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Die Fichenaffare Karteikartenaffare manchmal auch l affaire des casseroles Affare der Kochtopfe A 1 1 2 3 genannt war ein politischer Skandal der 1904 in Frankreich wahrend der Dritten Republik ausbrach Sie betraf eine auf Initiative des Kriegsministers General Louis Andre in der franzosischen Armee durchgefuhrte politische und religiose Karteikartenaktion die vor dem Hintergrund der Aufarbeitung der Dreyfus Affare und der von der Linken gegen das Offizierskorps erhobenen Vorwurfe des Antirepublikanismus stattfand General Andre wird aus der Abgeordnetenkammer geleitet nachdem ihn Syveton geschlagen hat Inhaltsverzeichnis 1 Kurzfassung 2 Hintergrund 3 Praxis des Karteikartensystems 3 1 Berufung General Andres zum Kriegsminister und seine Verbindungen zum Grand Orient 3 2 Funktionsweise des Karteikartensystems 3 2 1 Grand Orient 3 2 2 Prafekten 3 2 3 Weitere Informanten 3 3 System in der Marine 4 Aufdeckung 4 1 Humbert und Percin 4 2 Weitere Enthullungen 4 3 Abgeordnetenkammer 4 4 Die Sitzung vom 4 November 1904 4 5 Unruhen in der Provinz 5 Kabinettskrise 5 1 Anfange Juni 1902 Dezember 1904 5 2 Rucktritt Andres Affare Mollin und Verteidigung der Fichards 5 3 Die Delegierten Combes 5 4 Tod Syvetons 5 4 1 Sturz des Kabinetts Combes 5 5 Kabinett Rouvier 5 6 Nachwehen 6 Folgen des Skandals 6 1 Freimaurer 6 2 Dreyfusbewegung 6 3 Weiterfuhrung des Systems 6 4 Liquidierung des Systems 6 5 Auswirkungen des Fichensystems auf die Armee 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseKurzfassung BearbeitenZwischen 1900 und 1904 erstellten die Prafekturverwaltung die Freimaurerlogen des Grand Orient de France und andere Geheimdienstnetzwerke Karteikarten uber Offiziere die an das Kabinett von General Andre weitergeleitet wurden um uber Beforderungen und Auszeichnungen zu entscheiden Diese geheimen Dokumente wurden von Andre den offiziellen Beurteilungen der militarischen Fuhrung vorgezogen Sie ermoglichten es ihm ein System einzurichten das die Beforderung republikanischer freimaurerischer oder freidenkerischer Offiziere begunstigte wahrend die Karriere nationalistischer und katholischer Militars behindert wurde Am 28 Oktober 1904 stellte der Abgeordnete Jean Guyot de Villeneuve 4 in der Abgeordnetenkammer die Regierung zur Rede und enthullte das von General Andre und dem Grand Orient eingefuhrte Karteikartensystem Zur Untermauerung seiner Anschuldigungen legte er Karteikarten vor die ihm von Jean Baptiste Bidegain 5 dem stellvertretenden Generalsekretar des Grand Orient ubergeben worden waren Der Minister bestritt von diesen Machenschaften gewusst zu haben aber wahrend der Sitzung am 4 November legte Guyot de Villeneuve ein Dokument vor das Andre direkt belastete Der nationalistische Abgeordnete Gabriel Syveton 6 ohrfeigte den Kriegsminister und loste damit ein Handgemenge im Plenarsaal aus Der Skandal war gross mehrere Monate lang gab es immer neue Wendungen und Enthullungen wahrend die Presse regelmassig die fraglichen Karteikarten veroffentlichte Trotz der Unterstutzung von Jean Jaures und dem Linksblock sturzte die Regierung Emile Combes im Januar 1905 da sie von der Affare mitgerissen wurde Das an seine Stelle getretene Kabinett Rouvier verurteilte die Fichierung formell verhangte symbolische Strafen und verfolgte eine Beschwichtigungspolitik Dennoch wurde die Karteikartenaktion nach 1905 weitergefuhrt allerdings nicht mehr auf der Grundlage des Grand Orient sondern auf der Grundlage von Informationen der Prafekturen und unterstutzt durch politischen Druck 1913 setzte Kriegsminister Alexandre Millerand dem System endgultig ein Ende Das System der politischen Fiches fuhrte nicht nur zu einer gewissen moralischen Krise in den Kreisen der Dreyfusards die sich uber die Prioritat zwischen der Verteidigung der Republik und dem Schutz der Gewissensfreiheit uneins waren sondern scheint auch die militarische Fuhrung durch die mehr als ein Jahrzehnt wahrende Diskriminierung bei der Beforderung von Offizieren geschwacht zu haben Dies hatte schwer abzuschatzende Folgen fur die ersten Monate des Ersten Weltkriegs Hintergrund Bearbeiten nbsp Die Trennung von Kirche und Staat satirische Postkarte die die Enthauptung der katholischen Kirche durch Emile Combes darstellt Seit Beginn der 3 Republik befand sich die Armee in einem Spannungsfeld viele Offiziere waren noch monarchistisch eingestellt andere schlossen sich der Republik an und wurde von allen Seiten der Politik misstrauisch beobachtet Insbesondere wahrend der Krise des 16 Mai 1877 nach dem Beginn der Dreyfus Affare und wahrend der Boulanger Krise war dies der Fall 7 Die nationalistische Agitation des Jahres 1899 die mit der Dreyfus Affare zusammenfiel uberzeugte die Linke dass die Republik in Gefahr war Der Versuch des Dichters Paul Deroulede der auf die antirepublikanische Stimmung in der Armee setzte und erfolglos versuchte die Truppen von General Roget 8 wahrend der Beerdigung von Felix Faure am 23 Februar 1899 in den Elysee Palast zu bringen liess das Schlimmste befurchten Die Regierung der republikanischen Verteidigung unter Pierre Waldeck Rousseau und spater das Kabinett Combes versuchten daher das Regime durch Sauberungen der als antidreyfusardisch geltenden Institutionen insbesondere der Armee zu sichern 7 Parallel zu den Auswirkungen der Dreyfus Affare setzte das Kabinett Combes das sich auf die Freimaurerei und die Radikale Partei stutzte die Ausweisung der Kongregationen aus dem franzosischen Staatsgebiet durch und bereitete das Gesetz uber die Trennung von Kirche und Staat vor das den Hohepunkt der antiklerikalen Massnahmen zu Beginn des 20 Jahrhunderts darstellte Dieses Trennungsgesetz stand in engem Zusammenhang mit der Fichenaffare Die religiosen Uberzeugungen katholischer Offiziere wurden als Beweis fur eine feindliche Haltung gegenuber der Republik gewertet Prasident Emile Loubet widersprach Combes in Bezug auf die Zweckmassigkeit dieses Gesetzes Schliesslich deckt Guyot de Villeneuve den Fichenskandal auf um die Trennung zu verhindern 9 10 11 Dossiers uber das Militar waren in der 3 Republik bereits vorher angelegt worden Die nach Leon Gambetta benannten Gambetta Papiere enthielten Daten uber Offiziere die aus freimaurerischen Quellen stammten Aufgrund dieser Papiere wurden schon fruh katholische Offiziere aus dem Militardienst entfernt was Prasident Mac Mahon zum Rucktritt veranlasste Neun Jahre spater wahrend der Boulanger Krise schlug Edmond Lepelletier 12 Altmeister der Loge Les Droits de l Homme A 2 die Einrichtung von Komitees vor die direkt von den Logen und der Societe des droits de l homme et du citoyen A 3 unterstutzt werden sollten und deren Aufgabe darin bestunde verraterische Beamte und die Anwerbungs Bestechungs und Einschuchterungsmanover der Monarchisten der Kleriker und ihrer neuen Verbundeten der Boulangisten anzuprangern 13 Praxis des Karteikartensystems Bearbeiten nbsp General Andre Foto Eugene Pirou 14 nbsp Charles Humbert nbsp Alexandre Percin nbsp Henri Mollin nbsp Jean Guyot de Villeneuve nbsp Narcisse Amedee VadecardBerufung General Andres zum Kriegsminister und seine Verbindungen zum Grand Orient Bearbeiten nbsp Pierre Waldeck Rousseau Foto Nadar nbsp Frederic DesmonsKriegsminister de Galliffet hatte bereits im Januar 1900 Kommissionen eingerichtet die die Beforderungen beim Kriegsministerium zu Lasten der bei der Armeefuhrung angesiedelten Waffenkommissionen koordinierten 15 Nach dem Rucktritt General Galliffets im Mai 1900 berief Waldeck Rousseau mit General Andre einen uberzeugten Republikaner an die Spitze des Kriegsministeriums der die Sauberung der Armee fortsetzen sollte allerdings war Andre im Gegensatz zum Grossteil der Regierung kein Freimaurer 16 15 1901 schaffte Andre die Waffenkommissionen endgultig ab um dem Ministerium freie Hand zu lassen eine Entscheidung die in der Armeefuhrung grosse Widerstande hervorrief 15 General Andre und sein Kabinett waren entschlossen republikanische Offiziere auf Kosten von Nationalisten und Monarchisten zu befordern Sie waren davon uberzeugt dass die militarische Fuhrung von Reaktionaren unterwandert war und misstrauten daher grundsatzlich der hierarchischen Ordnung Nachdem er sich an die Prafekten gewandt hatte hielt Andre deren Informationen fur unzureichend und ihre Einschatzungen fur zu stark von den ortlichen Umstanden beeinflusst Auf Drangen seines Kabinettschefs General Alexandre Percin 17 wandte sich General Andre an den Grand Orient de France um Informationen uber die