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Dieser Artikel behandelt den Roman von Selma Lagerlof Zum gleichnamigen Film siehe Gosta Berling Film Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Handlung 2 1 Einleitung 2 1 1 Teil I 2 1 2 Teil II 2 2 Erstes Kapitel 2 3 Zweites Kapitel 2 4 Drittes Kapitel 2 5 Viertes Kapitel 2 6 Funftes Kapitel 2 7 Sechstes Kapitel 2 8 Siebtes Kapitel 2 9 Achtes Kapitel 2 10 Neuntes Kapitel 2 11 Zehntes Kapitel 2 12 Elftes Kapitel 2 13 Zwolftes Kapitel 2 14 Dreizehntes Kapitel 2 15 Vierzehntes Kapitel 2 16 Funfzehntes Kapitel 2 17 Sechzehntes Kapitel 2 18 Siebzehntes Kapitel 2 19 Achtzehntes Kapitel 2 20 Neunzehntes Kapitel 2 21 Zwanzigstes Kapitel 2 22 Einundzwanzigstes Kapitel 2 23 Zweiundzwanzigstes Kapitel 2 24 Dreiundzwanzigstes Kapitel 2 25 Vierundzwanzigstes Kapitel 2 26 Funfundzwanzigstes Kapitel 2 27 Sechsundzwanzigstes Kapitel 2 28 Siebenundzwanzigstes Kapitel 2 29 Achtundzwanzigstes Kapitel 2 30 Neunundzwanzigstes Kapitel 2 31 Dreissigstes Kapitel 2 32 Einunddreissigstes Kapitel 2 33 Zweiunddreissigstes Kapitel 2 34 Dreiunddreissigstes Kapitel 2 35 Vierunddreissigstes Kapitel 2 36 Funfunddreissigstes Kapitel 2 37 Sechsunddreissigstes Kapitel 3 Interpretation 3 1 Phantasie 3 2 Zerstorung und Tod 3 3 Die Landschaft 3 4 Ekeby und die Kavaliere 3 5 Der Teufelspakt 3 6 Die Majorin 3 7 Das Heim 3 8 Erlosung durch Liebe 3 9 Arbeit 4 Sprache und Erzahltechnik 5 Bedeutung 6 Verfilmungen und Vertonungen 6 1 Verfilmung 6 2 Vertonung 7 Zitate 8 Literatur 9 Ausgaben 9 1 Schwedisch 9 2 Deutsch 10 Weblinks 11 Einzelnachweise Gosta Berling Originaltitel Gosta Berlings saga ist ein Roman der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlof Der Roman Selma Lagerlofs Erstlingswerk erschien 1891 Er spielt im Varmland in den 1820er Jahren und handelt von dem abgesetzten Pfarrer Gosta Berling der zum Anfuhrer der Kavaliere auf Ekeby wird Das abenteuerliche Leben dieser Kavaliere ehemalige Offiziere und verarmte Adlige die auf Gut Ekeby eine Freistatt gefunden haben und ihre Tage mit Liebesabenteuern Musizieren Kartenspielen und ahnlichen Vergnugungen verbringen wird in zahlreichen recht selbstandigen Kapiteln vorgestellt Die Geschichte Gosta Berlings der nach mancherlei Erlebnissen und Erfahrungen zu einem besseren Menschen gelautert wird bildet hierbei die Rahmenhandlung fur eine Reihe eher lose verknupfter Episoden Die deutsche Erstausgabe kam 1896 bei Haessel in Leipzig heraus Entstehungsgeschichte BearbeitenSelma Lagerlof wuchs auf mit einer Vielzahl von Geschichten die sie im Elternhaus gehort hatte In vielen dieser Geschichten ging es um trinkende Pfarrer und abgedankte Offiziere die mit Beginn der Friedensperiode ab dem Jahr 1814 uberflussig geworden waren und oft genug auf Kosten ihrer Familien ein Leben als gehobene Tagediebe fuhrten Selma Lagerlof fand dass diese Originale von denen sie so viel gehort hatte mindestens ebenso gut als literarische Figuren taugen wie Carl Michael Bellmans Halbweltgestalten in Fredmans epistlar und Johan Ludvig Runebergs Soldaten in Fahnrich Stahl Spater erzahlte sie dass ihr im Herbst 1881 in Stockholm auf der Strasse plotzlich der Gedanke kam aus den Geschichten und den Menschen ihrer Heimat einen Roman zu machen So entstand die Idee zu Gosta Berling 1890 nahm sie mit funf Kapiteln aus dem entstehenden Roman an einem Novellenwettbewerb der Zeitschrift Idun teil und gewann den Wettbewerb 1891 erschien schliesslich der komplette Roman Die Kritiken waren zunachst negativ konservative und liberale Kritiker waren sich in ihrer Ablehnung einig Auch der Verkauf war schlecht Erst als 1893 der bekannte danische Literaturkritiker Georg Brandes eine ausserordentlich positive Rezension der danischen Ubersetzung veroffentlichte anderte sich die Beurteilung des Romans Im Lauf der Zeit wuchs der Erfolg von Gosta Berling immer mehr und heute gehort es zu den bekanntesten und am meisten gelesenen schwedischen Buchern Vorbild fur die Figur des Gosta Berling war moglicherweise Emanuel Branzell ein varmlandischer Pfarrer der 1836 wegen Trinkerei aus dem Dienst entlassen wurde als Bettler lebte und 1888 starb Die aussere Erscheinung Gosta Berlings ist beeinflusst von einem Studenten den Selma Lagerlof 1873 bei einer Eisenbahnfahrt nach Stockholm kennengelernt hatte eine Episode von der sie in dem Tagebuch der Selma Ottilia Lovisa Lagerlof berichtet In der Figur der Marianne Sinclaire die immerzu sich selbst beobachtet und uber sich selbst nachdenkt bis ihre Personlichkeit in Fetzen liegt kann man ein verstecktes Selbstportrat Selma Lagerlofs sehen In der Figur des Lilijecrona der sein Heim liebt den es aber dennoch immer wieder nach Ekeby zieht portratierte Selma Lagerlof ihren Grossvater vaterlicherseits Daniel Lagerlof Handlung BearbeitenEinleitung Bearbeiten Teil I Bearbeiten Prasten Der Pfarrer Der junge Pfarrer Gosta Berling ist der Trunksucht verfallen und vernachlassigt daher seine Amtspflichten Obwohl er bei der Visitation des Bischofs in seiner Gemeinde eine begnadete Predigt gehalten hat verlasst er nach der Visitation die ihn eigentlich entlastet hat das Pfarrhaus bei Nacht und Nebel und kehrt nicht mehr in sein Amt zuruck Teil II Bearbeiten Tiggaren Der Bettler Gosta Berling hat ein kleines Madchen bestohlen und will nun Selbstmord begehen Doch die Majorin auf Ekeby hindert ihn daran und macht ihn zu einem der Kavaliere auf Ekeby Hierbei erzahlt sie ihm ihre Geschichte Sie