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Die Glattwale Balaenidae lateinisch balaena Wal zu gleichbedeutend altgriechisch fal l aina phal l aina sind eine Familie aus der Ordnung der Wale Cetacea mit derzeit vier Arten Sie leben in den nordlichen und sudlichen Meeren und ernahren sich von Plankton Aufgrund verschiedener Merkmale grenzen sie sich deutlich von den anderen Bartenwalen Mysticeti ab Die etwa 15 bis 20 Meter grossen Tiere wurden von allen Walen durch die Bejagung am starksten dezimiert Fruher wurden sie im Deutschen haufig als Walfisch oder auch gemeiner Walfisch bezeichnet 1 GlattwaleEin Atlantischer Nordkaper Eubalaena glacialis mit KalbSystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Wale Cetacea Unterordnung Bartenwale Mysticeti Familie GlattwaleWissenschaftlicher NameBalaenidaeGray 1821GattungenEubalaena 3 Arten Balaena monotypisch Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 1 1 Allgemeine Morphologie 1 2 Grosse und Korpermasse 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Sozialstruktur 3 2 Ernahrung 3 3 Lautausserungen 3 4 Fortpflanzung und Entwicklung 3 5 Wanderungen 3 5 1 Glattwale der nordlichen Hemisphare 3 5 2 Sudkaper 4 Systematik 4 1 Externe Systematik 4 2 Interne Systematik 5 Menschen und Glattwale 5 1 Walfang 5 2 Bedrohungen und Schutz heute 5 3 Bestande 5 4 Glattwale und Eskimos 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 Einzelnachweise und AnmerkungenKorperbau BearbeitenAllgemeine Morphologie Bearbeiten nbsp Skelett eines Wales vermutlich Glattwal historische Darstellung aus Meyers Konversations Lexikon von 1888Glattwale sind eher plump gebaut Ihnen fehlt eine Ruckenfinne Die Flipper sind recht kurz jedoch kraftig ausgebildet Wesentliche Unterschiede zu den nahe verwandten Furchenwalen finden sich beim Bau des Kopfes Der Oberkiefer Rostrum ist stark gewolbt der Kieferknochen ist sehr viel schmaler als der von Furchenwalen Der Kopf ist proportional deutlich grosser als bei Furchenwalen Beim Gronlandwal kann der Kopf 40 der Korperlange ausmachen also etwa acht Meter bei zwanzig Metern Korperlange Kennzeichnend sind auch die langen dunnen schwarzen Barten die bei den Nordkapern und dem Sudkaper etwa 2 5 Meter und beim Gronlandwal etwa 4 Meter lang sind Glattwalen fehlen die Furchen an der Kehle die es den Furchenwalen erlauben ihr Maul weit auszudehnen Alle sieben Halswirbel sind miteinander verschmolzen Des Weiteren kennzeichnet Glattwale eine extrem dicke Speckschicht welche in der Dicke die anderer Wale deutlich ubertrifft Als Bewohner meist sehr kalter Meere bis hin zum Sudpolarmeer bildeten die Glattwale den dicken Blubber als Isolation gegen das kalte Wasser nbsp Mutze eines Sudkapers Eubalaena australis Erkennbar sind auch die Rostralauflagerung Teile der Wucherungen um das Blasloch und einige andere Wucherungen Nordkaper und Sudkaper unterscheiden sich von anderen Walarten und auch vom verwandtschaftlich nahestehenden Gronlandwal durch ihre auffalligen Hautwucherungen im Kopfbereich Vor allem Ober und Unterkiefer sowie der Augenbereich sind davon betroffen Sie werden von Seepocken und Wallausen Cyamus besiedelt Zur Bezeichnung des Bewuchses an verschiedenen Hautwucherungen sind einige Begriffe gebrauchlich Ort der Hautwucherung BezeichnungBewuchs vor dem Blasloch SulleisteBewuchs hinter dem Blasloch Wucherung hinter dem BlaslochBewuchs an der Spitze des Oberkiefers MutzeBewuchs an der Spitze des Unterkiefers BartBewuchs zwischen Mutze und Sullleiste RostralauflagerungDirekt hinter dem Bart UnterkieferwucherungWucherung an Ober und Unterlippe LippenfleckWucherung im direkten Umfeld des Auges AugenbraueAuffallig ist dass