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Gahry niedersorbisch Garjej ist ein Ortsteil der Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree Neisse im Sudosten des Landes Brandenburg Der Ort gehort dem Amt Dobern Land an und war bis zum 31 Dezember 2001 eine eigenstandige Gemeinde Gahry GarjejVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde WiesengrundKoordinaten 51 41 N 14 34 O 51 680555555556 14 560277777778 90 Koordinaten 51 40 50 N 14 33 37 OHohe 90 m u NHNFlache 5 63 km Einwohner 252 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 45 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 03149Vorwahl 035695Gutshaus GahryGutshaus Gahry Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenGahry liegt in der Niederlausitz acht Kilometer sudwestlich der Stadt Forst Lausitz und 18 Kilometer sudostlich von Cottbus Die Gemarkung des Ortsteils grenzt im Norden und Nordosten an Jethe mit dem Teilort Smarso im Osten an Jocksdorf im Sudosten an Gross Kolzig im Suden an Mattendorf sowie im Sudwesten und Westen an Trebendorf Gahry zahlt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden Gahry liegt an der Landesstrasse 481 und der im Ort abzweigenden Kreisstrasse 7108 Die Bundesstrasse 115 liegt rund zweieinhalb Kilometer ostlich des Dorfes Gahry liegt am Jether Grenzfliess innerhalb der Gemarkung des Ortsteils liegen zudem weitere kleine Kanale und Graben Geschichte Bearbeiten nbsp Wirtschaftsgebaude des GutshofesGahry wurde im Jahr 1507 erstmals urkundlich erwahnt 2 Der Ortsname geht auf die sorbische Bezeichnung fur eine Brandstatte zuruck 3 Bis ins 19 Jahrhundert war Gahry ein zweigeteiltes Dorf Zunachst gehorte ein Teil des Ortes zur Herrschaft Cottbus der Mark Brandenburg und der andere Teil zum bohmischen Markgraftum Niederlausitz Der niederlausitzer Teil von Gahry kam im Jahr 1635 durch den Prager Frieden zum Kurfurstentum Sachsen das im Jahr 1806 zum Konigreich Sachsen erhoben wurde Im Jahr 1807 kam die Herrschaft Cottbus ebenfalls zum Konigreich Sachsen womit nun beide Teile sachsisch waren Bei der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung des Konigreiches Sachsen wurde die Niederlausitz dem Konigreich Preussen und dort der Provinz Brandenburg zugeordnet Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde Gahry dem Kreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet Anfang der 1840er Jahre hatte Gahry laut der Topografisch statistischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O 269 Einwohner in 41 Wohngebauden und war nach Komptendorf gepfarrt 4 Im Jahr 1864 hatte der Ort 284 Einwohner Zu Gahry gehorten zu diesem Zeitpunkt eine Schaferei eine Windmuhle und eine Schanke Der ehemals sachsische Anteil von Gahry gehorte als Vasallengut zur Herrschaft Forst 5 Bei der Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Gahry 236 Einwohner in 43 Haushalten Von den Einwohnern waren 117 Manner und 119 Frauen 56 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren Der Gutsbezirk Gahry hatte zu diesem Zeitpunkt 54 Einwohner in zwolf Haushalten Davon waren 24 Manner und 30 Frauen sowie 17 Kinder unter zehn Jahren 6 Im 19 Jahrhundert war Gahry noch ein Dorf mit uberwiegend sorbischsprachiger Bevolkerung Arnost Muka ermittelte fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Lausitz im Jahr 1884 fur Gahry eine Einwohnerzahl von 271 davon waren 256 Sorben und 15 Deutsche 7 Am 2 Dezember 1895 hatte die Landgemeinde Gahry 209 Einwohner in 52 Haushalten und der Gutsbezirk Gahry 57 Einwohner in elf Haushalten 8 Viele Jahrzehnte war das Rittergut Gahry in burgerlicher Hand u a Fritz Dorendorff Genannt sind zu jener Zeit im Handbuch des Grundbesitzes 324 ha 9 Am 1 Dezember 1910 lebten in der Landgemeinde 285 und im Gutsbezirk 48 Einwohner Spatestens seit 1914 war der damalige Leutnant Gneomar von Natzmer Trebendorf 1883 1968 Gutsherr auf Gahry Die