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Trebendorf niedersorbisch Trjebejce ist ein Ortsteil der Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree Neisse im Sudosten des Landes Brandenburg Der Ort gehort dem Amt Dobern Land an und war bis zum 31 Dezember 2001 eine eigenstandige Gemeinde Trebendorf TrjebejceVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde WiesengrundKoordinaten 51 40 N 14 32 O 51 674722222222 14 535833333333 97 Koordinaten 51 40 29 N 14 32 9 OHohe 97 m u NHNFlache 8 61 km Einwohner 371 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 43 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 03149Vorwahl 035695Bild gesucht BW Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Weblinks 5 NachweiseLage BearbeitenTrebendorf liegt in der Niederlausitz rund zehn Kilometer sudwestlich der Stadt Forst und 17 Kilometer sudostlich von Cottbus Der Ort gehort zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden Die Gemarkung von Trebendorf grenzt im Norden an Jethe im Osten an Gahry im Sudosten an Mattendorf im Suden an Hornow im Sudwesten an Drieschnitz Kahsel und im Westen an Gablenz Trebendorf liegt unter anderem am Binnengraben 1 Trebendorf und am Graben 30a Trebendorf Im nordlichen Gemarkungsteil liegt der Bugelteich Trebendorf liegt an der Landesstrasse 481 Gablenz Jocksdorf Des Weiteren fuhrt die Landesstrasse 48 durch die Gemarkung des Ortsteils Die Anschlussstelle Roggosen an der Bundesautobahn 15 liegt rund sieben Kilometer von Trebendorf entfernt Geschichte BearbeitenTrebendorf wurde am 11 August 1382 erstmals in einer Urkunde seines Lehnsherrn Heinrich von Kittlitz Herrn zu Baruth in der Oberlausitz als Trebindorf erwahnt 2 Diese Urkunde wurde bislang falschlicherweise auf Trebendorf bei Weisswasser bezogen Die Erwahnung eines Hauptmanns in dieser Urkunde scheint auf die Existenz einer burgahnlichen Anlage vor Ort eventuell einer Wasserburg hinzudeuten Im Jahr 1431 verzichteten die Gebruder Otto genannt Rumbold und Otto der Jungere von Kittlitz Nachfahren Heinrichs gegenuber Reinhard von Cottbus auf ihre Rechte und Anspruche auf ihre Dorfer Trebendorf und Gahry die der Cottbuser angeblich von ihrem verstorbenen Bruder Heinrich erkauft hatte 3 Als Teil der Herrschaft Cottbus gelangte der Ort im Jahre 1445 durch Kauf an die Markgrafen von Brandenburg Im Jahr 1500 schliesslich wurden Mitglieder der Familie von Kockeritz als Vasallen der Herrschaft Cottbus mit Trebendorf belehnt 4 Dieses Datum galt lange Zeit als die urkundliche Ersterwahnung 5 Der Ortsname von Trebendorf geht auf einen sorbischen Personennamen zuruck der sich mit Trager nutzlichen Ruhmes ubersetzen lasst 6 Als Teil der Herrschaft Cottbus lag Trebendorf lange in einer markbrandenburgischen Exklave die zunachst vom bohmischen Markgraftum Niederlausitz und ab 1635 vom Kurfurstentum Sachsen umgeben war Anfang des 19 Jahrhunderts hatte Trebendorf 443 Einwohner in 38 Feuerstellen Von den Haushalten des Ortes waren zehn Ganz und vier Halbbauern acht Kossaten funf Budner und zwei Einlieger zudem gab es eine Schmiede eine Windmuhle und eine Wassermuhle 7 Nach dem Tilsiter Frieden von 1807 ging die Herrschaft Cottbus an das Konigreich Sachsen uber wo Trebendorf die folgenden acht Jahre verblieb Durch die auf dem Wiener Kongress beschlossene Teilung des Konigreiches Sachsen wurde Trebendorf dem Konigreich Preussen zugeschlagen und gehorte dort zur Provinz Brandenburg Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde die Landgemeinde dem Kreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet Laut der Topografisch statistischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O aus dem Jahr 1844 hatte Trebendorf um diese Zeit 329 Einwohner Kirchlich gehorte der Ort zu Komptendorf 8 Im Jahr 1864 hatte Trebendorf 372 Einwohner in 57 Wohngebauden Zum Gut gehorten eine Wasser und eine Windmuhle eine Schaferei eine Chausseegeldhebestelle und zehn Ausbausiedlungen 9 Bei der Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 