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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gaissach Begriffsklarung aufgefuhrt Gaissach ist eine Gemeinde und ein Dorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tolz Wolfratshausen im Isarwinkel Wappen Deutschlandkarte47 75 11 583333333333 735 Koordinaten 47 45 N 11 35 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk OberbayernLandkreis Bad Tolz WolfratshausenHohe 735 m u NHNFlache 38 55 km2Einwohner 3170 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 82 Einwohner je km2Postleitzahl 83674Vorwahlen 08041 08042Kfz Kennzeichen TOL WORGemeindeschlussel 09 1 73 124Gemeindegliederung 23 GemeindeteileAdresse der Gemeindeverwaltung Bahnhofstrasse 8 83674 GaissachWebsite www gaissach deErster Burgermeister Stefan Fadinger parteilos Lage der Gemeinde Gaissach im Landkreis Bad Tolz WolfratshausenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Bodendenkmaler 6 Wirtschaft 6 1 Verkehr 7 Offentliche Einrichtungen 7 1 Gesundheitswesen 7 2 Bildungseinrichtungen 7 3 Amter 7 4 Freizeit und Sportanlagen 7 5 Veranstaltungen und Feste 8 Personlichkeiten 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas weit verstreute Gemeindegebiet liegt auf einer Hohe von 660 bis 740 m u NHN Geographische Lage Bearbeiten Der Ort Gaissach liegt rund 2 km sudostlich von Bad Tolz am Fusse des Hausberges Rechelkopf 1328 m wobei Gaissach Dorf auf einer Anhohe uber allen anderen Ortsteilen thront Die grosste Erhebung ist mit 1562 m im Sudosten der Gemeinde am Fockenstein Vom Attenloher Filzen fliesst die der ganzen Gemeinde namensgebende Grosse Gaissach und die dort einmundende Kleine Gaissach durch Ortsteil Muhl in die Isar Nach Suden hat man einen freien Blick auf die bayerischen und Tiroler Kalkalpen und das Karwendelgebirge Die Gemeinde bildet zusammen mit der westlichen Nachbargemeinde Wackersberg die nordliche Grenze des Isarwinkels Die Gemeinde grenzt ausserdem im Norden an Bad Tolz und Greiling im Osten an Bad Wiessee sowie im Suden an Lenggries an Die Isar liegt zwischen Bad Tolz und Lenggries komplett auf Gaissacher Gemeindegebiet welches in diesem Bereich relativ weit uber diesen Gebirgsfluss nach Westen bis zur Gemeindegrenze Wackersberg reicht Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde hat 23 Gemeindeteile 2 in Klammern ist der Siedlungstyp 3 angegeben Gaissach Pfarrdorf Grundnern Weiler Kellern Weiler Lehen Dorf Lexen Weiler Lus Einode Moosen Einode Muhle Dorf Obergries Dorf Oberreut Weiler Obersteinbach Weiler Pfistern Weiler Puchen Dorf Rain Dorf Reut Weiler Schalchern Weiler Taxern Weiler Untergries Dorf Untermberg Weiler Unterreut Weiler Untersteinbach Weiler Wetzl Weiler Wiedmoos Weiler An der Fahre Schalch unterm Berg und Winet sind keine amtlich benannten Gemeindeteile Geschichte BearbeitenEine Besiedelung des Gebietes ist aufgrund von Ausgrabungen von Hugelgrabern und den darin gefundenen Fundstucken bis in das 2 Jahrhundert v Chr nachweisbar Die erste urkundliche Erwahnung findet Gaissach im Jahre 817 als Kaizahu Aus Kaizahu uber Keizan Kazzah Gaizah entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Ortsname Die Kaizahu sollen ein fruhes Herrengeschlecht der Urhofmark Gaissach gewesen sein Das Gebiet des heutigen Gaissach wurde wahrscheinlich bereits in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts gerodet und systematisch besiedelt Mit beschranktem Nutzungsrecht liessen sich hier zunachst Bauern und Handwerker nieder nbsp Kirche St MichaelUm 1300 