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Der Gemeine Sonnenbarsch oder Kurbiskernbarsch Lepomis gibbosus lepomis Haplologie fur lepopomis von gr lepos Schuppe pōma Deckel lat gibbosus bucklig ist ein farbenprachtiger Vertreter der Sonnenbarsche Gemeiner SonnenbarschGemeiner SonnenbarschSystematikStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung Sonnenbarschartige Centrarchiformes Familie Sonnenbarsche Centrarchidae Gattung LepomisArt Gemeiner SonnenbarschWissenschaftlicher NameLepomis gibbosus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 2 Merkmale 2 1 Wachstums und Grossenunterschiede 3 Lebensweise 4 Rolle im Okosystem 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Nordamerika zwischen North Dakota bis nach New Jersey und von der Hudson Bay bis nach South Carolina Inzwischen hat sich der Gemeine Sonnenbarsch vorwiegend durch Besatzmassnahmen bis an die Westkuste der Vereinigten Staaten ausgebreitet nbsp Verbreitungsgebiet des Gemeinen Sonnenbarsches in Europa in rot Als Neozoon ist der Susswasserfisch in weiten Teilen Europas mit Ausnahme Nordeuropas eingeburgert Er wurde erstmals 1877 in Frankreich als Sportfisch und zum Besatz von Gartenteichen eingefuhrt 1880 wurde dieser Sonnenbarsch bereits in Deutschland nachgewiesen Die Verbreitung ist allerdings nicht flachendeckend In Deutschland sind Vorkommen des Gemeinen Sonnenbarschs vor allem im Sudwesten und in unmittelbarer Umgebung von Ballungsraumen zu finden Gelegentlich entstehen auch neue Populationen durch illegalen Besatz Es wurde auch schon von versehentlicher Verbreitung mit anderen Fischarten berichtet Der bevorzugte Lebensraum sind stehende und langsam fliessende Gewasser mit klarem Wasser und dichter Vegetation zum Schutz vor Fressfeinden Im Sommer lebt der Gemeine Sonnenbarsch eher grundnah in einer Wassertiefe von ein bis zwei Metern Im Winter zieht er sich jedoch auch in tiefere Gewasserabschnitte zuruck Merkmale Bearbeiten nbsp ZeichnungDer Gemeine Sonnenbarsch hat einen gedrungenen hohen und seitlich zusammengedruckten Korper Insgesamt wirkt die Erscheinung robust In freier Wildbahn erreicht er eine Grosse von 15 bis knapp 30 Zentimeter 1 bei Haltung im Aquarium bleibt er wesentlich kleiner 2 Die Mundspalte ist klein und reicht nicht bis an die Augen heran Jungfische zeigen bis zu einer Grosse von vier bis acht Zentimetern eine graugrune Grundfarbung mit funf bis acht perlmuttartig schimmernden Querbinden Bei erwachsenen Tieren herrscht eine braunliche Grundfarbe vor wahrend die Querbinden grunblau schimmern Uber den ganzen Korper sind rote gelbrote blaue und smaragdfarbene Tupfer verteilt Bauch und Kehle sind von kraftigem Orange die Flossen grun bis gelb Rote Linien und Punkte bedecken die grunglanzenden Kiemendeckel Der schwarze Kiemendeckellappen das so genannte Ohr endet in einem halbmondformigen orangefarbenen Rand 2 Dieser Rand ist der Grund fur die englische Bezeichnung Pumpkinseed und den deutschen Trivialnamen Kurbiskernbarsch Die Flossenformel lautet Dorsale X 10 12 Anale II 10 11 Pectorale 12Einziges ausseres Merkmal zur Unterscheidung der Geschlechter ist die weniger intensive Farbung der Weibchen Wachstums und Grossenunterschiede Bearbeiten Die Wachstumsgeschwindigkeit der Larven und jungen Exemplare des Gemeinen Sonnenbarschs ist in Nordamerika und Europa nahezu identisch Dagegen gibt es bei adulten Tieren signifikante Unterschiede In Nordamerika wachsen diese wesentlich schneller und werden grosser als ihre europaischen Artgenossen Grossenunterschiede sind auch in Abhangigkeit vom Breitengrad feststellbar Nordamerikanische Tiere erreichen in den nordlichen Verbreitungsgebieten eine geringere Grosse als in den sudlichen in Europa ist das Verhaltnis umgekehrt 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Der Gemeine Sonnenbarsch ernahrt sich von einer breiten Palette an Kleintieren Insekten und deren Larven Schnecken Krebsen und Egeln auch kleine Fische werden erbeutet Erganzt wird das Nahrungsspektrum durch geringe Mengen an pflanzlicher Nahrung Die Futtersuche findet uber die Dauer des gesamten Tages statt die Nachmittagsstunden sind jedoch die Zeit der intensivsten Jagd Wie alle Vertreter seiner Familie betreibt auch der Gemeine Sonnenbarsch eine intensive Brutpflege Zur Laichzeit sucht das Mannchen Flachwasser mit sandigem oder kiesbedecktem Grund auf Mit der Schwanzflosse fachelt es