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Das Hohenberg Kohn Theorem von Pierre Hohenberg und Walter Kohn 1964 1 besagt in der Quantenmechanik dass die Eigenschaften eines Systems von Elektronen im Grundzustand z B ein einzelnes Atom Molekul oder Festkorper vollstandig von der Elektronendichte des Systems bestimmt sind Das Theorem ist die Grundlage der Dichtefunktionaltheorie DFT die u a in der Quantenchemie ein wichtiges Werkzeug zur Berechnung von Molekuleigenschaften ist Das Theorem besteht aus zwei Teilen manchmal als Hohenberg Kohn Theoreme HK1 und HK2 bezeichnet Der erste Teil besagt dass von der Elektronendichte im Grundzustand des Systems eindeutig bis auf eine additive Konstante auf das elektrische Potential geschlossen werden kann das auf alle Elektronen wirkt Das bedeutet dass der Hamiltonoperator in der Schrodingergleichung des Systems und damit alle seine weiteren Eigenschaften festgelegt sind Der zweite Teil besagt dass bei Variation der Elektronendichte in einem gegebenen System nur Zustande mit hoherer Energie als der Energie des Grundzustandes gebildet werden konnen Mithin kann man durch systematische Variation der Elektronendichte den Grundzustand und seine Energie naherungsweise bestimmen 2 In dieser einfachen Formulierung gelten die Theoreme nur wenn der Grundzustand des Systems nicht entartet ist fur diesen Fall konnen sie allerdings erweitert werden Der Fall von zeitlich veranderlichen Elektronendichten wird vom Runge Gross Theorem abgedeckt Beweis BearbeitenIm folgenden Widerspruchsbeweis fur den 1 Teil des Theorems betrachten wir ein System mit nicht entartetem Grundzustand Es gelten folgende Annahmen Das System habe den Hamiltonoperator H 1 V 1 U T displaystyle hat H 1 hat V 1 hat U hat T nbsp wobei V 1 displaystyle hat V 1 nbsp die potentielle Energie der Elektronen aufgrund des ortlichen Potentials V 1 r displaystyle V 1 mathbf r nbsp T displaystyle hat T nbsp die kinetische Energie der Elektronen U displaystyle hat U nbsp die elektrostatische Abstossung der Elektronen untereinander Fur diesen Hamiltonoperator sei der Grundzustand des Systems durch r 1 displaystyle hat rho 1 nbsp gegeben Da dieser Zustand nicht entartet sein soll gilt r 1 PS 1 PS 1 displaystyle hat rho 1 Psi 1 rangle langle Psi 1 nbsp fur eine Wellenfunktion PS 1 displaystyle Psi 1 nbsp Die zum Grundzustand zugehorige ortliche Elektronendichte sei durch r e r displaystyle rho e mathbf r nbsp gegeben Anhand dieser Annahmen ist die gesamte Energie E 1 displaystyle E 1 nbsp des Systems in Dirac Notation durch E 1 PS 1 H 1 PS 1 PS 1 T U PS 1 V 1 r r e r d 3 r displaystyle E 1 langle Psi 1 hat H 1 Psi 1 rangle langle Psi 1 hat T hat U Psi 1 rangle int V 1 mathbf r rho e vec r mathop d 3 mathbf r nbsp gegeben oder in der Dichteoperator Notation kompakter ausgedruckt E 1 t r r 1 H 1 t r r 1 T U V 1 r r e r d 3 r displaystyle E 1 mathop tr hat rho 1 hat H 1 mathop tr hat rho 1 hat T hat U int V 1 mathbf r rho e vec r mathop d 3 mathbf r nbsp Das Theorem besagt nun Die Elektronenedichte r e displaystyle rho e nbsp ist eindeutig zu diesem einen Grundzustand r 1 displaystyle hat rho 1 nbsp assoziiert Angenommen dies sei nicht der fall Dann gibt es ein anderes Potential V 2 displaystyle hat V 2 nbsp im selben Hamiltonoperator so dass der nicht unbedingt entartete Grundzustand r 2 displaystyle hat rho 2 nbsp des neuen Systems ungleich r 1 displaystyle hat rho 1 nbsp ist Fn 1 aber die ortliche Elektronendichte r e r displaystyle rho e mathbf r nbsp bleibt Unter den Gegebenen ist der Hamiltonoperator des 2 Systems durch H 2 V 2 U T displaystyle hat H 2 hat V 2 hat U hat T nbsp gegeben Da im 1 System der Energieerwartungswert bei jedem anderen Zustand als der Grundzustand strikt uber der Grundzustandsenergie E 1 displaystyle E 1 nbsp liegt Fn 2 folgt die echte Ungleichung E 1 t r r 1 H 1 lt t r r 2 H 1 t r r 2 H 2 t r r 2 H 1 H 2 E 2 t r r 2 V 1 V 2 E 2 V 1 r V 2 r r e r d 3 r displaystyle begin aligned E 1 mathop tr hat rho 1 hat H 1 amp lt mathop tr hat rho 2 hat H 1 amp mathop tr hat rho 2 hat H 2 mathop tr hat rho 2 hat H 1 hat H 2 amp E 2 mathop tr hat rho 2 hat V 1 hat V 2 amp E 2 int V 1 mathbf r V 2 mathbf r rho e mathbf r mathop d 3 mathbf r end aligned nbsp Umgekehrt konnen wir das 2 System mit dem 1 vergleichen Fur das 2 System brauchen wir die Annahme eines nicht entarteten Grundzustands nicht Mit der gleichen Argumentation folgt E 2 t r r 2 H 2 t r r 1 H 2 t r r 1 H 1 t r r 1 H 2 H 1 E 1 t r r 1 V 2 V 1 E 1 V 2 r V 1 r r e r d 3 r displaystyle begin aligned E 2 mathop tr hat rho 2 hat H 2 amp leq mathop tr hat rho 1 hat H 2 amp mathop tr hat rho 1 hat H 1 mathop tr hat rho 1 hat H 2 hat H 1 amp E 1 mathop tr hat rho 1 hat V 2 hat V 1 amp E 1 int V 2 mathbf r V 1 mathbf r rho e mathbf r mathop d 3 mathbf r end aligned nbsp Durch Addition der beiden Ungleichungen und da die erste strikt ist folgt E 1 E 2 lt E 1 E 2 displaystyle E 1 E 2 lt E 1 E 2 nbsp Die Annahme war also falsch und das Theorem ist damit bewiesen Anmerkungen Bearbeiten Damit r 1 r 2 displaystyle hat rho 1 neq hat rho 2 nbsp gelten kann durfen V 1 displaystyle hat V 1 nbsp und V 2 displaystyle hat V 2 nbsp sich nicht nur durch eine additive Konstante unterscheiden Siehe Rayleigh Ritz Prinzip Man beachte zudem dass der Grundzustand im 1 System nicht entartet ist Einzelnachweise Bearbeiten Pierre Hohenberg Walter Kohn Inhomogeneous Electron Gas In Phys Rev Vol 136 1964 S B864 B871 doi 10 1103 PhysRev 136 B864 englisch Wolfram Koch Max C Holthausen A Chemist s Guide to Density Functional Theory 2 Auflage Wiley VCH Verlag GmbH 2001 doi 10 1002 3527600043 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenberg Kohn Theorem amp oldid 238580949