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Glatirameracetat GA ist das Essigsauresalz Acetat eines synthetisch hergestellten Polypeptids das die vier naturlich vorkommenden Aminosauren L Alanin L Glutaminsaure L Lysin und L Tyrosin in zufalliger Reihenfolge enthalt Die immunmodulatorisch wirksame Substanz wird als Arzneistoff zur Behandlung der schubformigen Multiplen Sklerose MS eingesetzt Der genaue Wirkmechanismus ist unbekannt Da die Zusammensetzung von Glatiramer den Bestandteilen der Isolierung von Nervenzellen ahnelt soll es die bei MS auftretenden Entzundungsreaktionen im Zentralnervensystem vermindern StrukturformelAllgemeinesName GlatiramerAndere Namen L Alanin L Glutaminsaure L Lysin L Tyrosin Polymerisat 6 0 1 9 4 7 1 0 Copolymer 1CAS Nummer 28704 27 0 Glatiramer 147245 92 9 Glatirameracetat Monomere Teilstrukturen L Alanin L Glutaminsaure L Lysin L TyrosinMolmassenabschatzung 5 000 bis 9 000 DaltonPubChem 3081884Art des Polymers CopolymerATC Code L03AX13DrugBank DB05259ArzneistoffangabenWirkstoffklasse ImmunmodulatorSicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Als Copaxone wurde eine Glatirameracetat Injektionslosung erstmals 1996 in den USA von Teva in den Handel gebracht Die Zulassung in der EU erfolgte 2001 Inhaltsverzeichnis 1 Klinische Angaben 1 1 Zugelassene Anwendungsgebiete 1 2 Art und Dauer der Anwendung 1 3 Unerwunschte Wirkungen 1 4 Studien 1 4 1 Anfange 1 4 2 Klinische Wirksamkeit bei schubformig remittierender MS 1 4 3 Klinische Wirksamkeit bei primar progressiver MS 1 4 4 Neuroprotektive Wirkung 2 Wirkungsmechanismus 3 Eigenschaften 4 Sonstige Informationen 4 1 Geschichte 4 2 Handelsnamen und Darreichungsformen 4 3 Kosten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKlinische Angaben BearbeitenZugelassene Anwendungsgebiete Bearbeiten Glatirameracetat vermindert die Zahl der Schube bei gehfahigen Patienten mit schubformiger Multipler Sklerose Es verhindert jedoch nicht das Fortschreiten einer Behinderung bei Patienten mit MS Es ist ebenfalls nicht nachgewiesen dass eine Behandlung mit Glatirameracetat die Dauer oder die Schwere eines Schubes reduziert In der EU ist Glatirameracetat zur Behandlung der schubformigen Multiplen Sklerose zugelassen 2 Reduktion der Schubfrequenz bei ohne Hilfe gehfahigen Patienten mit schubformig remittierender Multipler Sklerose MS In klinischen Studien war dies gekennzeichnet durch mindestens zwei Schube mit neurologischen Funktionsstorungen wahrend der letzten zwei Jahre Behandlung von Patienten mit einer klar definierten ersten klinischen Episode die ein hohes Risiko haben eine klinisch gesicherte Multiple Sklerose zu entwickeln Diese zusatzliche Indikation Behandlung der noch nicht gesicherten MS wurde 2009 zugelassen Es besteht keine Zulassung fur die primar oder sekundar fortschreitenden MS Formen Die in begrenztem Umfang vorhandenen veroffentlichten Daten weisen darauf hin dass das Sicherheitsprofil bei Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren die taglich 20 mg Glatirameracetat subkutan erhalten mit dem von Erwachsenen vergleichbar ist 2 Art und Dauer der Anwendung Bearbeiten Glatirameracetat wird taglich oder dreimal wochentlich je nach Wirkstoffgehalt der Fertigspritzen subkutan das heisst in die Unterhaut Subcutis injiziert Die Behandlung der MS erfordert eine langfristige Anwendung Unerwunschte Wirkungen Bearbeiten Am haufigsten kommt es zu lokalen Hautreaktionen wie Rotung Brennen Juckreiz oder Verhartung des entsprechenden Bereichs der Subkutis Diese konnen durch Kuhlung der Einstichstelle vor und nach der Injektion gemildert werden Selten kann aus ungeklarter