eine flache Grube von ungefahr 30 Zentimetern Durchmesser und funf bis sieben Zentimetern Tiefe frei grossere Objekte werden mit dem Maul entfernt Der Milchner verteidigt diese Laichgrube und ihre unmittelbare Umgebung ausserst aggressiv Sowohl mannliche Artgenossen als auch artfremde Fische werden attackiert Wahrend des Nestbaus wartet das Weibchen in tieferem Wasser auf die Fertigstellung Es nahert sich dann dem Nest und das Mannchen versucht es scheinbar wieder zu verjagen Nach etlichen Wiederholungen erlaubt das Mannchen den Zugang zur Laichgrube und nach einigen Scheinpaarungen erfolgt der eigentliche Laichakt Die dabei abgegebenen Eier sind klar und farblos klebrig und haben einen Durchmesser von etwa einem Millimeter Weibchen konnen in mehreren Nestern ablaichen und meist laichen in einem Nest auch verschiedene Weibchen ab Pflege und Bewachung des Geleges ubernimmt das Vatertier allein Es befachelt die Eier und die geschlupften Larven mit Frischwasser bis diese ihren Dottersack aufgezehrt haben Bei einer Wassertemperatur von 28 Grad Celsius erfolgt der Schlupf innerhalb von drei Tagen bei niedrigeren Temperaturen dauert die Brut langer an Fruhzeitig das Nest verlassende Larven bringt der Vater in seinem Maul zuruck Nach zehn bis elf Lebenstagen sind die Larven in der Lage sich selbststandig zu ernahren Innerhalb einer Laichsaison kann ein Mannchen mehrere Bruten aufziehen ein adultes Weibchen produziert in dieser Zeit 4000 bis 7000 Eier Die Geschlechtsreife wird nach etwa zwei Jahren erreicht das maximale Lebensalter sind in der Natur ungefahr sechs bis acht Jahre In Gefangenschaft gehaltene Exemplare sollen bis zu zwolf Jahre alt werden konnen Rolle im Okosystem BearbeitenIn seiner ursprunglichen Heimat ist der Gemeine Sonnenbarsch eine wichtige Beute fur eine Reihe grosserer Raubfische und fischfressender Vogel Da er dem Pradationsdruck mit einer hohen Reproduktionsrate begegnet tendieren Populationen ohne entsprechende Fressfeinde zur Massenvermehrung und Kummerwuchs Der Gemeine Sonnenbarsch ubt einen nicht geringen Frassdruck auf Jung und Kleinfische aus Eine Verdrangung von einheimischen Arten in den neu besiedelten Gebieten konnte jedoch bisher nicht nachgewiesen werden Beim Zusammentreffen mit anderen Lepomis Arten konnen sehr leicht Kreuzungen entstehen diese Hybriden sind nicht fertil Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenAls zwar wohlschmeckender aber klein bleibender Fisch ist der Gemeine Sonnenbarsch sowohl fur die Sport als auch die gewerbliche Fischerei weitestgehend uninteressant Wegen seiner Farbenpracht wurde er jedoch im Handel als Kaltwasseraquarienfisch und Besatz fur Gartenteiche angeboten Mit der Aufnahme in die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung der EU im Jahr 2019 ist seitdem der Handel mit der Art auch fur Aquarienzwecke in der Europaischen Union verboten Literatur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt Weltbild Augsburg 1998 ISBN 3 89350 991 7 Horst Muller Fische Europas Neumann Leipzig 1983 ISBN 3 7402 0044 8 Rudiger Riehl Hans A Baensch Aquarien Atlas Band 1 Mergus Melle 2002 ISBN 3 88244 065 1 Andreas Arnold Eingeburgerte Fischarten Ziemsen Wittenberg Lutherstadt 1990 ISBN 3 7403 0236 4 Olaf Geiter Susanne Homma Ragnar Kinzelbach Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland PDF 3 2 MB In Texte 25 02 2002 ISSN 0722 186X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeiner Sonnenbarsch Lepomis gibbosus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeiner Sonnenbarsch auf Fishbase org englisch Sonnenbarsch auf www pivi de Lepomis gibbosus im Animal Diversity Web englisch Artbeschreibung beim University of Wisconsin Sea Grant Institute englisch Lepomis gibbosus NOBANIS Invasive Alien Species Fact Sheet European Network on Invasive Alien Species NOBANIS Stand 2011 Lepomis gibbosus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von NatureServe 2012 Abgerufen am 10 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gordon Copp Michael Fox Miroslaw Przybylski Francisco Godinho Anna Vila Gispert Life time growth patterns of pumpkinseed Lepomis gibbosus introduced to Europe relative to native North American populations In Folia Zoologica Nr 53 2004 ISSN 0139 7893 S 237 254 a b Gunter Sterba Susswasserfische der Welt 1998 S 661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Sonnenbarsch amp oldid 231117177