amtlichen Quellen belegen konstant die Gesamtflache hier 329 ha 10 Der Lageplan des Rittergutes aus 1918 ist erhalten geblieben und befindet sich im Brandenburgischen Landeshauptarchiv 11 Natzmer unterstutzte in den 1920 er Jahren den so genannten Heimatschutzbund 12 Brandenburg Sud 13 Er galt als fuhrender Kopf des Brandenburgischen Landbundes 14 Politisch aktiv in der Offentlichkeit blieb Natzmer selbst bei der Thematik der Umschuldung der Guter nach 1929 15 Auch sein Sohn Natzmer jun 1907 trat wie der Vater zuvor in den eher als liberal geltenden Johanniterorden ein und wurde dort nach dem Krieg Rechtsritter 16 G von Natzmer Gahry so seine damalige Namensnutzung wurde fruhzeitig Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Hier waren alle Grundbesitzer mit Interesse organisiert 17 Gneomar sen war nicht Mitglied der NSDAP im Krieg Oberst bei der Luftwaffe und heiratete in zweiter Ehe Charlotte Hartmann 18 Seine Flucht 1945 und die seiner Familie ist dokumentiert Der Sohn war Oberleutnant Gneomar jun wurde spater Kaufmann 19 20 Ab 1921 gab es im Ort uber eine gesondert gegrundete Raiffeisen Genossenschaft eine durchgehende Stromversorgung 21 Im Jahr 1925 wurde die Freiwillige Feuerwehr in Gahry gegrundet 1928 wurde der bis dorthin vollkommen eigenstandige Gutsbezirk in die Landgemeinde eingegliedert an den privaten und offentlichen Besitzverhaltnissen anderte sich dadurch nichts Nach literarischen Uberlieferungen anderte sich dadurch nichts an einem Leben auf einem Rittergut 22 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Gutsbesitzer in Gahry enteignet und das Land auf Neubauern verteilt Die Gemeinde gehorte fortan zur Sowjetischen Besatzungszone und dort ab 1947 zum Land Brandenburg Seit 1949 lag Gahry in der DDR Bei der Gebietsreform am 25 Juli 1952 wurde Gahry dem neu gebildeten Kreis Forst im Bezirk Cottbus zugeordnet 1956 hatte Gahry laut Ernst Tschernik einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von nur noch 3 4 Prozent Nach der Wiedervereinigung gehorte die Gemeinde zunachst zum Landkreis Forst in Brandenburg Im Jahr 1992 schloss sich die Gemeinde dem Amt Hornow Simmersdorf an Bei der brandenburgischen Kreisreform vom 5 6 Dezember 1993 ging der Landkreis Forst im neuen Landkreis Spree Neisse auf Am 31 Dezember 2001 fusionierte die Gemeinde Gahry mit Gosda Jethe und Trebendorf sowie der Gemeinde Mattendorf aus dem Amt Dobern Land zu der neuen Gemeinde Wiesengrund 23 Das Amt Hornow Simmersdorf wurde am 5 Marz 2003 aufgelost und in das Amt Dobern Land eingegliedert Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 2801890 2711910 333 Jahr Einwohner1925 3711933 3731939 387 Jahr Einwohner1946 4191950 4321964 336 Jahr Einwohner1971 3381981 2901985 297 Jahr Einwohner1989 2971995 3002000 338Gebietsstand des jeweiligen Jahres 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gahry Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gahry auf der Seite der Gemeinde Wiesengrund beim Amt Dobern LandEinzelnachweise Bearbeiten Fakten und Zahlen In amt doebern land de Amt Dobern Land abgerufen am 11 August 2021 Nachstes Jahr steht in Gahry die 500 Jahr Feier an In lr online de Lausitzer Rundschau 4 Juli 2006 abgerufen am 3 Mai 2017 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Berlin 2005 S 60 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 40 Nr 42 Online Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 41 Nr 38 Online Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 218f Nr 29 online und S 222f Nr 116 Online Arnost Muka Statistika luziskich Serbow Woblicenje a wopisanje Budysin 1884 1886 S 126 Online hier S 138 Konigliches Statistisches Bureau Gemeindelexikon des Konigreiches Preussen Teil III Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg Berlin 1898 S 266f Nr 24 und S 270f Nr 108 Online Konigliche Behorden Hrsg Handbuch des Grundbesitzes im Deutsche Reiche