Ursache eine Nebenwirkung auftreten die als SPIR Sofortige Postinjektionsreaktion oder Flush bezeichnet wird Unmittelbar nach der Injektion kommt es dabei fur kurze Zeit ca 5 bis 15 Minuten zu Atemnot Beklemmungen Angstgefuhlen Schweissausbruchen Herzrasen sowie anschliessend zu Schuttelfrost und Kopfschmerzen Die Symptome klingen uber den Zeitraum von zwolf Stunden nach und nach ab Studien Bearbeiten Anfange Bearbeiten Im Jahr 1977 wurden am Weizmann Institut erste offene Studien mit dem Wirkstoff am Menschen durchgefuhrt Zunachst an vier Patienten mit weit fortgeschrittener Multipler Sklerose gefolgt von vier Patienten mit einer schubformig remittierenden MS und zwolf die an einer chronisch progredienten Erkrankung litten Die Ergebnisse waren ermutigend genug um eine randomisierte kontrollierte Studie in Angriff zu nehmen 3 Die Planung dieser Pilotstudie ubernahm Murray B Bornstein 1917 1995 von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1988 Fakultatsmitglied des Albert Einstein College of Medicine in New York City Der primare Endpunkt der Studie war zu bestimmen in welchem Ausmass die Patienten schubfrei bleiben wurden Sekundare Endpunkte waren die Frequenz der Exazerbationen und das Ausmass des Behinderungsgrades nach Ablauf der Studie 50 Patienten mit Schubformig remittierender MS wurden randomisiert abgeschlossen werden konnte die Studie bei 48 Teilnehmern Nachdem noch zu wenig Informationen uber die Stabilitat des Cop 1 zur Verfugung standen erhielten die Patienten das Praparat in gefrorenem Zustand liessen die Tagesration jeweils auftauen und injizierten sich diese selbst nachdem sie entsprechend geschult worden waren einmal taglich fur zwei Jahre Unter diesen Voraussetzungen erhielten 23 Patienten ein Placebo Kochsalzlosung und 25 Patienten Cop 1 Die Ergebnisse wurden 1987 im NEJM veroffentlicht 4 In der Placebogruppe kam es zu 62 Exazerbationen in der Verumgruppe zu 16 Wahrend sich der Behinderungsgrad in der Placebogruppe um 1 2 Einheiten verschlechterte verbesserte sich der Behinderungsgrad in der Verumgruppe um 0 5 Einheiten 1996 fuhrte der United States Adopted Name Council in Chicago die Bezeichnung Glatiramer ein wobei die Anfangsbuchstaben der vier beteiligten Aminosauren und die Endung mer fur Polymer stehend zur Namensgebung fur den internationalen Freinamen herangezogen wurden um damit den Richtlinien der Organisation fur einfache und verstandliche Bezeichnungen zu entsprechen Klinische Wirksamkeit bei schubformig remittierender MS Bearbeiten In der Zulassungsstudie mit 251 Patienten uber einen Behandlungszeitraum von zwei Jahren konnte eine Reduktion der Schubrate von ca 30 gegenuber Placebo nachgewiesen werden Eine Langzeitstudie die aus der Zulassungsstudie hervorgegangen ist hat gezeigt dass die Schubrate uber einen langeren Beobachtungszeitraum hinweg weiter kontinuierlich sinkt Die im Moment aktuellen 15 Jahres Daten der offen gefuhrten prospektiven Untersuchung schreiben diese Entwicklung fort 5 6 Dabei konnte die Schubrate von jahrlich rund 1 2 Schuben vor Therapiebeginn um mehr als 80 Prozent auf circa 0 2 Schube pro Jahr bei denjenigen Patienten reduziert werden die uber 15 Jahre GA erhalten hatten Gleichzeitig wirkte sich die Therapie positiv auf die neurologische Behinderung aus 57 Prozent der Patienten die kontinuierlich mit GA behandelt worden waren wiesen nach 15 Jahren einen stabilen oder verbesserten Wert auf der EDS Skala auf Diese Skala informiert uber den Grad der Behinderung eines MS Patienten Mehr als 80 Prozent blieben unter einem EDS Wert von 6 konnten also mindestens noch 100 Meter ohne Gehhilfe selbststandig gehen