die Mutzen bei Bullen ausgepragter sind als bei Weibchen Warum dies so ist ist unklar Eventuell spielen die Mutzen beim Balz und Paarungsverhalten eine Rolle Fur Wissenschaftler hilfreich ist die Ausbildung der Mutze zur Identifizierung von Einzelindividuen Durch die individuelle Ausbildung der Mutzen konnte in der Zwischenzeit fast der gesamte Nord und Sudkaperbestand katalogisiert werden Dies soll zur Erforschung des Alters des Lebenszyklus und der Wanderrouten dienen Grosse und Korpermasse Bearbeiten nbsp Vergleich der Korpergrosse eines Glattwales und eines MenschenGlattwale gehoren zu den grossten Saugetieren im Vergleich zu anderen Bartenwalen sind sie jedoch nur mittelgross Nordkaper und Sudkaper sind etwa gleich gross und gleich schwer sie werden meist etwa 15 Meter lang maximal kann die Korperlange 18 Meter erreichen Ihr Gewicht liegt zwischen 50 und 56 Tonnen Mit im Mittel 17 Metern wird der Gronlandwal noch grosser Die Lange ausserst grosser Exemplare dieser Art kann 20 Meter uberschreiten Solche Exemplare die jedoch nur mehr ganz selten festgestellt werden wiegen dann an die 80 Tonnen Normalerweise betragt das Durchschnittsgewicht dieser Wale rund 65 Tonnen Verbreitung BearbeitenGlattwale leben bevorzugt in kalten Meeren auf ihren Wanderungen erreichen sie jedoch auch warme Meeresteile in den Subtropen Fast alle Gewasser um die Arktis werden von Glattwalen bewohnt ebenso wie Grossteile des Nordatlantiks und des Nordpazifiks Hier leben der Atlantische Nordkaper der Pazifische Nordkaper und der Gronlandwal Die drei genannten Walarten leben auch im Ochotskischen Meer und an vielen Kusten Ostasiens etwa um ganz Japan Sie fehlen jedoch fast vollstandig an der Nordkuste Russlands Die sudliche Hemisphare wird vom Sudkaper bewohnt der alle sudlichen Meere bis auf die Kusten der Antarktis bewohnt Die Sudkuste Australiens Teile der Kuste Sudamerikas und die Sudkuste Afrikas gehoren zum von ihm bewohnten Areal Trotz grosser Verbreitung ist die Dichte des Bestandes in diesem Gebiet gering nbsp Verbreitung des Atlantischen Nordkapers nbsp Verbreitung des Pazifischen Nordkapers nbsp Verbreitung des Gronlandwals nbsp Verbreitung des SudkapersLebensweise BearbeitenSozialstruktur Bearbeiten Die Sozialstruktur der Glattwale ist weitgehend unerforscht Vermutlich leben Glattwale einzelgangerisch oder in Kleingruppen von drei bis vier Exemplaren 2 Es wurde beobachtet dass Glattwale haufig aus dem Wasser springen und mit der Fluke auf die Wasseroberflache schlagen Diese lauten Gerausche dienen wohl dazu anderen Glattwalen die eigene Position mitzuteilen Ernahrung Bearbeiten nbsp Ruderfusskrebs Calanoida Am haufigsten werden von Glattwalen verschiedene Arten der Ruderfusskrebse verzehrt doch je nach Art scheint das Nahrungsspektrum zu variieren Die beiden Nordkaperarten fressen neben Ruderfusskrebsen auch jungen Krill und die schwarmbildenden Larven vieler Arten von Zooplankton Der Sudkaper verzehrt neben seiner gewohnlichen Nahrung auch Krill aller Entwicklungsstadien Der Nahrungsbedarf betragt fur einen einzelnen adulten Glattwal etwa 1000 bis 2500 Kilogramm pro Tag Zum Nahrungserwerb schwimmen Glattwale einfach mit geoffnetem Maul durch Schwarme von Zooplankton Im Gegensatz dazu fressen Furchenwale schluckweise sie ziehen das Wasser in ihr Maul und drucken es dann wieder heraus wobei das Zooplankton an den Barten hangenbleibt Die Tauchgange der Glattwale zur Nahrungsaufnahme dauern meist ungefahr 8 bis 12 Minuten seltener fangen sie ihre Beute an der Oberflache Dies tun sie nur wenn dort eine hohere Ausbeute zu erwarten ist Die beiden Nordkaperarten halten gelegentlich mit einigen Mitgliedern ihrer Gruppe