politischen Ansichten der Offiziere zu erhalten 15 Nach dem Triumph des Linksblocks bei den Parlamentswahlen 1902 wurde General Andre erneut in das Kabinett von Emile Combes berufen Am 20 Juni 1902 fasste Combes in einem Rundschreiben an die Prafekten die Massnahmen zusammen die er im offentlichen Dienst ergreifen wollte Ihre Pflicht gebietet es Ihnen die Ihnen zur Verfugung stehenden Vergunstigungen nur denjenigen Ihrer Verwaltungsangestellten vorzubehalten die unmissverstandliche Beweise ihrer Treue zu den republikanischen Institutionen erbracht haben Ich habe mit meinen Kabinettskollegen vereinbart dass keine Ernennung oder Beforderung eines Beamten aus Ihrem Departement erfolgen darf ohne dass Sie vorher konsultiert wurden Emile Combes Xavier Boniface L affaire des fiches dans le Nord 18 Andre traf sich um die Jahreswende 1900 1901 mit Senator Frederic Desmons dem Vorsitzenden des Ordensrats des Grand Orient de France der einflussreichsten Freimaurerorganisation des Landes Dieses Treffen loste bei Desmons Begeisterung aus Er wollte die klerikale Reaktion bekampfen und sprach sich dafur aus dass die Logen in den Provinzen Informationen uber Offiziere sammelten und diese an das Kabinett des Kriegsministers weiterleiteten 15 Die Logen die in vielen Garnisonsstadten vertreten waren konnten in der Tat als minutioser Nachrichtendienst fungieren 7 Die Kontaktstellen wurden vom Generalsekretar des Grand Orient Narcisse Amedee Vadecard 19 und von Hauptmann Henri Mollin A 4 dem Ordonnanzoffizier Andres geleitet 15 Mollin war innerhalb des Ministeriums fur das Fichensystem verantwortlich 15 Bemuhungen von Offizieren wie Hauptmann Charles Humbert 20 das System einzuschranken Humbert nahm deswegen sogar Verbindung zum neuen Vorsitzenden des Ordensrats des Grand Orient de France Auguste Delpech 21 auf wurden von den Leuten um Mollin scharf abgewehrt Die Auseinandersetzung endete mit der Entlassung Humberts aus dem Kriegskabinett 15 Funktionsweise des Karteikartensystems Bearbeiten Grand Orient Bearbeiten nbsp Camille PelletanAuf Beschluss des Buros des Ordensrats des Grand Orient de France mussten die ehrwurdigen Meister A 5 jeder Loge die Anfragen beantworten die der Generalsekretar der Obedienz an sie richtete Diese Anfragen stammten aus Listen die von Mollins Buro erstellt und an Vadecards Gruppe weitergeleitet wurden Neben den Ehrwurdigen wurden auch andere Freimaurer die politische Verantwortung trugen und als sicher galten direkt kontaktiert 16 Nur wenige Logen widersetzten sich indem sie sich auf Artikel 19 der Konstitution des Grand Orient berufen in dem es heisst Die Bruder verbieten sich jede Debatte uber die Handlungen der zivilen Autoritat und jede freimaurerische Einmischung in die Kampfe der politischen Parteien es scheint dass die Grossmeister von Perigueux Rochefort und Saint Jean de Luz ihre Unterstutzung verweigert haben 15 Die an die Ministerien weitergeleiteten Karteikarten erfassten die politischen Ansichten und mutmasslichen Fahigkeiten tausender Offiziere Auch die religiosen und philosophischen Uberzeugungen ihrer Familien wurden erwahnt Wahrend einige Karteikarten eine angebliche politische Gleichgultigkeit oder Schwierigkeiten sich zu aussern erwahnen tragen viele belastende Angaben wie beispielsweise Geht zur Messe Lasst seine Kinder bei den Brudern aufwachsen 7 Reaktionar und uberzeugter Katholik 22 Hat sich vor vier Jahren lacherlich gemacht als er beim Vorbeiziehen einer Prozession auf die Knie fiel 9 Wenn man einen solchen Namen tragt kann man nicht republikanisch sein 9 Intimer Freund des Bischofs Hat vor drei Jahren zugestimmt einen titulierten Leutnant in einem Duell mit dem Herausgeber einer republikanischen Zeitung zu vertreten Hat bei der Schliessung des Klosters in Castres einen Kapuziner an seinem Tisch aufgenommen 23 oder entlastende wie Der Regierung verpflichtet 7 Im Kriegsministerium dienten diese Karteikarten dazu die Offiziere in zwei Dossiers einzuteilen Katholische und nationalistische Offiziere die in der Regel von Beforderungen ausgeschlossen werden sollten kamen in die Akte Carthago 7 die Bezeichnung erinnerte an das Wort Ceterum censeo Carthaginem esse delendam von Cato dem Alteren 24 republikanische und freidenkerische Offiziere deren Karriere das Kabinett Andre beschleunigen wollte fanden ihren Platz in der Akte Corinth 7 in Anlehnung an Non licet omnibus adire Corinthum Es ist nicht jedermanns Sache nach Korinth zu gehen 24 Diese Akten wurden bei der Ankunft von General Andre im Ministerium angelegt und enthielten zunachst nur die Offiziere die der Minister im Laufe seiner Karriere kennengelernt oder von denen er gehort hatte kaum mehr als 800 Karteikarten 7 Der Historiker Serge Berstein zahlte 18 818 Karteikarten die zwischen dem 1 September 1901 und dem 30 Oktober 1903 mit Hilfe des Grand Orient erstellt wurden 9 Die Zahl ist allerdings in der Forschung umstritten 15 Diese Zahl ist niedriger als die Gesamtzahl der Karteikarten die wahrend der Lebensdauer des Systems die Ende 1900 begann und mit der Aufdeckung des Skandals Ende 1904 endete erstellt wurden 9 Zum Zeitpunkt der Erstellung der Karteikarten gab es etwa 27 000 aktive franzosische Offiziere 7 Der Historiker Guy Thuillier gibt wieder was General Dubois 25 Chef des maison militaire du president de la Republique A 6 Emile Loubet schrieb als er uber die Auswirkungen des Karteikartensystems auf die Beforderung berichtete Noch nie war die parlamentarische oder freimaurerische Intrige so weit verbreitet und so heimtuckisch noch nie war die Denunziation im Kabinett der Rue Saint Dominique so ehrenvoll auf die Beobachtung oder Denunziation eines Bruders auf die Empfehlung eines Ehrwurdigen hin wird ein Offizier aus der Beforderungstabelle gestrichen oder in sie aufgenommen Die Intrigen werden so weit getrieben dass selbst alte Freimaurer aus den ostlichen Gebieten wie mir in den letzten Tagen berichtet wurde angewidert sind wenn junge Offiziere in die Logen eintreten nur um ihren Ehrgeiz zu befriedigen Welch ein Sauerteig des Hasses und der Zwietracht wird dieses unheilvolle Trio in der Armee und in der Marine hinterlassen haben Combes Andre Pelletan Emile Oscar Dubois Guy Thuillier 15 Prafekten Bearbeiten Ausser dem Grand Orient waren auch die Prafekten Teil der Informationskette Theoretisch waren die Prafekten die Hauptquelle fur Informationen der Regierung uber Offiziere in der Praxis hatten die Informationen des Grand Orient mehr Gewicht bei den Entscheidungen des Kriegsministeriums Bei Beforderungen Versetzungen oder militarischen Auszeichnungen ubermittelte der Kriegsminister den Prafekten direkt oder uber die Dienststellen des Innenministeriums die Namen der in Frage kommenden Offiziere die Untersuchung umfasste die Haltung und die politischen Gefuhle dieser Kandidaten sowie die von ihren Kindern besuchten Schulen 18 Die Prafekten informierten sich auch uber die Ansichten der Familie der Offiziere uber ihren Respekt gegenuber der zivilen Autoritat und uber den Grad ihrer Kooperation bei Einsatzen zur Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung Diese Untersuchungen endeten mit einer personlichen Stellungnahme des Prafekten in der er sich dazu ausserte wie mit den Vorschlagen zu verfahren sei Die Ermittlungen wurden von der Polizei den mit der Spionageabwehr beauftragten Sonderkommissaren und der stadtischen Polizei durchgefuhrt die die wichtigsten Informanten der Prafekturverwaltung waren 18 Die Qualitat und die Genauigkeit der Meldungen schwankte aber abhangig von der politischen Ausrichtung der Prafekten stark 18 Der Historiker Xavier Boniface merkt ausserdem an dass der Ton der Prafekturkarten gemassigter und weniger militant ist als der der Karten des Grand Orient 18 Weitere Informanten Bearbeiten nbsp Jean BidegainNeben dem Grand Orient und den Prafekten nutzte das Ministerium auch Informationen die uber die Solidarite des Armees de terre et de mer gesammelt wurden einer 1902 gegrundeten freimaurerischen Organisation Diese wurde von Nicolas Pasquier 26 geleitet dem Kommandanten der Pariser Militargefangnisse einschliesslich des Cherche Midi Gefangnises 15 16 Zusatzlich stellte das Ministerium eigene Ermittlungen an Ab 1901 begann Hauptmann Lemerle der bereits Stellvertreter von Hauptmann Mollin fur die Beziehungen zum Grossen Orient war ein Denunziationsnetz von Offizieren aufzubauen die dem Kabinett unterstellt waren Die von ihm geleitete Moralpolizei der Armee verfugte bald uber militarische Agenten in fast allen Truppenkorpern und zwar