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Dieser Artikel befasst sich mit dem Juristen Gottlieb Planck Fur den Theologen siehe Gottlieb Jakob Planck Gottlieb Karl Georg Planck 24 Juni 1824 in Gottingen 20 Mai 1910 ebenda war ein deutscher Richter und Politiker Gottlieb PlanckDas Grab von Gottlieb Planck und seiner Ehefrau Johanne geborene Steinbohmer auf dem Stadtfriedhof Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGottlieb Planck stammte aus einer wurttembergischen Gelehrtenfamilie Sein Cousin war der Jurist Wilhelm von Planck der wiederum Vater des Physikers Max Planck war Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Celle studierte Gottlieb Planck Rechtswissenschaft an der Georg August Universitat Gottingen Er wurde Mitglied der Landsmannschaften Hanseatia und Hildeso Cellensia Progressverbindung 1 Sein Studium schloss er als Bester seines Jahrgangs im Fruhjahr 1846 ab Anschliessend trat er in den Justizdienst des Konigreichs Hannover ein Wegen seiner politischen Aktivitaten insbesondere seiner Beteiligung an einem Arbeiterverein wurde er 1849 nach Osnabruck und spater nach Aurich versetzt Zwischen 1852 und 1855 war Planck Mitglied in der zweiten Kammer des Landtages im Konigreich Hannover Er gehorte der liberalen Opposition an Planck war 1855 Mitunterzeichner der Antrage des Verfassungsausschusses Ausserdem stammte von ihm in seiner Eigenschaft als Richter ein Urteil des Gerichts in Aurich dass die Ausserkraftsetzung weiter Teile der Verfassung fur nichtig erklarte Daraufhin wurde Planck als Richter an das kleine Obergericht Dannenberg versetzt Dort kam er in Kontakt mit Johannes Miquel Gegen die Verordnungen von 1855 veroffentlichte er 1856 eine Streitschrift die zu weiteren Disziplinarmassnahmen Anlass gab Im Jahr 1859 wurde er zur Disposition gestellt gleichzeitig wurde Planck die Aufnahme einer Rechtsanwaltstatigkeit verwehrt da er noch immer nominell im Staatsdienst stand nbsp Kleines Obergericht Dannenberg an dem Gottlieb Planck 1855 59 wirkte nbsp Gedenktafel fur Gottlieb Planck am ehemaligen kleinen Obergericht DannenbergPlanck gehorte 1859 zu den Mitbegrundern des Deutschen Nationalvereins Ausserdem beteiligte er sich intensiv an den Diskussionen der ersten deutschen Juristentage Durch Ludwig Windthorst bekam er 1863 eine Stelle am Obergericht Meppen Am 23 April 1865 heiratete er in Norden Johann Magdalena Henriette Steinbomer Mit ihr hatte er einen Sohn Im Jahr 1868 wurde er Rat am Appellationsgericht in Celle Nach der Annexion des Konigreichs Hannover durch Preussen konnte Planck auch wieder politisch aktiv werden Er gehorte zwischen 1867 und 1873 zunachst dem norddeutschen und schliesslich dem deutschen Reichstag an 2 Ausserdem war er 1867 und 1868 auch Mitglied im Preussischen Abgeordnetenhaus Seit 1867 gehorte Planck der nationalliberalen Partei an 3 Von Bedeutung war Planck 1868 bei der Erarbeitung eines Strafgesetzbuches und einer Strafprozessordnung Ausserdem hat er in der Frage der Todesstrafe versucht zwischen den extremen Positionen zu vermitteln Planck hatte Anfang der 1870er Jahre auch erheblichen Einfluss auf die Erarbeitung einer Zivilprozessordnung Obwohl Planck mittlerweile wegen der Augenkrankheit Retinopathia pigmentosa erblindet war wurde er 1874 in die erste Kommission zur Erarbeitung eines Burgerlichen Gesetzbuches berufen In dieser ubernahm er die Funktion eines Redakteurs fur das Familienrecht Insgesamt gehorte Planck neben Heinrich Eduard Pape Bernhard Windscheid und Karl Kurlbaum 1830 1906 zu den einflussreichsten Personlichkeiten der Kommission Im Anschluss ubernahm Planck 1889 eine ordentliche Honorarprofessur in Gottingen In der ab 1890 tagenden zweiten BGB Kommission wurde Planck zum Generalreferenten berufen Nach deren Ende gab er ab 1896 den ersten und lange Zeit massgeblichen Kommentar zum BGB heraus 1901 wurde er zum Ehrenmitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 nbsp Planck 1844 nbsp BGB Kommission nbsp BusteSchriften BearbeitenFamilienrecht 1875 Burgerliches Gesetzbuch nebst Einfuhrungsgesetz 3 Auflage Berlin 1906 Literatur BearbeitenWilhelm Rothert Allgemeine Hannoversche Biografie Band 1 Hannoversche Manner und Frauen seit 1866 Sponholtz Hannover 1912 S 258 264 Werner Schubert Gottlieb Planck In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 496 f Digitalisat Klaus Peter Schroeder Gottlieb Planck 1825 1910 Ziehvater des BGB In Juristische Schulung 2000 ISSN 0022 6939 S 1046 1051 Stephan Meder Gottlieb Planck und die Kunst der Gesetzgebung Nomos Baden Baden 2010 Katrin Rieke Gottlieb Planck In Norbert Steinau Red 300 Jahre Oberlandesgericht Celle Dokumentation der Ausstellung im Bomann Museum Celle vom 16 September 2011 bis 18 Marz 2012 Bomann Museum Oberlandesgericht Celle Celle 2012 ISBN 978 3 925902 85 7 S 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottlieb Planck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gottlieb Planck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gottlieb Planck in der Deutschen Digitalen Bibliothek WorldCat Gottlieb Planck in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Franz Stadtmuller Gottlieb Planck der Mitschopfer des BGB war nicht Corpsstudent In Einst und Jetzt Band 6 1961 S 181 f Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 126 Bernhard Mann Bearb unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh Thomas Kuhne Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 301 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 190 Normdaten Person GND 119059606 lobid OGND AKS LCCN no94003740 VIAF 52491126 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Planck GottliebALTERNATIVNAMEN Planck Gottlieb Karl Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Richter und Politiker NLP MdRGEBURTSDATUM 24 Juni 1824GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 20 Mai 1910STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottlieb Planck amp oldid 237438848