war einst die junge schone und unschuldige Margareta Celsing Diese liebte Altringer einen kraftigen und herrlichen aber armen Mann Doch ihre Eltern zwangen sie den ungeliebten Major Bernt Samzelius zu heiraten Margareta hatte ein heimliches Verhaltnis mit Altringer Als ihre Mutter zu ihr kam und ihr Vorhaltungen machte wies Margareta ihre Mutter zuruck und spiegelte vor sie nicht zu kennen Die Mutter verfluchte sie worauf Margareta ihre Mutter schlug Als der inzwischen zu Reichtum gekommene Altringer starb vererbte er dem Major Samzelius seine sieben Guter die nun von der Majorin bewirtschaftet werden verheiratete Frauen konnten damals kein Eigentum besitzen weshalb der Major als Erbe eingesetzt werden musste Erstes Kapitel Bearbeiten Landskapet Die Landschaft Eine poetische Beschreibung der Landschaft in der der Roman spielt Zweites Kapitel Bearbeiten Julnatten Die Weihnachtsnacht In der Weihnachtsnacht kommt der Teufel in Gestalt des bosen Bergwerksbesitzers Sintram nach Ekeby wo die Kavaliere Weihnachten feiern Sintram berichtet dass er mit der Majorin einen Vertrag hat Jedes Jahr opfert die Majorin ihm die Seele eines Kavaliers Darauf schliessen die Kavaliere mit Sintram einen Vertrag Die Kavaliere durfen ein Jahr lang die sieben Guter der Majorin fur sich nutzen Wenn sie in diesem Jahr etwas tun was nicht kavaliersmassig ist insbesondere wenn sie etwas Nutzliches tun dann darf der Teufel nach Ablauf des Jahres ihre Seelen holen Wenn aber die Kavaliere den Vertrag einhalten holt der Teufel die Seele der Majorin Drittes Kapitel Bearbeiten Julmiddagen Das Weihnachtsessen Beim Festessen am ersten Weihnachtstag fangt einer der Kavaliere einen Streit mit der Majorin an und gibt im Zorn das Verhaltnis der Majorin mit Altringer bekannt Der Major der behauptet hiervon nichts gewusst zu haben verbannt die Majorin von seinem Hof Die Majorin nimmt ihr Schicksal an Nun hat sich der Fluch der Mutter erfullt Der Major verlasst Ekeby und zieht auf ein anderes Gut Viertes Kapitel Bearbeiten Gosta Berling poeten Gosta Berling der Poet Im Haus des Hauptmanns Uggla herrschen Armut und Not Rettung scheint vor der Tur zu stehen da der Sohn Ferdinand mit der schonen und reichen Anna Stjarnhok verlobt ist Doch diese hat ihre Meinung geandert und sich mit dem alten aber reichen Dahlberg verlobt Gosta Berling verspricht Anna Stjarnhok zuruckzuholen Doch dann verlieben sich Gosta Berling und Anna ineinander Gosta will mit Anna durchbrennen aber als sie von Wolfen verfolgt werden sieht er das als von Gott gesandtes Zeichen an und bittet Anna Ferdinand zu heiraten Funftes Kapitel Bearbeiten La cachucha La cachucha Liljecrona einer der Kavaliere spielt auf seiner Geige immerzu den Tanz La cachucha Der alte Fahnrich Orneclou der mit Gicht im Bett liegt leidet darunter dass er nicht zur Musik tanzen kann Sechstes Kapitel Bearbeiten Balen pa Ekeby Der Ball auf Ekeby Auf Ekeby findet ein Ball statt Gosta Berling verliebt sich in die schone und kluge Marianne Sinclaire Ihr Vater der Bergwerksbesitzer Melchior Sinclaire spielt mit Gosta Berling Karten Nachdem Melchior Sinclaire schon sein Bargeld und seinen Mantel verspielt hat setzt er seine Zustimmung dazu dass Gosta Berling seine Tochter heiratet ein Dies kann er unbedenklich tun denn er ist sich sicher dass seine Tochter Gosta Berling niemals heiraten wird Gosta gewinnt Doch dann sieht Melchior Sinclaire wie Gosta und Marianne sich kussen Er ist wutend dass seine Tochter sich mit Gosta Berling einlasst und verlasst mit seiner Frau den Ball Marianne wandert durch die eisige Winternacht nach Hause ihr Vater lasst sie aber nicht ins Haus und schlagt sogar Mariannes Mutter als diese die Tur offnen will Marianne legt sich in den Schnee um zu sterben Hier wird sie von den Kavalieren gefunden die sie mit nach Ekeby nehmen Marianne erkennt dass sie Gosta Berling liebt Siebtes Kapitel Bearbeiten De gamla akdonen Die alten Fahrzeuge Die Majorin will zu ihrer Mutter gehen um sich mit ihr zu versohnen Aber vorher will sie Ekeby mit Hilfe des Personals von den Kavalieren befreien Doch Marianne Sinclaire vereitelt den Anschlag Achtes Kapitel Bearbeiten Den stora bjornen i Gurlita klatt Der grosse Bar vom Gurlitafelsen Major Anders Fuchs einer der Kavaliere ist darauf versessen den grossen Baren vom Gurlitafelsen zu erlegen Dazu benotigt man eine Zauberkugel die er auch schon gegossen hat Doch den entscheidenden Schuss uberlasst er dem Kuster von Bro damit dieser den Organisten beeindrucken kann und vom Organisten die Zustimmung bekommt dass er dessen Schwester heiraten darf Hinterher gramt sich Fuchs dass der Triumph den Baren erlegt zu haben nicht ihm zuteilwurde Als dann herauskommt dass der Kuster doch nicht den richtigen Baren erlegt hat ist Anders Fuchs glucklich Neuntes Kapitel Bearbeiten Auktionen pa Bjorne Die Auktion in Bjorne Marianne Sinclaire ist an den Pocken erkrankt Sie uberlebt aber ihre Schonheit ist dahin Ihr Vater will sein Haus versteigern lassen damit Marianne es nicht erben kann Im letzten Augenblick erst bricht er die Auktion ab Marianne kehrt zu ihren Eltern zuruck und versohnt sich mit ihnen Gosta Berling ist ausser sich vor Wut Marianne gelingt es nicht ihn zuruckzugewinnen weil sie zur Selbstreflexion neigt und zu reinen und starken Gefuhlen nicht fahig ist Dennoch trauert sie Gosta Berling nach Zehntes Kapitel Bearbeiten Unga grevinnan Die junge Grafin Die schone junge Grafin Elisabet Dohna ist mit dem