www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich August Burgmuller 3 Mai 1760 in Magdeburg 21 August 1824 in Dusseldorf war ein deutscher Pianist Kapellmeister und Dirigent sowie erster stadtischer Musikdirektor in Dusseldorf und Mitgrunder der Niederrheinischen Musikfeste Er ist der Vater der Komponisten Friedrich Burgmuller und Norbert Burgmuller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Trivia 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Therese und August Burgmuller als Zuschauer beim Einzug Napoleons in Dusseldorf am 3 November 1811 kolorierter Stich von Johann Petersen Auszug Stadtmuseum DusseldorfBurgmuller wurde am 3 Mai 1760 in Magdeburg geboren und am 6 Mai auf die Namen Anton Friedrich getauft 1 In der alteren Literatur lauten die Vornamen auch Friedrich August bzw Johann August Franz letzteres in den meisten handschriftlichen Quellen Er selbst unterschrieb sich meist kurz mit August Burgmuller Sein Vater war Johann Christian Burgmuller 1734 1776 Organist am Magdeburger Dom der ihn im Klavierspiel unterrichtete Ab 1783 studierte Burgmuller in Leipzig und Erfurt brach das Studium aber 1785 ab und ging von Erfurt nach Weimar zur dortigen Theatertruppe des aus Graz stammenden Prinzipals Joseph Bellomo eigentl Joseph Edler von Zambiasi 1752 54 1833 Burgmuller wirkte dort als Kapellmeister aber auch als Schauspieler und komponierte fur die Truppe ein Singspiel und eine Buhnenmusik Bereits im Herbst 1786 wechselte er zu Gustav Friedrich Grossmann und dessen Mitdirektor Christian Wilhelm Klos an deren neu gegrundetes Theaterunternehmen nach Koln mit dem er auch in Dusseldorf und Bonn gastierte Zuletzt leitete Klos die Truppe allein und fuhrte sie im Juli 1788 in Aachen in den Konkurs Aus dem herausragenden Ensemble ging das sogenannte Bonner Nationaltheater hervor das von Kurfurst Maximilian Franz mit 15 000 Reichstalern jahrlich subventioniert und am 3 Januar 1789 eroffnet wurde Zusammen mit anderen Mitgliedern der Klosschen Truppe darunter Christiane Keilholz Carl Demmer Joseph Lux Johann Baptist Spitzeder und Heinrich Vohs ging auch Burgmuller nach Bonn und wurde dort Kapellmeister Sein Theaterorchester bestand im Wesentlichen aus Musikern der Bonner Hofkapelle unter ihnen der damals 18 jahrige Ludwig van Beethoven der Viola spielte Beethoven erhoffte sich von Burgmuller offenbar eine Auffuhrung seiner Josephskantate WoO 87 denn dieser schrieb am 16 Juni 1790 an den Hofkammerrat August von Schall Im musikalischen Fache hat Bethof eine Sonate auf den Tod Josephs II der Text ist vom Averdonk so vollstandig verfertigt dass sie nur von einem hiesigen ganzen oder dessgleichen Orchester aufgefuhrt werden kann 2 Der launige Brief enthalt noch zahlreiche Neuigkeiten aus dem Bonner Kulturleben aber auch in Bonn hielt es Burgmuller nicht lange aus Noch im selben Jahr wechselte er an das Nationaltheater in Mainz Nach der franzosischen Besatzung der Stadt im Jahre 1792 ging er nach Dusseldorf wo er sich als Klavierlehrer niederliess Hier lernte er seine Schulerin und spatere Ehefrau Therese von Zandt kennen Als im Oktober 1794 auch Dusseldorf franzosisch besetzt wurde verlor er sie fur viele Jahre wieder aus den Augen Burgmuller floh wieder nach Mainz und ubernahm dort die musikalische Leitung verschiedener Schauspieltruppen um Friedrich Wilhelm Hunnius und Johann Ludwig Buchner Mit den beiden Truppen spielte er auch in Aachen Koln und Dusseldorf Aufgrund einer Suchanzeige die Therese von Zandt am 9 November 1803 in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung veroffentlichte verliess Burgmuller das Rheinland und reiste im August 1804 nach Regensburg wo er seine einstige