so viele dass diese Agenten sich oft gegenseitig bespitzelten und denunzierten Guy Thuillier ist der Ansicht dass diese Praxis der Denunziation unter Offizieren dem Korpsgeist schweren Schaden zufugte und die offentliche Meinung nach Bekanntwerden der Affare am meisten emporte 15 System in der Marine Bearbeiten Obwohl die Marine nicht direkt in die Fichenaffare verwickelt war bemuhte sich auch ihre Fuhrung um eine Republikanisierung des Offizierskorps Dieses das seine Autonomie gegenuber dem herrschenden politischen Personal pflegte schien noch Ende des 19 Jahrhunderts eine Gefahr fur das Regime darzustellen 7 Tatsachlich bemuhten sich die aufeinander folgenden Marineminister Edouard Lockroy 1896 1898 1899 Jean Marie de Lanessan 1899 1902 und Camille Pelletan 1902 1905 die Marine der Republik anzunahern Diese Bemuhungen erreichten ihren Hohepunkt unter Pelletan der mit General Andre im Kabinett Combes zusammenarbeitete Die neuen Schlachtschiffe die die Werften verliessen trugen die Namen der Revolution Liberte A 7 Danton Democratie A 8 oder Patrie A 9 Die Zeit der Radikalen Republik war auch durch eine Sakularisierung der Marine gekennzeichnet 1901 wurden die taglichen Gebete der Religionsunterricht und die obligatorischen Messen 1903 die Segnung der Schiffe und 1904 die Tradition des Maigre am Karfreitag abgeschafft Schliesslich wurde 1907 das Korps der Seelsorger der Flotte aufgelost Pelletans Reformen stiessen bei der Marinefuhrung aber auch bei republikanischen Politikern die ihm Exzesse vorwarfen haufig auf Ablehnung So bezeichnete ihn Paul Doumer als nationale Gefahr 7 Allerdings ging die Marine auch unter Pelletan nicht so weit eine vollstandige Offizierskartei zu fuhren Der dazu befragte Minister antwortete er habe keine Angst dass ein Admiral so monarchistisch er auch sein mag ein Geschwader nach Paris bringt 7 Aufdeckung BearbeitenHumbert und Percin Bearbeiten Nachdem Charles Humbert zunachst aus dem Kabinett und spater aus der Armee entfernt wurde nahm er Kontakt zu Waldeck Rousseau auf der sich zwar aus der Politik zuruckgezogen hatte aber immer noch eine wichtige moralische Autoritat darstellte Dabei unterstutzte ihn General Percin der Waldeck Rousseau am 20 September 1902 uber das System informierte ohne seine eigene Beteiligung zu erwahnen und bot seinen Rucktritt an Waldeck Rousseau lehnte ab schrieb aber an Regierungschef Combes Combes getroffen Ich habe ihm von der vorhergehenden Unterredung berichtet Meiner Meinung nach ist das im Kriegsministerium angewandte Verfahren unzulassig und wird wenn es bekannt wird berechtigten Arger hervorrufen Combes stimmt zu Das alles muss aufhoren Pierre Waldeck Rousseau Le Figaro 3 November 1904 27 15 Das System wurde nun in Fuhrungskreisen allgemein bekannt General Dubois vermerkte am 20 Januar 1903 in seinem Tagebuch dass alle im Umfeld des Staatsprasidenten Loubet wussten was sich im Kriegsministerium abspiele 15 Weitere Enthullungen Bearbeiten nbsp Laurent PracheMitte 1904 nahm der Abgeordnete Laurent Prache 28 ein Mitglied der oppositionellen Union liberale republicaine den Fall eines auf Druck einer regionalen Freimaurerloge versetzten Hauptmanns zum Anlass die Regierung zur Rede zu stellen Er nannte den Grand Orient eine okkulte Agentur zur Uberwachung von Beamten Bei der Abstimmung uber diesen Vorgang konnte die Regierung Combes allerdings 339 gegen 202 Stimmen auf sich vereinen was uber die Regierungskoalition hinausging 11 Im August wechselte Bidegain der Stellvertreter Mollins die Seiten er hatte wie er sagte zum Glauben zuruckgefunden und verkaufte einige kopierte Karteikarten an Personen die Villeneuve nahestanden 9 29 30 Im September 1904 wurde die Kampagne gegen die Kartei wieder aufgenommen diesmal in einer Reihe von Artikeln in der Zeitung Le Matin die fur ihre regierungsfreundlichen Positionen bekannt war Die Denunziation in der Armee wurde angeprangert Percin und Maurice Sarrail ein Freimaurer und ehemaliger Mitarbeiter von General Andre wurden scharf angegriffen und der Journalist Stephane Lauzanne 31 attackierte den Kriegsminister energisch Es ist nicht moglich dass Sie neben sich unter sich ausserhalb von sich diese Arbeit der Spitzel und Denunzianten verrichten lassen die vielleicht die Arbeit der Polizei ist aber nicht die der franzosischen Armee sein kann Es gibt keinen Republikanismus der einen Verstoss gegen die Ehre entschuldigen konnte und es gibt keine Freimaurerei die eine Beschattungsagentur decken konnte Die Republik braucht nicht um zu leben dass diebische Offiziere ihr dienen und die Freimaurerei braucht nicht um der Republik weiterhin Dienste zu leisten dass sie in ein Denunziationsburo umgewandelt wird All das muss ein Ende haben Stephane Lauzanne Guy Thuillier La crise de novembre 1904 janvier 1905 La lente chute de Combes 11 Diese Enthullungen in Le Matin fuhrten zu einem weiteren Antrag in der Abgeordnetenkammer diesmal von Oberstleutnant Rousset 32 Ein dritter Antrag erfolgte nachdem General Peloux offentlich erklart hatte es sei eine Pflicht reaktionare Offiziere zu denunzieren 11 Abgeordnetenkammer Bearbeiten nbsp Guyot de Villeneuve in Le Pelerin Mitte September 1904 erhielt der nationalistische Abgeordnete Jean Guyot de Villeneuve von Humbert Dokumente die dieser bei seiner Entlassung aus dem Kabinett des Kriegsministeriums entwendet hatte Einige Dokumente die sich auf die Karteikarten bezogen trugen eindeutig die Unterschrift von General Andre Am 10 Oktober kehrt er in Begleitung seines Freundes Gabriel Syveton Schatzmeister der Ligue de la patrie francaise zuruck um die Akte eingehend zu prufen Am 15 Oktober wurde die Akte mit den Karteikarten sorgfaltig in einem Tresor der Credit Lyonnais verwahrt wahrend Guyot de Villeneuve beschloss die Enthullung des Skandals zu beschleunigen Er befurchtete dass die parlamentarische Debatte uber das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat bald beginnen wurde und war entschlossen das Kabinett Combes an der Erreichung seiner Ziele zu hindern Aus diesem Grund reichte Guyot de Villeneuve uberraschend eine Interpellation ein gleichzeitig mit Rousset die fur die Sitzung vom 28 Oktober vorgesehen war 11 Villeneuves Aktionen wurden der Regierung zwar zugetragen diese nahm sie aber nicht allzu ernst lediglich die Akten wurden nun bewacht General Andre verkundete Man wird jetzt versuchen eine Spaltung unter denen herbeizufuhren die an der Spitze der Republik stehen Wir kennen die Gefahr wir lassen uns nicht einfangen Der Kampf wird diese Woche stattfinden wir werden ihn offen und ehrlich fuhren und wenn der Sieg ausbleibt ist es nicht unsere Schuld Louis Andre Thuillier La crise de novembre 1904 janvier 1905 La lente chute de Combes 11 Am Morgen des 27 und 28 Oktober 1904 veroffentlichte Le Figaro ausfuhrliche Artikel uber den Fichenskandal in denen unter anderem die Existenz der Dossiers Carthage und Corinthe enthullt und Hauptmann Mollin beschuldigt wurde 33 34 Am 28 Oktober brachte auch Le Matin den Fichenskandal auf der Titelseite 35 Am selben Tag konfrontierte Jean Guyot de Villeneuve die Regierung in der Kammer und enthullt die standigen Beziehungen zwischen dem Grand Orient und dem Kabinett des Kriegsministers Auf der Tribune verlas er fast drei Stunden lang methodisch Briefe und Karteikarten aus denen hervorging dass General Andre sich bei der Entscheidung uber die Beforderung von Offizieren auf Informationen aus der Freimaurerei stutzte Am Ende seiner Rede beschuldigte er den Grand Orient in Wirklichkeit die Instanz zu sein die das Personal der franzosischen Armee leite Der Kriegsminister bestritt die Anschuldigungen und kundigte eine Untersuchung an um den Wahrheitsgehalt der seinem Kabinett zur Last gelegten Tatsachen zu prufen fur den Fall dass sich diese als wahr erweisen sollten kundigte er seinen Rucktritt an Bei der auf die Interpellation folgenden Abstimmung erhielt die Regierung nur eine Mehrheit von vier Stimmen was die Besturzung einiger Abgeordneter der parlamentarischen Mehrheit zeigt 10 36 Am 29 Oktober liess General Andre die Karteikarten des Kriegsministeriums vernichten Die einzigen Karteikarten die ubrig blieben waren damit die die Bidegain und Humbert entwendet und Guyot de Villeneuve ubergeben hatten Um den Druck auf die Regierung aufrechtzuerhalten gab er sie happchenweise an die nationale Presse vor allem an Le Figaro 22 L Echo de Paris 37 Le Gaulois und Le Matin 36 und an die Provinzpresse zur Veroffentlichung weiter 22 Ebenfalls am Tag nach der Enthullung in der Kammer veroffentlichte