ist der Isarwinkel komplett besiedelt und die Ortschaften und Fluren weisen ihre Zuge auf wie sie sich bis heute erhalten haben Im 16 Jahrhundert gab es in Gaissach bereits 125 Hofe die im Besitz von etwa 10 Grundherren waren sowie 12 freie Bauern Wie der gesamte Isarwinkel hatte auch Gaissach unter dem Dreissigjahrigen Kriege zu leiden und fast die gesamte Bevolkerung wurde von der Pest dahin gerafft Zuvor halfen die Gaissacher noch den Tolzern Tolz gegen die Schweden zu verteidigen Wahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges fiel 1742 Oberst Franz von der Trenck mit seinen plundernden und raubenden Panduren in den Isarwinkel ein Weil ein Gaissacher einen seiner Generale bei Dietramszell ermordet haben soll liess Trenck am 22 Mai 1742 28 Anwesen in Gaissach niederbrennen und 10 Unschuldige toten Durch einen Zusammenschluss von Isarwinkler Bauern wurden die Panduren spater wieder vertrieben Gleichsam als Mahnmal existiert seitdem die Kapelle zum abgebrannten Kreuz im Ortsteil Puchen 1818 wurde Gaissach im Zuge der Verwaltungsreformen im Konigreich Bayern eine selbststandige politische Gemeinde Als 1924 die Bahnstrecke Holzkirchen Lenggries von Bad Tolz nach Lenggries ausgebaut wurde erhielt auch Gaissach einen Anschluss an das Schienennetz Bei der Gemeindegebietsreform 1978 blieb Gaissach auf eigenen Wunsch eine selbststandige Gemeinde Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2634 auf 3136 um 502 Einwohner bzw um 19 1 Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Nach der Gemeinderatswahl am 15 Marz 2020 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder Die Wahl brachte folgendes Ergebnis Gemeinderatswahl in Gaissach 2020 Wahlbeteiligung 68 6 403020100 36 4 33 2 15 6 14 8 FWCSU FWGFGL cUBL d Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 6 1 p 0 2 p 2 3 p 8 2 pFWCSU FWGFGL cUBL dVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c Freie Gaissacher Listed Unabhangige BurgerlisteVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Sitzverteilung im Gemeinderat Gaissach seit 2020 Insgesamt 16 Sitze FGL 3 UBL 2 FW 6 CSU FWG 5Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Burgermeister Burgermeister Bearbeiten Erster Burgermeister ist Stefan Fadinger parteilos 4 Sein Amtsantritt war am 1 Oktober 2012 nachdem er am 1 Juli 2012 uber die Listenverbindung CSU Freie Wahlgemeinschaft zum Nachfolger von Nikolaus Trischberger gewahlt wurde Am 15 Marz 2020 wurde er mit 94 26 der gultigen Stimmen fur weitere sechs Jahre bestatigt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Gaissach Blasonierung In Grun ein schraglinker silberner Wellenbalken darauf quer gelegt ein goldenes Flammenschwert 5 Wappenbegrundung Der Wellenbalken ein heraldisches Flusssymbol versinnbildlicht den Bach Gaissach der der Gemeinde den Namen gab Die Schragteilung symbolisiert die ursprungliche Aufteilung des Gemeindegebiets in Ober und Untergaissach Das Flammenschwert Attribut des Heiligen Michael steht fur das Patrozinium der Pfarrkirche die als Urtaufkirche fur den gesamten Isarwinkel eine besondere Bedeutung hatte Die Schildfarbe Grun soll auf den landlichen Charakter der Gemeinde hinweisen Dieses Wappen wird seit 1959 gefuhrt Es wurde vom Tolzer Architekten Ernst Rossner entworfen nbsp Blick von Gaissach Dorf nach Suden in den Isarwinkel Im Hintergrund Karwendelgebirge Mitte und Benediktenwand ganz rechts Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Gaissach In Gaissach steht die im Kern spatgotische katholische