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Dieser Artikel behandelt die Saugetierfamilie Zum gleichnamigen Roman von Marcel Beyer siehe Flughunde Roman Die Flughunde Pteropodidae sind eine Saugetierfamilie aus der Ordnung der Fledertiere Chiroptera Sie sind die einzige Familie der Uberfamilie Pteropodoidea und bilden zusammen mit den Hufeisennasenartigen Rhinolophoidea die Unterordnung Yinpterochiroptera 1 Die Familie umfasst rund 40 Gattungen mit knapp 200 Arten FlughundeKalong Flughund Pteropus vampyrus SystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Fledertiere Chiroptera Unterordnung YinpterochiropteraUberfamilie PteropodoideaFamilie FlughundeWissenschaftlicher Name der UberfamiliePteropodoideaJ E Gray 1821Wissenschaftlicher Name der FamiliePteropodidaeJ E Gray 1821 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Beschreibung 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Systematik 6 1 Externe Systematik 6 2 Interne Systematik 7 Gefahrdung 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksVerbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietFlughunde sind in tropischen und subtropischen Regionen in Afrika einschliesslich Madagaskar und den Seychellen im Indischen Ozean Malediven dem sudlichen Asien Australien und dem westlichen Ozeanien verbreitet Am Rande der europaischen Fauna ist lediglich der Nilflughund in der Sudturkei sowie auf der Insel Zypern anzutreffen Sie gehoren geographisch zu Asien Beschreibung BearbeitenFlughunde stellen die grossten Fledertierarten dar Der Kalong erreicht eine Flugelspannweite von bis zu 170 Zentimetern und manche Arten haben eine Kopfrumpflange von bis zu 40 Zentimetern Allerdings sind viele Arten kleiner und die grossten Fledermaus Arten sind deutlich grosser als die kleinsten Flughunde Arten Im Korperbau entsprechen die Flughunde den ubrigen Fledertieren die Flugmembran wird von den verlangerten zweiten bis funften Fingern gespannt und reicht bis zu den Fussgelenken Allerdings haben die meisten Flughunde mit Ausnahme des Langschwanzflughundes Notopteris keinen oder nur einen sehr kurzen Schwanz Auch das Uropatagium die Schwanzflughaut ist nur ein schmaler Streifen entlang der Hinterbeine Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den Fledermausen ist eine Kralle am zweiten Finger die bei den meisten Flughundarten vorhanden ist bei den Fledermausen jedoch fehlt Die Gesichter der Flughunde sind einfach gebaut Die Nasen besitzen keine Nasenblatter und ihre kleinen ovalen Ohren keinen Tragus Die Schnauzen sind oft verlangert was zu dem hundeartigen Aussehen und ihrem deutschen Namen gefuhrt hat Lebensweise Bearbeiten nbsp Nilflughund Rousettus aegyptiacus Flughunde sind in erster Linie dammerungs oder nachtaktiv Sie legen bei der Nahrungssuche oft weite Strecken zuruck tagsuber schlafen sie kopfuber hangend Im Gegensatz zu Fledermausen findet man Flughunde oft auf Baumen an exponierten Stellen hangend in tropischen Regenwaldern bevorzugt auf den uber das Kronendach ragenden Urwaldriesen Ein weiterer Unterschied zu den Fledermausen ist das Fehlen der Echoortung ausser bei den Rosettenflughunden Flughunde haben gut entwickelte Augen und einen ausgezeichneten Geruchssinn Aufgrund des warmen Klimas in ihrem Verbreitungsgebiet halten sie keinen Winterschlaf Wahrend die grosseren Arten oft in grossen Gruppen zusammenleben wobei sie grosse Kolonien mit bis zu 500 000 Tieren bilden konnen und ein komplexes soziales Verhalten entwickeln sind die kleineren Arten eher Einzelganger Nahrung BearbeitenFlughunde ernahren sich pflanzlich von Nektar Pollen Fruchten und Bluten Eine Reihe von Arten ist dadurch fur die Vegetation wichtig da sie beim Verzehr von Fruchten Samen transportieren oder auch Bluten bestauben Chiropterophilie Grossere Kolonien vermogen so in einer Nacht mehrere hunderttausend Samen zu verbreiten wie dies etwa bei den afrikanischen Palmenflughunden nachgewiesen wurde wodurch Pflanzen wieder in bereits entwaldete Regionen gelangen konnen 2 Fortpflanzung BearbeitenSelbst der Geschlechtsakt wird kopfuber durchgefuhrt Meistens bringen die Weibchen nur einmal im Jahr ein einzelnes Jungtier zur Welt Trachtige Weibchen sondern sich oft von den Mannchen ab und bilden Wochenstuben in denen sie den Nachwuchs grossziehen Flughunde sind relativ langlebige Tiere sie erreichen ein Alter von bis zu 30 Jahren Systematik BearbeitenExterne Systematik Bearbeiten Ob die Fledertiere Flughunde und Fledermause monophyletisch sind das heisst sich aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben oder sich unabhangig voneinander entwickelten und nur ein Beispiel konvergenter Evolution darstellen war langere Zeit umstritten Heute geht man aber meist von der Monophylie der Fledertiere aus Naheres siehe