lebten in der Landgemeinde Trebendorf 345 Einwohner in 64 Haushalten Von den Einwohnern waren 164 Manner und 181 Frauen 85 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren Zusatzlich lebten im Gutsbezirk Trebendorf 42 Einwohner davon 22 Manner und 20 Frauen 10 Kinder unter zehn Jahren in funf Haushalten Samtliche Einwohner von Trebendorf waren evangelisch lutherischer Konfession 10 Ab 1874 bildete Trebendorf zusammen mit den Nachbargemeinden Gahry und Mattendorf den Amtsbezirk Trebendorf Um 1880 werden Trebendorf und Gahry im Generaladressbuch der Ritterguter des Konigreiches Preussen aufgezeigt Sie hatten verschiedene Besitzer und waren in burgerlicher Hand Noch im spaten 19 Jahrhundert wies Trebendorf einen hohen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil auf Laut Arnost Muka waren im Jahr 1884 von 365 Einwohnern 360 Sorben 11 Am 2 Dezember 1895 hatte die Landgemeinde Trebendorf 343 Einwohner in 70 Haushalten und der Gutsbezirk Trebendorf 42 Einwohner in sechs Haushalten 12 Die Adelsfamilie von Natzmer fuhrte einige Jahrzehnte den Gutsbesitz in Trebendorf bis zur Bodenreform Zuerst zu erwahnen ware der Ritterschaftsrat Gneomar von Natzmer 1852 1913 als Herr auf Trebendorf seit 1911 Ehrenritter 13 des Johanniterordens Natzmer war mit Therese von Ohlendorf 1862 1947 14 verheiratet Kurz vor 1900 gehorte zum Rittergut Trebendorf auch Mattendorf Besitzgrosse 561 ha 15 1907 umfasste der Gutsbesitz eine Flache von amtlichen 578 ha Neben der Landwirtschaft 35 Kuhen und 29 Bullen in den Stallen wurde eine Brennerei betrieben 16 Gneomar sen wurde 1906 fur den Kreis Cottbus in den Landtag nachgewahlt 17 Der gleichnamige Sohn Gneomar von Natzmer 1883 1968 war der Nachfolger und Besitzer von Gahry Trebendorf und Jocksdorf Geomar jun trug den Titel eines Kammerjunkers bei der Luftwaffe brachte er bis zum Oberst Seine erste Frau Jutta 1885 1940 war eine geborene von Krosigk der gemeinsame Sohn Gneomar wurde zu Kriegsbeginn ebenfalls Offizier und danach Kaufmann 18 Natzmer Trebendorf heiratete in zweiter Ehe Charlotte Hartmann aus Berlin 19 G von Natzmer Gahry jun so seine eigene Namensfuhrung wurde fruhzeitig sogar Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 20 Im Jahr 1928 wurde der Gutsbezirk Trebendorf als eigenstandiger Ort aufgelost und in die Landgemeinde eingegliedert das Rittergut war nun Teil der Gemeinde In jener Phase kurz vor der grossen Wirtschaftskrise hatten Gahry mit Trebendorf Mattendorf und Simmersdorf samtlich mit dem Status eines Rittergutes ausgestattet eine Gesamtgrosse von mindestens 848 ha Verwalter war der Trebendorfer Oberinspekteur Albert Tessmann 21 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Trebendorf Teil der Sowjetischen Besatzungszone und der Amtsbezirk Trebendorf wurde aufgelost Seit 1947 gehorte Trebendorf in der SBZ zum Land Brandenburg das ab 1949 in der DDR zunachst weiter bestand Bei der DDR Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde Trebendorf dem neu gebildeten Kreis Forst im Bezirk Cottbus zugeordnet Laut Ernst Tschernik hatte der Ort im Jahr 1956 einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von 8 9 Prozent 22 Nach der Wiedervereinigung lag Trebendorf zunachst im Landkreis Forst in Brandenburg und schloss sich 1992 zur Erledigung seiner Verwaltungsgeschafte dem Amt Hornow Simmersdorf an Der Landkreis Forst ging bei der brandenburgischen Kreisreform am 6 Dezember 1993 im neuen Landkreis Spree Neisse auf Am 31 Dezember 2001 schloss sich Trebendorf mit Gahry Gosda Jethe und Mattendorf zu der neuen Gemeinde Wiesengrund zusammen 23 Das Amt Hornow Simmersdorf wurde im Marz 2003 aufgelost und die Gemeinde Wiesengrund in das Amt Dobern Land umgegliedert Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Trebendorf von 1875 bis 2000 24 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 378 1939 402 1981 3911890 369 1946 504 1985 3881910 392 1950 533 1989 4061925 451 1964 456 1995 4021933 434 1971 444 2000 462Weblinks