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Friedrich Freiherr von Rodern auch Friedrich von Redern vor 1524 3 Marz 1564 in Breslau Furstentum Breslau war ein schlesischer Adliger und als erster Prasident der Schlesischen Kammer ein osterreichischer Minister Wappen der schlesischen Familie von Rodern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Heirat und Schlosshauptmann 1 2 Koniglicher Kommissar und Rat 1 3 Vitztum in Schlesien 1 4 Die Herrschaften Friedland und Seidenberg 1 5 Prasident der Schlesischen Kammer 1 6 Freiherrenstand 2 Bedeutung fur die schlesische Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenVon Rodern entstammte der schlesischen Adelsfamilie von Redern auf Ruppersdorf Wyszonowice Sein Vater war Christoph von Redern zu Ruppersdorf Bohrau Schonfeld Siedlimowice bei Zarow Warkotsch Ortsteil von Strehlen und Jenkwitz Gemeinde Kostenblut seine Mutter war Anna Wachtel nbsp Schloss Groditzberg 2011Heirat und Schlosshauptmann Bearbeiten 1533 wird er als Herr zu Markt Bohrau genannt 1539 heiratete er Salome von Schonaich 17 Dezember 1556 Tochter des Kriegsherrn Georg von Schonaich Das Paar hatte acht Kinder darunter Melchior 1542 wird Rodern als Schlosshauptmann des Groditzberges erwahnt 1541 erbt er gemeinsam mit seinen Brudern Ruppersdorf 1546 kauft er Muckendorf Muchowiec Ortsteil von Strehlen und Baude untergegangen Spatestens seit 1545 ist er nicht mehr auf Schloss Groditzberg Koniglicher Kommissar und Rat Bearbeiten 1551 wird Friedrich von Rodern von Konig Ferdinand I als Kommissar berufen um im Auftrag des Konigs die Ubernahme des aus der Pfandschaft der Markgrafen von Brandenburg Ansbach zu losenden Furstentums Oppeln vorzunehmen Dabei sollte von Rodern die dem Konig zufliessenden Finanzen uberprufen und verlorengegangene Einkunfte wiederherstellen 1552 setzte er diese Tatigkeit fort nun auch fur das Furstentum Ratibor Ende 1552 und noch einmal im April 1553 wurde er von Konig Ferdinand als Diplomat zu Konigin Isabella von Ungarn gesandt um uber einen Tausch der Furstentumer Oppeln und Ratibor mit Ungarn und den siebenburgischen Landen zu verhandeln Nach anderen Quellen hatte Isabella zu diesem Zeitpunkt jedoch schon auf Ungarn verzichtet und befand sich in Polen 1 Als Belohnung fur seine Tatigkeiten erhielt von Rodern die oberschlesischen Stadte Tost 1553 und Peiskretscham 1554 samt den koniglichen Einkunften in Pfandbesitz fur eine massige Summe Daruber hinaus wurde von Rodern zum koniglichen Rat am Wiener Hof ernannt nbsp Ansicht der Stadt Breslau am Ausgang des 15 Jahrhunderts Aus der Schedelschen Weltchronik Vitztum in Schlesien Bearbeiten Am 3 Januar 1554 setzte Konig Ferdinand I ihn als Vitztum vicedominus in Schlesien ein Der Vitztum war der Bohmischen Kammer unterstellt der er auch zur Rechnungslegung verpflichtet war Sein Auftrag war es das Finanzwesen in Schlesien zu ordnen und die in jahrelanger Vernachlassigung gesunkenen koniglichen Einkunfte wieder zu heben Dazu sollte von Rodern in allen Orten Schlesiens insbesondere aber im reichen Breslau die althergebrachten Privilegien und Vereinbarungen mit den bohmischen Konigen uberprufen und gegebenenfalls wieder in Stand setzen und erneuern Friedrich von Rodern erhielt dafur ein Jahresgehalt von 700 Talern und Wohnung und Amtssitz in der koniglichen Burg zu Breslau Er ging bei der Erfullung seiner Aufgabe ohne irgendwelche Rucksichten an das Werk An vielen Orten wurden Rechte die in gutem Glauben ausgeubt worden waren mit einem Mal in Frage gestellt und urkundliche Beweise verlangt Haufig wurden Leistungen fur den Konig die langst ausser Gebrauch gekommen waren wieder gefordert Das machte ihn in Schlesien und besonders beim Rat der Stadt Breslau sehr verhasst nbsp Schloss Friedland in Bohmen Die Herrschaften Friedland und Seidenberg Bearbeiten Fur seine Dienste erhielt von Rodern vom Konig Ferdinand I 1558 gegen eine Geldsumme von 40 000 Talern die Oberlausitzer Herrschaft Seidenberg und die bohmische Herrschaft Friedland mit der Stadt Reichenberg als ein Erblehen mannlichen Geschlechts Konig Ferdinand benotigte das Geld um die Herzogtumer Oppeln und Ratibor aus einer Pfandschaft auszulosen Friedrich von Rodern erwies sich seinen neuen