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Die Friedensbrucke uberquert den Donaukanal in Wien und verbindet den Alsergrund 9 Bezirk und die Brigittenau 20 Bezirk im Strassenzug 9 Alserbachstrasse 20 Wallensteinstrasse Die Friedensbrucke Richtung NordwestenU Bahn Station Friedensbrucke rechts ein Teil der Brucke mit der Strassenbahnhaltestelle mittig im Hintergrund ein Gebaude der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt in dem sich an der Adresse 20 Webergasse 2 6 von 1925 bis 1972 das spatere Lorenz Bohler Unfallkrankenhaus befand Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verkehr 2 Geschichte 2 1 1871 1924 2 2 1924 1945 2 3 1946 heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Verkehr BearbeitenDie Friedensbrucke befindet sich in der Nahe des Franz Josefs Bahnhofs und des Gartenpalais Liechtenstein alle 9 Bezirk sowie des Augartens 2 Bezirk Bis 1972 befand sich im 20 Bezirk das spatere Lorenz Bohler Unfallkrankenhaus in unmittelbarer Nahe siehe Abbildung Sie verbindet neben dem oben angefuhrten Strassenzug auch die beiden entlang der Donaukanalufer verlaufenden Hauptstrassen im 9 Bezirk Spittelauer Lande und sudlich der Brucke Rossauer Lande genannt Autoverkehr sudwarts bzw flussabwarts im 20 Bezirk Brigittenauer Lande Autoverkehr nordwarts bzw flussaufwarts beide Landesstrassen tragen strassenbaurechtlich die Bezeichnung B227 Auf der Friedensbrucke bzw ihrer Vorgangerin verkehrte seit 1873 die Pferdetramway und verkehrt seit 1897 die erste elektrisch betriebene Strassenbahnlinie Wiens seit 1907 als Linie 5 Westbahnhof Praterstern bezeichnet sie verband damals vier Kopfbahnhofe des von Wien ausgehenden Eisenbahnnetzes Seit 1928 verkehrte ausserdem die Linie 31 5 eine Kombination von Teilen der Linien 5 und 31 seit 1996 Linie 33 genannt heute U Bahn Station Josefstadter Strasse Friedrich Engels Platz Floridsdorfer Brucke uber die Friedensbrucke Auf der Alsergrunder Seite der Brucke befindet sich die 1901 in Betrieb genommene Station Brigittabrucke spater Friedensbrucke der Wiener Elektrischen Stadtbahn 1976 wurde hier auf ihrer Trasse in Tieflage auf Hohe des Vorkais der erste Abschnitt der auf U Bahn Betrieb umgestellten heutigen U4 von der U Bahn Station Friedensbrucke nordwarts zur U Bahn Station Heiligenstadt in Betrieb genommen die erste moderne U Bahn Strecke Wiens Ab 1978 wurde der U Bahn Abschnitt sudwarts verlangert 1981 war die Wiental Donaukanal Linie der Stadtbahn komplett auf U4 umgestellt Geschichte BearbeitenEin Holzsteg von dem nur bekannt ist dass er nach einem kleinen Strohmarkt namens Stroheck Stroheckbrucke genannt wurde war der erste Ubergang der hier den Donaukanal querte wurde hier ohne Angabe von Quelle und Zeitraum vermerkt Felix Czeike halt fest dass der Strohmarkt 1720 abgesiedelt wurde Der Pachter der dort vorhandenen Uberfuhr uber den Donaukanal habe zum stark frequentierten Brigittakirtag eine temporare Schiffsbrucke errichtet 1 Der Kirtag wurde zuletzt 1847 als Volksfest abgehalten Um 1830 floss hier auf der Seite des heutigen 9 Bezirks der Alser Bach weiter westlich von adeligen Landsitzen umgeben in den Donaukanal dessen Ufer grosstenteils unverbaut war Das Ufer im heutigen 20 Bezirk bestand noch aus Weideland in den Donauauen 1840 zeigt der Stadtplan in der Brigittenau projektierte Hafenanlagen nahe der spateren Brucke der Hafen wurde nicht gebaut 1850 wurde das Gebiet beiderseits der spateren Brucke in die Stadt Wien eingemeindet bis 1900 erstreckte sich am linken ostlichen Donaukanalufer hier der 2 Bezirk seit 1900 der 20 Bezirk 1856 ist auf dem Stadtplan die Brigittenau hier schon parzelliert aber grossteils unverbaut die Besiedlung am Alsergrund deutlich dichter geworden 1871 1924 Bearbeiten nbsp Brigitta Brucke um 19001869 erstellte die Wiener Stadtverwaltung einen Anforderungskatalog in dem unter anderem das Baumaterial und die raumlichen Verhaltnisse der zukunftigen Brucke aber auch die geforderte Mindesttragfahigkeit festgelegt waren Verlangt wurde eine auf Nutzen ausgerichtete Konstruktion auf