bei der Nahrungssuche Korperkontakt der Grund hierfur ist noch nicht sicher festgestellt Lautausserungen Bearbeiten Bis jetzt ist der Walgesang von Glattwalen nur unzureichend erforscht das Repertoire aller Rufe ist wohl wesentlich grosser als bisher bekannt Es gibt mindestens zwei verschiedene Laute Kontaktrufe mit denen die Tiere uber weite Entfernungen kommunizieren und Rufe mit denen die Kuhe Bullen anlocken Buckelwale erzeugen zusammenhangende wiederholte Lautfolgen die man als Lieder bezeichnen konnte wohingegen Glattwale schnell aufeinander folgende tiefe Einzeltone erzeugen deren Frequenz sich im Bereich von 50 bis 500 Hertz bewegt Ein Ruf dessen Zweck noch nicht bekannt ist wird beim Beutefang ausgestossen Dieser hort sich wie ein Gluckern an und liegt im Frequenzbereich von 2 bis 4 Kilohertz Gronlandwale produzieren einfachere Laute als der Sudkaper und die beiden Arten der Nordkaper Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Da beim langen Reproduktionszyklus der Glattwale meist zwei bis drei Jahre zwischen zwei Wurfen liegen sind oft weniger als ein Drittel aller Weibchen in einer Region empfangnisbereit Dieses Drittel lockt die Bullen mittels akustischer Signale an Die Paarung findet meist im Zeitraum Spatherbst bis Fruhling der jeweiligen Hemisphare statt Wenn der Bulle ankommt versucht das Weibchen die Begattung hinauszuzogern indem es wegschwimmt oder auf dem Rucken schwimmt und seine Flipper ausstreckt Die Werbung der Bullen besteht darin die Nebenbuhler wegzudrangen Eventuell spielt auch die Mutze eine Rolle hierzu ist jedoch nichts Naheres bekannt 3 Die Weibchen werden von verschiedenen Mannchen befruchtet diese fuhren wohl eine Spermakonkurrenz Hierauf deutet auch hin dass die Hoden von Glattwalen speziell dem Sudkaper mit teils uber 800 Kilogramm die schwersten weltweit sind Auch haben sie unter den Bartenwalen die im Verhaltnis zur Korpergrosse grossten Hoden Nach einer Tragzeit von 10 bis 13 Monaten maximal 17 Monaten kalbt das Weibchen und bringt ein einzelnes 4 bis 5 Meter langes Jungtier zur Welt Selten entfernt sich das Kalb etwas vom Weibchen so gut wie nie mehr als eine Korperlange Die schnellwachsenden Kalber werden nach etwa einem Jahr entwohnt und sind dann meist bereits 8 bis 9 Meter lang Die Geschlechtsreife tritt im Alter von etwa 9 Jahren ein doch sehr fruhreife Weibchen kalben manchmal im Alter von sechs Jahren Glattwale konnen sehr alt werden ein Weibchen wird seit mindestens 1935 regelmassig gesichtet und ist wohl weit uber 80 Jahre alt Anhand der Jahresringe der knochernen Ohrkapsel konnte das Alter des altesten bekannt gewordenen Exemplars eines Mannchens der Gronlandwale auf 211 Jahre zum Zeitpunkt seines Todes bestimmt werden Damit ware es alter geworden als viele der fur ihr Alter bekannten Riesenschildkroten wie Harriet 176 Jahre und Tuʻi Malila 188 oder 192 Die genaue Bestimmung des Alters der Schildkrote Adwaita steht noch aus falls das Alter von 256 Jahren nicht bestatigt wird ist dieser Gronlandwal das wohl am altesten gewordene bekannte Wirbeltier Die Sterblichkeitsrate von Kalbern der Glattwale liegt wohl bei 17 im ersten Lebensjahr 3 der Kalber sterben in den folgenden 3 Jahren Danach ist die Sterblichkeitsrate extrem niedrig Wanderungen Bearbeiten nbsp Uber die Wanderungen des Sudkapers sind bis jetzt nur luckenhafte Kenntnisse vorhanden Momentan sind die Kenntnisse uber die Wanderwege von Glattwalen noch recht luckenhaft Nach Angaben von Eskimos ziehen sie nach Alter und Geschlecht getrennt Glattwale der nordlichen Hemisphare Bearbeiten Die fur den Winter wichtigsten Wurfgebiete fur Glattwale im Atlantik der nordlichen Hemisphare liegen