Bei denjenigen Patienten die die Behandlung vorzeitig abgebrochen hatten und 10 Jahre nach Therapiebeginn untersucht wurden war in lediglich 28 Prozent der Falle der Grad der Behinderung stabil geblieben oder hatte sich verbessert Es ist anzumerken dass die Teilnehmeranzahl im Nachbeobachtungszeitraum von ursprunglich 232 Personen die mindestens einmal Glatirameracetat erhalten hatten fuhrten lediglich 100 Patienten die Behandlung nach funfzehn Jahren noch fort Von den 124 ausgestiegenen Patienten stellten sich 50 fur die Nachuntersuchung der Studie nach 10 Jahren in der behandelnden Klinik wieder vor Es ist anzunehmen dass hauptsachlich die Personen die Studie verlassen haben bei denen GA weniger gut gewirkt hat damit sollte zumindest ein Teil der deutlich gesunkenen Schubrate zusammenhangen Andererseits konnen auch Personen eine weitere Studienteilnahme verweigern deren Beschwerdefreiheit es ihnen ermoglicht ihre Diagnose zu verdrangen Die Ergebnisse einer Metaanalyse aus drei placebokontrollierten Doppelblindstudien bestatigen den positiven Effekt von GA auf die Schubrate 7 Im Rahmen der klinischen Untersuchungen konnte bei denjenigen der insgesamt 540 Studienteilnehmer die mit dem Praparat behandelt wurden eine Verringerung der jahrlichen Schubrate um 28 Prozent festgestellt werden im Vergleich zu denjenigen die lediglich ein Scheinmedikament erhielten Zudem wurde die Zeit bis zum ersten Schub durch die Behandlung mit GA verlangert 322 Tage gegenuber 219 Tage unter Placebo Auch das Risiko dass der Grad der Behinderung deutlich ansteigt war unter GA geringer wobei die Aussagekraft der Analyse aufgrund der relativ kurzen Dauer der untersuchten Studien 24 35 bzw 9 Monate in diesem Punkt eingeschrankt ist In einer offen gefuhrten Studie wurde der Therapieerfolg von GA und standardmassig eingesetzten Beta Interferonen bei Patienten mit schubformiger MS ruckwirkend miteinander verglichen 8 Dazu wurden Daten von 308 Patienten ausgewertet die aus einer Datenbank stammten in der der zweijahrige Behandlungsverlauf dokumentiert ist Nach sechs Monaten Behandlung waren die Interferone und GA vergleichbar in ihrer Wirksamkeit was die Verringerung der Schubzahl betrifft Nach 12 und 24 Monaten bestanden zwischen den Interferon Praparaten keine Unterschiede Durch eine Behandlung mit GA konnte in dieser Zeitspanne die Anzahl der Schube jedoch deutlich starker reduziert werden als unter jedem der untersuchten Interferone Daruber hinaus war die Abbruchrate unter GA niedriger Zu dieser Untersuchung ist anzumerken dass die Aussagefahigkeit der Ergebnisse bedingt durch die Art des Studiendesigns eingeschrankt ist In drei weiteren aktuellen Studien REGARD BEYOND und BECOME wurden unterschiedliche Beta Interferon Praparate sowie GA miteinander verglichen Im Verlauf der randomisierten Untersuchungen in die insgesamt uber 3000 Patienten mit schubformig verlaufender MS involviert waren konnte bei den Interferonen sowie bei GA eine ahnlich gute Wirksamkeit bezuglich der Zeit bis zum ersten Schub der Schubraten sowie der Zahl aktiver Lasionen im ZNS festgestellt werden Klinische Wirksamkeit bei primar progressiver MS Bearbeiten Eine aktuelle kontrollierte klinische Studie untersuchte die Wirksamkeit von GA auf die primar progressive MS bei der keine Schube auftreten sondern die Symptome von Anfang an chronisch fortschreiten Im Verlauf der Untersuchung ergab sich keine signifikante Wirksamkeit der Therapie auf die Progressionsrate der gesamten Studienpopulation Allerdings war die Progressionsrate insgesamt geringer als erwartet was die Aussagekraft der Studie beeintrachtigte Die Ergebnisse einer