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Der Stadtische Musikverein zu Dusseldorf e V Konzertchor der Landeshauptstadt Dusseldorf ist einer der altesten und traditionsreichsten Laienchore Deutschlands Gegrundet im Umfeld des 1 Niederrheinischen Musikfestes 1818 gestaltete der Verein in den folgenden Jahrzehnten massgeblich das Musikleben Dusseldorfs u a unter den Musikdirektoren Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte der Chor sein Betatigungsfeld Neben seiner regelmassigen Tatigkeit in den Symphoniekonzerten der Dusseldorfer Symphoniker unternahm und unternimmt er Konzertreisen im In und Ausland und wirkte bei vielen Schallplatten CD und Fernsehproduktionen mit Stadtischer Musikverein zu DusseldorfSitz Dusseldorf DeutschlandTrager Landeshauptstadt DusseldorfGrundung 1818Gattung Gemischter ChorGrunder Friedrich August BurgmullerLeitung ab 2020 Dennis Hansel DinarStimmen 130 SATB Website https www musikverein duesseldorf deDer Stadtische Musikverein zu Dusseldorf e V ist Trager des Education Projektes SingPause Singen in Dusseldorfer Grundschulen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Chordirektoren seit 1945 3 Urauffuhrungen unter Beteiligung des Stadt Musikvereins zu Dusseldorf Auswahl 4 Diskografie 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfang des Jahres 1818 konstituierte sich zur Vorbereitung und Durchfuhrung des ersten Niederrheinischen Musikfestes der Verein fur Tonkunst dessen erster offentlicher Auftritt am 10 Mai 1818 mit einer Auffuhrung von Haydns Jahreszeiten unter der Leitung des Stadtischen Musikdirektors Friedrich August Burgmuller stattfand Aus dieser Gruppierung entstand am 16 Oktober des gleichen Jahres der Musikverein Schon bald erwies sich der Musikverein als Trager des offentlichen Musiklebens in Dusseldorf da er nicht nur selber Konzerte bestritt sondern auch Orchesterkonzerte veranstaltete Unter Julius Tausch wurde schliesslich das Orchester des Stadtischen Musikvereins durch die Ubernahme der Orchestermusiker in feste vertragliche Strukturen durch die Stadt Dusseldorf mit Wirkung vom 20 August 1864 zum Stadtischen Orchester umbenannt woraus dann spater unter Eugen Szenkar die Dusseldorfer Symphoniker wurden In der Fruhzeit waren die Berufungen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann auf den Posten des Stadtischen Musikdirektors weitblickende und aus heutiger Sicht ehrgeizige Entscheidungen Obwohl Mendelssohn nur zwei Jahre in Dusseldorf wirkte vom 25 September 1833 bis zum 25 Juli 1835 muss diese Zeit heute als entscheidend fur die Entstehung eines geregelten Musiklebens in der damals noch recht kleinen Stadt gelten Mendelssohn probte regelmassig dienstags mit dem Chor und zeitgenossische Quellen berichten dass der elegante junge Herr aus Berlin zu einem regen Andrang neuer Sangerinnen fuhrte Anders als nach ihm Schumann empfand Mendelssohn seine Dusseldorfer Zeit durchaus als glucklich und kehrte auch spater gerne zuruck z B zur Urauffuhrung seines Oratoriums Paulus anlasslich des Niederrheinischen Musikfestes 1836 in der Tonhalle 1 Die Direktion Schumanns stand unter keinem guten Stern endete sie doch mit seinem Selbstmordversuch 1854 und der darauffolgenden Selbsteinweisung in die Richarz sche Nervenheilanstalt in Bonn Endenich Andererseits waren Schumanns Dusseldorfer Jahre 1850 1854 in kunstlerischer Hinsicht ausserordentlich ergiebig was nicht zuletzt die Liste der dort entstandenen bzw uraufgefuhrten Werke belegt Unter Schumanns Nachfolger Julius Tausch Musikdirektor von 1854 bis 1889 entfaltete sich das burgerliche Musikleben in Dusseldorf zu voller Blute Seine Nachfolger Julius Buths Karl Panzner Georg Lennart Schneevoigt und Hans Weisbach fuhrten das stadtische Musikleben bis 1933 zu internationalem Renommee Edward Elgars Oratorium The Dream of Gerontius wurde von Julius Buths 1901 in Anwesenheit des Komponisten erstmals ausserhalb Englands aufgefuhrt Bereits 1912 erklang die Sinfonie Nr 8 von Gustav Mahler und am 19 November 1925 standen zum ersten Mal die Gurre Lieder von Arnold Schonberg auf dem Programm Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus