www.wikidata.de-de.nina.az
Francesco Lismanini um 1504 auf Korfu April 1566 in Konigsberg war ein italienischer Reformator im Konigreich Polen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenLismanini wurde als Kind griechischer Eltern auf Korfu geboren das damals zu Venedig gehorte Er wuchs in Italien auf und kam 1515 ins polnische Krakau Er trat 1525 in den Franziskanerorden ein und wurde 1538 dessen Provinzial Wahrscheinlich studierte er Theologie in Padua wo er 1540 doktorierte Er ging 1545 als Hofprediger und Beichtvater zu Konigin Bona Sforza nach Polen Er gehorte in Krakau zum Humanistenkreis von Andreas Fricius Modrzewski Bernhard Wojewodka Andreas Trzecieski Jakob Przyluski und Iwan Karninski und er neigte bereits in dieser Zeit dem reformatorischen Denken und Glauben zu Auf Empfehlung des polnischen Konig Sigismund II August ging Lismanini 1553 bis 1556 zur Bucherbeschaffung fur dessen Bibliothek auf Europareise Er besuchte zuerst Mahren Padua Mailand Lyon und Paris In der Schweiz war er in Genf und Zurich wo er die Reformatoren Johannes Calvin Heinrich Bullinger Johannes Wolph Rudolf Gwalther Theodor Bibliander und Konrad Pellikan und italienische Prediger wie Bernardino Ochino und Lelio Sozzini kennenlernte In Strassburg traf er mit Peter Martyr Vermigli Girolamo Zanchi und Johannes Sturm zusammen In Stuttgart fuhrte er Gesprache mit Christoph von Wurttemberg Pietro Paolo Vergerio und Johannes Brenz Er kehrte verheiratet mit Claudia und als uberzeugter Calvinist nach Polen heim Lismanini lebte ab 1556 in Pinczow mit Gregor Pawel wirkte er als Reformator in Kleinpolen Er versuchte zudem mit Johannes a Lasco die verschiedenen Stromungen im polnischen Protestantismus zu vereinen Von Lasco wurde er aber lutherischer Neigungen verdachtigt und zunehmend verdrangt Mit dem streitbaren Antitrinitarier Francesco Stancaro hatte er schwere Auseinandersetzungen weshalb er auch das Buch Brevis Explicatio zur Dreieinigkeit schrieb Seit 1557 liebaugelte er mit einem Dienst bei Herzog Albrecht von Preussen und 1563 wurde er schliesslich dessen Berater in Konigsberg wo er 1566 starb 1 2 Werke BearbeitenLismanini verteidigte in seinem Werk Brevis Explicatio das 1565 in Konigsberg gedruckt wurde die heilige Dreieinigkeit Er stellte sich dabei hinter die altkirchlichen Bekenntnisse wie das Apostolikum Nicano Konstantinopolitanum und Athanasianum Er zitierte teilweise ausfuhrlich Kirchenvater wie Basilius der Grosse Gregor von Nazianz Augustinus und Thomas von Aquin die alle die Trinitat vertreten hatten Er beschrieb aber auch den damals aktuellen antitrinitarischen Streit in Kleinpolen samt Briefen von Felix Cruciger 1555 und an Heinrich Bullinger 1561 Synodenprotokollen und dem Glaubensbekenntnis vom 20 August 1562 von Pinczow 3 Brevis Explicatio Doctrinae De Sanctissima Trinitate deutsch Kurze Erklarung der Lehre von der heiligen Dreieinigkeit Konigsberg 1565 gewidmet Konig Sigismund II Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Literatur BearbeitenIrene Dingel und Kestutis Daugirdas Antitrinitarische Streitigkeiten Die tritheistische Phase 1560 1568 Theologische Kontroversen 1548 1577 80 Controversia et Confessio Band 9 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 647 56015 1 S 179 f Lorenz Hein Italienische Protestanten und ihr Einfluss auf die Reformation in Polen wahrend der beiden Jahrzehnte vor dem Sandomirer Konsens 1570 Brill Leiden 1974 ISBN 978 9 00403 893 6 S 40 ff Christoph Schmidt Pilger Popen und Propheten Eine Religionsgeschichte Osteuropas Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 657 77265 0 S 127 160 7 Von West nach Ost Die Taufer Rosemarie Sievert Isaak ben Abraham aus Troki im christlich judischen Gesprach der Reformationszeit Munsteraner judaistische Studien Band 17 LIT Verlag Munster 2005 ISBN 978 3 825 88442 0 S 16 f Besonderheiten der Reformation in Polen Manfred E Welti Kleine Geschichte der italienischen Reformation Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Bd 193 Mohn Gutersloh 1985 ISBN 3 579 01663 6 S 122 Digitalisat in der Google Buchsuche Erich Wenneker Francesco Lismanini In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 124 127 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Irene Dingel und Kestutis Daugirdas Antitrinitarische Streitigkeiten Die tritheistische Phase 1560 1568 Theologische Kontroversen 1548 1577 80 Controversia et Confessio Band 9 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 647 56015 1 S 179 f Lorenz Hein Italienische Protestanten und ihr Einfluss auf die Reformation in Polen wahrend der beiden Jahrzehnte vor dem Sandomirer Konsens 1570 Brill Leiden 1974 ISBN 978 9 00403 893 6 S 66 ff Irene Dingel und Kestutis Daugirdas Antitrinitarische Streitigkeiten Die tritheistische Phase 1560 1568 Theologische Kontroversen 1548 1577 80 Controversia et Confessio Band 9 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 647 56015 1 S 181 182Normdaten Person GND 1018269576 lobid OGND AKS VIAF 221085702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lismanini FrancescoKURZBESCHREIBUNG italienischer Reformator in PolenGEBURTSDATUM um 1504GEBURTSORT KorfuSTERBEDATUM April 1566STERBEORT Konigsberg Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco Lismanini amp oldid 211717855