retrospektiven Analyse zeigten demgegenuber einen deutlichen Behandlungseffekt auf die mannliche Subpopulation der Studie bei der die Progressionsrate in der ursprunglich erwarteten Hohe verlief 9 Neuroprotektive Wirkung Bearbeiten In einer MRT basierenden Studie konnte auch die neuroprotektive Wirkung von GA gezeigt werden 10 Die Anzahl der Lasionen die von vernarbten Entzundungsherden zu irreversiblen axonalen Schaden sog Black Holes ubergehen konnte unter der Gabe von GA halbiert werden Die schutzende Wirkung von GA tritt allerdings erst nach einer Behandlungsdauer von etwa sechs Monaten ein Dass GA den Verlust an Nervengewebe hemmt geht auch aus den Ergebnissen einer Studie von Omar Khan hervor 11 12 Der behandelte 18 Patienten mit schubformiger MS vom Beginn der Krankheit an sechs Jahre lang durchgehend mit GA Weitere Patienten blieben zunachst unbehandelt Regelmassige Messungen des neuralen Markers N Acetylaspartat NAA mittels Magnetresonanzspektroskopie MRS zeigten dass bei den behandelten Patienten das Verhaltnis von NAA und Kreatin signifikant zunahm Dies wiederum lasst auf eine Erholung der Axonfunktion und einen Schutz vor axonaler Schadigung schliessen Bei den unbehandelten Patienten nahm das NAA Kreatin Verhaltnis hingegen deutlich ab das heisst bei diesen Patienten wurde ein erheblicher Axonverlust festgestellt Dies besserte sich nach Aufnahme der Therapie Viele Patienten entwickeln Antikorper gegen Glatirameracetat ihre klinische Bedeutung ist jedoch unbekannt 13 Wirkungsmechanismus BearbeitenWie Glatirameracetat in der Lage ist den Verlauf der MS gunstig zu beeinflussen ist nicht sicher geklart die folgenden moglichen Wirkmechanismen werden aktuell diskutiert Der chemische Aufbau von GA ist dem des basischen Myelinprotein MBP insbesondere des Sequenzabschnittes 82 bis 100 einem Hauptbestandteil der Myelinschicht sehr ahnlich Durch zellulare Fragmentierung in einzelne Epitope entstehen aus GA Peptide die ebenfalls eine hohe Affinitat zum MHC Klasse I und MHC Klasse II Komplex auf dendritischen Zellen haben Im Gegensatz zu MBP sind es jedoch gegenuber dem zum MHC komplementaren T Zell Rezeptor keine Agonisten sondern Antagonisten 14 Daruber hinaus bewirkt GA eine Verschiebung des Verhaltnisses von TH1 zu TH2 Immunzellen T Helferzellen Die aktivierten TH2 Zellen passieren die Blut Hirn Schranke und setzen im ZNS vermehrt antientzundlich wirkende Zytokine Interleukin 4 IL 6 und Interleukin 10 frei Gleichzeitig wird die Produktion entzundungsfordernder Zytokine wie IL 12 vermindert Dies fuhrt zur Unterdruckung der pathologischen Entzundungsprozesse in der MS Lasion vor Ort Zusatzlich wird die Bildung neurotropher Faktoren z B des Brain Derived Neurotrophic Factor BDNF gefordert mit moglicherweise neuroprotektivem Effekt der Axonverlust kann dadurch gehemmt und die zerstorte Myelinschicht wieder aufgebaut werden 15 16 GA fordert die Entstehung von regulatorisch wirkenden CD8 Immunzellen die bei unbehandelten MS Patienten ublicherweise deutlich vermindert sind GA fordert durch eine Aktivierung des Transkriptionsfaktors FOXP3 forkhead box protein 3 die Umwandlung von konventionellen CD4 CD25 T Zellen in CD4 CD25 regulatorische T Zellen 17 Eigenschaften BearbeitenGlatiramer ist ein heterogenes Gemisch synthetischer Polypeptide Diese bestehen aus vier naturlichen Aminosauren Glutaminsaure Lysin Alanin und Tyrosin GLAT welche in einem festen molaren Verhaltnis von 0 14 zu 0 34 zu 0 43 zu 0 09 vorliegen Die mittlere Molare Masse des Essigsauresalzes Glatirameracetat GA liegt bei 5 000 bis 9 000 Dalton 18 Strukturformeln der im Peptid enthaltenen Aminosauren und des