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Die Flussgeschichte der Bara hat sich wie die der anderer rezenter Albflusse erdgeschichtlich sehr lange und wechselvoll entwickelt Nur wenige sehr alte und ehemals sehr grosse Gewasser der Schwabischen Alb transportieren heute noch wie sie ihre Wasser und Sedimentfracht oberirdisch bis zur Mundung in die Donau Die etwa sudwarts laufende Bara ist das Hauptgewasser des Unter Naturraums Hohe Schwabenalb der Schwabischen Alb und ein sehr alter Fluss Ihr Vorlaufer die Ur Bara ist wahrscheinlich alter als die Ur Donau Flussgerolle der Ur Bara wurden auf ausgedehnten Flachen der Oberboden bei Buchheim im Landkreis Tuttlingen und Altheim im Landkreis Sigmaringen also sudlich der heutigen Donau nachgewiesen Die wechselvolle Entwicklung der Bara kann mit Hilfe zahlreicher Erkenntnisse zur Bara zu anderen wichtigen Flussen und geologischen Phanomenen in denselben Regionen Westliche Schwabische Alb und Nordliches Albvorland fur mehrere erdgeschichtliche Epochen beschrieben werden Inhaltsverzeichnis 1 Die Ur Bara im Miozan 2 Tektonik im Miozan Pliozan 3 Karstgeschehen ab dem Mittleren Pliozan 4 Entwicklung im Quartar bis heute 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksDie Ur Bara im Miozan Bearbeiten nbsp Ur Donau und Entwicklung seit dem Miozan nbsp miozane Juranagelfluh schlecht sortiert wohl gerundet hier in der Tengener RinneBeachtlich viele Fluss Schotter der so genannten Jungeren Juranagelfluh liegen in mehreren Gerollfeldern auf einer Flache von etwa 6 5 km Lange bei Buchheim und Altheim rund drei Kilometer sudlich also jenseits der heutigen Donau Diese in aktuellen geologischen Karten mit der Bezeichnung tJN2 eingetragenen Gerollfunde sind veritable Belege einer Ur Bara die in die Graupensandrinne mundete Diese grosse Rinne war im Mittel Miozan die Hauptentwasserungsrinne Sudwestdeutschlands 1 2 Weitere Belege fur die Ur Bara dieser miozanen Zeit sind nicht bekannt Es konnen aber Vergleiche herangezogen werden die von zahlreichen geologischen Publikationen uber die Ur Donau 3 vorliegen Von verschiedenen Entwicklungsstufen der Donau wurden zahlreiche Schottergerolle gefunden und petrographisch auf Alter Grosse Zusammensetzung Herkunftsgebiet Fundhohe und Fundort analysiert so dass mittlerweile tragfahige Angaben uber Verlaufe verschieden fruher Phasen der Ur Donau und der Donau von der Schweiz bis zum heutigen Ulm gemacht werden konnten 4 Die Ur Bara war ein Verflochtener Fluss der sich hoch uber den heutigen Landoberflachen auf einem Flachrelief ausbreitete Ihr Oberlauf wird weiter in den Norden gereicht haben als heute Die gefundenen Juranagelfluh Gerolle des Mundungsbereichs der Ur Bara enthalten nur Weissjura Gesteine aber keine tieferen Gesteins Formationen des damaligen Sudwestdeutschen Schichtstufenlandes Der Oberlauf reichte also nicht weit uber den heutigen Albtrauf hinaus 5 Tektonik im Miozan Pliozan BearbeitenDie alles verandernden Ereignisse fur ganz Sudwestdeutschland an der Grenze Miozan Pliozan waren die weitere Absenkung des Oberrheingraben und kongruent die Hebung und Kippung der Kalktafel der Alb Die Alb erhielt eine Schragstellung von Norden nach Suden und Kippung nach Osten 6 Die tektonischen Ereignisse liessen das Flusssystem von Rhein und Neckar in der Fruhzeit die Tubinger Urlone genannt aggressiv vordringen 7 Die flachenhaft wirkende Abtragungsleistung und die Erosion waren enorm die Schichtstufen an der Stirn der Albhochflache besser als Albtrauf bekannt wurden kontinuierlich sudostwarts zuruckverlegt Das Einzugsgebiet der Ur Bara im Norden wurde dadurch reduziert Die Hebung erhohte das Gefalle aller zur Donau gerichteten Gerinne leicht und fuhrte sukzessive zur verstarkten Reliefbildung durch Zertalung und Verkarstung der Albtafel 8 Schliesslich wurden im Pliozan die Obere Bara von der rasch vordringenden rheinischen Schlichem im Tieringer Sattel 780 m angezapft Die Untere Bara wurde bei Gosheim 835 m ebenso wie ihr Seitenarm der Deilinger Muhlbach am Deilinger Strunkpass 835 m gekopft 9 Karstgeschehen ab dem Mittleren Pliozan BearbeitenMit der Eintiefung der Donau und deswegen auch der Bara ab dem Mittleren Pliozan konnte die Verkarstung der Schwabischen Alb in tiefere Gesteinsschichten vordringen Losungsprozesse erweiterten Klufte und schufen sogar grossere Karstwasserwege 10 Das durch zahlreiche Bache der Seitentaler gespeiste Wasseraufkommen machte das Baratal tiefer und breiter Der Karstwasserspiegel folgte den sich tiefer einschneidenden Talern der Donau und der Bara Ab dem