Schonheit und Ausschmuckung wurde ausdrucklich kein Wert gelegt 1870 wurde die Kaiser Franz Josephs Bahn eroffnet kurz darauf im 9 Bezirk unweit der im Bau befindlichen Brucke der bis heute bestehende Franz Josefs Bahnhof eroffnet von dem aus man Richtung Tulln an der Donau Waldviertel und Bohmen ab 1871 bis Prag und ab 1872 bis Eger reisen konnte Der Bruckenbau war damit sehr wichtig geworden Den Zuschlag fur die 1871 1872 errichtete Brucke erhielten die einzigen osterreichischen Bieter die Witkowitzer Eisenwerke die die Eisenkonstruktion lieferten und Baumeister Wegerer der die Erdarbeiten ubernahm Die Plane fur die Brucke stammten von August Kostlin Vor Baubeginn wurde von der Stadt Wien die Spannweite der Brucke reduziert die Pfeiler und die den Donaukanal begleitenden Treppelwege wurden naher an das Gewasser geruckt Errichtet wurde schliesslich eine Brucke mit rund 65 Meter Spannweite und einer Gesamtbreite von rund 19 Meter wobei die Fahrbahn etwa 11 Meter breit war Die beiden je rund 3 8 Meter breiten Gehwege befanden sich ausserhalb der Tragwande und wurden von Konsolen getragen Die lichte Durchfahrtshohe fur die Schifffahrt betrug rund 6 Meter Trotz termingerechter Fertigstellung der neuen Brucke die nach der Namenspatronin der Brigittenau Brigittabrucke oder auch Brigittenbrucke genannt wurde verzogerte sich die Verkehrsfreigabe Wahrend des Baus hatte namlich die Stadt Wien den Einbau eines Leitungsrohres fur die Wiener Wasserversorgung beschlossen 1873 wurde uber diese Brucke der Strassenbahnverkehr von einer Vorlauferlinie des heutigen Funfers aufgenommen und 1897 die Strecke elektrifiziert Wegen der Errichtung der Donaukanallinie der Wiener Dampfstadtbahn wurde das Bruckentragwerk 1892 um 90 Zentimeter gehoben Nach 1900 wurde auf Grund des stark angestiegenen Verkehrs der Neubau der Brigittabrucke beschlossen aus Geldmangel aber immer wieder verschoben Stattdessen wurden mehrmals vergrosserte Verkehrsbeschrankungen erlassen 1919 wurde Lastautos das Befahren der Brucke endgultig verboten und fur Fuhrwerke wurden Hochstgewichte festgelegt Die Strassenbahnlinie 5 als eine der damals wichtigsten Linien durfte nur noch mit zwei statt drei Wagen der kleinsten Bauart pro Garnitur die Brucke benutzen und zwar immer nur ein Zug dazu wurde ein Lichtsignal eingerichtet 1924 schrieb die Stadtverwaltung den Neubau der heutigen Friedensbrucke aus Es langten neun Entwurfe von Eisenbrucken und funf von Eisenbetonbrucken ein Ausgewahlt wurde das Angebot von Waagner Biro nbsp Verschiebung der 1871 1872 erbauten Brigittabrucke um 20 Meter 17 Dezember 1924Die Brigittabrucke wurde 1924 nach von Waagner Biro erstellten Planen unter der Bauaufsicht des Wiener Stadtbauamtes um 20 Meter stromaufwarts verschoben sie sollte wahrend der Bauzeit als Notbrucke den Verkehr aufrechterhalten Ab dem 8 Oktober 1924 wurde die fur die Verschiebung der Brucke notwendige Verschubbahn errichtet und am 12 Dezember wurde die Brucke um einige Zentimeter gehoben um die Lager der Brucke ausbauen zu konnen Diese mussten fur den neuerlichen Einsatz am neuen Bruckenstandort vorbereitet werden In der Nacht vom 16 zum 17 Dezember 1924 wurde der Strassenbahnverkehr eingestellt und die Oberleitung abgeklemmt Die Brucke wurde zunachst um 40 Zentimeter gehoben und anschliessend auf die Wagen der Verschiebebahn abgesenkt Am 17 Dezember wurde die Brucke in einer zweistundigen Aktion stromaufwarts verschoben die Fahrbahn mit dem Ufer verbunden und auch die Oberleitung der Strassenbahn wieder angeschlossen Nach einer am 18 Dezember durchgefuhrten Belastungsprobe konnte am 19 Dezember 1924 die Brucke wieder fur den Verkehr freigegeben werden Nach der Fertigstellung der neuen Brucke wurde die Brigittabrucke 1927 angeblich im Bereich des Freudenauer Hafens Winterhafen dort aufgebaut wo seit 1958 die Freudenauer Hafenbrucke den Donaukanal uberquert Der Vorgang konnte in Adolph Lehmanns Wiener Adressbuch 1931 das Bruckenlisten enthalt aber nicht verifiziert werden und blieb daher moglicherweise unausgefuhrtes Projekt 2 1924 1945 