Pfarrkirche St Michael die nachdem 1624 der obere Turmabschnitt einsturzte 1649 in der bis heute bestehenden barocken Form mit der Zwiebelhaube errichtet wurde 1735 folgte ein Umbau dieser Kirche und um 1761 entstanden die prachtigen Fresken vom Maler Christoph Anton Mayr Der Altar stammt aus dem Jahr 1910 das Tabernakel von 1736 und der Grossteil der Ausstattung aus dem mittleren 18 Jahrhundert nbsp Bauernhaus mit Austragshaus in PfisternDas nahe der Kirche liegende Pfarrhaus stammt auch bereits aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In diesem Pfarrhaus ist wahrend der Adventszeit eine wunderbare grosse Weihnachtskrippe im orientalischen Stil zu sehen 1550 weigerten sich die Gaissacher weiterhin die Toten aus Lenggries hier zu bestatten wie sie es jahrhundertelang hatten tun mussen und schufen sich hier einen eigenen Friedhof Neben dem Friedhof direkt an der Kirche besitzt Gaissach seit 1994 einen neuen grosseren Friedhof am Nordostrand des Gemeindeteiles Dorf Wie alle Dorfer des Isarwinkels ist auch Gaissach reich an alten Bauern und Handwerkerhausern Sie sind in allen Ortsteilen zu finden und stammen meist aus dem 17 und 18 Jahrhundert ebenso wie die zahlreichen kleinen Kapellen 1998 wurde gegenuber der Kirche das Kriegerdenkmal errichtet das zu Ehren der Gefallenen des Deutsch Franzosischen Krieges und der beiden Weltkriege erstellt wurde nbsp Pfarrhof GaissachNordostlich von Gaissach liegt das Koronafeld ein grosses denkmalgeschutztes vorgeschichtliches Hugelgraberfeld Geschutztes Naturdenkmal ist auch die Heckenlandschaft lange durchgehende Hecken aus hohen Strauchern und Baumen die einst zur Abgrenzung der Weidegebiete errichtet wurden Die Heckenlandschaft reicht sudlich bis Lenggries und im Osten meistens an die auch Traten genannten Berggrundstucke Wiesen Bergweiden Schon zu uberblicken ist diese Landschaft von den Sonntraten aus einer Anhohe Schurfenkopf 1096 m auf dem Weg zum Rechelkopf An der Nordgrenze steht ein kleines Pestkreuz aus Tuffstein Es wurde dort nach dem Dreissigjahrigen Krieg aufgestellt Damals wollten als die Pest in der Gegend wutete Tolzer zur Gaissacher St Michael Kirche pilgern Bittgang Allerdings wurden sie auf halbem Weg von wutenden Gaissachern die eine Ansteckung furchteten mit Mistgabeln und Dreschflegeln zuruckgetrieben Ironie des Schicksals Tolz traf die Pest nicht so hart wie Gaissach das fast komplett entvolkert wurde Jedoch errichteten die Gaissacher spater zur Suhne fur ihre Herzensharte dieses Kreuz Ca 1985 wurde das alte Kreuz wegen starker Verwitterung gegen ein neues Kreuz ausgetauscht Das Original befindet sich im Gaissacher Rathaus Bodendenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Bodendenkmaler in GaissachWirtschaft BearbeitenGaissach ist bis heute eine eigenstandige Gemeinde geblieben in der Land und Forstwirtschaft fest verankert sind Dennoch nimmt auch der Fremdenverkehr einen immer hoheren Stellenwert ein weshalb es in dieser Hinsicht zahlreiche Angebote Unterkunfte und Wirtshauser gibt Verkehr Bearbeiten Bundesstrasse 13 und Bundesstrasse 472 Bahnstrecke Holzkirchen Lenggries Haltepunkte Gaissach und Obergries Buslinien der Regionalverkehr Oberbayern RVO Offentliche Einrichtungen BearbeitenGesundheitswesen Bearbeiten Fachklinik Gaissach der Deutschen Rentenversicherung Bayern Sud Rehabilitationsklinik fur chronisch erkrankte Kinder Jugendliche und junge Erwachsene Zu den Fachbereichen gehoren Erkrankungen der Atemwege der Haut und des Stoffwechsels sowie Magen Darm Erkrankungen