der Ordensrat des Grand Orient ein Manifest um auf die Anschuldigungen gegen die Obedienz zu reagieren Er denunzierte den Verrater Bidegain der mit dem Geld der Kongregation bestochen worden sei und machte ihn zur Zielscheibe der Rache aller Freimaurer der Welt Der Grand Orient leugnete die von ihm vorgenommene Registrierung nicht sondern erklarte in seinem Manifest er sei stolz darauf Wir mochten im Namen der gesamten Freimaurerei hoch und heilig erklaren dass der Grand Orient de France indem er dem Kriegsministerium Informationen uber die der Republik treuen Diener und uber diejenigen die durch ihre stets feindselige Haltung Anlass zu berechtigter Besorgnis geben konnen zur Verfugung gestellt hat nicht nur ein legitimes Recht ausgeubt sondern auch die strengste seiner Pflichten erfullt hat Ordensrat des Grand Orient Patrice Morlat Le Grand Orient de France de 1870 a 1940 16 Die Sitzung vom 4 November 1904 Bearbeiten nbsp Syveton wird aus der Kammer verwiesen L Illustration 1904 Die Parlamentssitzung vom 4 November 1904 38 markierte den Hohepunkt der Fichenaffare Guy de Villeneuve attackierte die Regierung beschuldigte den Kriegsminister der Luge und legte Beweise vor dass auch Combes und Waldeck Rousseau mit dem Fichensystem vertraut waren 9 7 11 Dennoch scheiterte sein Antrag zur Tagesordnung die Regierungsmehrheit lag allerdings nur noch bei zwei Stimmen Wahrend sich Kriegsminister Andre verteidigte trat der Abgeordnete Syveton an die Ministerbank und gab ihm zwei kraftige Ohrfeigen Dies loste einen allgemeinen Tumult aus in dessen Verlauf es zu Handgreiflichkeiten zwischen den Abgeordneten der Rechten und der Linken kam wahrend Henri Brisson die Sitzung eilig unterbrach 9 Der Vorfall rettete die Regierung Combes und schweisste die Regierungsmehrheit wieder etwas zusammen was sich in der folgenden Abstimmung zur Tagesordnung zeigte 297 Stimmen fur die Regierung 221 dagegen bei 60 Enthaltungen 7 11 Unruhen in der Provinz Bearbeiten Die Aufdeckung des Fichenwesens erschutterte das traditionelle Frankreich und heizte die Stimmung gegen die Fichards an In fast vierzig Departements kam es zu grosseren Zwischenfallen und Auseinandersetzungen 39 In den Garnisonen wuchs das Misstrauen und man fahndete nach Denunzianten indem man sich auf die Berichte uber die Debatten in der Kammer und die Enthullungen in den Zeitungen stutzte Die Verunglimpfung der Kochtopfe wurde im Offizierskorps zu einer Frage der Ehre Inhaftierte Offiziere forderten ihre Denunzianten zum Duell heraus wie in Nancy wo ein Kommandant gegen den Altmeister der ortlichen Loge antrat In La Roche sur Yon verklagte der Oberstleutnant Visdeloup de Bonamour im Januar 1905 den Burgermeister der Gemeinde Stephane Guilleme den Ehrwurdigen der Loge und Verfasser von Karteikarten uber sein Regiment 7 In Marseille wurde der freimaurerische Anwalt Armand Bedarride 40 offentlich verunglimpft ebenso in Lyon wo Professor Joseph Crescent heftigen Anfeindungen ausgesetzt war 18 Joseph Talvas 41 Burgermeister von Lorient und Ehrenmitglied der Loge Nature et Philanthropy wurde von Guyot de Villeneuve in der Abgeordnetenkammer direkt angeklagt und beging am 5 November 1904 Selbstmord 24 42 In Poitiers wurde der Prafekt Gaston Joliet von dem Skandal mitgerissen und der Presse zum Frass vorgeworfen 37 Am 1 November 1904 wurden mehrere Denunziationszettel die Joliet auf Blattern mit dem Briefkopf der Prafektur verfasst und an den Grand Orient geschickt hatte von L Echo de Paris veroffentlicht 43 Die Karteikarte uber den Kommandanten de Cadoudal 44 vom 125 Infanterieregiment loste in dem an seiner Armee hangenden Departement Besturzung aus und enthielt folgende Angaben Royalist fanatischer Kleriker ehemaliger Schuler der Jesuiten unterhalt weiterhin enge Beziehungen zu ihnen Intelligent geschickt und von einer Verschlagenheit die alles Vorstellbare ubersteigt Er ist der gefahrlichste Offizier der Garnison von Poitiers Er hasst alles Republikanische und Antiklerikale und macht daraus keinen Hehl Er ist ein Offizier den man so schnell wie moglich nach Afrika oder in die Kolonien schicken sollte er ist vom Typ chouan A 10 und sehr gefahrlich in einem Land das einst zur alten Vendee gehorte Gaston Joliet Guy Thuillier A propos de l affaire des fiches les mesaventures du Prefet Gaston Joliet en 1904 37 Am 3 November musste der Oberst des 125 Regiments seine ganze Autoritat aufbieten damit die Offiziere des Regiments den Prafekten bei seiner Ankunft am Bahnhof von Poitiers nicht belastigten Die Strassen der Stadt waren ubersat mit durchlocherten Kochtopfen und respektlosen Inschriften Am 5 Dezember wurde Joliet in Paris vor dem Theatre du Vaudeville von dem politischen Journalisten Andre Gaucher A 11 erkannt und geohrfeigt 37 Beim Prozess gegen Gaucher am 5 Januar 1905 erkannte der Kommandant Costa de Beauregard den Kommandanten Pasquier Organisator eines Denunziantenrings und beschimpfte ihn die Polizei musste eingreifen um eine Schlagerei beim Verlassen des Gerichtssaals zu verhindern Am 4 Marz wurde Joliet der Poitiers nie wieder betreten hatte schliesslich von der Regierung Rouvier abgesetzt und zum Gouverneur von Mayotte ernannt 37 Am 23 Dezember 1904 ohrfeigte Hauptmann Avon vor der Medizinischen Fakultat in Lille Charles Debierre 45 Ehrenmitglied der Loge La Lumiere du Nord und schlug ihn mit seinem Stock weil er ihn beschuldigt hatte Karteikarten uber ihn und seinen Vater General a D Avon erstellt zu haben 18 Nach diesem Angriff auf offener Strasse wurde Hauptmann Avon verhaftet und in der Berufung am 3 Februar 1905 zu hundert Francs Schadensersatz und einer Geldstrafe in gleicher Hohe auf Bewahrung verurteilt wobei das Gericht von Douai als mildernden Umstand wertete dass allgemein bekannt war dass Debierre Informationen uber die Offiziere der Garnison von Lille verschickt hatte Da jedoch die radikale also regierungsnahe Zeitung Le Reveil du Nord 46 veroffentlichte dass Avon junior Debierre gebeten hatte sich fur seine Karriere und die seines Vaters einzusetzen ergriffen die konservativen Kreise keine Partei fur die beiden Soldaten deren Verhalten sie missbilligten Die Nationalisten stellten ihre Offensive im Norden sofort ein als die ersten Meldungen uber den Tod Syvetons bekannt wurden 18 Kabinettskrise Bearbeiten nbsp Emile LoubetAnfange Juni 1902 Dezember 1904 Bearbeiten Zwischen dem Staatsprasidenten Loubet und dem Ratsprasidenten Premierminister Emile Combes bestand eine grundsatzliche Gegnerschaft da Loubet Combes antiklerikale Politik missbilligte Im Juli 1904 war dieses Zerwurfnis offentlich bekannt worden 10 Combes wurde offentlich wegen seines autoritaren Fuhrungsstils kritisiert Als der Skandal um die Karteikarten ausbrach war die Lage des Kabinetts Combes bereits prekar 11 Rucktritt Andres Affare Mollin und Verteidigung der Fichards Bearbeiten Wahrend Combes auf einen Rucktritt Andres drangte war es das Ziel von Loubet die gesamte Regierung zu sturzen und sie durch ein Kabinett unter Fuhrung Theophile Delcasses zu ersetzen 10 Combes setzte sich durch und ersetzte den Kriegsminister durch Maurice Berteaux der ebenfalls Freimaurer war aber durch gute Kontakte zu Loubet glanzte 11 9 16 Combes versuchte am 17 November die Verantwortung fur die Affare auf Hauptmann Mollin abzuwalzen und erklarte in der Kammer Weil ein Ordonnanzoffizier ein verabscheuungswurdiges Nachrichtensystem ersonnen hat soll die Verantwortung dafur auf diejenigen abgewalzt werden die er wider besseres Wissen getauscht hat Mollin zog daraufhin emport seinen Rucktritt zuruck 22 Innerhalb des Kabinetts brachen nun Gegensatze auf Wahrend Bildungsminister Joseph Chaumie und Justizminister Ernest Valle offentlich Denunzianten verurteilten intervenierten mit Adrien Meslier 47 Fernand Rabier 48 Alfred Masse 49 und Frederic Desmons Parlamentarier bei Combes die gleichzeitig Mitglied des Ordensrats waren 11 Am 17 November 1904 bekraftigte Combes seine Position indem er in der Kammer erklarte Ich will die republikanischen Funktionare die auf bestimmten Papieren denunziert wurden deren Echtheit nicht einmal garantiert werden kann nicht der Rache ausliefern Wir wollen nicht in einer Woche die Propagandaarbeit von funf Jahren verlieren Er zwang Valle die Strafen gegen die Denunzianten Charles Bernardin 50 den Friedensrichter von Pont a Mousson und Bourgueil den ehemaligen Staatsanwalt von Orleans zuruckzunehmen 11 Am 23 November gab der Grossmeister Louis Lafferre der Zeitung Le Matin ein Interview in dem er behauptete die gesamte Obedienz sei uber