Salzbildners Essigsaure Acetat nbsp L Glutaminsaure nbsp L Lysin nbsp L Alanin nbsp L Tyrosin nbsp EssigsaureDa Glatirameracetat aus den vier enthaltenen Aminosauren die nur in einem bestimmten Verhaltnis vorliegen nach dem Zufallsprinzip polymerisiert wird muss die Wirksamkeit jeder in den Handel gelangenden Charge zunachst im Tierversuch uberpruft werden 19 Die Substanz zahlt zu den non biological complex drugs Sonstige Informationen BearbeitenGeschichte Bearbeiten In den 1960er Jahren wurden am Weizmann Institut in Israel von Michael Sela und Ruth Arnon mehrere Versuchsreihen durchgefuhrt die klaren sollten welche minimalen chemischen Voraussetzungen ein Molekul besitzen musse um eine Immunreaktion des Organismus auszulosen also zur Bildung von Antikorpern fuhren wurde Zusatzlich sollten dabei Aussagen gewonnen werden wie es zur Spezifitat der Immunreaktionen komme Dazu wurde Gelatine mit kurzen Peptiden unterschiedlicher Zusammensetzung bestuckt wodurch die Immunogenitat der Gelatine deutlich erhoht werden konnte wenn Tyrosin Tryptophan Phenylalanin oder hier in geringerem Ausmass Cystein hinzugefugt wurde wahrend eine kovalente Bindung von Peptiden die Alanin Lysin Glutaminsaure Serin und Prolin enthielten nicht der Fall war 20 Spater erkannten sie dass fur die immunogenen Eigenschaften alleine die Peptidanteile und nicht die Gelatine verantwortlich waren und dass derart synthetisch hergestellte Molekule ab 4000 Dalton potente Antigene darstellen 3 Anschliessend wurde auch ein Polypetid synthetisiert das dem basischen Myelinprotein MBP engl myelin basic protein ahneln sollte um damit eine experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis EAE bei Versuchstieren auszulosen also eine Auto Immunreaktion gegen MBP Hergestellt wurden drei Polypeptide die durch Copolymerisation gebildet und deshalb als Copolymere bezeichnet wurden Wahrend durch keines der hergestellten Polypeptide eine EAE provoziert werden konnte wurde stattdessen beobachtet und 1971 veroffentlicht dass bei den in diesen Versuchsreihen verwendeten Hausmeerschweinchen eine EAE unterdruckt wurde 21 Dabei zeigten alle drei Copolymere diesen Schutzeffekt wenn sie unter Zuhilfenahme von Freund Adjuvans einem stark immunstimulierenden und reizenden Adjuvans intradermal verabreicht wurden Eine Wirkung bei intravenoser Injektion mit Kochsalzlosung zeigte nur Copolymer 1 Dieses einfachste der drei Copolymere wies auch die geringsten Nebenwirkungen auf 3 Copolymer 1 bzw abgekurzt Cop 1 das diesen Arbeitsnamen bis 1996 behielt sollte fur die weitere Entwicklung somit ausschlaggebend sein In der Folge konnte nachgewiesen werden dass dieser Schutzeffekt sich nicht auf einzelne Tierfamilien 22 23 beschrankte und unabhangig von der Art des verwendeten Auslosers fur eine EAE bestand 3 Wie Stanley Scheindlin angibt 3 waren die Forscher nun uberzeugt anstatt eines pharmakologischen Arbeitsmittels ein potenzielles Medikament gefunden zu haben So folgten nun weitere vorklinische Studien zur Sicherheit der Substanz wobei Labortieren Mausen Ratten Kaninchen und Beagles unterschiedliche Dosen fur unterschiedlich lange Zeitraume verabreicht wurden Die kommerzielle Verwertung der Forschungserfolge und Zulassung unter dem Namen Copaxone erfolgte 1996 in den Vereinigten Staaten und im November 2001 fur alle Mitgliedstaaten der Europaischen Union durch die Firmen TEVA und Sanofi Aventis sodass es beispielsweise in Osterreich ab Januar 2002 erhaltlich war Auch der Name Copaxone nimmt mehrfach auf die Entwicklungsgeschichte der Substanz Bezug Cop fur Copolymer ax on fur Nerv ensystem und one fur Copolymer 1 Handelsnamen und