Mittleren Pleistozan floss immer weniger Wasser oberirdisch ab 11 Die oberirdischen Bara Gewasser in ihren grossen Talern wurden kleiner die meisten Seitentaler wurden zu Trockentalern in welchen sich Abschwemmmassen und Hangschutt ansammelten 12 Entwicklung im Quartar bis heute Bearbeiten nbsp Tal der Bara tief ins Hochplateau der Hohen Schwabenalb eingetieft nbsp Naturbelassenes Tal sichtbare harte Massenkalkfelsen gibt es an verschiedenen Stellen im BaratalDie Taler der Bara sind vollstandig naturbelassen die Hange sind von dichtem Buschwerk oder Wald bewachsen Talboden Hange und Teile des Hochplateaus sind grossflachig als Landschaftsschutzgebiet und auch durch die Habitat Richtlinie der EU FFH geschutzt Die Talboden am Zusammenfluss von Unterer und Oberer Bara sind als Naturschutzgebiet besonders geschutzt Galgenwiesen zumal sich die beiden Bara Bache hier in mehrere naturnahe Fliess und Altwasser verzweigen Die Taler der Oberen und der Unteren Bara sind heute breit ca 100 300 m aber erst wenig eingetieft der Fluss Bara ist heute auf ganzer Lange ausser bei Hochwasser ein schmales Bachlein siehe das Foto der Oberen Bara bei Oberdigisheim nbsp Naturschutzgesetz Galgenwiesen am Zusammenfluss von Oberer und Unterer Bara nbsp Obere Bara breites Tal schmachtiges BachleinAb dem Zusammenfluss der Oberlaufe erreicht der Talboden schliesslich eine machtige Tiefe von 180 200 m gegenuber dem Hochplateau 13 Zur Erreichung der Mundung in die Donau musste sich das Gefalle der Bara auf den letzten funf Kilometer des Unterlaufs noch kraftig steigern das Tal wird noch tiefer aber auch enger 14 Diese grosse Breite und Tiefe kann mit der heutigen Wasserfuhrung des kleinen Gerinnes nicht erklart werden In der warmen und feuchteren Zeit des Holozan Atlantikum ca 8000 4000 BC muss die Wassermenge erheblich grosser gewesen sein als heute es wird daher zahlreiche Karstquellen gegeben haben die kraftig schutteten Davon zeugen noch sieben Sintersediment Ablagerungen aufgebaut aus chemisch aus Karstquellwasser ausgefalltem Kalk die sich an Hangen des Tals erhalten haben 15 In zwei Steinbruchen sind grosse Reste dieser bemerkenswerten Kalktuffbarren noch gut sichtbar Vgl auch die Fotografien in Barenthal nbsp Grosse Kalktuffbarre im aufgegebenen Steinbruch Ensisheim Gemeinde Barenthal Literatur BearbeitenLGRB Geologische Karte GK50 Blatt 7919 und Blatt 8020 Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg i Br Dongus Hansjorg Die Oberflachenformen der Schwabischen Alb und ihres Vorlandes Marburg Lahn 1977 Geyer O F Gwinner M S Geologie von Baden Wurttemberg 3 Auflage Stuttgart 1986 Dongus Hansjorg Die Oberflachenformen Sudwestdeutschlands Berlin Stuttgart 2000 Tillmanns W Die Flussgeschichte der oberen Donau Jh geol Landesamt Baden Wurttemberg 26 1984 Freiburg Eberle J Eitel B Blumel W D Wittmann S Deutschlands Suden vom Erdmittelalter zur Gegenwart Heidelberg 2007 Schreiner Alfred Die Juranagelfluh im Hegau Jahresheft des Geologischen Landesamtes 7 1965 Freiburg Ford D Williams P Karst Hydrogeology and Geomorphology Revised edition Chichester 2007 in Englisch Villinger E Die Schwabische Alb eine geologische Bilderbuchlandschaft in Rosendahl W et al Rosendahl W Junker B Megerle A Vogt J Hrsg Wanderungen in die Erdgeschichte 18 Schwabische Alb 2 Auflage Munchen 2008Einzelnachweise Bearbeiten Gerolle vermutlich der Schwemmfacher der Ur Bara Oberflachenformen Sudwestdeutschlands S 149 Siehe Literatur Schreiner Juranagelfluh im Hegau S 335 Siehe Literatur Villinger Schwabische Alb S 15 Siehe Literatur Tillmanns Flussgeschichte der oberen Donau Siehe Literatur Oberflachenformen Sudwestdeutschlands S 29 und S 138 Siehe Literatur Ein Beleg dafur ist die Klifflinie des miozanen Molassemeeres die heute von 900 auf 500 m fallt Deutschlands Suden S 48 u 60 Siehe Literatur Da rheinische Gerinne typischerweise starkere Gefalle aufweisen weiten sie durch ruckschreitende Erosion ihr Einzugsgebiet schnell aus Deutschlands Suden S 76 Siehe Literatur Der breite Talboden des hier gekopften Baratals streicht in der Luft aus Geologie von Baden Wurttemberg S 317 Siehe Literatur Deutschlands Suden S 74 Siehe Literatur Deutschlands Suden S 74 Siehe Literatur Auf den aktuellen geologischen Karten des LGRB sind die Sedimente eingezeichnet In Hohe der Gemeinde Barenthal z B rund 190 m Tiefe und rund 110m Breite Oberflachenformen Sudwestdeutschlands S 152 Siehe Literatur Geologie von Baden Wurttemberg S 317 Siehe LiteraturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussgeschichte der Bara amp oldid 237312970