stand Hugo Balzer dem stadtischen Musikleben vor Fur den Musikverein bedeuteten diese Jahre schwerwiegende Veranderungen Nach Aufhebung der Vereinsfreiheit musste auch die Satzung des Chores geandert werden An Stelle eines frei schaltenden Vorsitzenden trat gemass den Statuten vom 15 Februar 1935 der jeweilige Kulturdezernent der Stadt Dusseldorf als Vorsitzender Er bestimmte dann alle weiteren Mitglieder des Vorstandes 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg musste mit der Chorarbeit neu begonnen werden Doch konnte bereits 1947 das erste Nachkriegs Gastspiel des Chores verzeichnet werden das die Sangerinnen und Sanger nach Neuss fuhrte Mit der Satzung vom 8 November 1949 besteht der Vorstand wieder aus neun von der Hauptversammlung gewahlten Mitgliedern Diese Satzung wurde in der Folge mehrfach geandert zuletzt im Oktober 2008 Aus dem Jahr 1949 datiert auch der Vertrag mit der Landeshauptstadt Dusseldorf der die Mitwirkung des Chores in den stadtischen Sinfoniekonzerten regelt Unter den Dusseldorfer Generalmusikdirektoren Heinrich Hollreiser Eugen Szenkar Jean Martinon Rafael Fruhbeck de Burgos Henryk Czyz Willem van Otterloo Bernhard Klee David Shallon Salvador Mas i Conde John Fiore und Andrey Boreyko schuf sich der Musikverein seither auch auf internationaler Ebene grosse Anerkennung Seit Begin der Saison 2015 16 ist Adam Fischer Principal Conductor der Dusseldorfer Symphoniker Neben den jeweiligen Musikdirektoren Chefdirigenten fanden sich zahlreiche international renommierte Musikerpersonlichkeiten als Gast am Pult der Dusseldorfer Symphoniker und damit auch in der Zusammenarbeit mit dem Chor Hermann Scherchen Istvan Kertesz Hans Schmidt Isserstedt Jean Fournet Antal Dorati Sir Charles Groves Sir Neville Marriner Dimitrij Kitajenko Krysztof Penderecki u v a Der Chor des Stadtischen Musikvereins zu Dusseldorf Konzertchor der Landeshauptstadt gastierte bereits in den 1950er und 1960er Jahren mehrfach in Paris ausserdem in Madrid Granada Besancon und beim Flandern Festival Seit den 1970er Jahren wurde der Chor wiederholt zu Gastspielen u a nach Salzburg Amsterdam Antwerpen Den Haag Berlin Hamburg Munchen sowie Wien London New York Cincinnati Jerusalem Helsinki und in andere Stadte Deutschlands und Europas eingeladen Herausragend hierbei zu nennen eine Tournee gemeinsam mit den Dusseldorfer Symphonikern und der Wuppertaler Kurrende unter David Shallon im Mai 1989 nach Berlin DDR Dresden und Leipzig die kurz vor dem Fall der Mauer auch medial TV Rdf internationale Beachtung fand Die zahlreichen Konzertreisen in den Jahren ab 1950 fuhrten zur Zusammenarbeit mit herausragenden Orchestern Europas und daruber hinaus z B Orchestre de Paris Berliner Philharmoniker Royal Concertgebouw Orchestra Philharmonia Orchestra London Orchestra of St Lukes Cincinnati Symphony Orchestra Munchner Philharmoniker Bayerisches und Hamburgisches Staatsorchester RSO Deutsches Symphonie Orchester Berlin RSO Saarbrucken NDR Sinfonieorchester NDR Elbphilharmonie Orchester etc Hierbei erlebte der Chor u a Dirigenten wie Lorin Maazel Bernard Haitink Wolfgang Sawallisch Riccardo Chailly Michael Tilson Thomas James Conlon Neeme Jarvi Sir Roger Norrington Sir John Pritchard Sir John Eliot Gardiner Vaclav Neumann Charles Dutoit Neben der klassischen und romantischen Chorliteratur wirkte der Chor auch in jungerer Vergangenheit immer wieder bei Konzerten zeitgenossischer Musik mit Das reicht von Auffuhrungen des Requiem von Edison Denissow des Te Deum von Krzysztof Penderecki und La Transfiguration de Notre Seigneur Jesus Christ von Olivier Messiaen bis hin zu Urauffuhrungen Perche von Jurg Baur als Auftragskomposition zum 150 jahrigen Bestehen des Chores 1968 Morgentraum von Edison Denissow ebenfalls als Auftragswerk zum 175 jahrigen Bestehen des Chores 1995 Kreitens Passion von Rudij Martinus van Dijk 2003 und Merlin Prolog von Manfred Trojahn 2006 Seit 2004 erreicht die vom Stadtischen Musikverein damaliger Vorsitzender Manfred Hill initiierte Nachwuchsinitiative SingPause Singen an Dusseldorfer Grundschulen derzeit 2020 jahrlich uber 16 000 Kinder