ebenfalls noch jungen aber dummen und hochmutigen Grafen Henrik Dohna verheiratet Bei einem Ball in der Residenz des lansman ungefahr Landpolizeikommissar kommt bei Elisabet Dohna keine Freude auf weil sie Mitleid mit der dort inhaftierten Majorin hat Sie bittet Gosta Berling die Majorin zu befreien doch dieser lehnt das Ansinnen ab Aus Arger hieruber weigert sich Elisabet Dohna mit Gosta Berling zu tanzen Um sie hierfur zu bestrafen entfuhren die Kavaliere sie bringen sie aber wohlbehalten nach Hause Dort erkennt Gosta Berling wie gut die junge Grafin ist Er will sein Leben ihrem Dienste widmen Graf Dohna verlangt von seiner Frau dass diese Gosta Berling zur Wiedergutmachung fur den verweigerten Tanz die Hand kusst Gosta Berling lasst dies nicht zu und steckt die Hande ins Feuer Elisabet Dohna ist uberwaltigt dass ein Mann so etwas Herrliches tun kann Spater erfahrt sie dass die Kavaliere die Majorin befreit haben Elisabet und Gosta Berling freunden sich an Elftes Kapitel Bearbeiten Spokhistorier Gespenstergeschichten Ulrika Dillner die alte Haushalterin des Hauptmanns Uggla hat den bosen Sintram geheiratet bereut diese Eheschliessung aber sehr Anna Stjarnhok die im Haus des Hauptmanns Uggla lebt holt Ulrika zuruck Anna Stjarnhok trauert immer noch Gosta Berling nach und ist sich nicht sicher ob die Wolfe wirklich von Gott geschickt worden sind Unterwegs haben Ulrika und Anna eine unheimliche Erscheinung Zwolftes Kapitel Bearbeiten Ebba Dohnas historia Ebba Dohnas Geschichte Anna Stjarnhok erzahlt Elisabet Dohna die Geschichte von Ebba Dohna der vor funf Jahren verstorbenen Schwester von Henrik Dohna Ebba Dohna war ein frommes Madchen das Jesus Christus uber alles liebte Eines Tages lernte sie den jungen Hauslehrer ihres Bruders Henrik kennen und verlobte sich mit ihm Sie wunschte dass ihr Verlobter Pfarrer werde und Christus diene Nachdem sie eines Tages erfuhr dass ihr Verlobter in Wahrheit ein abgesetzter Pfarrer war und ihren Wunsch nicht erfullen konnte zog sie sich absichtlich eine Lungenentzundung zu und starb Als Elisabet Dohna begreift dass Ebba Dohnas Verlobter niemand anderes als Gosta Berling war weist sie ihn aus ihrem Haus Dreizehntes Kapitel Bearbeiten Mamsell Marie Mamsell Marie Die uber vierzigjahrige Naherin Mamsell Marie wollte nie etwas von der Liebe wissen ist aber nun doch unglucklich verliebt Grafin Marta Dohna Henrik Dohnas Mutter kehrt nach funfjahriger Abwesenheit zuruck und freundet sich mit Mamsell Marie an Mamsell Marie vertraut ihr ihre Liebesgeschichte an Marta Dohna benutzt dies um Mamsell Marie offentlich zu verhohnen und zu demutigen Vierzehntes Kapitel Bearbeiten Kusin Kristofer Vetter Kristofer Vetter Kristofer einer der Kavaliere von Ekeby will um die Hand der verwitweten Marta Dohna anhalten Als diese ihm erzahlt wie sie Mamsell Marie behandelt hat lasst er es aber doch Funfzehntes Kapitel Bearbeiten Livets stigar Die Pfade des Lebens Gosta Berling will sich mit einem armen und geistig minderbemittelten Madchen verloben Um dies zu verhindern wandert Elisabet Dohna nachts uber das Eis nach Ekeby Gosta Berling und Elisabet Dohna versohnen sich Sechzehntes Kapitel Bearbeiten Botgoring Die Busse Elisabet Dohnas nachtliche Wanderung zu Gosta Berling hat bose Geruchte in Umlauf gesetzt Marta Dohna zwingt Elisabet mit einer List zu dem Gestandnis dass sie Gosta Berling liebt Henrik Dohna ordnet an dass Elisabet zur Strafe von seiner Mutter wie eine Dienerin behandelt wird Marta Dohna qualt ihre Schwiegertochter grausam Elisabet nimmt dies an weil sie selbst fur die unerlaubte Liebe zu Gosta Berling bestraft werden will Nach einem Monat flieht sie als sie glaubt von Gott ein Zeichen erhalten zu haben Siebzehntes Kapitel Bearbeiten Jarnet fran Ekeby Das Eisen aus Ekeby Obwohl die Kavaliere die Guter der Majorin haben verfallen lassen und die Eisenproduktion eingestellt haben wollen sie die vertraglich vereinbarte Menge Eisen die die Majorin jedes Jahr liefern sollte nach Goteborg schaffen Unterwegs treffen sie Elisabet Dohna Gosta Berling mochte sie gerne mit nach Ekeby nehmen aber er lasst sich von ihrem Flehen erweichen und lasst sie ziehen Mit Tricks gelingt es den Kavalieren vorzutauschen dass die geschuldete Menge an Eisen geliefert sei und retten damit die Ehre von Ekeby Gosta Berling aber ist deprimiert weil er Elisabet ziehen liess Henrik Dohna hat zwischenzeitlich die in Italien formunwirksam geschlossene Ehe mit Elisabet Dohna fur nichtig erklaren lassen Achtzehntes Kapitel Bearbeiten Liljecronas hem Liljecronas Heim Liljecrona einer der Kavaliere auf Ekeby ist Besitzer des kleinen Gutshofs Lovdala Obwohl er dort ein gutes Heim und eine ihn liebende Familie hat zieht es ihn immer wieder nach Ekeby weil ihm das Gluck in Lovdala zu viel wird und ihm das turbulente abenteuerliche Leben in Ekeby fehlt Neunzehntes Kapitel Bearbeiten Dovres Haxa Die Hexe von Dovre Die bose und unglucksbringende Hexe von Dovre streift durch das Land Sie verlangt von Marta Dohna einen dicken Schinken Marta Dohna weigert sich den Schinken herauszugeben Deshalb verflucht die Hexe die geizige Marta Dohna Elstern sturzen sich standig auf Marta Dohna sodass diese sich nur noch in Gebauden aufhalten kann Zwanzigstes Kapitel Bearbeiten nbsp Heinz Kiwitz Der bose Sintram fahrt zur Kirche 1929 Midsommar Mittsommer Am Mittsommertag fahrt im schonsten Sommerwetter der bose Sintram im Wolfspelz mit dem Schlitten zur Kirche und lasst die Menschen