die Kartei nicht informiert gewesen und forderte eine Sauberung die sich gegen die Rechte richten musse Es bleibt abzuwarten ob die Demokratie die es satt hat schlecht bedient oder verraten zu werden nicht versuchen wird ihre Angelegenheiten zu ordnen und den Besen der grossen Tage in die Hand zu nehmen ohne sich um den hierarchischen Weg oder die Tugend der Parlamentarier zu kummern sondern nur um die Sauberung der Beamten die man ihr seit dreissig Jahren verspricht und die man sich anmasst ohne ihre Mitwirkung durchzufuhren Louis Lafferre Le Matin 23 November 1904 51 Die Delegierten Combes Bearbeiten Um sein Kabinett zu verteidigen versuchte Combes wieder die Oberhand zu gewinnen indem er am 17 November behauptete die Regierung habe das Recht sich bei Delegierten im Land zu erkundigen Auf die ironische Frage des Nationalisten Gauthier de Clagny 52 Welche Delegierten Von wem und fur welche Arbeit delegiert Wenn es Personen sind die in allen Gemeinden Erhebungen durchfuhren sollen nennt man das auf gut Franzosisch Spitzel entgegnete der Ratsprasident Es ist der Gemeindevorsteher der das Vertrauen der Republikaner geniesst und sie in dieser Eigenschaft bei der Regierung vertritt wenn der Burgermeister reaktionar ist Am 18 November formalisierte er das System durch ein Rundschreiben an die Prafekten Eine der wichtigsten Aufgaben Ihres Amtes ist es politischen Einfluss auf den gesamten offentlichen Dienst auszuuben und die Regierung wahrheitsgetreu uber die Beamten aller Art und die Kandidaten fur offentliche Amter zu informieren Es steht mir nicht zu den Umfang Ihrer Informationen einzuschranken aber ich bitte Sie Ihre Informationen nur von Beamten der politischen Ordnung von republikanischen politischen Personlichkeiten mit einem Wahlmandat und von denjenigen zu erhalten die Sie aufgrund ihrer moralischen Autoritat und ihrer Verbundenheit mit der Republik als Delegierte oder Verwaltungskorrespondenten ausgewahlt haben Emile Combes Guy Thuillier La crise de novembre 1904 janvier 1905 La lente chute de Combes 11 Am 22 November erklarte er seinen Ministern damit die politische Tatigkeit der Prafekten zu nutzlichen Ergebnissen fuhren kann ist es unerlasslich dass diese hohen Beamten ihre Meinung aus politischer Sicht zu allen Vorschlagen aussern die das Personal der verschiedenen Verwaltungen betreffen insbesondere in Bezug auf Ernennungs und Beforderungsfragen Georges Grosjean 53 gefolgt von mehreren anderen Parlamentariern reichte sofort einen Antrag auf eine Interpellation zur offiziellen Organisation der Denunziation die durch das ministerielle Rundschreiben vom 18 November aufgedeckt wurde ein die fur den 8 Dezember angesetzt wurde 11 Am 1 Dezember hielt Louis Lafferre den Combes ausgewahlt hatte um den Linksblock zu beruhigen eine Rede auf der Tribune um die politische Uberwachung der Armee zu rechtfertigen Lafferre argumentierte dass die Regierung das Recht habe reaktionare Offiziere zu uberwachen und beschuldigte die Rechte eine burgerkriegsahnliche Atmosphare im Land zu schaffen Nach mehrmaligen Unterbrechungen fuhr er fort Wir kennen jetzt durch die reaktionaren Zeitungen den angeblichen Zustand der Armee die wenn diese Informationen stimmen zu 90 aus Feinden der Republik besteht Ich frage den Kriegsminister ob es angebracht ist dieses Land von einer Putscharmee bewachen zu lassen und loste damit einen lang anhaltenden Tumult im Plenarsaal aus 11 Am 9 Dezember einen Tag nach einer Abstimmung im Senat bei der die Regierung nur eine Mehrheit von zwei Stimmen erhielt wurden die Prafekten Combes aus ihren Departements abberufen um den Eifer der zogernden Abgeordneten zu erwarmen oder sie durch Versprechungen einzuschuchtern 11 Jean Jaures der ebenfalls von der Notwendigkeit einer politischen Kontrolle des Militars uberzeugt war und befurchtete dass dessen Sturz den Linksblock endgultig spalten konnte stellte seine moralische Autoritat in den Dienst von Combes 11 Angegriffen von Alexandre Ribot Sie haben alles Grosse und Grosszugige in diesem Land herabgewurdigt das ist Ihr Verbrechen und Alexandre Millerand Niemals hatte es ein Minister des Kaiserreichs im lethargischen Schlaf unserer Freiheiten gewagt sich zu diesen abscheulichen Praktiken herabzulassen gelang es dem Ratsprasidenten mit der Behauptung die Republik sei durch die Machenschaften der Rechten bedroht 296 Stimmen gegen 285 auf sich zu vereinen und sich damit eine willkommene Atempause zu verschaffen 11 Tod Syvetons Bearbeiten nbsp Tod Syvetons 1905Nach dem Zwischenfall vom 4 November wurde Gabriel Syveton wegen seines gewalttatigen Vorgehens gegen den Kriegsminister angeklagt seine Freunde die aus dem Prozess eine Anklage gegen die Regierung machen wollen stimmten mit der Mehrheit der Abgeordneten fur die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunitat 54 24 Am 8 Dezember 1904 einen Tag vor seinem Prozess vor dem Schwurgericht des Departements Seine wurde der nationalistische Abgeordnete tot aufgefunden erstickt mit dem Kopf im Kamin bedeckt mit einer Zeitung und dem Rohr eines Gasheizstrahlers im Mund 55 Die Nationalisten allen voran Francois Coppee behaupteten Syveton sei ermordet worden Die Ermittlungen ergaben jedoch dass es sich um Selbstmord handelte und Jules Lemaitre gestand vor dem Untersuchungsrichter dass Syveton der Ligue de la patrie francaise deren Schatzmeister er war 98 000 Francs gestohlen hatte das Geld wurde von seiner Witwe zuruckerstattet 54 Es scheint dass Syveton Selbstmord begangen hat nachdem man ihm gedroht hatte seine Unterschlagung und eine mogliche Affare mit seiner Schwiegertochter aufzudecken 24 Diese These der Ermittler wurde von den Nationalisten Leon Daudet Louis Dausset 56 Boni de Castellane 57 und Maurice Barres unterstutzt die die Regierung beschuldigten hinter dem moralischen Druck auf Syveton zu stecken 54 Sturz des Kabinetts Combes Bearbeiten nbsp Emile CombesGuyot de Villeneuve war der Initiator des letzten Manovers das die Regierung zu Fall bringen sollte Da Combes eine Bestrafung der Denunzianten formell ablehnte verlagerte der nationalistische Abgeordnete die Debatte auf den Bereich des nationalen Ordens der Ehrenlegion Am 9 Dezember wetterte er gegen die Offiziere die ihre Kameraden denunziert hatten von denen einige das Zeichen der Ehre tragen Wird man ihnen das Recht lassen es zu tragen Einzelne Beschwerden waren bereits an den Grosskanzler der Ehrenlegion General Florentin 58 gerichtet worden aber Combes hatte sich bemuht die ersten beschuldigten Legionare darunter Paul Ligneul den Burgermeister von Le Mans zu decken 11 Am 28 Dezember 1904 wurde eine von General Fevrier dem ehemaligen Grosskanzler des Ordens koordinierte Petition an General Florentin gerichtet Die Unterzeichneten bitten Sie Herr Grosskanzler die Angelegenheit dem Ordensrat vorzulegen und die Losungen die fur alle beschuldigten oder vielleicht noch beschuldigten Legionare getroffen werden offentlich bekannt zu geben Frankreich und die ganze Welt sollen wissen dass es in der Ehrenlegion keine Verleumder Lasterer oder Lugner gibt und dass es falls es sie unglucklicherweise gegeben haben sollte von nun an keine mehr geben wird eine Klage wegen Ehrverletzung wurde eingereicht Unter den 3 000 Unterzeichnern allesamt Trager des Ordens der Ehrenlegion fanden sich zahlreiche gute Republikaner einflussreiche Personlichkeiten wie Emile Boutmy aber auch viele Soldaten 11 Combes versuchte vergeblich Florentin unter Druck zu setzen als dies aus dem Umfeld Prasident Loubets in der Presse lanciert wurde geriet Combes weiter in Verlegenheit 59 11 Am 9 Januar lud der Rat des Ordens der Ehrenlegion den pensionierten Kommandanten Begnicourt vor um ihn wegen der von ihm verfassten Fiches zur Rechenschaft zu ziehen Am 12 Januar beschloss der Rat einstimmig Begnicourt aus der Legion auszuschliessen eine Entscheidung die am nachsten Tag in Paris bekannt gegeben wurde Die Regierung befand sich in einer schwierigen Lage da sie sich verpflichtet hatte gegen keinen Denunzianten vorzugehen 11 Nach Ablauf der Amtszeit von Henri Brisson kandidierte Paul Doumer am 10 Januar 1905 fur das Amt des Kammerprasidenten Doumer stellte sofort klar dass er gegen das Kabinett Combes und seine korrupten Praktiken und nicht gegen Brisson kandidiere Die Wahl fand am 12 Januar statt Da es sich um eine geheime Wahl handelte war der Druck den die Ratsprasidentschaft normalerweise ausubte wirkungslos und die gemassigten Republikaner nutzten die Gelegenheit um den Sturz von Combes zu beschleunigen Doumer wurde mit einer