I Band Preussen Lieferung 1 Brandenburg 2 Auflage Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1896 S 1 f digi hub de abgerufen am 16 Juli 2021 Ernst Seyfert Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band VII Brandenburg Ausgabe 1914 In Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha 2 Auflage VII der Reihe Niekammer Leipzig Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung 1914 S 232 233 martin opitz bibliothek de abgerufen am 16 Juli 2021 BLHA Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg Gahry Lageplan des Rittergutes 1918 Karte 1918 Auflage BLHA Rep 55F Cottbus K 24 B Gahry Eigenverlag Gahry 1918 S 1 f brandenburg de abgerufen am 16 Juli 2021 Peter v Heydebreck Wir Wehr Wolfe Reprint Auflage K F Koehler Leipzig 1988 S 88 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Gerhard Schulz Zwischen Demokratie und Diktatur Die Periode der Konsolidierung und der Revision des Bismarckschen Reichsaufbaus 1919 1930 In Ernst L Ehrlich Edition Hrsg Sammelwerk Band I Walter de Gruyter Berlin New York 1987 ISBN 978 3 11 011558 1 S 1 f google de abgerufen am 16 Juli 2021 Rainer Pomp Bauern und Grossgrundbesitzer auf ihrem Weg ins Dritte Reich Der Brandenburgische Landbund 1919 1933 In Reihe Elitenwandel in der Moderne Elites and Modernity Band 8 Akademie Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 05 004486 6 S 115 doi 10 1524 97830500 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Hellmuth Jatzek Eine Untersuchung uber die Umschuldung des landwirtschaftlichen Kredits nach der Marktstabilisierung Hrsg Dissertation Selbstverlag 1929 S 37 42 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Hrsg Gesamtliste der Mitglieder des Johanniterordens Nach dem Stand vom November 1966 1969 Auflage Provinzialgenossenschaften Brandenburg und Westfalen Eigenverlag Bonn Berlin 1969 S 41 200 d nb info abgerufen am 16 Juli 2021 Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft In Fritz Graf Schwerin Wendisch Wilmersdorf Hrsg Mitgliederverzeichnis und Ubersicht der Seminarangebote Eigenverlag Wendisch Wilmersdorf b Thyrow Mark 1917 S 350 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Walter v Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1985 In Dt Adelsarchiv Hrsg GHdA XVIII der Reihe A Nr 87 C A Starke Limburg a d Lahn 1985 S 222 d nb info abgerufen am 19 Juli 2021 Walter Gorlitz Die Junker Adel und Bauer im deutschen osten 4 Auflage C A Starke Limburg an der Lahn 1981 S 417 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Walter v Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1969 IX In Dt Adelsarchiv e V Hrsg Gesamtreihe GHdA seit 1951 Rechtsnachfolge des Gotha Band IX Nr 43 C A Starke Limburg a d Lahn 1969 S 271 273 d nb info abgerufen am 16 Juli 2021 BLHA Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg Raiffeisen Stromversorgungsgenossenschaft Gahry Kr Cottbus vormals Stromversorgungs Genossenschaft Gahry eGmbH in Gahry Kr Cottbus 1921 1946 Akte Rep 260 AG Cottbus 106 Gahry 1921 S 1 f brandenburg de abgerufen am 16 Juli 2021 Wolfgang Berg Wilhelmine Was ich euch noch sagen wollte In Monographie Verlag Books on Demand Welt 2019 ISBN 978 3 7431 8106 9 S 222 f google de abgerufen am 16 Juli 2021 Bildung einer neuen Gemeinde Wiesengrund Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 10 Dezember 2001 Amtsblatt fur Brandenburg 12 Jahrgang Nummer 52 27 Dezember 2001 S 902 PDF Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 KB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 21 Dezember 2020 Orts und Gemeindeteile der Gemeinde Wiesengrund Ortsteile Gahry Garjej Gosda Gozd Jethe Jaty Mattendorf Matyjojce Trebendorf Trjebejce Gemeindeteile Dubrau Dubrawa Klinge Klinka Smarso Smarzow Normdaten Geografikum GND 1104197634 lobid OGND AKS VIAF 213146706987100790179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gahry amp oldid 237090089