frosteln Einundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Fru Musica Frau Musica Gosta Berling ist schwermutig seit er Elisabet Dohna ziehen liess Die Kavaliere spielen die Oxford Symphonie von Joseph Haydn um ihn aufzumuntern Doch es nutzt nichts Da spielt der alte Lowenborg der grossen Kummer hat weil vor langer Zeit seine Verlobte ertrunken ist eine Klaviersonate von Ludwig van Beethoven aber nicht auf einem wirklichen Klavier sondern auf einer auf einen Tisch gemalten Klaviatur Als Gosta Berling sieht wie glucklich Lowenborg hierbei ist wird er selbst auch wieder froh Zweiundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Brobyprasten Der Pfarrer von Broby Der alte Pfarrer von Broby ist so geizig dass er bosartig und fast wahnsinnig geworden ist Doch als die Geliebte seiner Jugend zu Besuch kommt ist er wie verwandelt liebenswurdig hoflich und rucksichtsvoll Als sie wieder abreist ist er verzweifelt Dreiundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Patron Julius Patron Julius Patron Julius einer der Kavaliere nimmt tranenreichen Abschied von Ekeby Sein Gewissen mahnt ihn dass er endlich wieder zu seiner alten Mutter ziehen muss Doch am Abend ist er wieder zuruck Die Kavaliere haben ihn schon erwartet Einmal im Jahr ruft ihn sein Gewissen doch jedes Mal kehrt er kurz nach der Abreise wieder um Vierundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Lerhelgonen Die Heiligen aus Ton Graf Henrik Dohna lasst um Gott zu versohnen die Kirche von Svartsjo restaurieren Hierbei lasst er alle Heiligenfiguren im See versenken Im Gottesdienst will der Pfarrer Henrik Dohna fur die Renovierung danken Doch in diesem Augenblick kommen die als Heiligenfiguren verkleideten Kavaliere in die Kirche und tragen Henrik Dohna hinaus Hierauf reist Henrik Dohna mit seiner Mutter ab und kehrt niemals wieder Funfundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Guds vandringsman Der Bote Gottes Der gute und freundliche Hauptmann Lennart sass funf Jahre unschuldig wegen Diebstahls im Gefangnis hat aber jetzt seine Strafe abgesessen und ist auf dem Weg zu seinem Hof und seiner Familie Sintram und die Kavaliere passen unterwegs Lennart ab und machen sich einen Spass daraus ihn betrunken zu machen und ihm ein Verbrechergesicht anzumalen In diesem Zustand bringen sie ihn nach Hause Lennarts Frau ist entsetzt weil sie ihren Mann fur einen Herumtreiber halt und lasst ihn nicht ins Haus Hauptmann Lennart akzeptiert sein Schicksal als von Gott auferlegt und beginnt als Bote Gottes durch die Gegend zu wandern Sechsundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Kyrkogarden Der Friedhof Im letzten Jahr hat Acquilon einer der Kavaliere Selbstmord begangen Deshalb durfte er nicht auf dem Friedhof von Svartsjo sondern nur ausserhalb des Friedhofs vor der Mauer begraben werden Drei der Kavaliere Beerencreutz Fuchs und Ruster spielen auf Acquilons Grab Karten damit ihm dort nicht langweilig wird Siebenundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Gamla visor Alte Lieder Marianne Sinclaire verlobt sich mit Baron Adrian obwohl sie ihn nicht liebt Sie will nur von ihrem Vater wegkommen Auch Baron Adrian ein lustiger und frohlicher Mann sagt dass er Marianne nicht liebt sondern nur ihr Geld will Als Melchior Sinclaire einen Schlagfall erleidet und danach sanftmutig und nicht mehr so aufbrausend und jahzornig ist will Marianne die Verlobung losen Doch da wird Baron Adrian bose Er gesteht dass er Marianne liebt und es sich nur nicht getraut hat ihr das zu sagen Marianne will versuchen ihn auch zu lieben Liebe mit Wehmut gemischt so gefallt es ihr am besten Achtundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Doden befriaren Der Tod der Befreier Ferdinand Uggla stirbt Seine Mutter begrusst freudig den Tod ihres Sohnes Sie hat gemerkt dass Anna Stjarnhok ihn nicht liebt sondern nur aus Mitleid zuruckgekehrt ist Neunundzwanzigstes Kapitel Bearbeiten Torkan Die Durre Seit Mittsommer herrscht ungewohnlich heisses und trockenes Wetter Die Ernte verdorrt Die Menschen glauben dass Gott den geizigen Pfarrer von Broby bestrafen will In einem Gesprach vertraut dieser Gosta Berling an dass er als junger Pfarrer geizig geworden ist als er die Armut und die Not in den abgelegenen Gemeinden im nordlichen Varmland kennengelernt hat Zusammen mit Gosta Berling begeistert er sich fur die Ideale seiner Jugend Gosta Berling rat ihm im nachsten Gottesdienst um Regen zu beten Der Pfarrer von Broby folgt dem Rat Am Ende des Gottesdienstes fangt es an zu regnen Uberwaltigt vor Gluck bricht der Pfarrer tot zusammen Dreissigstes Kapitel Bearbeiten Barnets mor Die Mutter des Kindes Elisabet Dohna hat unter falschem Namen bei Bauern gelebt Ende August bringt sie ein Kind zur Welt Weil Henrik Dohna die Ehe mit ihr hat annullieren lassen und damit das zu fruh geborene und krankliche Kind einen Vater hat bittet Elisabet Dohna Gosta Berling sie zu heiraten nicht aus Liebe sondern um dem Kind einen Vater zu geben Gosta Berling willigt ein wenn auch widerwillig weil er mit solch einer Hochzeit Elisabets Zukunft zerstort Kurz nach der Hochzeit stirbt das Kind Elisabet ist glucklich dass sie dadurch dass sie ihre eigene Zukunft geopfert hat ihrem Kind noch ihre Liebe beweisen konnte Einunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Amor vincit omnia Amor vincit omnia Der Philosoph Onkel Eberhard einer der Kavaliere auf Ekeby hat gerade ein Buch vollendet in