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Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin russisch Georgij Vasilevich Chicherin wiss Transliteration Georgij Vasil evic Cicerin 12 Novemberjul 24 November 1872greg in Karaul im Gouvernement Tambow 7 Juli 1936 in Moskau war ein sowjetischer Politiker 1918 bis 1930 war er Volkskommissar fur Auswartige Angelegenheiten also faktisch Aussenminister der Sowjetunion Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Trivia 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTschitscherin war der Sohn des Legationsrats Wassili Tschitscherin 1882 und seiner deutsch baltischen Ehefrau Karoline Georgine geb von Meyendorff 1836 1897 Peter von Meyendorff war sein Grossonkel 1 1904 schloss sich Georgi Tschitscherin den Sozialrevolutionaren an musste dann fur 12 Jahre ins Exil gehen und wurde dort Sozialdemokrat Er lebte 1905 1907 in Berlin wo er sich nach dem Scheitern der Russischen Revolution mit Karl Liebknecht befreundete 1907 1914 in Paris wo er sich als Sekretar des Auslandsburos der SDAPR Lenin und seinen Anhangern entgegenstellte und 1914 1917 in London In London wurde er nach der Russischen Revolution des Jahres 1917 verhaftet und spater ausgewiesen Von 1918 bis 1930 war Tschitscherin Volkskommissar fur Auswartige Angelegenheiten in der Sowjetunion Er pladierte engagiert fur engere Beziehungen zum im Ersten Weltkrieg besiegten Deutschland was 1922 nach der Konferenz von Genua zum Vertrag von Rapallo fuhrte Die Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik und das Deutsche Reich unterzeichneten in diesem Vertrag nicht nur die gegenseitige Anerkennung was dem sowjetischen Regime in Russland erstmals volkerrechtliche Anerkennung und damit internationale Aufwertung brachte Beide Staaten bekraftigten auch das Interesse an Zusammenarbeit und Russland verzichtete auf Reparationsforderungen gegenuber dem Deutschen Reich nbsp Tschitscherin 2 von rechts mit Aktentasche in Rapallo 1922 u a mit Joseph Wirth 2 von links und A A Joffe ganz rechts Die Journalisten haben Genua heute verlassen und sind 30 heisse Kilometer nach Rapallo gefahren um die sowjetische Delegation zu sehen und Grigorij Tschitscherin zu interviewen Tschitscherin blond und in neuen Berliner Anzugen mit einem grossen rechteckigen roten Abzeichen sieht aus wie ein Geschaftsmann Er spricht wegen seiner Zahnlucken mit einem leichten Schnurren Er empfing die Flut der Reporter schubweise und redete mit jedem Besucher in dessen Sprache Hunderte von Fotografen versuchten an den Wachtposten vorbeizukommen die ihre Kameras nach Bomben untersuchten Mit Ulrich Graf von Brockdorff Rantzau der ab November 1922 den Posten des deutschen Botschafters in Moskau innehatte pflegte Tschitscherin eine enge Zusammenarbeit bis zu dessen Tod im Jahre 1928 Tschitscherin bis in die spaten Zwanzigerjahre fur sein ungeheuerliches Arbeitspensum bekannt 2 war ab 1928 krankheitshalber zunehmend geschwacht und wurde 1930 durch seinen Stellvertreter Maxim Litwinow abgelost Trivia BearbeitenDas besonders in Ostdeutschland verwendete Scherzwort Tschitscheringrun wird falschlicherweise mit Georgi Tschitscherin und der vermeintlichen Farbe seines Anzuges wahrend der Unterzeichnung des Vertrages von Rapallo in Verbindung gebracht Literatur Bearbeiten nbsp Grabmal Tschitscherins auf dem Nowodewitschi Friedhof MoskauLudmila Thomas Georgi Tschitscherin Ich hatte die Revolution und Mozart Dietz Berlin 2012 ISBN 978 3 320 02275 4 aus dem Russischen von Helmut Ettinger Oscar Blum Russische Kopfe Kerenski Plechanow Martow Tschernow Sawinkow Ropschin Lenin Trotzki Radek Lunatscharsky Dzerschinsky Tschitscherin Sinowjew Kamenew Mit 9 Portratswiedergaben Franz Schneider Berlin u a 1923 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin Quellen und Volltexte nbsp Commons Georgy Chicherin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin in den Historischen Pressearchiven der ZBW Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Genealogisches Handbuch der livlandischen Ritterschaft Band 1 Gorlitz 1919 Digitalisat S 503 532 Vgl Alexander Barmine Einer der entkam Wien Verlag Neue Welt 1945 S 172 173 VorgangerAmtNachfolgerLeo TrotzkiSowjetischer Aussenminister 1922 1930Maxim LitwinowNormdaten Person GND 118666185 lobid OGND AKS LCCN n50054512 VIAF 95224384 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschitscherin Georgi WassiljewitschALTERNATIVNAMEN Chicherin Georgij Vasilevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Politiker und Aussenminister 1922 1930 GEBURTSDATUM 24 November 1872GEBURTSORT Karaul Gouvernement Tambow Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 7 Juli 1936STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin amp oldid 229266919