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Gerhard Georg Paul Mobus 19 Marz 1912 in Breslau Provinz Schlesien 10 September 1965 in Bad Oldesloe war ein deutscher Padagoge Psychologe und Politologe sowie Hochschullehrer an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Tischlermeisters Johann Paul Mobus wuchs im niederschlesischen Schreibersdorf Landkreis Neumarkt in einem katholischen Dorf mit einer Zweiklassenschule auf Von seinen sechs Geschwistern starben funf bereits im Kindesalter Er erhielt Privatunterricht in den alten Sprachen durch den Pfarrer um zu Ostern 1925 die Prufung fur die Quarta am katholischen Matthias Gymnasium zu Breslau zu bestehen 1932 legte der Einserschuler das Abitur ab Er wurde Mitglied im Bund Neudeutschland sowie in der Sturmschar und zeigte politisches Interesse als Mitglied im Windthorstbund der Jugendorganisation der Deutschen Zentrumspartei Im Juni 1934 wurde der jungere Bruder Herbert Mobus von Nationalsozialisten zusammengeschlagen und starb eine Woche spater Anscheinend hatte der Anschlag Gerhard Mobus gegolten der an der Universitat Breslau studierte alte Sprachen Geschichte Deutsch Philosophie Psychologie 1937 legte er das I Staatsexamen fur das Lehramt in den Fachern Geschichte Latein und Griechisch ab und 1939 promovierte er zum Dr phil mit der philologischen Dissertation Nobilitas Wesen und Wandlung der fuhrenden Schicht Roms im Spiegel einer Wortpragung bei Hans Drexler Assistent wurde er beim Althistoriker Joseph Vogt und beim Psychologen Philipp Lersch Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er Heerespsychologe und lehrte an einer Schule fur Kriegsblinde und Hirnverletzte im Erzgebirge wo er sich als Mitwisser nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 zeitweilig versteckte Er gehorte zur katholischen Widerstandsgruppe um Heinrich Krone und Hans Lukaschek Bereits am 1 Juli 1945 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universitat Jena und konnte sich 1946 mit der Arbeit Der Mensch und die Geschichte beim Padagogen Peter Petersen fur Psychologie und philosophische Anthropologie habilitieren Im selben Jahre wechselte er an die Universitat Halle wo er ausserordentlicher Professor sowie dann Ordentlicher Professor und Direktor des Psychologischen Instituts wurde Daneben schrieb er in der Ost CDU Zeitung Neue Zeit Doch 1950 floh er aus der neu gegrundeten DDR wegen politischen Druckes in die Bundesrepublik Deutschland Das hing auch mit der von Hans Siebert betriebenen Durchsetzung der Sowjetpadagogik zusammen Anfanglich unterrichtete er am Bonner Beethoven Gymnasium und wurde 1951 an die Deutsche Hochschule fur Politik in Berlin West berufen 1958 ubernahm Mobus die Leitung des Wissenschaftlichen Forschungs und Lehrstabes bei der Schule der Bundeswehr fur Innere Fuhrung in Koblenz Von 1960 bis 1963 lehrte er zudem als Honorarprofessor am Institut fur Politikwissenschaft der Universitat Mainz und von 1963 bis zum Tode leitete er es als Professor und Direktor Sein Assistent war Lothar Bossle Im Westen schrieb er fur katholische Zeitschriften wie das Vertriebenenorgan Heimat und Glaube fur Lebendiges Zeugnis und die von Jesuiten publizierten Stimmen der Zeit Sein Hauptinteresse galt der kommunistischen Jugenderziehung Weiter schrieb er Standardwerke uber die politischen Theorien von den Anfangen bis zur Franzosischen Revolution und gab die Reihe Politik der Gegenwart heraus Weitere Themen waren Thomas Morus Johann Wolfgang von Goethe Joseph von Eichendorff Bei Grundung des Heimatwerkes schlesischer Katholiken 1959 wurde Mobus dessen erster Prasident Ausserdem hielt er viele Vortrage so z B 1955 1957 und 1962 bei den Schlesischen Priestertagungen in Konigstein im Taunus Wahrend oder nach einem in Bad Oldesloe gehaltenen Vortrag starb Mobus am 10 September 1965 an einem Gehirnschlag Ehrung Bearbeiten1982 wurde das Gerhard Mobus Institut fur Schlesienforschung von Lothar Bossle Gundolf Keil und Joseph Joachim Menzel als Verein gegrundet und 1986 als wissenschaftliche Einrichtung an der Bayerischen Julius Maximilians Universitat Wurzburg anerkannt wo die Schlesischen Forschungen erschienen Die Forschungen des 2013 aus dem Vereinsregister gestrichenen Instituts werden betreut von der Wullstein Forschungsstelle fur deutsche Medizinliteratur des Mittelalters weitergefuhrt 1 2 Werke BearbeitenMacht und Menschlichkeit in der Utopia des Thomas Morus Vortrag gehalten an d Dt Hochschule f Politik zur Immatrikulationsfeier am 14 Nov 1952 Elektronische Reproduktion Frankfurt M 2018 Kommunistische Jugendarbeit Zur Psychologie und Padagogik der kommunistischen Erziehung im sowjetisch besetzten Deutschland Berlin 1957 Die politischen Theorien von den Anfangen bis zu Macchiavelli Koln u Opladen 1958 Politische Theorien Teil 1 Psychagogie und Padagogik des Kommunismus Koln u Opladen 1959 Sowjetpadagogik in Deutschland Westdeutscher Verlag Koln 1959 Der andere Eichendorff Zur Deutung der Dichtung Joseph von Eichendorffs Osnabruck 1960 Die politischen Theorien im Zeitalter der absoluten Monarchie bis zur Franzosischen Revolution Koln u Opladen 1960 2 Aufl ebd 1966 Politische Theorien Teil 2 Realitat oder Illusion Zum Problem der unbewaltigten Vergangenheit Osnabruck 1961 Politik der Gegenwart Bd 1 2 Behauptung ohne Beweis Zur Analyse und Kritik des Marxismus Leninismus ebd 1961 Politik der Gegenwart Bd 6 Europaische Humanitat als politische Formkraft ebd 1963 Politik der Gegenwart Bd 8 Die Christus Frage in Goethes Leben und Werk ebd 1964 Unterwerfung durch Erziehung Zur politischen Padagogik im sowjetisch besetzten Deutschland Mainz 1965Weblinks BearbeitenBiografie im Kulturportal West Ost Lothar Bossle Mobus Gerhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 607 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Gundolf Keil Vorwort In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 7 11 hier S 7 und 9 f Gundolf Keil Christine Wolf Gerhard Mobus Institut fur Schlesienforschung ehemals AN Institut der Universitat Wurzburg Bericht der Projektleitung uber die Jahre 2012 2014 In Jahrbuch fur schlesische Kultur und Geschichte Band 53 54 2012 2013 2015 S 699 706 Normdaten Person GND 117080365 lobid OGND AKS LCCN no2008016197 VIAF 61673690 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mobus GerhardALTERNATIVNAMEN Mobus Gerhard Georg PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Politologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 19 Marz 1912GEBURTSORT Breslau Provinz SchlesienSTERBEDATUM 10 September 1965STERBEORT Bad Oldesloe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Mobus amp oldid 226808130