dem er beweist dass es keinen Gott gibt dass die Liebe nichts als eine Regung des Korpers vergleichbar dem Hunger ist und dass das einzige Gute die Arbeit ist Onkel Eberhard erzahlt Elisabet von seinem Buch Elisabet ist betrubt und sagt sie konne nicht mehr leben wenn das stimmt was in dem Buch steht Damit Elisabet in Frieden leben kann versteckt Onkel Eberhard das Buch in einer Kiste mit der Aufschrift Labor vincit omnia Die Arbeit besiegt alles in der Kirche von Svartsjo Erst wenn das Jahrhundert vorbei ist darf die Kiste geoffnet und das Buch gelesen werden Eigentlich aber musste die Aufschrift auf der Kiste Amor vincit omnia Die Liebe besiegt alles heissen denn aus vaterlicher Liebe zu Elisabet verzichtet Onkel Eberhard darauf durch Veroffentlichung seines Buchs beruhmt zu werden Zweiunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Nygardsflickan Das Madchen von Nygard Das Madchen mit dem sich Gosta Berling verloben wollte ist verzweifelt in den Wald gelaufen als es von der Hochzeit Gosta Berlings mit Elisabet Dohna erfahren hat Die Bauern suchen das Madchen ohne Erfolg Wutend begeben sie sich nach Ekeby um sich an Gosta Berling zu rachen Doch den Kavalieren gelingt es die Bauern mit Essen und Trinken zu besanftigen Plotzlich meinen die Bauern sie hatten das Madchen gesehen Sie wollen das Madchen befreien doch in diesem Augenblick kommen andere Bauern die die Leiche des Madchens im Wald gefunden haben Die Bauern haben Elisabet mit dem Madchen verwechselt Gosta Berling empfindet eine tiefe Zuneigung zu den armen Bauern Dreiunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Kevenhuller Kevenhuller Der deutsche Adlige Kevenhuller hat in den 1770er Jahren die elterliche Burg verlassen und eine Uhrmacherlehre gemacht Eines Tages traf er in Karlstad auf dem Marktplatz die Waldfrau Weil Kevenhuller ehrerbietig und hoflich zu ihr war verlieh sie ihm eine besondere Gabe Er kann Wunderwerke herstellen aber von jedem nur eines Kevenhuller stellte einen von selbst fahrenden Wagen und eine Flugmaschine her Doch beide Apparate wurden zerstort und Kevenhuller gelang es nicht neue anzufertigen Dann wurde er einer der Kavaliere auf Ekeby Nun glaubt er in Gosta Berlings Ehefrau Elisabet die Waldfrau wiederzuerkennen Hierdurch erwacht seine Arbeitslust und er stellt eine kunstliche Sonne her Doch aus Verzweiflung uber sein Schicksal jeweils nur ein Wunderwerk herstellen zu konnen und aus Hass auf die Waldfrau lasst Kevenhuller Ekeby abbrennen Die Waldfrau nimmt Kevenhuller auf dessen Bitte seine Gabe erklart ihm aber was sie damit bezweckte Sie hat ihm nie verboten die Wunderwerke von anderen nachbauen zu lassen Sie wollte Kevenhuller nur vor Handwerkerarbeit bewahren Vierunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Broby marknad Der Jahrmarkt von Broby Auf dem Jahrmarkt von Broby rettet Hauptmann Lennart mehrere Kinder vor einem wilden Schlager indem er sich selbst dazwischen wirft Todlich verletzt wird er nach Hause getragen Nun erkennt seine Frau sein wahres Gesicht und erfahrt wie ihr Mann als Bote Gottes Gutes getan hat Hauptmann Lennart schlagt die Augen auf merkt dass er zu Hause ist und stirbt Funfunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Skogstorpet Das Haus im Wald Im Wald in der Nahe von Ekeby lebt der alte Jan Hok mit seiner Frau Jan Hok ist verbittert und bosartig da er im Krieg soviel Schlechtes gesehen hat Elisabet kommt zu ihm ins Haus weil sie Gosta Berling sucht Dieser ist verschwunden seit Hauptmann Lennart gestorben ist Da wird Gosta Berling von Dienern die ihn im Wald gefunden haben gefesselt hereingefuhrt Gosta Berling berichtet dass er eigentlich aus Scham uber das was er Hauptmann Lennart angetan hat in fremde Lander auswandern wollte aber Sintram hat ihn uberredet zu sterben Elisabet ihrerseits erzahlt Gosta Berling dass die Kavaliere ihre Missetaten wiedergutmachen wollen und angefangen haben zu arbeiten Elisabet mahnt Gosta Berling weiterzuleben und an ihrer Seite den Menschen zu helfen Nun ist auch Jan Hok geheilt Endlich hat er einen guten Menschen kennengelernt namlich Elisabet Sechsunddreissigstes Kapitel Bearbeiten Margareta Celsing Margareta Celsing Die Majorin hat sich mit ihrer Mutter versohnt und ist nun auf dem Weg nach Ekeby Unterwegs hort sie immerzu gute Neuigkeiten Gosta Berling hilft unterstutzt von Anna Stjarnhok und Marianne Sinclaire den Armen und Schwachen Auf den Bauernhofen bekommen die Hungernden warmes Essen Der alte Propst von Bro predigt vom Nahen des Reiches Gottes An Heiligabend trifft die Majorin mit hohem Fieber in Ekeby ein Doch als sie erfahrt welchen Pakt die Kavaliere im Vorjahr mit dem Teufel geschlossen haben und dass die Kavaliere sie fur eine Hexe halten wird sie bose Sie beschliesst die Kavaliere und Gosta Berling zu verderben indem sie ihnen Ekeby vermacht Gosta Berling soll sich von seiner jungen Frau trennen Aber in diesem Augenblick hort die Majorin wie die Schmiede von Ekeby zu arbeiten beginnt Da wird die Majorin weich Die Majorin auf Ekeby ist verschwunden und Margareta Celsing kommt wieder zum Vorschein Glucklich und erlost stirbt sie Gosta Berling will mit Elisabet ein kleines Haus beziehen und dort sein barmherziges Wirken fortsetzen Die Kavaliere aber werden in alle Himmelsrichtungen zerstreut Sintram indessen stirbt in dieser Weihnachtsnacht unter ungeklarten Umstanden worauf seine Witwe Ulrika Dillner dessen Haus in ein gutes Heim verwandelt Interpretation