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Gittermodelle sind im Allgemeinen mathematische Modelle bei denen die Freiheitsgrade des Systems den Elementen eines Gitters d h einer abzahlbaren Menge von Punkten zugeordnet sind 1 Das unterscheidet sie von Kontinuumsmodellen bei denen jedem Wert eines Intervalls Freiheitsgrade zugeordnet sind Typische Beispiele sind die Beschreibung der Magnetisierung eines Festkorpers durch an den als fix und periodisch angenommenen Orten der Atomkerne lokalisierte Spins z B Ising Modell oder der Bewegung der Leitungselektronen durch das Springen zwischen an den Orten der Atomkerne lokalisierten Orbitalen Hubbard Modell Das Modell dient zur naherungsweisen Beschreibung des physikalischen Systems Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite 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moglich Dabei wird die Wellenfunktion jeweils eines 1 Elektronenzustands f j r displaystyle varphi j vec r nbsp mit der Energie ϵ j displaystyle epsilon j nbsp in Abhangigkeit von einem effektiven Potential v e f f r displaystyle v mathrm eff vec r nbsp durch die folgende Differentialgleichung dargestellt 1 2 2 v e f f r ϵ j f j r 0 displaystyle left frac 1 2 nabla 2 v mathrm eff vec r epsilon j right varphi j vec r 0 nbsp Diese Gleichung enthalt die ortsabhangigen Grossen f j r displaystyle varphi j vec r nbsp und v e f f r displaystyle v mathrm eff vec r nbsp Zur Modellierung der gesamten Bandstruktur muss sie fur alle Elektronenzustande gelost werden Dies erfordert ein iteratives Vorgehen da v e f f r displaystyle v mathrm eff vec r nbsp ein Funktional der Spin bzw Ladungsdichte ist welche sich wiederum aus den 1 Elektronenzustanden f j r displaystyle varphi j vec r nbsp und deren Besetzungswarscheinlichkeit meist gemass der Fermi Verteilung ergibt Zur Betrachtung der elektronischen Struktur desselben Festkorpers in einem Gittermodell nutzt man bspw der Tight Binding Methode folgend eine nicht exakt bestimmte Basis aus Zustanden PS i displaystyle left Psi i right rangle nbsp die um die Gitterpositionen der Atomrumpfe lokalisiert sind und formuliert den Hamilton Operator H displaystyle mathcal H nbsp als Menge von Parametern p i j displaystyle p i j nbsp die die Wechselwirkung zwischen den Basiszustanden i displaystyle i nbsp und j displaystyle j nbsp beschreiben H M N 2 R i j p i j displaystyle mathcal H M subset mathbb N 2 mapsto mathbb R i j mapsto p i j nbsp Bei dieser Betrachtung gibt es keine unmittelbar ortsabhangigen Parameter die p i j displaystyle p i j nbsp sind bei genauer Betrachtung allerdings von den Basiszustanden PS i r displaystyle Psi i vec r nbsp und der ortsabhangigen Elektronendichte abhangig Fur bestimmte Betrachtungen im Rahmen der Storungsrechnung wie bspw die Berechnung von Phonon enenergien die Beurteilung des Einflusses von Dotierungen oder Storstellen ist das Gittermodell hinreichend genau Durch weitere Vereinfachung des Gittermodells auf die relevanten Parameter oder Basiszustande und analytische Untersuchungen bzgl der Parameter lassen sich dann bestimmte Eigenschaften unabhangig vom genauen Material untersuchen Weitere Gittermodelle BearbeitenLattice Boltzmann Methode Flory Huggins Modell Isingmodell Potts Modell Gittereichtheorien Hubbard ModellLiteratur BearbeitenH Romer T Filk Statistische Mechanik Hrsg Universitat Freiburg Freiburg 2012 ISBN 3 527 29228 4 8 2 Allgemeine Definitionen zu Gittermodellen S 217 ff 288 S uni freiburg de PDF abgerufen am 10 Januar 2020 Erstausgabe VCH Weinheim 1994 Onlinequelle enthalt redigierte Fassung D Vollhardt Korrelierte Elektronen im Festkorper In Physik Journal Band 9 Nr 8 Wiley VCH Verlag GmbH amp Co KGaA Weinheim 2010 S 31 ff uni augsburg de PDF abgerufen am 10 Januar 2020 Artikel zur Verleihung der Max Planck Medaille Einzelnachweise Bearbeiten Lexikon der Physik Gittermodelle Abgerufen am 6 Januar 2020 G H Findenegg T Hellweg Gittermodelle von Mischungen In Statistische Thermodynamik Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 642 37871 3 S 165 195 doi 10 1007 978 3 642 37872 0 9 springer com abgerufen am 10 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gittermodell amp oldid 199939202