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Lelio Francesco Maria Sozzini auch Sozini oder Socini 29 Januar 1525 in Siena 4 Mai 1562 in Zurich war ein italienischer humanistischer Jurist und unitarischer Theologe Nach ihm und seinem Neffen Fausto Sozzini ist der Sozinianismus benannt Lelio Sozzini Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSozzini war das funfte von dreizehn Kindern des Rechtsprofessors Mariano Sozzini des Jungeren 1482 1556 und dessen Frau Camilla Salvetti Nach einem Rechtsstudium in Padua stand er mit fuhrenden Humanisten in Verbindung las Cicero und nacharistotelische Schriften und widmete sich theologischen Forschungen die ihn zu Zweifeln an der Trinitatslehre fuhrten Er beherrschte Altgriechisch Hebraisch und Arabisch 1546 bis 1547 war er der Vorsitzende der Collegia Vicentina einer Vereinigung von Antitrinitariern in Vicenza 1547 musste er deswegen Italien verlassen und ging nach Graubunden wo mehr Freiheit herrschte und er lernte den Lehrer Camillo Renato kennen Er reiste 1548 weiter nach Genf und 1549 schrieb er sich an der Universitat in Basel ein wo er im Kreis italienischer Glaubensfluchtlinge um Celio Secondo Curione verkehrte 1549 ubersiedelte er zu Konrad Pellikan nach Zurich von wo aus er auch mit Johannes Calvin korrespondierte 1 1550 bis 1559 unternahm er durch seinen wohlhabenden Vater finanziert Reisen nach Frankreich England in die Niederlande und nach Deutschland Sozzini begegnete mehreren Reformatoren so in Zurich auch Heinrich Bullinger mit dem ihn trotz theologischer Differenzen eine enge Freundschaft verband und in Wittenberg Philipp Melanchthon Durch den Consensus Tigurinus veranlasst beschaftigte er sich mit der Frage nach den Sakramenten Obwohl er u a in der Pradestinationslehre nicht die Ansicht der Schweizer Reformatoren teilte reiste er mehrmals in deren Auftrage u a zweimal nach Polen 1555 und 1558 Wenngleich er in der Schweiz im Verdacht stand Antitrinitarier zu sein blieb ihm doch durch seine grosse Vorsicht in seinen Ausserungen anders als Michael Servetus und Giovanni Valentino Gentile eine protestantische Verurteilung als Ketzer erspart In Italien dagegen wurde sein gesamtes dortiges Vermogen durch die Inquisition beschlagnahmt Auch seine Bruder und sein Neffe flohen aus Italien nachdem sie dort als Lutheraner verdachtigt wurden 1562 starb Sozzini in Zurich 2 3 4 Werke BearbeitenSozzini hinterliess nur wenig Schriften die zudem meist Fragmente waren De resurrectione On resurrection deutsch Vom Vormarsch der Auferstehung Fragment 1549 De sacramentis dissertatio deutsch Uber die Sakramente 4 Teile 1555 Confessio Fidei deutsch Glaubensbekenntnis Zurich 1555 Brevis explicatio in primum Iohannis caput deutsch Kurze Erklarung uber den Prolog des Johannesevangeliums 1559 postum veroffentlicht durch Ferenc David unter dem Titel De falsa et vera unius Dei Patri filii et spiritus sancti Alba Iulia 1568 Literatur BearbeitenLuca Baschera Lelio Sozzini In Historisches Lexikon der Schweiz 22 Juni 2011 Friedrich Wilhelm Bautz Biografisch Bibliographisches Kirchenlexikon 10 1995 S 857 859 Delio Cantimori Eretici italiani del Cinquecento 2002 S 135 151 Kestutis Daugirdas Die Anfange des Sozinianismus Genese und Eindringen des historisch ethischen Religionsmodells in den universitaren Diskurs der Evangelischen in Europa Band 240 Institut fur Europaische Geschichte Mainz Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 ISBN 978 3 647 10142 2 Ernst Feil Religio Die Geschichte eines neuzeitlichen Grundbegriffs Band 3 Forschungen zur Kirchen und Dogmengeschichte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 978 3 525 55187 5 S 263ff 4 Positionen des Sozinianismus Herbert Jaumann Handbuch Gelehrtenkultur der Fruhen Neuzeit Band 1 Bio bibliographisches Repertorium Walter de Gruyter 2004 ISBN 978 3 11 016069 7 S 619 Lelio Sozzini Barbara Mahlmann Bauer Protestantische Glaubensfluchtlinge in der Schweiz 1540 1580 In Hartmut Laufhutte Michael Titzmann Hrsg Heterodoxie in der Fruhen Neuzeit Fruhe Neuzeit Bd 117 De Gruyter Berlin 2006 ISBN 978 3 11 092869 3 S 119 160 Christoph Schmidt Pilger Popen und Propheten Eine Religionsgeschichte Osteuropas Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 657 77265 0 S 127 160 Von West nach Ost Die Taufer Mark Taplin The Italian Reformers and the Zurich Church c 1540 1620 St Andrews Studies in Reformation History Routledge 2017 ISBN 978 1 351 88729 8 Friedrich Trechsel Michael Servet und seine Vorganger nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin Band 1 Verlag K Winter Heidelberg 1839 Originale in Lausanne amp Harvard University digitalisiert 2008 derselbe Lelio Sozini und die Antitrinitarier seiner Zeit nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin Band 2 Verlag K Winter Heidelberg 1844 Manfred Edwin Welti Kleine Geschichte der italienischen Reformation Band 193 Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Gutersloher Verlagshaus Gerd Mohn Gutersloh 1985 digitalisiert 2006 University of Michigan ISBN 978 3 579 01663 4 S 46 138 5 Erich Wenneker Sozini Lelio In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 857 859 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenPeter Hughes Laelius Socinus Lelio Sozzini Unitarian Universalist History amp Heritage Society 5 Oktober 2012Einzelnachweise Bearbeiten Wulfert Greef The Writings of John Calvin An Introductory Guide Westminster John Knox Press 2008 ISBN 978 0 664 23230 6 S 199 201 Luca Baschera Sozzini Lelio In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Hughes Laelius Socinus Lelio Sozzini Unitarian Universalist History amp Heritage Society 5 Oktober 2012 Mark Taplin The Italian Reformers and the Zurich Church c 1540 1620 St Andrews Studies in Reformation History Routledge 2017 ISBN 978 1 351 88729 8 1 digital bei google booksNormdaten Person GND 118615823 lobid OGND AKS LCCN n85143479 VIAF 59107914 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sozzini LelioALTERNATIVNAMEN Socini Lelio Sozini Lelio Socinus Laelius lateinisch KURZBESCHREIBUNG italienischer humanistischer Jurist und unitarischer Theologe Begrunder des SozinianismusGEBURTSDATUM 29 Januar 1525GEBURTSORT SienaSTERBEDATUM 4 Mai 1562STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lelio Sozzini amp oldid 216219830