BearbeitenPhantasie Bearbeiten Gosta Berling ist ein Hohes Lied der Phantasie In einer Zeit in der eine realistische oft sozialkritische Schreibweise an der literarischen Tagesordnung war verweigerte sich Selma Lagerlof bewusst dem Zeitgeschmack und setzte auf eine phantasievolle Erzahlung mit Marchen und Sagenelementen Dies wird schon im Originaltitel des Werkes deutlich Saga bedeutet ungefahr Marchen Dem grauen langweiligen Alltag stellt Selma Lagerlof die poetische Beschreibung des Lebens im Varmland vergangener Zeiten entgegen nicht wie es wirklich war sondern wie sie es sich vorstellte und ertraumte Pathos und grosse Leidenschaften kennzeichnen ebenso wie abenteuerliche Geschichten und ubernaturliche Erscheinungen das Buch das der zeitgenossischen Grauwetterliteratur die Feier von Schonheit und Lebensfreude entgegensetzt Zugleich schildert der Roman aber auch die Unzulanglichkeit der Phantasie vor der Wirklichkeit Im Kapitel Fru Musica gelingt es Lowenborg nicht die Musik die er in seinem Kopf hort auf einem wirklichen Klavier erklingen zu lassen Und im Kapitel Lerhelgonen wird ein Maler erwahnt der nicht in der Lage ist die wunderbaren Bilder die er in seiner Vorstellung sieht auf die Decke der Kirche von Svartsjo zu malen Zerstorung und Tod Bearbeiten Zerstorerische damonische Krafte sind nie weit entfernt in der Welt von Gosta Berling Besonders suggestiv wird dies im Kapitel Den stora bjornen i Gurlita klatt ausgedruckt Bose ist die Natur besessen von unsichtbaren Machten die dem Menschen schaden Von ahnlicher Wirkung ist das Auftreten des bosen Sintram mit Schlitten und Winterpelz am Mittsommertag Diese Allgegenwart des Bosen bildet den Kontrapunkt zu der Freude und dem Vergnugen das die Kavaliere in die Welt tragen Aber auch das Wirken der Kavaliere selbst wird als zerstorerisch beschrieben als Sturm ein Sturm kundigt bei Selma Lagerlof immer durchgreifende schmerzliche Veranderungen an so in Jerusalem I und im Einleitungskapitel von Liljecronas Heim und als Wilde Jagd Schliesslich ist auch der Tod mein bleicher Freund wie es im Kapitel Doden befriaren heisst stets gegenwartig von der Einleitung in der Gosta Berling den Tod in den ewigen Waldern sucht bis zum Schlusskapitel in welchem die Majorin stirbt Die Landschaft Bearbeiten Ausgangspunkt des ganzen Romans ist die Landschaft die nicht umsonst zu Beginn des Romans vorgestellt wird Die ganze Handlung wird sogar als Erinnerungen dieser Landschaft bezeichnet Selma Lagerlof ging von der Landschaft aus in der sie aufwuchs und die sie im Roman ins Romantische und Phantastische steigerte Dabei sind die realen Vorbilder allenthalben zu erkennen Der Loven See des Romans ist der varmlandische Fryken See das Ekeby des Romans hat sein Vorbild in dem Gut Rottneros und Vorbild fur das Lovdala des Romans ist Marbacka das Gut von Selma Lagerlofs Eltern Selma Lagerlofs Heimatgemeinde Ostra Amtervik taucht in dem Roman unter dem Namen Svartsjo auf und das Bro des Romans ist in der Wirklichkeit der Ort Sunne Ekeby und die Kavaliere Bearbeiten Bei der Beschreibung von Ekeby kommt etwas Mythisches ins Spiel Ekeby wird zum Paradies zum Ort ewigen Glucks Das Land wo Milch und Honig fliesst heisst es unter Verwendung eines Bibelzitats im Kapitel Gosta Berling poeten Und im Kapitel Jarnet fran Ekeby wird Ekeby als Land der Sehnsucht bezeichnet Atterboms Lycksalighetens o war hier ein literarisches Vorbild Auch die Kavaliere farbenprachtige und ins Phantastische gesteigerte Portrats von markanten Personen aus dem Varmland vergangener Zeiten haben etwas Mythisches an sich allein schon durch die bedeutungsschwangere Zwolfzahl Im Roman selbst wird auf die Gotter des Olymp und die Ritter der Tafelrunde von Konig Artus verwiesen Gleichzeitig tragen die Kavaliere aber auch parodistische Zuge Ehemalige Kriegshelden deren Heldentaten jetzt im Musizieren und Kartenspielen bestehen Der Teufelspakt Bearbeiten Der Teufelspakt bildet gewissermassen die Rahmenhandlung des Romans Selma Lagerlof spielt hier deutlich auf die Faust Sage an Dem Kapitel Julnatten wollte Selma Lagerlof ursprunglich sogar ein Motto aus Goethes Faust voranstellen Blut ist ein ganz besondrer Saft Zugleich spielt Selma Lagerlof virtuos mit dem Teufelsmotiv Ob Sintram wirklich der Teufel ist oder mit dem Teufel im Bunde steht oder ob er nur ein undurchsichtiger Geschaftsmann und Waffenschieber ist dem nur der volkstumliche Aberglaube ein Bundnis mit dem Teufel zuschreibt bleibt bis zum Schluss offen Die Majorin Bearbeiten nbsp Heinz Kiwitz Die Majorin findet Gosta im Schnee 1929 Die Majorin ist die erste in einer ganzen Reihe von starken Frauen die in Selma Lagerlofs Werk eine wichtige Rolle spielen Frauen die selbstbewusst auf eigenen Fussen stehen und sich gegen schwache und unfahige Manner durchsetzen mussen So gesehen verkorpert die Majorin das Prinzip des Matriarchats Die Majorin sturzt weil sie sich selber gegen das Matriarchat versundigt hat indem sie ihre Mutter geschlagen hat Erst die Liebe einer anderen Frau Elisabet Dohnas Liebe zu Gosta Berling stellt die Ordnung wieder her Das Heim Bearbeiten Das Heim und dessen Bedrohung hat fur Selma Lagerlof immer eine besondere Bedeutung nicht zuletzt wegen ihrer eigenen Kindheits und Jugenderfahrung Ihr eigenes Heim das Gut Marbacka musste ein Jahr vor Erscheinen von Gosta Berling verkauft werden Dieses Thema spielt auch in Gosta Berling mehrfach eine Rolle Die Familie des Hauptmanns Uggla