Verlobte wiedersah und am 13 Mai 1805 heiratete Burgmuller erhielt in Regensburg auf Empfehlung des Geheimen Staatsrates Karl Christian Ernst von Bentzel Sternau die Stelle des Musikdirektors am neu errichteten Theater Regensburg Daneben grundete er dort die erste deutsche Schauspielschule massgeblich unterstutzt von dem einflussreichen Kurfursten und Reichserzkanzler Karl Theodor von Dalberg Burgmullers Ubersiedlung nach Regensburg ist vermutlich damit zu erklaren dass Thereses Vater die Liaison mit dem Musiker nach Kraften hintertrieben hatte so dass ein Zusammenleben der beiden nur im Exil moglich war Nachdem Burgmullers Schwiegervater am 18 Marz 1807 in Dusseldorf gestorben war konnte die Familie Burgmuller Regensburg verlassen und in Dusseldorf wo sie im Juli 1807 eintraf sesshaft werden Burgmuller nahm in der Stadt zunachst eine Stelle als Kapellmeister am Bergischen Theater an und wurde am 26 August 1807 Mitgrunder der Dusseldorfer Musikakademie eines Vereins der gewissermassen die Geburt des burgerlichen Musiklebens in Dusseldorf markiert Am 21 August 1812 erfolgte seine Ernennung zum stadtischen Musikdirektor Daruber hinaus war er auch fur die Kirchenmusik in St Maximilian und St Lambertus zustandig und unterrichtete am Dusseldorfer Gymnasium Der spatere Dichter Heinrich Heine war einer seiner Schuler Vier Jahre spater machte Burgmuller mit der Urauffuhrung des Oratoriums Die Glocke von Andreas Romberg auf sich aufmerksam 1817 nahm er mit seinem Orchester an einer erfolgreichen Konzertveranstaltung in Elberfeld teil im Verlauf derer er gemeinsam mit dem Elberfelder Musikdirektor Johannes Schornstein den Entschluss fasste diese Veranstaltung fortan regelmassig durchzufuhren Auf Initiative von Burgmuller schlossen sich nach diesem ersten Erfolg verschiedene Dusseldorfer Musikvereine zum Verein fur Tonkunst und 1818 zum Stadtischen Musikverein e V unter seiner Fuhrung zusammen 3 aus dem sich spater die Dusseldorfer Symphoniker entwickelten Diese veranstalteten noch zu Pfingsten desselben Jahres das offizielle 1 Niederrheinische Musikfest in Dusseldorf unter Burgmullers Festspielleitung Das Fest war wieder ein durchschlagender Erfolg und so entschieden sich die beiden Musikdirektoren fur die Beibehaltung dieser Veranstaltung alljahrlich zu Pfingsten im Wechsel zwischen Elberfeld und Dusseldorf 1821 kam die Stadt Koln hinzu wohingegen Elberfeld mit einer letzten Veranstaltung 1827 ausschied da die Stadt dem Ansturm an Musikern und Gasten logistisch nicht mehr gewachsen war Dafur sprang 1825 Aachen ein Auch die folgenden Musikfeste in Dusseldorf in den Jahren 1820 und 1822 sowie in Koln 1821 standen unter seiner Leitung und Burgmuller befand sich auf dem Hohepunkt seines Ruhmes Zwischenzeitlich unternahm er 1819 als Pianist und Dirigent noch eine erfolgreiche Konzertreise mit der Sopranistin Angelica Catalani durch West und Norddeutschland nbsp Grabplatte F A BurgmullerEin halbes Jahr nach seiner letzten Festspielleitung in Dusseldorf 1822 wurde er aus unerklarlichen Grunden von den Theaterdirektoren Josef Derossi und Wolf gekundigt was bei Burgmuller zu schweren finanziellen Einbussen fuhrte in deren Folge er ernsthaft erkrankte Von diesem Leiden erholte er sich nicht mehr und starb schliesslich am 21 August 1824 Er wurde auf dem Golzheimer Friedhof beigesetzt Nach seinem Tod wurde zugunsten seiner Familie ein Benefizkonzert ausgerichtet Die Dusseldorfer dankten ihm nachtraglich 1949 fur seine Verdienste mit einer neuen Grabplatte und der Inschrift Stadtischer Musikdirektor Friedrich August Burgmuller Begrunder der Niederrheinischen Musikfeste 1760 1824 Seine beiden Sohne Friedrich Burgmuller