Die Epaulettenflughunde (Epomophorini) sind eine Gattungsgruppe der Familie der Flughunde (Pteropodidae). Die Gruppe umfasst rund 20 Arten in sieben Gattungen.
Epaulettenflughunde | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Epomophorini | ||||||||||||
Gray, 1866 |
Verbreitung Bearbeiten
Epaulettenflughunde sind die einzige Gattungsgruppe der Flughunde, die ausschließlich auf Afrika beschränkt sind, wo sie in den meisten Gebieten südlich der Sahara vorkommen.
Beschreibung Bearbeiten
Epaulettenflughunde haben ihren Namen von ihren weißen oder gelblichen Haarbüscheln an den Schultern der männlichen Tiere, die an Epauletten (Schulterstücke einer Uniform) erinnern. Darüber hinaus haben sie weiße Flecken vor dem Ohr, manchmal auch zwischen den Augen. Das übrige Fell ist graubraun gefärbt, wobei die Unterseite oft heller als die Oberseite ist. Die Schnauze der Tiere ist eher langgezogen, manche Arten haben dehnbare, hängende Lippen. Ein Schwanz fehlt bei den meisten Gattungen. Die Kopfrumpflänge beträgt je nach Art fünf bis 30 Zentimeter, das Gewicht zwischen 20 und 400 Gramm, wobei der Hammerkopf die größte Art ist.
Lebensweise Bearbeiten
Epaulettenflughunde bewohnen Wälder und Savannen, in trockeneren Gebieten findet man sie aufgrund ihrer Ernährung von Früchten nicht. Sie ruhen tagsüber in kleinen Gruppen in Bäumen oder Büschen und begeben sich in der Nacht auf Nahrungssuche. Manche Arten sind auch Kulturfolger, die in Obstplantagen nach Nahrung suchen und deswegen verfolgt werden. Epaulettenflughunde geben während des Fluges hohe Laute von sich.
Nahrung Bearbeiten
Die Nahrung dieser Tiere besteht vorwiegend aus Früchten (wie Feigen, Mangos, Guaven oder Bananen), wobei sie meist den Saft und die weicheren Teile verzehren. Die beweglichen Lippen umschließen die Frucht, die Eckzähne ritzen die Schale an, mit der Zunge drücken sie die Frucht gegen den Gaumen und saugen sie aus. Manche Arten nehmen auch Nektar und Pollen zu sich.
Fortpflanzung Bearbeiten
Über die Fortpflanzung vieler Arten ist wenig bekannt. Viele Arten bringen zweimal im Jahr Nachwuchs zur Welt, meist nur ein einzelnes Jungtier. Die Tragzeit beträgt fünf bis sechs Monate, Jungtiere werden zwei bis drei Monate gesäugt.
Systematik Bearbeiten
Gattungen und Arten Bearbeiten
- Die Gattung Hypsignathus umfasst nur eine Art:
- Hammerkopf (Hypsignathus monstrosus)
- Die Gattung Epomops umfasst drei Arten:
- Büttikofer-Epaulettenflughund (Epomops buettikoferi (Matschie, 1899))
- Dobson-Epaulettenflughund (Epomops dobsoni (Bocage, 1889))
- Franquet-Epaulettenflughund (Epomops franqueti (Tomes, 1860))
- Die Gattung Epomophorus (Synonym: Micropteropus) umfasst elf Arten, zum Beispiel:
- Wahlberg-Epaulettenflughund (Epomophorus wahlbergi)
- Zu den anderen Arten siehe Epomophorus.
- Die Gattung Nanonycteris umfasst nur eine Art:
- Veldkamps Zwergflughund (Nanonycteris veldkampi)
- Die Gattung Scotonycteris umfasst nur eine Art:
- Zenkers Harlekin-Flughund (Scotonycteris zenkeri)
- Die Gattung Casinycteris umfasst drei Arten:
- Goldener Kurzgaumen-Flughund (Casinycteris argynnis). Er lebt in Kamerun und der Demokratischen Republik Kongo. Die Art ähnelt Scotonycteris, hat aber größere Ohren und eine höhere Schnauze.
- Casinycteris campomaanensis. Die Art wurde erst 2014 entdeckt, weswegen noch wenig über sie bekannt ist.
- Schlangenzahniger Harlekin-Flughund (Casinycteris ophiodon). Er gehörte bis vor kurzem zur Gattung Scotonycteris.
- Die Gattung Plerotes umfasst nur eine Art:
- Anchietas Breitgesicht-Flughund (Plerotes anchietae)
Anmerkung Bearbeiten
Die Systematik der Flughunde basiert weitgehend auf der phylogenetischen Untersuchung von Kate E. Jones u. a.: A Phylogenetic Supertree of Bats. Die Autoren verwenden für die Taxa keinen Rang im klassischen Sinn. Die Bezeichnung dieser Gruppe als Tribus mit der Endung -ini ist daher willkürlich gewählt, manchmal findet man dieses Taxon auch als Epomophorinae oder Epomophorina.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Francisca Cunha Almeida, Nancy B. Simmons & Norberto P. Giannini (2020): A Species-level Phylogeny of Old World Fruit Bats with a New Higher-level Classification of the Family Pteropodidae. American Museum Novitates, 3950, 1–24. doi: 10.5531/sd.sp.39 PDF
- A. Hassanin (2014) Description of a new bat species of the tribe Scotonycterini (Chiroptera, Pteropodidae) from southwestern Cameroon. Comptes Rendus Biologies, 337, S. 134–142.
- K. E. Jones, A. Purvis, A. MacLarnon, O. R. Bininda-Emonds, N. B. Simmons: A phylogenetic supertree of the bats (Mammalia: Chiroptera). In: Biol Rev Camb Philos Soc. Band 77, Nr. 2, 2002, S. 223–259, doi:10.1017/S1464793101005899 (englisch, uol.de [PDF; 5,2 MB; abgerufen am 3. April 2014]).