an den Kusten der US Bundesstaaten Georgia und Florida Wo die restlichen Exemplare kalben ist nicht klar Zwei Drittel des gesamten Bestandes von Nordkapern wird im Fruhling Sommer und Herbst oft am Golf von Maine gesichtet Analysen von verschiedenen Daten und Beobachtungen lassen vermuten dass es ein zweites noch nicht identifiziertes Sommergebiet gibt Am besten erforscht ist bis jetzt der Zug der Gronlandwale Dieser richtet sich nach den Wasserstromungen von Wasserrinnen im Treibeis Sie uberwintern vorwiegend im Beringmeer und kalben dort auch Sie ubersommern in anderen Gebieten so etwa Cape Bathurst dem Amundsengolf im Mackenziedelta und an der Kuste von Yukon Sudkaper Bearbeiten nbsp Fluke eines Sudkapers bei Hermanus in SudafrikaSudkaper kalben an den Sudkusten Sudafrikas Argentiniens und Australiens sowie um einige neuseelandische Inseln wie Dog Island Die Sommergebiete sind nur teilweise bekannt Die bisher sudlichste Sichtung erfolgte im Eismeer der Antarktis Systematik BearbeitenExterne Systematik Bearbeiten Aufgrund verschiedener morphologischer Differenzen zwischen den Furchenwalen und Glattwalen welche unter Allgemeine Morphologie genannt wurden sind Glattwale in eine eigene Familie eingeordnet Ein interessanter Punkt ist die Einordnung des Zwergglattwales Caperea marginata Dieser wird trotz des Namens und einiger morphologischer Parallelen zu den Glattwalen in die eigene Familie Neobalaenidae gestellt Interne Systematik Bearbeiten Nach heutigem Stand existieren vier Arten in der Familie Glattwale Atlantischer Nordkaper Eubalaena glacialis Pazifischer Nordkaper Eubalaena japonica Sudkaper Eubalaena australis Gronlandwal Balaena mysticetus Fruher wurden Eubalaena glacialis und Eubalaena japonica als Unterarten der Art Eubalaena glacialis gefuhrt Jungere DNA Untersuchungen untermauerten aber die These dass die beiden zwei getrennte Arten sind Menschen und Glattwale BearbeitenWalfang Bearbeiten nbsp Briefmarke mit Gronlandwalmotiv von 1990 veroffentlicht auf den Faroer InselnDie heutigen Glattwalbestande sind durch die Jagd drastisch reduzierte Restpopulationen Vor mehr als tausend Jahren erkannten die Basken als erstes in den Glattwalen eine gute Jagdbeute und bejagten sie Sie entwickelten mit ihren Waffen die Grundlagen fur Walfanger des 20 Jahrhunderts Der industrielle Walfang reduzierte die Tiere fast bis zur Ausrottung Nie wurde eine Walfamilie starker dezimiert Auf der intensiver bejagten Sudhalbkugel erfolgte die Jagd meist an den Wurfplatzen des Sudkapers und an einigen Buchten Zuerst wurde das Kalb getotet damit das Muttertier leichter zu erlegen war Die Beute wurde auf Land oder ins Flachwasser gezogen und dort verwertet Stets wurden die Barten entfernt da diese einen hohen Marktwert hatten Waren die Fanger auch am Ol interessiert losten sie den Blubber zerteilten ihn und stellten das Ol mit grossen gusseisernen Pfannen her Nord und Sudkaper wurden um 1935 auf internationaler Ebene geschutzt Trotzdem erlegten Walfanger der Sowjetunion noch bis 1960 im Sudatlantik im Indischen Ozean und im Pazifik tausende Exemplare nbsp Walfanger erkannten am typisch V formigen Blas die Anwesenheit eines Glattwales und gestanden ihm dann eine hohere Fangprioritat zu als anderen Walen im Gebiet Die englische Bezeichnung von Glattwalen die heute noch right whale lautet geht darauf zuruck dass Glattwale die richtige Jagdbeute waren da sie langsam und gross waren durch ihren Fettgehalt nach dem Tod an der Oberflache trieben also nicht versanken und viel Barten und Ol lieferten Viele Kenntnisse uber Gronlandwale und deren Bejagung stammen aus einem Bericht von William Scoresby der ihn unter dem Namen