und Ubergewicht Bildungseinrichtungen Bearbeiten Grund und Mittelschule Gaissach Kindergarten St Michael nbsp Blick auf die Gaissacher FlurAmter Bearbeiten Rathaus und Gemeindeverwaltung in Muhl Katholisches Pfarramt St Michael im Pfarrverband Gaissach Greiling Reichersbeuern in DorfFreizeit und Sportanlagen Bearbeiten Skilift Sportplatz in Obergries des SC Gaissach mit Fussballplatz Asphaltbahn fur Stockschutzen Natureisstadion Schiessstatte Luftgewehr Pistole und Kleinkaliber Veranstaltungen und Feste Bearbeiten Maibaum Aufstellen Fronleichnamsprozession Kirchenpatrozinium 29 September Michaeli Faschingsfeste Grausamball Strohschiessen Tequilaboi Schnabler Verdrussball Hinternationales Schnablerrennen Ein seit 1928 in der Faschingszeit bei ausreichendem Schnee stattfindendes Gaudirennen mit so genannten Schnablern grosse Hornschlitten Die Schnabler fahren dabei nahe dem Gemeindeteil Lehen den Rechelkopf durch den Wald hinunter und sollen beim letzten Stuck auf dem offenen Hang mit dem Schlitten uber eine als Sprungschanze dienende naturliche Bodenwelle ins Ziel springen wobei es dabei meist kracht und die Gefahrte zu Bruch gehen Die verkleideten Fahrer teils auch Schlitten sollen das Rennen moglichst schnell originell und spektakular fahren Die Piloten der Schlitten mussen Einheimische sein Auswartige sind nur als Beifahrer erlaubt insgesamt nur zwei Fahrer Dieses Rennen ist ein wahrer Publikumsmagnet und machte Gaissach landesweit bekannt In seiner heutigen Form findet das Schnablerrennen seit der Nachkriegszeit statt Personlichkeiten BearbeitenCaspar Haslinger 1858 1921 auch Lexenkaspar genannt bayerischer Wildschutz Hermann von Oppeln Bronikowski 1899 1966 Olympiasieger im Dressurreiten und Generalmajor in Gaissach verstorben Lotte Neumann 1896 1977 deutsche Schauspielerin Drehbuchautorin und Produzentin in Gaissach verstorben Josef Bauer 1896 1977 Landwirt und Volksmusiker bekannt als Kraudn Sepp nach dem gleichnamigen Anwesen im Ortsteil Lehen Leonhard Pfoderl 1993 deutscher Eishockeynationalspieler und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 2018 aus Gaissach stammend Gerhard Waldherr 1960 preisgekronter Journalist Publizist und Buchautor aus Gaissach stammend nbsp Pfarrkirche St Michael nbsp Bauernhaus nbsp Weg zum Rechelkopf nbsp Kriegerdenkmal nbsp Luftaufnahme Ortsteile Muhl und Wetzl nbsp Luftaufnahme von den Sonntraten und dem Rechelkopf Bildmitte links Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaissach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Gaissach Gaissach Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur StatistikEinzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Gemeinde Gaissach Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 3 Oktober 2021 Gemeinde Gaissach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 6 September 2019 Grusswort des Burgermeisters Gemeinde Gaissach abgerufen am 15 Juli 2020 Eintrag zum Wappen von Gaissach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen GeschichteGemeinden im Landkreis Bad Tolz Wolfratshausen Stadte Bad Tolz Geretsried WolfratshausenGemeinden Bad Heilbrunn Benediktbeuern Bichl Dietramszell Egling Eurasburg Gaissach Greiling Icking Jachenau Kochel am See Konigsdorf Lenggries Munsing Reichersbeuern Sachsenkam Schlehdorf WackersbergGemeindefreie Gebiete Pupplinger Au Wolfratshauser Forst Normdaten Geografikum GND 4492829 4 lobid OGND AKS VIAF 238763200 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaissach amp oldid 237585810