen Abbildungen war in dieser Hinsicht nichts abzugewinnen So beschrankte sich der Kenntnisstand gezwungenermassen auf das Wissen um die Erbauer des Globus die Bauzeit die ubrigen Zeitumstande und auf mehr oder weniger oberflachliche Beschreibungen des Globus und des Gebaudes in dem er stand Alle Beschreibungen liessen weder Ruckschlusse uber die genaue Aufstellung des Globus im Gebaude noch uber sonstige baulich technische Details oder das Aussehen des Globushauses zu Allein ein um 1708 im Zuge einer Generaltaxation entstandenes umfangreiches Bauinventar der herzoglichen Residenz das uber den baulichen Wert und Zustand aller Hofgebaude und Garten Rechenschaft ablegte lieferte konkrete Angaben Auch beim Globushaus wurde hier fast bis zum letzten Nagel alles verzeichnet was sich in und am Gebaude fand Die Qualitat und Anschaulichkeit des Inventars vermochte nahezu das in den Bildquellen bislang fehlende zu ersetzen Ausgehend vom Inventartext begann Felix Luhning ab 1991 eine verlassliche zeichnerische Rekonstruktion des Globushauses vorzubereiten Dazu gehorten vor allem umfangreiche Archivrecherchen die sich auf die baulich technischen Aspekte der Globusanlage konzentrierten insbesondere die Abrechnungen der herzoglichen Rentenkammer uber den Bau die Reparaturen und den Unterhalt des Globushauses Aus ihnen ergab sich eine Fulle weiterer Angaben hinsichtlich der Art und Menge der fur den Globus und das Haus gelieferten Bauteile sowie uber die Kosten die Anzahl und die Namen der beim Bau beteiligten Leute Eine Ergrabung und Einmessung der Globushausfundamente bestatigte die Massangaben aus den schriftlichen Quellen Der Globus selbst ist heute noch in Sankt Petersburg in seinen wesentlichen konstruktiven Teilen vorhanden so dass ein Aufmass moglich war und die Rekonstruktion fehlender Bauteile keine Schwierigkeiten bot Bestehende Zweifel hinsichtlich technischer Details wurden durch Vergleiche mit der Sphaera Copernicana im Nationalhistorischen Museum auf Schloss Frederiksborg in Hillerod Danemark uberpruft oder ausgeraumt Auch zur verlorengegangenen Originalfassung der Kartierung Erde und Himmel konnten zweifelsfreie Vorbilder zugeordnet werden Die Rekonstruktion des Globus liess sich daher sowohl hinsichtlich seiner Konstruktion seiner technisch astronomischen Inhalte als auch seiner Gestaltung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anfertigen So lag am Ende der Nachforschungen umfangreiches Material vor das zunachst geordnet werden musste und dann wie ein Mosaik unter handwerklich konstruktiven Gesichtspunkten zusammengefugt und zu einem in sich schlussigen Ganzen errichtet werden konnte Als Ergebnis legte Felix Luhning im Jahre 1997 eine Rekonstruktion des Globushauses im Neuwerkgarten in Zeichnungen und Modellen vor die in der Hauptsache auf einem intensiven Studium schriftlicher Quellen fusst Diese belegen zu etwa 80 das Vorhandensein der Baumaterialien zu 90 die Raumfolge und verteilung zu 80 die Dimensionen und zu 50 das Aussehen des Gebaudes und seiner einzelnen Teile Hier muss allerdings eine feinere Abstufung erfolgen bestimmte Bauteile sind dank Grabungsfunden zu 100 gesichert andere Teile liessen sich anhand genauer Beschreibungen und andernorts erhaltener Vorbilder aus der Werkstatt desselben Meisters zu 90 belegen insbesondere die Portale andere Bauteile sind wiederum uberhaupt nicht beschrieben und mussten unter Anlehnung an zeitgenossische Vorbilder und unter Massgabe der im 17 Jahrhundert ublichen bautechnischen Losungen rekonstruiert werden insbesondere Balkenlagen Die aussere und innere Gestaltung Mauerwerk Maueranker Fenster Stuck Zierelemente und ahnliches der Rekonstruktion lehnt sich solange eindeutige Belege fehlen stets an die schlichteste Form zeitgenossischer Vorbilder an Die Grundrissmasse des Gebaudes sind zu 100 gesichert Jungste Grabungen die seitens des Landesamtes fur Ur und Fruhgeschichte mit erheblich mehr technischen Mitteln durchgefuhrt werden konnten als sie Felix Luhning seinerzeit zur Verfugung gestanden hatten machen moglicherweise eine Revision der bisherigen Rekonstruktion in den Kellergeschossen notwendig Sie werden dafur aber gerade in den Bereichen in denen Felix Luhning bei seiner Arbeit noch auf Mutmassungen angewiesen war gesicherte Befunde liefern Einzig der Wasserantrieb fur den Globus bildet einen Sonderfall Die wesentlichen Getriebeteile Zahnrader Schnecken Wellen sind zwar samtlich archivalisch nachzuweisen und lassen uber die in den Quellen angegebenen Gussgewichte gute Ruckschlusse auf ihre Dimensionen zu ebenso ist auch die Lage einiger Bauteile im Gebaude beschrieben worden Da die Maschinerie jedoch letztlich eine singulare Erscheinung war und keine Vorbilder besass musste