Bericht uber die arktischen Gebiete veroffentlichte Speziell als noch mit Handharpune gejagt wurde wurden Gronlandwale haufig gejagt weniger lebhaft langsamer in ihren Bewegungen und weniger angriffslustig als jede andere ahnlich grosse Art kurz sie lasst sich leicht erbeuten begrundet Scoresby um 1820 die Beliebtheit der Gronlandwaljagd Auch existieren Aufzeichnungen uber verschiedene okonomische Aspekte der Barten Harmer berichtet dass eine Tonne des so genannten Fischbeines zeitweise Spitzenpreise von 2250 britischen Pfund erzielte Die eineinhalb Tonnen Barten die ein Gronlandwal erbrachte waren teils 3375 Pfund wert Schnell startete wegen all diesen Vorzugen eine rege Jagd durch die die Bestande stark abnahmen obwohl ein Fangschiff pro Saison meist nicht mehr als 7 bis 10 Wale erbeutete Da die Kustenbestande immer kleiner wurden mussten die Walfanger auf die Hochsee um noch ausreichend Beute zu machen Ab 1850 waren die Bestande so klein dass sich die Jagd nicht mehr lohnte Im europaischen Eismeer waren sie vollstandig ausgerottet nbsp Dieser Atlantische Nordkaper wurde von einer Schiffsschraube getotet Bedrohungen und Schutz heute BearbeitenNach dem Verbot wurde sofort intensiv geschutzt vor Sudafrika Argentinien Neuseeland und Australien wurden inzwischen fur den Sudkaper Meeresparks eingerichtet und spezielle Vorschriften regeln den Schutz und den Umgang mit Glattwalen Der Bestand des Sudkapers scheint sich wieder zu erholen der Bestand umfasst dort etwa 10 000 Tiere mit einer Wachstumsrate von 6 bis 7 Stand 2008 4 Vor allem mit Fokus auf die schwindenden Bestande der nordlichen Hemisphare prognostizieren jungste Schatzungen jedoch das Aussterben der Glattwale in 200 Jahren da sich Bedrohungsfaktoren wie Schifffahrt in Zukunft hochstwahrscheinlich maximieren werden Tatsachlich ist jedoch speziell uber die Bestande im Nordpazifik wenig bekannt nbsp Uber den Bestand des Pazifischen Nordkapers ist wenig bekannt vermutlich ist er gering Da sich alle Glattwale mit Vorliebe in Kustennahe aufhalten sind sie besonders durch den expandierenden Schiffsverkehr betroffen Weitere Bedrohungen sind grosse Fischernetze Ungefahr 38 aller Todesfalle sind auf Kollisionen mit Schiffen zuruckzufuhren Seit Dezember 2008 mussen in den USA grossere Schiffe vor der Ostkuste ihre Geschwindigkeit auf zehn Knoten 19 Kilometer pro Stunde drosseln um die gefahrdeten Glattwale vor Zusammenstossen und Verletzungen durch Schiffsschrauben zu bewahren 5 8 aller zu Tode gekommenen Glattwale ertrinken in Fischernetzen Studien wiesen an 60 aller Exemplare der beiden Nordkaperarten Narben nach welche durch die indirekte Einwirkung der Fischereiindustrie entstanden speziell durch Reusen welche fur den Fang von Krebstieren ausgelegt sind Die US amerikanische Fischereiindustrie versucht inzwischen alternative Methoden zur Fischerei anzuwenden um die Zahl der Opfer zu senken Bestande Bearbeiten Der Bestand des Gronlandwales belauft sich auf aktuell geschatzt 10000 Exemplare scheint nicht zuletzt wegen seiner Abgelegenheit in nordlichen Meeren stabil zu sein und ist im Vergleich zu dem 8200 Tiere umfassenden Bestand im Jahre 1993 um fast 30 gewachsen Die Art wird dementsprechend von der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft Der Atlantische Nordkaper bewohnt weniger abgelegene Lebensraume mit hoherer Bejagungs und Gefahrenquote sein Bestand hat sich von einigen wenigen Tieren nach Beendigung der Jagd auf Glattwale daher nur auf aktuell etwa 200 bis 250 Einzeltiere vergrossert Da der Populationstrend jedoch wieder abnehmend ist Stand 2020 ist die Art gemass IUCN vom Aussterben bedroht critically endangered Uber den vermutlich