Mehrheit von 25 Stimmen gegen Brisson gewahlt Die Reaktion der Linken war heftig Doumer wurde als Verrater beschimpft und aus dem Grand Orient ausgeschlossen 11 16 Am 14 Januar stellten Camille Krantz 60 ein Abgeordneter der Republicains progressistes und Alexandre Ribot Combes in einer hitzigen Debatte wegen Begnicourt zur Rede Am folgenden Tag erklarte Emile Combes Loubet den Rucktritt seiner Regierung den er am 18 Januar offiziell beim Ministerrat einreichte da Loubet wegen des Todes seiner Mutter abwesend war 11 Kabinett Rouvier Bearbeiten nbsp Maurice Rouvier Le Pelerin 6 Februar 1905 Mit Maurice Rouvier wurde ein Politiker zum Premierminister berufen der keinen Bruch mit der bisherigen Politik erwarten liess 11 Rouvier verteidigte die Denunzianten zwar nicht vorbehaltslos Begnicourt wurde aus der Ehrenlegion gestrichen der belastete General Peigne 61 in den Ruhestand versetzt ging aber gleichzeitig gegen Offiziere wie d Amboix de Larbont 62 vor die sich zuletzt gegen das Fichensystem ausgesprochen hatten Dieser Kurs wurde in der Abgeordnetenkammer am 27 Januar 1905 mit einer deutlichen Mehrheit von 373 99 bestatigt 11 Villeneuve stellte seine Angriffe gegen das Versprechen ein die Fichenpraxis zu beenden und fur die benachteiligten Offiziere Wiedergutmachung zu leisten 24 Im Oktober wurde trotz Widerstanden ein Amnestiegesetz verabschiedet dass die Denunzianten straffrei stellte 11 Nachwehen Bearbeiten nbsp General Peigne1905 veroffentlichte Henri Mollin einige Zeitungsartikel die spater als Buch unter dem Namen La Verite sur l affaire des fiches erschienen in denen er insbesondere General Percin als Haupttater darstellte Mollin behauptete darin auch Bidegain habe die Meldungen des Grand Orient teilweise verfalscht So habe die Eintragung in einem Fall reaktionar und uberzeugter Katholik aber sehr wohlwollend gegenuber seinen Mannern die ihn sehr schatzen gelautet was Bidegain durch Schwarzungen in reaktionar und uberzeugter Katholik geandert habe 22 Percin kam dadurch unter besonderen Druck Der bonapartistische Senator Louis Le Provost de Launay 63 wandte sich am 30 Marz 1905 mit folgenden Worten an die Regierung Man hat Begnicourt geschlagen Man hat die Karriere des Hauptmanns Mollin zerstort General Andre dagegen hat die Militarmedaille erhalten General Percin ist im Kabinett des Ministers um zwei Range aufgestiegen und befehligt heute eine Division Wenn die republikanische Devise der Gleichheit einen Sinn hat dann darf man nicht zulassen dass die Kleinen geopfert werden und die Grossen die am meisten Schuld auf sich geladen haben ungestraft davonkommen Wenn Sie General Percin nicht zur Rechenschaft ziehen haben Sie die Pflicht Hauptmann Mollin wieder in die Armee aufzunehmen der von denen denen er gehorchen musste feige hingerichtet wurde Louis Le Provost de Launay Guy Thuillier La liquidation de l affaire des fiches en 1905 le cas du capitaine Mollin 22 Gegen Percin wurden allerdings moglicherweise aus Furch vor weiteren Enthullungen keine Massnahmen ergriffen 22 Dennoch gab es weitere Widerstande gegen ihn Offiziere wie General Hagron 64 und General Brugere 65 weigerten sich ihn zu grussen und wurden disziplinarisch belangt 22 Im August 1905 nahm Berteaux auf wiederholtes Drangen der Linken General Peigne wieder in die Armee auf und ubertrug ihm den Vorsitz des Technischen Komitees der Artillerie Dieser Vorgang erregte den Zorn der Nationalisten Guyot de Villeneuve kundigte an die Veroffentlichung der Karteikarten in der Presse wieder aufzunehmen und beantragte eine Interpellation bei der Regierung Er besann sich jedoch eines Besseren und zog damit die Kritik der extremen Rechten auf sich die ihn als Feigling beschimpften der um sein Leben furchte 22 Villeneuve nahm seine Angriffe im Februar 1906 in der Zeitschrift L eclair wieder auf was zunachst einige Aufregungen in Provinz verursachte aber schnell verebbte Bei den Wahlen von 1906 erlitten die Nationalisten eine Niederlage auch Villeneuve selbst verpasste den Wiedereinzug ins Parlament A 12 24 23 Mollin wurde zum Schatzmeister und Generalzahlmeister von Obersenegal und Niger befordert Percin wurde 1908 Generalinspekteur der Artillerie 22 Folgen des Skandals BearbeitenFreimaurer Bearbeiten nbsp Jeu de la casserole eine freimaurerfeindliche Parodie des Gansespiels in der u a die Freimaurer Delpech Pelletan Delcasse Vadecard Lafferre Bienvenu Martin Reveillaud und Combes auftreten Der Fichenskandal trug dazu bei dass das Konzept der Freimaurerverschworung auch als judisch freimaurerische Verschworung A 13 dauerhaft wiederbelebt wurde 66 Die Enthullung der verdeckten Rolle des Grand Orient bei der Registrierung von Offizieren fuhrte zur Reaktivierung oder Grundung mehrerer antifreimaurerischer Vereinigungen 66 67 1912 begann Bischof Jouin 68 mit der Herausgabe der Revue internationale des societes secretes A 14 die sich der Aufdeckung von Verschworungen und Geheimbunden insbesondere der Freimaurerei widmete 66 Nachdem 1913 die Grundung einer Anti Freimaurer Foderation aufgrund personlicher und politischer Rivalitaten zwischen den Fuhrern der verschiedenen Bewegungen gescheitert war ging die antifreimaurerische Stromung allmahlich zuruck bevor sie in den 1930er Jahren einen erneuten Aufschwung erlebte 66 67 Im Jahr 1905 veroffentlichte die nationalistische Schriftstellerin Gyp das Buch Journal d un casserole in dem sie die Geschichte eines Offiziers erzahlt der durch die Freimaurerei in seiner Karriere behindert wird 36 Die Grossloge Grand Orient selbst stellte sich trotz interner Diskussionen eine Abstimmung daruber auf dem Konvent vom September 1905 ergab gerade eine Mehrheit von drei Stimmen hinter die Fichenbefurworter Grossmeister Louis Lafferre 69 erklarte Es ware merkwurdig wenn eine grosse Gesellschaft wie die unsrige die alle politischen Komitees betreut die die Elite der Nation umfasst die aufgrund ihres Gewissens ihrer Redlichkeit das Recht hat zu wissen und zu kennen sich aus irgendeiner Scheu oder falsch verstandener Scham nicht fur die politische Haltung derjenigen interessieren wurde die die Republik in ihren Dienst stellt und die meistens und noch zu oft nach 35 Jahren Republik untreue Diener sind Louis Lafferre Daniel Kerjan Rennes les francs macons du Grand Orient de France 1748 1998 250 ans dans la ville 24 Parallel zu diesem Aufruf zur Einheit gewahrte der Grand Orient ab Anfang 1905 Freimaurern deren soziale oder finanzielle Situation durch die Auswirkungen der Affare beeintrachtigt worden war finanzielle Unterstutzung Die Verfasser von Steckbriefen waren Repressalien ausgesetzt und in einigen Stadten wie Rennes wurden Listen von Freimaurern veroffentlicht was zu einem Boykott der von den Logenmitgliedern betriebenen Geschafte fuhrte 24 Dreyfusbewegung Bearbeiten nbsp Charles Peguy Foto Eugene Pirou nbsp Jean Jaures Foto NadarDie Affare markierte einen Bruch innerhalb der dreyfusischen Linken von denen einige wie Henri Brisson Louis Lucien Klotz und Georges Leygues die Doppelmoral anprangerten 39 70 Jean Jaures dagegen verteidigte die Praktiken des Kabinetts Combes 70 Die Franzosische Liga fur Menschenrechte stellte sich dagegen angefuhrt von ihrem Prasidenten Francis de Pressense 71 hinter die Praxis was zum Austritt zahlreicher Mitglieder fuhrte darunter Joseph Reinach dem Marcel Proust zu dieser grossen Tat gratulierte und Exminister Pierre Paul Guieysse 72 70 39 Am 24 Januar 1905 veroffentlichte der Sozialist Charles Peguy ein Cahier de la Quinzaine A 15 mit dem Titel Denunziation an den Menschenrechten Darin veroffentlichte er den Briefwechsel zwischen Pressense und seinen Kritikern Celestin Bougle und Charles Rist 73 und griff Pressenses Position an Dies fuhrte zu einem dauerhaften Zerwurfnis zwischen Peguy und Jaures 70 39 Weiterfuhrung des Systems Bearbeiten Trotz des nationalen Skandals wurde das System der Fiches noch einige Jahre weitergefuhrt Zwar wurde der direkte Zugriff auf den Grand Orient nach den Enthullungen von Guyot de Villeneuve verboten aber die Fiches wurden stattdessen von den Prafekten erstellt Emile Combes ersuchte sie zweimal am 9 und am 18 November 1904 als die Affare um die Fiches bereits in vollem Gange war um Informationen uber die politischen Ansichten der Offiziere und das Kabinett Rouvier setzte diese Bemuhungen fort 18 Nachdem Berteaux und Rouvier im Marz 1905 die Rolle der Prafekten bei der Informationsbeschaffung offentlich zugegeben hatten stimmte der Senat auf Vorschlag von Combes und Antonin Dubost mit 232 gegen 31 Stimmen dafur dass der