Dieses Projekt der Musikerziehung ist inzwischen mehrfach ausgezeichnet worden Die mittlerweile weit uber die Grenzen der Landeshauptstadt bekannte in mehreren Stadten ebenfalls eingefuhrte Forderinitiative wird von speziell geschulten Gesangspadagogen unter der kunstlerischen Oberleitung von Marieddy Rossetto kompetent und erfolgreich betreut Chordirektoren seit 1945 BearbeitenMichel Ruhl 1929 1951 Reinhard Zilcher 1951 1953 Michel Ruhl 1953 1961 Bernhard Zimmermann 1962 1964 Pragenden Einfluss auf die Arbeit des Chores nahm ab 1964 Chordirektor Hartmut Schmidt unter dessen Agide die Gastspieltatigkeit ausgedehnt wurde Unter Hartmut Schmidt begann auch eine intensive Aufnahmetatigkeit hauptsachlich mit den Dusseldorfer Symphonikern aber auch u a mit den Berliner Philharmonikern dem Royal Concertgebouw Orchestra dem Filharmonisch Orkest van Flanderen und dem Gurzenich Orchester Koln Von 1995 bis 2000 war Raimund Wippermann Chordirektor des Stadtischen Musikvereins zu Dusseldorf Von 2001 bis 2019 war Marieddy Rossetto erste Chordirektorin in der Geschichte des Stadtischen Musikvereins Von 2020 bis in die Gegenwart Dennis Hansel DinarUrauffuhrungen unter Beteiligung des Stadt Musikvereins zu Dusseldorf Auswahl BearbeitenFelix Mendelssohn Bartholdy Paulus 1836 Robert Schumann Adventlied 1850 Robert Schumann Requiem fur Mignon 1850 Robert Schumann Nachtlied 1851 Robert Schumann Neujahrslied 1851 Robert Schumann Der Rose Pilgerfahrt 1852 Robert Schumann Der Konigssohn 1852 Julius Buths Rinaldo 1900 Edward Elgar The Dream of Gerontius 1901 Erstauff in deutscher Sprache Robert Schumann Vom Pagen und der Konigstochter 1902 Wolfgang Fortner Marianische Antiphonen 1929 Kurt Hessenberg Vom Wesen und Vergehen 1952 Ernst Pepping Te Deum 1959 Jurg Baur Perche 1968 Edison Denissow Morgentraum 1995 Alexander Zemlinsky Fruhlingsbegrabnis rev Fassung 1997 Rudi Martinus van Dijk Kreitens Passion 2003 Manfred Trojahn Prolog zu Merlin 2006Diskografie BearbeitenHermann Gehlen Jazzmesse 1969 Robert Schumann Das Paradies und die Peri 1973 Robert Schumann Der Rose Pilgerfahrt 1975 Felix Mendelssohn Bartholdy Paulus 1976 Robert Schumann Szenen aus Goethes Faust 1982 Robert Schumann Requiem Requiem fur Mignon 1984 Robert Schumann Vier Balladen fur Chor und Orchester 1986 Robert Schumann Messe c moll 1988 Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr 2 Lobgesang 1988 Hans Pfitzner Von deutscher Seele 1989 Arnold Schonberg Gurre Lieder 1990 Gustav Mahler Das klagende Lied 1991 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr 9 d moll 1993 Hector Berlioz Damnation de Faust 1994 Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr 13 Babij Jar 1994 Felix Mendelssohn Bartholdy Elias 1997 Alexander Zemlinsky Samtliche Chorwerke 1998 Ludwig van Beethoven Sinfonien 1 9 2003 Robert Schumann Manfred 2011 DVD Gustav Mahler Sinfonien 2 3 8 2017 2019Auszeichnungen BearbeitenDer Stadt Musikverein zu Dusseldorf ist Trager der Zelter Plakette Die Aufnahme von Gustav Mahlers Das klagende Lied mit dem Radio Symphonie Orchester Berlin unter Riccardo Chailly wurde 1993 fur den Grammy nominiert Literatur BearbeitenRainer Grossimlinghaus Aus Liebe zur Musik Band 1 und 2 Dusseldorf 1988 bzw 2001 Selbstverlag Rainer Grossimlinghaus Aus Liebe zur Musik Band 3 Das Schallarchiv Dusseldorf 2018 Selbstverlag Waltraud Rexhaus M A Findbuch zum neueren Teil des Archivs des Stadtischen Musikvereins zu Dusseldorf Dusseldorf 1992 Stadtarchiv Nina Strater Der Burger erhebt seine Stimme V amp R Unipress 2018 Stadtischer Musikverein zu Dusseldorf e V Georg Lauer MusikVereint Koln 2018 Verlag DohrWeblinks BearbeitenOffizielle Website Offizielle Website SingPauseEinzelnachweise Bearbeiten Bernd Kortlander Hrsg Ubrigens gefalle ich mir prachtig hier Dusseldorf 2009 ISBN 978 3 936698 11 4 Waltraud Rexhaus M A Findbuch zum neueren Teil des Archivs des Stadtischen Musikvereins zu Dusseldorf Dusseldorf 1992 StadtarchivNormdaten Korperschaft GND 2065872 2 lobid OGND AKS LCCN n84072407 VIAF 144913037 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtischer Musikverein zu Dusseldorf amp oldid 236647070