Felix Luhning hier zu 60 eigene Mutmassungen anstellen Globus und Neuwerkgarten heute Bearbeiten nbsp Das neue Globushaus im Neuwerkgarten nbsp Sudlicher Teil des Neuwerkgartens zwischen Globushaus und HerkulesteichIm vergangenen Jahrzehnt wurden von denkmalpflegerischer Seite grosse Anstrengungen unternommen das Gelande des Neuwerkgartens freizulegen um die grossartige Gartenanlage wieder sicht und nachvollziehbar zu machen Geldknappheit und schwieriges Terrain sorgten jedoch dafur dass die Arbeiten lange andauerten Dabei war die Arbeit Felix Luhnings uber den Globus ein gegebener Anlass den seit Bestehen der Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen existierenden Wunsch den Terrassengarten von Schloss Gottorf in seiner barocken Pracht mit Globushaus und Globus wiedererstehen zu lassen in die Tat umzusetzen Garten Globus und Globushaus bilden einen festen Bestandteil im historischen Zusammenhang mit der Schlossanlage und ist in seiner langen Geschichte nie grundlegend uberformt worden Die Plane sahen allerdings keine historisch authentische Rekonstruktion vor sondern eine designorientierte Losung bei der uberwiegend die asthetischen Gesichtspunkte im Vordergrund standen Architekten Hillmer amp Sattler und Albrecht Berlin Die Umsetzung dieses Vorhabens war durch das Engagement verschiedener Stiftungen moglich geworden Die ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanzierten die Wiederherstellung des Gartens wahrend die Forderung der Hermann Reemtsma Stiftung Hamburg den Bau des neuen Globushauses und einer getreuen Replik des Gottorfer Globus ermoglichte Im Mai 2005 wurde das Globushaus mit dem neuen Gottorfer Globus und die erste Ausbaustufe des Gartens unter grosser Beteiligung der Bevolkerung und der Presse eroffnet Garten und Globushaus sind seither zu einer international beachteten Attraktion geworden Seit 2019 bieten die Schleswig Holsteinischen Landesmuseen neue Vermittlungsangebote im Globushaus an Neben neu gestalteter Ausstellungsgrafik mit Informationen zu Globus Globushaus Barockgarten und fruhbarocker Pflanzenkultur zeigt ein Virtual Reality Film die Entstehungsgeschichte des Globus In dem sechsminutigen Film treten Adam Olearius und Herzog Friedrich in der Bildsprache des barocken Kulissentheaters auf Der 360 Grad Film setzt den Bau des Globus in den gesellschaftlichen Kontext des Dreissigjahrigen Krieges stellt die Protagonisten und ihre Lebenswelten vor zeigt die am Bau beteiligten Gewerke und visualisiert die komplexe Mechanik des Globus 3 Ausschnitte aus dem Film und zusatzliche Infos zu Riesenglobus und Globushaus konnen Besucher seit Anfang des Jahres 2020 von zuhause aus in einer 360 Grad Anwendung auf der Website des Museums erkunden 4 Siehe auch BearbeitenEarthaLiteratur BearbeitenHerwig Guratzsch Hrsg Der neue Gottorfer Globus Koehler amp Amelang Leipzig 2005 ISBN 3 7338 0328 0 Engel Petrovic Karpeev Bol soj Gottorpskij globus Der grosse Gottorfer Globus Muzej Antropologii i Etnografii Imeni Petra Velikogo Museum fur Anthropologie und Ethnographie St Petersburg 2003 ISBN 5 88431 016 1 russisch Felix Luhning Der Gottorfer Globus und das Globushaus im Newen Werck Katalogband IV der Sonderausstellung Gottorf im Glanz des Barock Schleswig 1997 Felix Luhning Das ganze Universum auf einen Blick die Gottorfer Sphaera Copernicana von Andreas Bosch In Nordelbingen Beitrage zur Kunst und Kulturgeschichte ISSN 0078 1037 Jg 60 1991 S 17 59 Yann Rocher Hrsg Globes Architecture et science explorent le monde Norma editions Cite de l architecture Paris 2017 S 42 45 ISBN 978 2 37666 010 1 Ernst Schlee Der Gottorfer Globus Herzog Friedrichs III Westholsteiner Verlagsanstalt Heide 2002 ISBN 3 8042 0524 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Globe of Gottorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf Der Gottorfer Globus ein barockes Welttheater Website von Felix Luhning zum Gottorfer Riesenglobus Virtueller Rundgang durch Globus Globushaus und BarockgartenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f E P Karpeev Der Grosse Gottorfer Globus Hermitage Sankt Petersburg 2003 ISBN 5 88431 088 9 kunstkamera ru a b Felix Luhning Der Gottorfer Globus ein barockes Welttheater 2008 gottorferglobus de abgerufen am 16 April 2022 Neuer 360 Grad Film Wie die Idee zum Bau des Globus entstand In Website der Schleswig Holsteinischen Landesmuseen Abgerufen am 2 Juni 2020 Virtueller Rundgang Entdecken Sie den Gottorfer Globus und Barockgarten Abgerufen am 20 Juli 2020 nbsp Dieser Artikel wurde am 29 Juni 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 54 51735 9 5401 Koordinaten 54 31 2 N 9 32 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottorfer Riesenglobus amp oldid 234832763