Darreichungsformen Bearbeiten Copaxone Teva Pharma Glatopa Sandoz Inc USA 24 Glatiramyl BGP Products GmbH CH Losung in Fertigspritzen zur subkutanen Injektion Kosten Bearbeiten Die jahrlichen Kosten im Jahr 2011 beliefen sich auf EUR 11 600 Quelle Kostenaufstellung der Oberosterreichischen Gebietskrankenkasse OOGKK Weblinks BearbeitenAusfuhrliche Wissenschaftliche Erorterung des Wirkmechanismus von GLT engl Stanley Scheindlin Copolymer 1 An Off Beat Drug Development Story PDF Uber die Entwicklungsgeschichte von Copaxone In Molecular Interventions 2014 engl Barbara Peruche Martin Schulz Glatirameracetat zur Behandlung der Multiplen Sklerose Pharmazeutische Zeitung Ausgabe 34 2002 Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden a b Fachinformation Copaxone Stand Februar 2009 a b c d e S Scheindlin Copolymer 1 an off beat drug development story In Molecular interventions Band 4 Nummer 1 Februar 2004 S 6 9 doi 10 1124 mi 4 1 6 PMID 14993470 M B Bornstein A Miller u a A pilot trial of Cop 1 in exacerbating remitting multiple sclerosis In The New England Journal of Medicine Band 317 Nummer 7 August 1987 S 408 414 doi 10 1056 NEJM198708133170703 PMID 3302705 C C Ford u a A prospective open label study of glatiramer acetate over a decade of continuous use in multiple sclerosis In Multiple Sclerosis 12 2006 S 309 320 C C Ford u a Continuous Long Term Immunomodulatory Therapy in Relapsing Multiple Sclerosis Results from the 15 Year Analysis of the U S Prospective Open label Study of Glatiramer Acetate In Multiple Sclerosis 14 2008 S 41 F M Boneschi u a Effects of glatiramer acetate on relapse rate and accumulated disability in multiple sclerosis meta analysis of three double blind randomized placebo controlled clinical trials In Multiple Sclerosis 9 2003 S 349 355 J Haas u a Twenty four month comparison of immunomodulatory treatments a retrospective open label study in 308 RRMS patients treated with beta interferons or glatiramer acetate Copaxone In European Journal of Neurology 12 2005 S 425 431 J S Wolinsky u a Glatiramer acetate in primary progressive multiple sclerosis results of a multinational multicenter double blind placebo controlled trial In Ann Neurol 61 2007 S 14 24 M Filippi u a Glatiramer acetate reduces the proportion of new MS lesions evolving into black holes In Neurology 57 2001 S 731 733 O Khan u a Axonal metabolic recovery and potential neuroprotective effect of glatiramer acetate in relapsing remitting multiple sclerosis In Mult Scler 11 2005 S 646 651 O Khan u a Long term evaluation of neuronal metabolism in relapsing remitting multiple sclerosis combined results from two cohorts of glatiramer acetate treated patients examined prospectively with serial brain proton magnetic resonance spectroscopy 1H MRS In Abstract presented at the 18th Meeting of the European Neurological Society ENS 7 bis 11 Juni 2008 in Nizza Cohen BA Oger J Gagnon A Giovannoni G The implications of immunogenicity for protein based multiple sclerosis therapies J Neurol Sci 2008 275 7 17 PMID 18822434 R Aharoni D Teitelbaum u a Copolymer 1 acts against the immunodominant epitope 82 100 of myelin basic protein by T cell receptor antagonism in addition to major histocompatibility complex blocking In PNAS Band 96 Nummer 2 Januar 1999 S 634 639 PMID 9892685 PMC 15188 freier Volltext M Ruggieri C Avolio u a Glatiramer acetate in multiple sclerosis a review In CNS Drug Reviews Band 13 Nummer 2 2007 S 178 191 doi 10 1111 j 1527 3458 2007 00010 x PMID 17627671 Review C Farina M S Weber u a Glatiramer acetate in multiple sclerosis update on 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