Bearbeiten 1924 wurden die Arbeiten am dringend notigen Neubau begonnen 1926 war der von Otto Schonthal und Emil Hoppe geplante Bau von Waagner Biro fertiggestellt und erhielt in Erinnerung an den Friedensvertrag von St Germain 3 den Namen Friedensbrucke Die Verkehrsfreigabe fand am 3 Oktober 1926 statt 1941 wurde der Name vom NS Regime auf Brigittenauer Brucke geandert vermutlich weil Friedensbrucke mitten im Zweiten Weltkrieg den Hitler als Eroberungskrieg begonnen hatte nicht zeitgemass war und man nicht zum Namen einer Heiligen zuruckkehren wollte Heute ist Brigittenauer Brucke der Name einer 1982 eroffneten Donaubrucke Am 10 April 1945 wurde die Brucke wie fast alle Donaukanalbrucken im Zuge der Schlacht um Wien von der Richtung linkes Donauufer abziehenden Wehrmacht gesprengt um der aus Westen und Sudwesten in die Stadt eindringenden Roten Armee die Verfolgung zu erschweren Bei der Sprengung wurde allerdings nur der Mittelteil beschadigt Noch im gleichen Monat wurde die Brucke von Pionieren der Roten Armee fur Fussganger benutzbar gemacht Vom September 1945 bis zum Sommer 1955 verlief am Donaukanal die Sektorengrenze zwischen dem amerikanischen Sektor 9 Bezirk und dem sowjetischen Sektor 20 Bezirk 1946 heute Bearbeiten nbsp Alte Strassenbahngleise sichtbar geworden bei der Rekonstruktion der Fahrbahn auf der Brucke Oktober 2010Das fehlende Mittelstuck wurde von Pionieren der Roten Armee unter dem Oberbefehl des Generalmajors Galitzky gemeinsam mit Arbeitern der Firma Waagner Biro ersetzt Die offizielle Wiedereroffnung wurde am 12 Februar 1946 vollzogen die Brucke wurde nun wieder Friedensbrucke genannt Bei dieser Feier war der Kommandant der russischen Besatzungstruppen in Wien Generalleutnant der Garde Lebedenko mit zahlreichen Offizieren der sowjetischen Truppen ebenso anwesend wie der Wiener Burgermeister General a D Theodor Korner mit Baustadtrat Weber Stadtbaudirektor Johann Gundacker und weiteren Festgasten Die Friedensbrucke war nach der Augartenbrucke die zweite wiederhergestellte Donaukanalbrucke 1969 1971 wurde die Fahrbahn auf der Brucke um 6 8 Meter verbreitert Die Strassenbahngleise wurden verlegt neue Bruckengelander montiert In Fahrtrichtung zum 9 Bezirk wurde eine Haltestelleninsel der Strassenbahn errichtet Das alte Bruckentragwerk wurde einer Revision unterzogen Literatur BearbeitenChristine Klusacek Kurt Stimmer Die Stadt und der Strom Wien und die Donau Edition Wien Wien 1995 ISBN 3 85058 113 6 Walter Hufnagel Hrsg Querungen Brucken Stadt Wien Verlag Sappl Kufstein 2002 ISBN 3 902154 05 5 Alfred Pauser Brucken in Wien Ein Fuhrer durch die Baugeschichte Springer Verlag Wien u a 2005 ISBN 3 211 25255 X Zeitschrift des Osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Wien 1873 Die Brigittenbrucke Sophienbrucke und Tegetthoffbrucke in Wien Seite 31 August Kostlin und Anton Battig Die Stroheck und Sophienbrucke uber den Donaukanal In Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1876 S 109 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abz Zeitschrift des Osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Wien 1925 Verschiebung der Brigittabrucke in Wien Seite 33 Zeitschrift des Osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Wien 1925 Uber den Bauentwurf der Brigittabrucke in Wien in Eisenbeton Seite 400 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedensbrucke Sammlung von Bildern Bauarbeiten an der Friedensbrucke beginnen Die Friedensbrucke In Arbeiter Zeitung 4 Oktober 1926 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung azeEinzelnachweise Bearbeiten Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 382 Lehmann 1931 Abschnitt Brucken Friedensbrucke im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienBrucken uber den Donaukanal in Wien Nussdorfer Wehr und Schleusenanlage Uferbahnbrucke Vorortelinie Donaukanalbrucke Knoten Nussdorf Nussdorfer Steg Nussdorfer Brucke Heiligenstadter Brucke Doblinger Steg Gurtelbrucke Spittelauer Brucke U6 Donaukanalbrucke 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