BearbeitenTrebendorf in der RBB Sendung Der Landschleicher vom 18 Juni 2017 Erbbegrabnis der Familie von Natzmer in TrebendorfNachweise Bearbeiten Fakten und Zahlen In amt doebern land de Amt Dobern Land abgerufen am 11 August 2021 Staatsfilialarchiv Bautzen 50120 Grundherrschaft Baruth Nr 4 Thomas Wittig BLHA Brandenburg Rep 37 Herrschaft Cottbus Urkunden Nr 18 Riedel Codex dipl Brandenburgensis C II 1860 S 444 Trebendorfer feiern bis in die Morgenstunden In lr online de Lausitzer Rundschau 10 Oktober 2005 abgerufen am 14 April 2017 Arnost Muka Serbski zemjepisny slownick Nakl Macica Serbska Budysin 1927 S 106 Online Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 355 Online Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 46 Nr 132 Online Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 48 Nr 120 Online Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 220f Nr 93 online und S 224f Nr 142 Online Arnost Muka Statistika luziskich Serbow Woblicenje a wopisanje Budysin 1884 1886 S 126 Online hier S 138 Konigliches Statistisches Bureau Gemeindelexikon des Konigreiches Preussen Teil III Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg Berlin 1898 S 268f Nr 90 und S 272f Nr 146 Online Brandenburgische Provinzialgenossenschaft des Johanniterorden Hrsg Liste der Mitglieder der Brandenburgischen Provinzialgenossenschaft des Johanniterordens nach dem Stand vom 1 Mai 1935 S 53 Eigenverlag Potsdam Berlin 1 Januar 1935 S 51 kit edu abgerufen am 15 Juli 2021 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1969 IX In Dt Adelsarchiv e V Hrsg GHdA Gesamtreihe seit 1951 Nachfolge des Gotha bis 1942 IX der Reihe A Uradel Nr 43 C A Starke Limburg an der Lahn 1969 S 271 272 d nb info abgerufen am 16 Juli 2021 Paul Ellerholz Georg Vogler Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg In Handbucher des Grundbesitz 2 Auflage Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1896 S 30 31 digi hub de abgerufen am 16 Juli 2021 Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher VII Provinz Brandenburg 1907 In Standardwerk der amtlichen Daten fur Land und Forstwirtschaft 1 Auflage VII fur Brandenburg Niekammer Stettin 1907 S 164 martin opitz bibliothek de abgerufen am 15 Juli 2021 Markus Vette Der vergessene Landtag Subsidiaritat und Selbstverantwortung in der Sozialpolitik des Kommunallandtages der Niederlausitz ein Beitrag zur Brandenburger Landesgeschichte Klaus Becker Reprint Potsdam 2014 ISBN 978 3 88372 129 3 S 316 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Teil A Uradel 1941 40 Auflage Justus Perthes Gotha Oktober 1940 S 336 337 d nb info abgerufen am 15 Juli 2021 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1985 In Dt Adelsarchiv Hrsg GHdA XVIII der Reihe A Uradel Nr 87 C A Starke Limburg a d Lahn 1985 S 222 d nb info abgerufen am 19 Juli 2021 Fritz Graf Schwerin Wendisch Wilmersdorf Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 1917 In Ubersicht der Seminarangebote d DDG Selbstverlag Wendisch Wilmersdorf bei Thyrow Mark 1917 S 350 google de abgerufen am 16 Juli 2021 Ernst Seyfert Hans Wehner Landwirtschaftliches Guter Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha der Provinz Brandenburg 1929 In Niekammer Hrsg Letzte Ausgabe fur Brandenburg Brandenburg Nr VII Verlag der Niekammer Guter Adressbuch G m b H Leipzig 1929 S 195 martin opitz bibliothek de abgerufen am 15 Juli 2021 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 Bildung einer neuen Gemeinde Wiesengrund Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 10 Dezember 2001 Amtsblatt fur Brandenburg 12 Jahrgang Nummer 52 27 Dezember 2001 S 902 PDF Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 14 April 2017 Orts und Gemeindeteile der Gemeinde Wiesengrund Ortsteile Gahry Garjej Gosda Gozd Jethe Jaty Mattendorf Matyjojce Trebendorf Trjebejce Gemeindeteile Dubrau Dubrawa Klinge Klinka Smarso Smarzow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trebendorf Wiesengrund amp oldid 239308967