Kriegsminister die Beforderung von Offizieren sowohl auf ihre beruflichen Qualitaten als auch auf ihre Hingabe an die Republik stutzen solle 74 Diese Bestimmungen wurden am 13 Januar 1905 in einem Rundschreiben des Kriegsministeriums kodifiziert Darin wurde der vertrauliche Charakter der erteilten Noten aufgehoben es wurde prazisiert dass die Offiziere die sie betreffenden Beurteilungen zur Kenntnis nehmen mussen und es wurde bekraftigt dass die Auskunfte der Prafekten nicht dazu bestimmt sind in ihre Akten aufgenommen zu werden was eine Schutzmassnahme gegen die Willkur der erteilten Auskunfte darstellte Ausserdem wurde bekraftigt dass die Karteikarten des Grand Orient nicht mehr verwendet werden da sie vernichtet wurden Das Gesetz vom 22 April 1905 dehnte diese Garantien auf den gesamten offentlichen Dienst aus Von nun an konnten seine Mitglieder im Falle einer Disziplinarstrafe oder einer Verzogerung bei der Beforderung ihre Akten einsehen 18 A 16 Diese Gesetzgebung die der Fichierung ein Ende setzen sollte scheiterte allerdings Das Rundschreiben vom 13 Januar wurde in der Praxis nicht angewandt Es verhinderte weder die Ausubung parlamentarischen Drucks noch die Praxis der politischen Empfehlungen General Armand Mercier Milon der im Juni 1905 zum Direktor der Infanterie ernannt worden war trat im Dezember 1905 mit einem Eklat zuruck und protestierte gegen die immer starkere Einmischung der Parlamentarier in Personalfragen die immer gegen die Regeln entschieden werden 74 So dauerte das System der Karteikarten mindestens bis 1913 an und die aufeinanderfolgenden Kriegsminister Maurice Berteaux Eugene Etienne General Picquart und General Brun 75 weigerten sich es abzuschaffen da sie glaubten davon zu profitieren 74 Liquidierung des Systems Bearbeiten nbsp Alexandre Millerand 19141911 prangerten Charles Humbert und Joseph Reinach offentlich an dass die gesetzlichen Vorgaben zur Weitergabe der Informationen von den Prafekten ignoriert wurden 74 Kriegsminister Adolphe Messimy sandte den Prafekten am 12 Dezember 1911 ein Rundschreiben in dem es hiess Sie werden mir von nun an halbjahrlich am 1 April und am 1 Oktober uber den Herrn Ratsprasidenten Minister des Innern einen ausfuhrlichen Bericht uber die in Ihrem Departement stationierten Offiziere zukommen lassen die durch offentliche Handlungen oder durch eine allgemein bekannte Haltung die politische Korrektheit und die Loyalitat die die Regierung der Republik von ihnen verlangen kann nicht beachtet haben Ausnahmsweise behalte ich mir das Recht vor Sie auch ausserhalb dieser Fristen zu ersuchen mir in besonderen und dringenden Fallen Auskunfte uber die Haltung bestimmter Offiziere zu erteilen insbesondere uber solche die fur besondere Posten vorgeschlagen werden Adolphe Messimy Guy Thuillier A propos de l affaire des fiches le maintien du systeme des fiches de 1905 a 1914 74 Das Rundschreiben Messimys erschien den Parlamentariern die gegen die Kartei waren unzureichend Unter ihnen befand sich Alexandre Millerand der sich bereits 1904 emport hatte wie Paul Doumer war er bei dieser Gelegenheit aus der Freimaurerei ausgeschlossen worden 16 und in der ersten Regierung Poincare Kriegsminister geworden war Millerand ordnete die Vernichtung der Formulare fur die Informationsbulletins an und forderte Anfang Januar 1913 alle politischen Akten des Militarkabinetts des Ministers zu verbrennen Es ist jedoch nicht sicher ob Millerand sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte da er am 12 Januar 1913 zurucktreten musste und sein Nachfolger Eugene Etienne moglicherweise zum alten Status quo zuruckkehrte 74 So ist bekannt dass 1913 Offiziere in die Kartei aufgenommen wurden wie der Kommandant Dupeuher des 19 Jagerregiments der am 13 Marz als praktizierender Katholik mit reaktionaren Ansichten beschrieben wurde 18 Auswirkungen des Fichensystems auf die Armee Bearbeiten nbsp Drei Armeechefs 1914 1918 Castelnau Joffre und PauDie Aufdeckung des Fichenskandals fuhrte zu anhaltenden Unruhen in der franzosischen Armee Die Offiziere mit Ausnahme der zahlreichen Klienten die General Andre in den vier Jahren seiner Amtszeit befordert hatte waren von den einseitigen und sogar skandalosen Beforderungen zutiefst schockiert und das Misstrauen gegenuber den Denunzianten war gross Die militarische Fuhrung stand den Radikalen die fur das Fichensystem verantwortlich waren weitgehend feindlich gegenuber und bestatigte damit ihr Versagen bei der Kontrolle der Armee 15 Die Tatsache dass der Republikanismus unter den Offizieren zur Mehrheit wurde darf nicht daruber hinwegtauschen dass die Fichenaffare durch den Skandal den sie uber die Republik brachte das Wiederaufleben einer starken konservativen klerikalen antisemitischen und nationalistischen Stromung markierte die der Action francaise nahestand Die durch das Karteikartensystem hervorgerufene Uneinigkeit schwachte die Armee zu einem Zeitpunkt als die Regierungen von ihr verlangten sich an der Umsetzung der Gesetze zum Laizismus zu beteiligen die das Land spalteten 1903 die zweite Ausweisung der Kongregationen A 17 und 1906 der Streit um die Inventarisierung A 18 die auf das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat folgte 76 Das Fichensystem fuhrte dazu dass republikanische Offiziere schneller befordert wurden und ohne Ansehen der Qualifikation Spitzenpositionen in der Armee besetzten Der Historiker Daniel Kerjan nennt sechs der 38 von der Loge La Parfaite Union in Rennes erfassten Offiziere die unter den dem Ministerium ubermittelten Informationen zu leiden hatten Einem Commandant wurde die Ehrenlegion verweigert und er wurde nie Oberstleutnant ein Oberst wartete mehrere Jahre auf seine Sterne zwei Offiziere wurden in den Ruhestand versetzt ein weiterer wurde bei Beforderungen blockiert und der letzte Direktor des Arsenals von Rennes wurde sechs Wochen nach Erstellung seiner Karteikarte nach Montauban zwangsversetzt woraufhin er um seine vorzeitige Pensionierung bat 24 Es ist moglich dass Philippe Petain am Vorabend des Ersten Weltkrieges gerade Oberst und vier Jahre spater Marschall einen Teil seiner langsamen Karriere seiner Karteikarte verdankte die seine nationalistischen und klerikalen Ideen anprangerte allerdings erklart dieser Grund allein nicht seinen verlangsamten Aufstieg 23 74 Auch andere katholische Offiziere die sich im Ersten Weltkrieg hervortaten wurden in ihrem Aufstieg behindert so General Edouard de Castelnau oder der spatere Marschall Ferdinand Foch dessen Bruder Jesuit war 7 General Louis Ernest de Maud huy wurde 1902 1903 und 1904 fur den Rang eines Oberstleutnants vorgeschlagen wurde aber dreimal von General Andre ubergangen General Antoine de Mitry wurde von 1901 bis 1904 der Rang eines Oberstleutnants verweigert obwohl er jedes Mal von seinen Vorgesetzten bevorzugt wurde Da die Handlungen Andres von seinen Nachfolgern fortgesetzt wurden war General de Cadoudal der vom Prafekten Joliet denunziert worden war und am 16 Marz 1901 zum Oberstleutnant ernannt wurde zu Beginn des Ersten Weltkriegs nur Oberst Die Fortsetzung des Fichenwesens manifestierte sich also in dreizehn Jahren politischer Diskriminierung Die Laufbahn einer Reihe von Offizieren wurde durch diese Praktiken verlangsamt und manchmal sogar unterbrochen andere verliessen die Armee oder wurden Klienten von Politikern Nach Ansicht Guy Thuilliers wurde das Offizierskorps dadurch etwas geschwacht und diese Praktiken wirkten sich auf der Ebene des Oberkommandos aus 74 Das System der Fiches war verantwortlich fur die ungerechtfertigten Beforderungen von Generalen die im Sommer 1914 von General Joseph Joffre selbst Freimaurer in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs entlassen wurden Aufgrund der Kontinuitat des Andreismus ist es jedoch schwierig zu unterscheiden welchen Anteil die Fiches des Grand Orient an diesen ungerechtfertigten Beforderungen hatten und welchen die Fortfuhrung der Fiches durch die Nachfolger Andres Zu den von Joffre in den ersten Kriegsmonaten bestraften Verfehlungen der politischen Generale gehorten insbesondere die Freimaurergenerale Bizard und de Lartigue die nach der Marneschlacht entlassen wurden sowie etwa 15 von Andre beforderte General de division die aus ihren Amtern entfernt wurden 18 74 Wahrend die Historiker der Freimaurerei darunter Daniel Ligou 77 und Daniel Kerjan 24 das Phanomen und seine Auswirkungen auf die ersten Niederlagen des Ersten Weltkriegs in Frage stellen sind die Experten der franzosischen Militargeschichte wie Xavier Boniface 