zittert davor dass der bose Gutsherr Sintram ihr das Heim nimmt Das gute Heim das Liljecrona in Lovdala hat wird in einem eigenen Kapitel gefeiert Selma Lagerlof war dies so wichtig dass sie Liljecronas Heim spater sogar zum Thema eines eigenen Romans Liljecronas Heim machte Und wenn es im Kapitel De gamla akdonen heisst die Majorin sei nicht die einzige die die Zerstorung eines geliebten Heims erleben musste so besteht kein Zweifel dass Selma Lagerlof hier von sich selbst spricht Noch ganz am Schluss erfahrt der Leser dass Ulrika Dillner das Haus des bosen Sintram nach dessen Tod in ein gutes Heim verwandelt Erlosung durch Liebe Bearbeiten Der Sieg der Liebe ist wie letztlich in den meisten Werken von Selma Lagerlof das grosse Thema von Gosta Berling Elisabets Liebe ist es die Gosta Berling erlost und auf den rechten Weg fuhrt Aber die Liebe hat in Gosta Berling viele Facetten Die leidenschaftliche und sturmische Liebe Gosta Berlings zu Anna Stjarnhok und Marianne Sinclaire die schwarmerische und vergeistigte Liebe Ebba Dohnas zu Jesus die wehmutige Liebe Marianne Sinclaires zu Baron Adrian die vaterliche Liebe Onkel Eberhards zu Elisabet sogar die wilde aber aufrichtige Liebe der Kavaliere zu dem toten Aquilon die Liebe ist immer gegenwartig Arbeit Bearbeiten Die gute freudebringende Arbeit heisst es im Kapitel Midsommar Labor vincit omnia die Arbeit besiegt alles lasst Onkel Eberhard auf die Kiste pragen in der er sein Buch ein Lobpreis der Arbeit in der Kirche von Svartsjo versteckt Noch im Schlusskapitel des Romans ist von der Siegeshymne der Arbeit die Rede Der Sieg die segensreiche Wirkung der Arbeit ist eines der wichtigen Themen von Gosta Berling Durch Arbeit uberwinden die Kavaliere ihr leichtsinniges Leben durch Arbeit bei ihrer Mutter findet die Majorin Frieden und Vergebung und durch Arbeit uberwinden Gosta Berling und Elisabet die Schuld die sie auf sich geladen haben Sprache und Erzahltechnik BearbeitenCharakteristisch fur die Sprache in Gosta Berling ist ein uberschwanglicher und emphatischer Ton die Verwendung von Ausrufen Interjektionen Superlativen und Paradoxa Gosta Berling starkster und schwachster unter den Menschen aus dem Kapitel Gosta Berling poeten Thomas Carlyles Stil wird oft als Vorbild fur die Sprache in Gosta Berling genannt Selma Lagerlof schafft eine Ich Erzahlerin die haufig im Stil des Chores in der antiken Tragodie die Handlung kommentiert Beispiel O Gott aus dem Kapitel Den stora bjornen i Gurlita klatt oder sich direkt an den Leser wendet Beispiel Ich bitte euch lest und liebt sie die Verse aus dem Kapitel Auktionen pa Bjorne Ein haufig angewendetes Stilmittel ist die effektvolle und steigernde Wiederholung So leitet sie das Kapitel Julnatten ein mit den Worten Sintram heisst der bosartige Bergwerksbesitzer auf Fors Die nachsten drei Abschnitte beginnen jeweils Sintram heisst er und worauf er naher charakterisiert wird Der folgende Abschnitt fuhrt dann wirkungsvoll mitten in die Handlung Sintram heisst er und einmal kam er nach Ekeby Kennzeichnend ist die ausserordentliche Dynamik der Sprache Schon der erste ungeduldige Satz des Romans macht das deutlich Endlich stand der Pfarrer auf der Kanzel Geschickt schafft die Ich Erzahlerin Distanz zwischen dem Roman und dem Leser Mehrmals werden die Geschichten als alte Sagen bezeichnet und die Ich Erzahlerin stellt es dem Leser mehrfach ausdrucklich frei ob er das alles glaubt oder nicht Im letzten Absatz des Romanes werden die Geschichten als Riesenbienen der Fantasie beschrieben die sich selbst darum kummern mussen wie sie in den Bienenkorb der Wirklichkeit passen Nur so konnte Selma Lagerlof ein privat wie man aus Briefen weiss durchaus skeptischer und rationaler Mensch das ihr am Herzen liegende Thema angemessen behandeln Auch die bewusst gekunstelte Sprache ist nicht etwa Selma Lagerlofs naturliches Idiom sondern eine absichtsvoll geschaffene Sprache die sie brauchte um den richtigen Ton fur die phantastischen Geschichten zu finden Charakteristisch fur Gosta Berling ist Selma Lagerlofs Episodentechnik Ein ganzer Roman wird aus einzelnen Kapiteln aufgebaut die in sich jeweils selbststandige Erzahlungen darstellen Diese Technik behalt sie ihr ganzes Leben bei auch wenn in spateren Werken die Kapitel enger miteinander verknupft sind In Gosta Berling hingegen fuhren viele Kapitel eine Art Eigenleben innerhalb des Romans Zahlreiche Kapitel enthalten Geschichten beispielsweise uber Liljecrona und sein Heim uber das Buch das Onkel Eberhard geschrieben hat oder uber das Kartenspiel der Kavaliere auf dem Grab des toten Aquilon die mit der Haupthandlung des Romans kaum etwas zu tun haben Bedeutung BearbeitenGosta Berling war Selma Lagerlofs erster Roman und nach zunachst schlechten Kritiken und schleppendem Verkauf war Gosta Berling auch ihr Durchbruch Mit seiner locker gefugten Struktur und seiner phantasievollen die Grenzen des Realen sprengenden Handlung setzte sich Selma Lagerlof uber damals ubliche Muster hinweg Bis heute gehort Gosta Berling zu den bekanntesten und am meisten gelesenen schwedischen Buchern uberhaupt Zugleich wird Gosta Berling zu Selma Lagerlofs grossten Meisterwerken gerechnet Besonders bemerkenswert ist wie Selma Lagerlof durch die Aneinanderfugung von eher selbststandigen Einzelkapiteln eine grossere Einheit schafft Gerade durch die episodenartige Erzahltechnik gelingt es ihr eine ganze Landschaft mit den dort lebenden Menschen ihrer Lebensweise