unter Systematik der Fledertiere Interne Systematik Bearbeiten nbsp Kalong Pteropus vampyrus Traditionell wurden die Flughunde in zwei Unterfamilien unterteilt Den Eigentlichen Flughunden Pteropodinae stand eine Gruppe kleinerer Tiere gegenuber die sich durch eine lange Zunge auszeichnen und sich vorwiegend von Nektar ernahren diese wurden als Langzungenflughunde Macroglossinae bezeichnet Jungere Untersuchungen haben jedoch gezeigt dass diese Einteilung nicht haltbar ist Die folgende Einteilung in Unterfamilien Gattungsgruppen und Gattungen Arten bei monotypischen Gattungen basiert auf der phylogenetischen Untersuchung von Francisca Cunha Almeida u a 3 Unterfamilie Kurznasenflughunde Cynopterinae Tribus Cynopterini Cynopterus Megaerops Ptenochirus Tribus Balionycterini Aethalops Mindanao Kleinflughund Alionycteris paucidentata Gefleckte Kurznasenflughund Balionycteris maculata Sunda Schwarzkappenflughund Chironax melanocephalus Dayak Flughunde Dyacopterus Fischer Kleinflughund Haplonycteris fischeri Salim Ali Fruchtfledermaus Latidens salimalii Luzon Kleinflughund Otopteropus cartilagonodus Lucas Kurznasenflughund Penthetor lucasi Blanford Flughund Sphaerias blanfordi Schwarzflugelflughund Thoopterus nigrescens Unterfamilie MacroglossusinaeMacroglossus Syconycteris dd Unterfamilie Harpyionyterinae Tribus Harpyionycterini Manado Flughund Boneia bidens Spitzzahnflughunde Harpyionycteris Tribus Nacktruckenflughunde Dobsoniini Bulmer Nacktruckenflughund Aproteles bulmerae Dobsonia Unterfamilie Rousettinae Tribus Rousettini Hohlenflughunde Rousettus Tribus Eonycterini Hohlen Langzungenflughunde Eonycteris Tribus Epaulettenflughunde Epomophorini Epomophorus Hammerkopf Hypsignathus monstrosus Epomops Veldkamps Zwergflughund Nanonycteris veldkampii Tribus Myonycterini Woermanns Langzungen Flughund Megaloglossus woermanni Halskrausenflughunde Myonycteris Tribus Stenonycterini Langhaariger Flughund Stenonycteris lanosus Tribus Scotonycterini Kurzgaumen Flughunde Casinycteris Scotonycteris Tribus Plerotini Anchietas Breitgesicht Flughund Plerotes anchietae Unterfamilie EidolinaePalmenflughunde Eidolon dd Unterfamilie NotopterisinaeNotopteris dd Unterfamilie Rohrennasenflughunde Nyctimeninae Nyctimene Paranyctimene dd Unterfamilie Pteropodinae Tribus Pteropodini Acerodon Pteropus Styloctenium Kleinzahniger Flughund Neopteryx frosti Tribus Melonycterini Melonycteris Nesonycteris Tribus Pteralopini Desmalopex Fidschi Flughund Mirimiri acrodonta Affengesichtflughunde Pteralopex Gefahrdung Bearbeiten nbsp Flughunde lassen sich in zoologischen Garten gut halten nbsp Flughunde auf dem Markt in Suai Osttimor Acht Arten sind laut Weltnaturschutzunion IUCN ausgestorben 22 weitere gelten als gefahrdet oder stark gefahrdet Der Hauptgrund fur die Bedrohung der Arten ist die Zerstorung ihres Lebensraums durch Rodung der Walder Viele Arten sind daruber hinaus auf kleinen Inseln endemisch und daher besonders anfallig fur Storungen des Okosystems Manche Arten werden vom Menschen als Schadlinge betrachtet weil sie die Fruchte in Obstplantagen fressen oder sie werden ihres Fleisches wegen gejagt Die Regierung von Mauritius hat im Oktober 2015 beschlossen 20 Prozent der Population von Pteropus niger zu toten weil die Tiere angeblich die Ernte von Mangos und Litschis schadigen Tierschutzer und die IUCN warnten das konne die Art an den Rand des Aussterbens bringen 4 Literatur BearbeitenJustin A Welbergen Stefan M Klose Nicola Markus Peggy Eby Climate change and the effects of temperature extremes on Australian flying foxes In Proceedings of the Royal Society B Biological Sciences Band 275 Nr 1633 22 Januar 2008 S 419 425 doi 10 1098 rspb 2007 1385 Stefan M Klose The flying fox manual A new handbook for wildlife carers in Australia In Acta Chiropterologica Band 8 Nr 2 Dezember 2006 S 573 574 doi 10 3161 1733 5329 2006 8 573 BR 2 0 CO 2 Einzelnachweise Bearbeiten Yinpterochiroptera Springer Teeling Madsen Stanhope and Jong 2001 bei ITIS Marielle L van Toor M Teague O Mara Michael Abedi Lartey Martin Wikelski Jakob Fahr und Dina K N Dechmann Linking colony size with quantitative estimates of ecosystem services of African fruit bats Current Biology 29 7 2019 S PR237 R238 doi 10 1016 j cub 2019 02 033 Francisca Cunha Almeida Nancy B Simmons amp Norberto P Giannini 2020 A Species level Phylogeny of Old World Fruit Bats with a New Higher level Classification of the Family Pteropodidae American Museum Novitates 3950 1 24 doi 10 5531 sd sp 39 PDF iucn orgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Flughunde Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Flughund Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4340749 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flughunde amp oldid 232893650