und Norbert Burgmuller wurden ebenfalls angesehene Pianisten und Komponisten wobei Norbert trotz seines kurzen Lebens der talentiertere und erfolgreichere Musiker wurde und in die Fussstapfen seines Vaters trat Er spielte in der Dusseldorfer Musikszene ebenfalls eine herausragende Rolle Trivia BearbeitenBurgmuller war offenbar auch entfernt bekannt mit der Familie von Heinrich Heine der am 25 Oktober 1833 aus Paris an seine Mutter Betty Heine schrieb ich bin in Sicherheit uberall bin leidenschaftslos ruhig und bekomme einen dicken Bauch wie der Burgmuller 4 Werke Auswahl BearbeitenSchauspielmusik zu Macbeth Weimar 1785 verschollen Das hatt ich nicht gedacht Libretto Christian August Vulpius Singspiel Weimar 1785 86 verschollen Ariette In questa tomba oscura Text Giuseppe Carpani ca 1805 Vier Gesange Texte Theodor von Haupt ca 1818 Fruhlingsluftchen Dusseldorf Comtoir der National Industrie um 1818 Digitalisat Cantate zur Feier des funfzigjahrigen Amts Jubilaums des Herren Pfarrers und Consistorialraths Hartmann in Dusseldorf am 17 Oktober 1823 von J F Wilhelmi Musik von Burgmuller Dusseldorf Danzer 1823 Digitalisat des Librettos Literatur BearbeitenHeinrich von Sahr Burgmuller August Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 610 K Wachter Actenstucke betr den Musicdirector Burgmuller 1812 In Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Jahrbuch des Dusseldorfer Geschichtsvereins Band 4 1889 S 193 198 Klaus Martin Kopitz Der Dusseldorfer Komponist Norbert Burgmuller Ein Leben zwischen Beethoven Spohr Mendelssohn Kleve 1998 Klaus Tischendorf Was in der Dinge Lauf jetzt missklingt tont einst in ewigen Harmonien Der Dusseldorfer Stadtische Musikdirektor August Burgmuller als Begleiter der Sangerin Angelica Catalani In Dusseldorfer Jahrbuch Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Band 71 2001 S 243 257 Matthias Nagel Stationen eines Unermudlichen August Burgmuller der erste Musikdirektor des Regensburger Theaters In Malzels Magazin Zeitschrift fur Musikkultur in Regensburg Jg 7 Nr 4 vom Okt Dez 2004 S 8 13 Digitalisat Klaus Martin Kopitz August Burgmuller als Lehrer des Leipziger Musikasthetikers Christian Friedrich Michaelis Eine Miszelle zur Beethoven Biographie In Nota Bene Norbert Burgmuller Studien zu einem Zeitgenossen von Mendelssohn und Schumann hrsg von Tobias Koch und Klaus Martin Kopitz Dohr Koln 2009 S 43 46Weblinks BearbeitenGrabtafel Friedrich August Burgmuller Stadtischer Musikverein zu Dusseldorf e V Lebenslauf Geschichte Daten EpisodenAnmerkungen Bearbeiten Magdeburg Evangelische Superintendentur Taufregister Domgemeinde 1656 1814 S 237 Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 1 Adamberger Kuffner Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 165f Ur und Erstauffuhrungen von Chorwerken von 1818 bis heute Burgmuller Johann August Franz in der Chronik von 1818 bis 1822 Memento des Originals vom 19 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot musikverein duesseldorf de auf Stadtischer Musikverein zu Dusseldorf e V abgerufen am 19 Februar 2016 Heinrich Heines Briefwechsel hrsg von Friedrich Hirth Band 2 Berlin G Muller 1917 S 45 Digitalisat Normdaten Person GND 117168939 lobid OGND AKS VIAF 49996236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burgmuller Friedrich AugustALTERNATIVNAMEN Burgmuller Johann August Franz FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist Kapellmeister und Dirigent sowie stadtischer Musikdirektor in DusseldorfGEBURTSDATUM 3 Mai 1760GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 21 August 1824STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich August Burgmuller amp oldid 233467860