ihren Traditionen und Gebrauchen darzustellen und zu schildern In Gosta Berling schlagt Selma Lagerlof viele Themen an die sie ihr Leben lang begleiten werden Die Landschaft in der Gosta Berling spielt ist auch der Schauplatz der Romane Liljecronas Heim und Der Kaiser von Portugallien Sogar Orts und Personennamen aus Gosta Berling tauchen in den beiden Romanen wieder auf Die segensreiche Wirkung der Arbeit spielt auch in Die Wunder des Antichrist und Jerusalem eine wichtige Rolle Der Sieg der Liebe ist ohnehin ein durchgehendes Thema bei Selma Lagerlof In stilistischer Hinsicht blieb Gosta Berling freilich ein Einzelganger Schon in ihrem nachsten Roman Die Wunder des Antichrist pflegte sie einen schlichteren Stil den sie im Lauf ihres Lebens immer mehr vereinfachte Verfilmungen und Vertonungen Bearbeiten nbsp Szenografie fur das Teatro alla Scala Darstellung der Oper I cavalieri di EkebuVerfilmung Bearbeiten Gosta Berling wurde 1924 von dem schwedischen Regisseur Mauritz Stiller der auch das Drehbuch schrieb verfilmt siehe Gosta Berling Film Die Spieldauer dieses Stummfilms betragt 165 Minuten Die Titelrolle wurde von Lars Hanson gespielt die Rolle der Elisabeth Dohna spielte die damals 19 jahrige Greta Garbo 1987 wurde das Werk vom NDR in der Reihe DER FILMCLUB in einer Musikfassung wieder gesendet die Jurgen Lamke im Auftrag des NDR fur Klarinette Violine Violoncello und Klavier erstellt hat Das Schwedische Filminstitut gab 2006 eine neu restaurierte Version mit einer Orchesterfassung von Matti Bye heraus Vertonung Bearbeiten Riccardo Zandonais Oper I cavalieri di Ekebu aus dem Jahr 1925 nach einem Libretto von Arturo Rossato hat Gosta Berling als Vorlage Die Oper erfreute sich besonders in Schweden einer triumphalen Premiere 1 Zitate BearbeitenMed dunder och brak brusade aventyrens vilda jakt runtom Lovens langa sjo Pa langt hall hordes dess dan Skogen sviktade och foll alla odelaggelsens makter sluppo losa Vadelden flammade forsen harjade vilddjuren stroko hungriga kring gardarna Mit Donner und Larm brauste die Wilde Jagd des Abenteuers rund um den langen Loven See Auf weite Entfernung horte man ihr Getose Der Wald gab nach und fiel alle Machte der Zerstorung kamen los Das Feuer loderte Uberschwemmungen verwusteten und wilde Tiere strichen hungrig um die Hofe aus dem Kapitel Auktionen pa Bjorne O sena tiders barn Jag har ingenting nytt att beratta er endast det som ar gammalt och nastan glomt Sagner har jag fran barnkammeren dar de sma sutto pa laga pallar kring sagoberatterskan med det vita haret eller fran stockelden i stugan dar drangar och torpare sutto och sprakade medan angan rykte fran deras vata klader och de drogo knivar ur laderslidan vid halsen for att breda ut smor pa tjockt mjukt brod eller fran salen dar gamla herrar sutto i vaggande gungstolar och livade av den angande toddyn talade om flydda tider O Kinder spaterer Zeiten Ich habe euch nichts Neues zu erzahlen nur das was alt und fast vergessen ist Sagen habe ich aus dem Kinderzimmer wo die Kleinen auf niedrigen Schemeln um die Marchenerzahlerin mit den weissen Haaren sassen oder vom Holzfeuer in der Hutte wo die Knechte und Katner sassen und sich unterhielten wahrend der Dunst aus ihrer feuchten Kleidung drang und wahrend sie Messer aus der um den Hals gehangten Lederscheide zogen um Butter auf dickes weiches Brot zu schmieren oder von Salen wo alte Herren in wiegenden Schaukelstuhlen sassen und belebt vom dampfenden Punsch von vergangenen Zeiten sprachen aus dem Kapitel Spokhistorier Har ha nu fantasiens jattebin svarmat omkring oss under ar och dag men hur de ska komma i in verklighetens kupa det fa de sannerlingen se sig om Hier sind nun die Riesenbienen der Fantasie Jahr und Tag um uns geschwarmt aber wie sie in den Bienenkorb der Wirklichkeit kommen darum mussen sie sich wahrlich selber kummern aus dem Kapitel Margareta Celsing Literatur BearbeitenVivi Edstrom Selma Lagerlof Stockholm 1991 ISBN 91 27 02261 7 Goran Hagg Den svenska litteraturhistorien Stockholm 1996 ISBN 91 46 16928 8 Ausgaben BearbeitenSchwedisch Bearbeiten Gosta Berlings saga Albert Bonniers Forlag Stockholm 1994 ISBN 91 0 055787 0 Deutsch Bearbeiten Gosta Berling 10 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1997 ISBN 3 423 12461 X Die Saga von Gosta Berling aus dem Schwedischen ubersetzt von Paul Berf mit einem Nachwort versehen von Thomas Steinfeld AB Die Andere Bibliothek 2015 ISBN 978 3 8477 0369 3 Reihe Die Andere Bibliothek Band 369 Weblinks BearbeitenDer komplette Text von Gosta Berlings saga auf Schwedisch Selma Lagerlof Gosta Berling im Projekt Gutenberg DE Uber die Verfilmung mit Greta Garbo Private Website Einzelnachweise Bearbeiten Edgardo Pellegrini Die Ritter von Ekebu In Oper Eine illustrierte Darstellung der Oper von 1597 bis zur Gegenwart Drei Lilien Verlag Wiesbaden 1981 ISBN 3 922383 01 7 S 396 Werke von Selma Lagerlof Gosta Berling Unsichtbare Bande Die Wunder des Antichrist Eine Gutsgeschichte Die Koniginnen von Kungahalla Jerusalem Herrn Arnes Schatz Christuslegenden Nils Holgersson Das Madchen vom Moorhof Liljecronas Heimat Der Fuhrmann des Todes Der Kaiser von Portugallien Trolle und Menschen Das heilige Leben Marbacka Der Ring des Generals Charlotte Lowenskold Anna das Madchen aus Dalarne Aus meinen Kindertagen Tagebuch der Selma Ottilia Lovisa Lagerlof Herbst Aus verschiedenen Zeiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gosta Berling amp oldid 231307237