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Der Gewohnliche Reiherschnabel Erodium cicutarium haufig auch Schierlingsblattriger Reiherschnabel genannt gehort zur Gattung Reiherschnabel innerhalb der Familie der Storchschnabelgewachse Geraniaceae Oft werden die Sippen Dunen Reiherschnabel Erodium ballii Jord und Danischer Reiherschnabel Erodium danicum Lars abgetrennt deren taxonomischer Rang ungewiss ist Sie unterscheiden sich in der Zahl der Bluten pro Blutenstand sowie in der Lange der Fruchtschnabel und der Teilfruchte Gewohnlicher ReiherschnabelGewohnlicher Reiherschnabel Erodium cicutarium SystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Storchschnabelartige Geraniales Familie Storchschnabelgewachse Geraniaceae Gattung Reiherschnabel Erodium Art Gewohnlicher ReiherschnabelWissenschaftlicher NameErodium cicutarium L L Her ex AitonIllustrationBlutenAchanen Samen mit ihren geschraubelten Grannen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung und Standort 4 Trivialnamen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Gewohnliche Reiherschnabel ist eine ein bis zweijahrige selten mehrjahrige krautige Pflanze Die Pflanze wachst anfangs in einer flach ausgebreiteten Blattrosette spater niederliegend bis fast aufrecht und erreicht Wuchshohen zwischen 10 und 40 zuweilen 60 Zentimetern Die Stangel sind behaart und kaum drusig Die Blatter sind bis zum Mittelnerv fiederteilig Die Fiedern selbst sind nochmals geteilt und tragen schmale spitze Zipfel Die Bluten stehen zu zweit bis zehnt in lang gestielten doldigen Blutenstanden Die Blutenstiele und Kelchblatter sind drusig und oder drusenlos behaart Die Kronblatter werden zwischen 5 und 9 Millimeter lang Sie sind rosa oder lila selten weiss Die beiden oberen sind oft kleiner und tragen zuweilen einen hellen oder dunklen Fleck Die Bluten haben je funf Staubblatter und eine sternformige Narbe Die 25 bis 40 mm langen Fruchtschnabel sind in der Reifezeit reiherhalsartig zuruckgebogen daher der Name Die Pflanze bluht zwischen April und September mit einer Hauptblutezeit im Mai Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 1 Okologie BearbeitenDie Bluten sind homogame Kleine Trichterblumen seltener sind sie auch etwas zweiseitig symmetrisch und vormannlich Meist erfolgt Selbstbestaubung 2 Die Fruchte sind durch die stark verlangerten Griffel lang geschnabelte Spaltfruchte Die funf 5 bis 7 mm langen Teilfruchte spalten sich bei Austrocknung mit dem Samen von der Fruchtmittelsaule ab Der Wasserentzug aus dem Quellgewebe bewirkt eine schraubenartige Krummung des unteren Abschnittes Bei Wasserberuhrung dehnt sich das Quellgewebe aus und die Teilfrucht bohrt sich unter Entwindung in den Erdboden oder in ein Tierfell oder sie bewegt sich als Bodenkriecher fort Bei feuchter Witterung beschreibt die Granne nur 1 bis 3 Windungen bei trockener Witterung beschreibt sie bis zu 10 Windungen 3 Fruchtreife ist von August bis Oktober 2 Verbreitung und Standort BearbeitenDer Gewohnliche Reiherschnabel ist weltweit und auch in ganz Deutschland verbreitet Er wachst an Wegen im Brachland in Weinbergen und Binnendunen In Osterreich ist er sehr haufig bis haufig in allen Bundeslandern verbreitet Er wachst auf sommerwarmen massig trockenen bis trockenen massig nahrstoff und basenreichen oft kalkarmen wenig humosen lockeren Lehm Stein und Sandboden Er ist ein Sandzeiger und eine Pionierpflanze Er bevorzugt luckige Unkrautfluren sowie Trocken und Halbtrockenrasen Er ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart der Klasse Sedo Scleranthetea kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Secalietea oder der Ordnung Polygono Chenopodietalia vor Die Art steigt im Wallis am Grand Chavalard bis zu 2100 Meter Meereshohe auf 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 4 Trivialnamen BearbeitenFur den Gewohnlichen Reiherschnabel bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Aadbarschnibb Pommern Ackerschnabel Schlesien Chranchesnabel althochdeutsch Chranichessnabel althochdeutsch Cranchesnabel Cranchsnabel Hirtennadel Kaczsnabel mittelhochdeutsch Kranchsnabel Krankensnawel mittelniederdeutsch Kranessnawel mittelniederdeutsch Krangeschnabl mittelniederdeutsch Kranichesnagel mittelhochdeutsch Kranichissnavel Kranichnagel mittelhochdeutsch Kranichsnabil althochdeutsch Kransnabel mittelhochdeutsch Kranssesnabel mittelhochdeutsch Schirlingskraut Snissblom Altmark Spinblaum Wangerooge Storchenschnabel Bern und Storkenschnabel 5 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 7 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 629 a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b Gustav Hegi Helmut Gams Familie Geraniaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Seite 1719 1724 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 Erodium cicutarium L L Her In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 20 August 2022 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 144 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnlicher Reiherschnabel Erodium cicutarium Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gewohnlicher Reiherschnabel FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Erodium cicutarium in Botanik im Bild Flora Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnlicher Reiherschnabel amp oldid 227705705