Untertanen als ein milder wohlwollender und der Reformation zugetaner Landesherr Sein Enkel Christoph von Redern verlor die Herrschaften jedoch wieder 1620 nach der Schlacht am Weissen Berg an Albrecht von Wallenstein Danach wurden die Protestanten vertrieben und der Katholizismus wieder eingefuhrt Prasident der Schlesischen Kammer Bearbeiten Am 21 November 1558 wurde die Finanzverwaltung Schlesiens dann vollstandig aus der Bohmischen Kammer ausgegliedert und anstelle des Vitztums wurde eine eigene Schlesische Kammer mit Friedrich von Rodern als Kammerprasidenten geschaffen Ausserdem gehorten der Schlesischen Kammer noch die Kammerrate Kanzler Hans Schaffgotsch von Kynast Ritter Heinrich von Hohberg und Fabian Kindler 2 an Das Ansehen der neuen Kammerbehorde war noch schlechter als das des Vitztums Das zeigte sich beispielsweise darin dass es den Kammerraten nur mit ausserster Muhe gelang eine Wohnung in Breslau zu kaufen oder zu mieten Von der Kanzel wurden sie in einer Predigt fur hofteufel die umb einer hofsuppen redten was E ure M ajestat gern horen erklart Selbst zu tatlichen Angriffen auf die Rate und ihre Diener kam es nbsp Wappen der Freiherren von RodernFreiherrenstand Bearbeiten Nichtsdestotrotz wurde mit Einrichtung der Kammer Schlesien finanziell unabhangig von Bohmen und war nurmehr der Hofkammer in Wien unterstellt 3 Friedrich von Rodern wurde am 17 April 1562 in den Freiherrenstand versetzt 4 Am 26 September 1562 erhielt er ein Diplom als Herr von Friedland und Seidenberg 5 Bedeutung fur die schlesische Geschichte BearbeitenFriedrich von Rodern starb 1564 in Breslau Sein bekanntester Sohn wurde der zu diesem Zeitpunkt erst neunjahrige spatere Generalfeldmarschall Melchior von Redern 1555 1600 Trotz der erbitterten Konflikte war die Tatigkeit Friedrich von Roderns vorteilhaft fur das zersplitterte Schlesien und er gilt unzweifelhaft als der bedeutendste Minister des Konigs Ferdinand I in diesem Lande Literatur BearbeitenColmar Grunhagen Friedrich Freiherr von Rodern In Allgemeine Deutsche Biographie 27 1888 S 518 521 deutsche biographie de Johann Christian Kundmann SILESII UN NVMMIS Oder beruhmte Schlesier in Muntzen so durch Grosse Helden Thaten Durch Hohe und wichtige Amts Wurden Oder durch Gelehrsamkeit und Schrifften Ihrer Nahmen unvergesslich gemacht Verlag Michael Hubert Breslau und Leipzig 1738 opacplus bsb muenchen de Franz Kurschner Errichtung der koniglichen Kammer in Schlesien In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte Schlesiens Band 11 1871 books google de Johann Karl Rohn IV Abhandlung Von dem edlen Geschlecht deren Freyherren von Radern In Chronic vormals Bohmischer Cron Lehen nunmehro ins Allodium gezohener zweyer Stadten Friedland und Reichenberg Johanna Pruschin Prag 1763 S 79 141 kramerius kvkli cz Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Alfons Huber Die Verhandlungen Ferdinands I mit Isabella von Siebenburgen 1551 1555 In Archiv fur osterreichische Geschichte 78 1892 S 1 39 Fabian Kindler 1515 1572 war der Sohn des Breslauer Arztes Fabian Kindler Er hatte auf Stadtkosten studiert Sein Wechsel auf die Seite des Konigs machte ihn in Breslau zum Verrater und brachte ihm viele Anfeindungen ein Die Familie Kindler war auf Bischkowitz Biskupice Ortsteil von Jordanow Slaski und Schottwitz Soltysowice Ortslage von Psie Pole Breslau begutert Felix Rachfahl Die Organisation der Gesamtstaatsverwaltung Schlesiens vor dem dreissigjahrigen Kriege Duncker amp Humblot 1894 S 323 ff Textarchiv Internet Archive Anton Schimon Der Adel von Bohmen Mahren und Schlesien Philipp Gerzabek Bohmisch Leipa 1859 S 133 Textarchiv Internet Archive Vierteljahrsschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Band 3 1875 S 220 books google de Normdaten Person GND 138002673 lobid OGND AKS VIAF 86158499 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rodern Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Redern Friedrich von Radern Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG schlesischer Adliger osterreichischer Minister in SchlesienGEBURTSDATUM vor 1524STERBEDATUM 3 Marz 1564STERBEORT Breslau Furstentum Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Rodern amp oldid 238348530