geringen Bestand des Pazifischen Nordkapers sind keine Details bekannt er wird als stark gefahrdet endangered eingestuft Der Sudkaper hat einen stabilen Bestand von ungefahr 7000 Individuen aufzuweisen und wird von der IUCN als nicht gefahrdet least concern gelistet 6 nbsp Zwei GronlandwaleGlattwale und Eskimos Bearbeiten Die Eskimos der Arktis betreiben seit langer Zeit die Jagd auf den Gronlandwal Fruher wurden Harpunen mit Elfenbein oder Steinspitzen eingesetzt Die vor der kommerziellen Jagd existierenden 10000 bis 20000 Individuen waren trotz der Bejagung durch die Eskimos nicht gefahrdet und der Bestand war stabil Etliche amerikanische und europaische Jagdschiffe dezimierten im 19 Jahrhundert jedoch die Bestande im Beringmeer auf ein paar Tausend Exemplare ausserhalb des Beringmeeres lebten noch ein paar hundert Tiere 1915 wurde die Jagd weitgehend eingestellt doch die Eskimos jagten weiter Trotz der eingestellten Jagd von Europaern und Amerikanern erholten sich speziell die ostlichen Populationen nicht vollstandig Dies ist wohl auch auf verschiedene Faktoren wie Inzucht wegen kleiner Populationen zuruckzufuhren doch die wahrscheinlich wichtigste Ursache war die Veranderung der Jagdmethoden der Eskimos Diese setzten seit 1880 Harpunen mit Sprenggranaten ein daher empfahl 1977 der wissenschaftliche Ausschuss der internationalen Walfangkommission IWC eine Beendigung der Jagd Nach massiven Protesten der Eskimos die ihre kulturelle und okonomische Abhangigkeit vom Walfang betonten wurde ihnen eine beschrankte Jagderlaubnis verliehen welche von der Alaska Eskimo Whaling Commission zugeteilt und durchgesetzt werden sollte Die westlichen Populationen wachsen inzwischen trotz des Fangs der Eskimos um jahrlich 3 Daraus wird laut einer Rechnung mit dem Bestand von 1993 8200 Tiere geschlossen dass jahrlich problemlos 56 Wale erlegt werden konnen Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Scott D Kraus David E Gaskin und John Craighead George Glattwale in David MacDonald Hrsg Die grosse Enzyklopadie der Saugetiere Konemann Verlag Konigswinter 2005 ISBN 3 8331 1006 6 deutsche Ubersetzung der englischen Originalausgabe von 2001 Bernhard Grzimek Hrsg Grzimeks Tierleben Saugetiere 2 Bechtermunz Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1603 1 unveranderter Nachdruck der Originalausgabe von 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glattwale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Glattwale auf Animal Diversity WebEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Illustrierte Naturgeschichte des Thierreichs Erster Band Naturgeschichte der Saugethiere J J Weber Leipzig 1847 48 Nach https animaldiversity org site accounts information Balaenidae html Nach MacDonald 2005 S 270 Bedrohte Riesen Spiegel Online 26 Oktober 2008 Tempolimit soll Wale retten die tageszeitung 9 Dezember 2008 Zahlen nach der Roten Liste der bedrohten Arten erstellt von der IUCN Detailinformationen unten verlinkt sie dienten auch als Quellen fur die Zahlen in diesem Artikel Balaena mysticetus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 2018 Abgerufen am 18 November 2020 Eubalaena glacialis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 2020 Abgerufen am 18 November 2020 Eubalaena japonica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 2017 Abgerufen am 18 November 2020 Eubalaena australis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 2017 Abgerufen am 18 November 2020 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Januar 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7691893 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glattwale amp oldid 239506757