7 Pierre Rocolle 78 und Herve Coutau Begarie 79 davon uberzeugt Pierre Rocolle der in seinem Buch L Hecatombe des generaux Die Hekatombe der Generale die Generale des Ersten Weltkriegs anhand der Archive des Verteidigungsministeriums und der Freimaurerarchive untersucht ist insbesondere der Ansicht dass die Sauberungen die von General Andre und seinen Nachfolgern durchgefuhrt wurden sehr schadlich waren und eine Reihe von Misserfolgen der franzosischen Armee im Jahr 1914 wie die der Generale Percin und Sarrail erklaren 78 80 Er betont jedoch dass nicht alle Generale die versagten mit der Freimaurerei verbunden waren wie er am Beispiel des Generals Pau aufzeigt 80 Literatur BearbeitenIm Text verwendetFrancois Bedarida L Armee et la Republique les opinions politiques des officiers francais en 1876 1878 In Revue historique Presses universitaires de France 1964 S 119 164 Digitalisat auf Gallica Serge Berstein L affaire des fiches un scandale republicain In Les collections de L Histoire Nr 33 2006 S 38 39 lhistoire fr Xavier Boniface L armee et les inventaires dans le Nord de la France 1906 In Revue du Nord vol 350 Nr 2 2003 S 349 408 cairn info Xavier Boniface L affaire des fiches dans le Nord In Revue du Nord Nr 384 2010 S 169 193 cairn info Xavier Boniface L arche sainte et ses limites L armee la societe et la Republique In Herve Drevillon und Olivier Wieviorka Histoire militaire de la France vol 2 De 1870 a nos jours Perrin 2018 ISBN 978 2 262 06513 3 S 133 151 cairn info Francis Cevenes La Franc Maconnerie a la Belle Epoque par la carte postale A l Orient 2008 ISBN 978 2 912591 50 0 Patrick Charlot Peguy contre Jaures l affaire des fiches et la delation aux droits de l homme In Revue francaise d histoire des idees politiques Nr 17 2003 S 73 91 JSTOR 24610228 Pierre Chevallier Histoire de la Franc Maconnerie francaise t III La maconnerie Eglise de la Republique 1877 1944 Fayard 1975 ISBN 2 213 00162 6 S 105 108 Herve Coutau Begarie Pierre Rocolle L hecatombe des generaux compte rendu Politique etrangere 1982 S 757 ff persee fr Yves Marie Hilaire Pierre Rocolle L hecatombe des generaux 1980 compte rendu In Revue du Nord Nrn 254 255 1982 S 957 f persee fr Michel Jarrige Les organisations antimaconniques en France 1899 1914 In Franc maconnerie et histoire bilan et perspectives Presses universitaires de 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universelle 1905 La verite sur l affaire des fiches capitaine Mollin auf Gallica Robert Nanteuil Le dossier Guyot de Villeneuve L Armee clericale Bibliographie sociale 1906 Le dossier de M Guyot de Villeneuve l armee clericale auf Gallica Gyp Journal d un casserole Juven 1905 OCLC 11632206 Weitere spatere LiteraturJean Marques Riviere L affaire des fiches In Documents maconniques Nr 6 1942 S 17 22 Jacques Ploncard d Assac Les lettres du F Vadecard In Documents maconniques 1942 L affaire des fiches In Bulletin du Grand Orient de France Nr 24 1960 S 7 15 Henry Coston Hrsg La Republique du Grand Orient Un Etat dans l Etat la franc maconnerie Lectures francaises 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Affaire des fiches Sammlung von BildernAnmerkungen Bearbeiten Der Begriff wurde von dem Historiker Paul Naudon belegt Im Slang des ausgehenden 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts bezeichnete casserole denjenigen der kochte um jemanden zum Reden zu bringen Man verwendete remuer la casserole die Pfanne ruhren auch als Synonym fur denunzieren Der Ausdruck wurde zum geflugelten Wort fur Skandale um einen Politiker oder auch fur die Wahlkampfkuche In der Zeit der Fichenaffare wurde der Kochtopf fur seine Feinde zum Symbol der Freimaurerei Siehe hierzu weiterfuhrend den Artikel fr Les Droits de l Homme loge maconnique in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu auch fr Societe des droits de l homme et du citoyen in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend fr Henri Mollin in der franzosischsprachigen Wikipedia Der ehrwurdige Meister leitet die Arbeiten der Loge Da die Andersonschen Konstitutionen nur zwei Grade Lehrling und Geselle kennen sprechen sie vom Meister oder Logenmeister als Vorsitzendem der Partikularloge Die Schaffung und Entwicklung des Meistergrades brachte Verwirrung und zwang den Sprachgebrauch dazu zwischen dem Meister Inhaber aller drei freimaurerischen Grade und dem Logenmeister eigentlich ehrwurdig zu unterscheiden Laut dem Autor Henri Felix Marcy hat der Begriff des Ehrwurdigen einen rein franzosischen Ursprung der wahrend der Grossmeisterschaft von Louis de Bourbon Conde Graf von Clermont in den allgemeinen Sprachgebrauch einging Siehe hierzu weiterfuhrend fr Officiers de loge maconnique in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend fr Etat major particulier du president de la Republique francaise in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend fr Liberte cuirasse in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend fr Democratie cuirasse in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend fr Patrie cuirasse in der franzosischsprachigen Wikipedia Die Chouans waren royalistische Aufstandische aus der Bretagne Maine der Basse Normandie und dem nordlichen Anjou wahrend der Chouannerie Kriege Siehe dazu fr in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe weiterfuhrend fr Andre Gaucher in der franzosischsprachigen Wikipedia Da diese Ereignisse ungefahr gleichzeitig mit dem Abschluss der Dreyfus Affare stattfanden ist eine Kausalitat nicht belegbar Siehe dazu weiterfuhrend fr Complot judeo maconnique in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu weiterfuhrend den Artikel fr Revue internationale des societes secretes in der franzosischsprachigen Wikipedia Les Cahiers de la Quinzaine war eine franzosische Zeitschrift die von 1900 bis 1914 vierzehntagig erschien und von Charles Peguy gegrundet und herausgegeben wurde Die Zeitschrift erschien trotz ihres Titels in unregelmassigen Abstanden und ihre Werke und Artikel waren von Dreyfus inspiriert Siehe dazu auch fr Cahiers de la Quinzaine in der franzosischsprachigen Wikipedia Alle zivilen und militarischen Beamten alle Angestellten und Arbeiter aller offentlichen Verwaltungen haben das Recht auf personliche und vertrauliche Mitteilung aller Notizen Kennblatter und aller anderen Dokumente die ihre Akte bilden entweder bevor sie Gegenstand einer Disziplinarmassnahme oder einer Versetzung von Amts wegen werden oder bevor sie in ihrem Aufstieg nach Dienstalter zuruckgeworfen werden Siehe hierzu fr Loi francaise du 22 avril 1905 et arret Heyries in der franzosischsprachigen Wikipedia Siehe hierzu fr Expulsion des congregations 1902 1903 in der franzosischsprachigen Wikipedia Hierzu auch fr Querelle des Inventaires in der franzosischsprachigen Wikipedia Einzelnachweise Bearbeiten Naudon 1987 Virmaitre 1894 Cevenes 2008 Jean Pierre Guyot de Villeneuve In Assemblee nationale Abgerufen am 22 Oktober 2023 franzosisch Angaben zu Jean Baptiste Bidegain in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Gabriel Syveton In Assemblee nationale Abgerufen am 22 Oktober 2023 franzosisch a b c d e f g h i j k l m n o p q Boniface 2018 Angaben zu General Gauderique Roger in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France a b c d e f g h i Berstein 2006 a b c d Thuillier 1988 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Thuillier 2004 Edmond Lepelletier In 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Leonore Abgerufen am 28 Oktober 2023 franzosisch Le Temps vom 5 Januar 1905 La requete des legionnaires auf Gallica Camille Krantz In Assemblee nationale Abgerufen am 28 Oktober 2023 franzosisch Peigne In Base Leonore Abgerufen am 29 Oktober 2023 franzosisch AMBOIX DE LARBONT Denis Henri Alfred d In La France savante Abgerufen am 29 Oktober 2023 franzosisch LE PROVOST DE LAUNAY Louis Ancien senateur des Cotes du Nord In Senat fr Abgerufen am 29 Oktober 2023 franzosisch Angaben zu Hagron Alexis in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Angaben zu Brugere Joseph in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France a b c d Berstein L affaire des fiches et le grand mythe du complot franc macon conference du mardi 6 fevrier 2007 auf Gallica a b Jarrige 2018 Angaben zu Jouin Ernest in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Louis Lafferre In Assemblee nationale Abgerufen am 29 Oktober 2023 franzosisch a b c d Charlot 2003 PRESSENSE Francis DEHAUT de In Le Maitron 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