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Ferdinand Staeger 3 Marz 1880 in Trebitsch Osterreich Ungarn 11 September 1976 in Waldkraiburg Bayern war ein deutscher Maler und Grafiker Staeger ist auch als Illustrator und Entwurfszeichner fur Gobelins und Spitzendecken bekannt Seine Ehefrau Sidonie Springer 1878 1937 die nach der Heirat auch den Familiennamen ihres Gatten trug war ebenfalls eine Malerin und Grafikerin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Sammlungen 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Staeger besuchte in der Zeit von 1894 bis 1896 die Fachschule fur Textildesign in Brunn und dann bis 1902 die Kunstgewerbeschule in Prag Dort bezaubert ihn das alte Prag mit seiner Renaissance Architektur der Moldau seinen Brucken und stillen Gassen 1903 ging er nach Wien kehrte aber 1904 erneut nach Prag zuruck wo er bis 1908 blieb In seinen Fruhwerken tauchen viele Ansichten aus der Umgebung von Trebic dem Fluss Jihlava und der Bohmisch Mahrischen Hohe auf 1907 erhielt er einen fur sein junges Alter aussergewohnlichen Auftrag die Fresken in der Pfarrkirche St Thomas in Neuern im Bohmerwald zu malen Nach Fertigstellung dieses umfangreichen Werkes ubersiedelte er 1908 mit seiner Frau nach Munchen und wurde kunstlerischer Mitarbeiter der Jugendstil Zeitschrift Jugend Im Ersten Weltkrieg arbeitete er ab dem 23 Juni 1915 als Kriegszeichner in der Kunstgruppe des k u k Kriegspressequartiers 2 zunachst in Polen und der Ukraine knapp vor seiner Entlassung im Herbst 1918 auch an der italienischen Front Nach dem Ersten Weltkrieg illustrierte er zahlreiche literarische Werke u a von Eichendorff Eduard Morike Adalbert Stifter Gerhart Hauptmann und anderen 1920 schrieb Richard Braungart in der Zeitschrift Deutsche Kunst und Dekoration unter anderem uber Staeger Staegers Kunst in der Linienfuhrung seine Zeichnung und vor allem der Geist in seinen Blattern ist einzigartig Baume Hauser Wolken und Berge Menschen und Tiere sind einander gleich er kennt keine Unterschiede weswegen er all das was sich das Auge vorstellt mit der gleichen Liebe umarmt Tannenzweige Eichhornchen Gras und Blumen Steine und Blatter alles nimmt der Kunstler mit gleicher Wichtigkeit wahr und legt den Schwerpunkt auf Sorgfaltigkeit Staeger ist nicht immer ein Idealist wie in diesen und ihnen ahnlichen Blattern Es ware jedenfalls falsch ihn einen Optimisten zu nennen Einige seiner Arbeiten sind schmerzlich gezeichnet vom Krieg es ist als ob sich in ihnen der Untergang der Ideale der Hochwohlgeborenen und Heiligen spiegeln wurde Staeger blieb durch die Kunstideologie des Dritten Reiches nicht unbeeinflusst und malte in dieser Zeit einige typische NS Gemalde darunter Panzer am Versuchsplatz 1941 und das Olgemalde Abwehr ostischer Einfalle 1943 NS Ehrungen waren die Verleihung des Professorentitels zum Geburtstag des Fuhrers 1938 sowie die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 1940 3 An den Grossen Deutschen Kunstausstellungen im Munchner Haus der Deutschen Kunst war er zwischen 1938 und 1944 mit insgesamt 31 Werken beteiligt 4 In Munchen ausgebombt zog er Mitte Mai 1945 nach Penzberg in Oberbayern Sein malerischer Stil in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war ein gemassigter Impressionismus es entstanden aber auch Werke zu mythisch sagenhaften mystischen oder religiosen Themen allegorische Darstellungen und weiterhin seine Radierungen mit so feinen und prazisen Linien wie sie keinem anderen Kunstler seiner Zeit zu Eigen waren Staeger war ein Grafiker voll reicher Phantasie Seine graphischen Werke kann man nicht zutreffender als Herbert Wessely mit Mystischer Realismus charakterisieren Nach dem Tod seiner Frau ubersiedelte er 1957 nach Waldkraiburg wo er bis zu seinem Lebensende wohnte und noch intensiv arbeitete Dort besuchte ihn 1965 die britische Konigin Elisabeth II im Rahmen ihres Deutschlandsbesuches 1975 ein Jahr vor Staegers Tod wurdigte Herbert Wessely Staegers Werk in seinem Buch Mystischer Realismus Wessely kommt zum Schluss dass Staeger zu jenen Vertretern der im Art Nouveau begrundeten Munchner Malerei zu zahlen sei die in keiner Weise mit anderen Stromungen der Moderne in Beruhrung gekommen war Ferdinand Staeger war Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 5 Werke Auswahl BearbeitenGraphische Mappenwerke und Buchillustrationen Waldlegende 6 Junge Liebe Gedichte Uhland 1911 Die Meistersinger von Nurnberg 12 Bl Kern Munchen 1921 Gerhart Hauptmann Mappe 15 Bl Seitz Dusseldorf 1923 Tuti Nameh 1921 Mozart auf der Reise nach Prag Morike 1919 Das Stuttgarter Hutzelmannlein Morike 1920 Die Narrenburg Stifter 1919 Bunte Steine Stifter 1920 Der Regenbogen Ginzkey 1924 Sonnenmarchen Karola Bassermann 1920 Marchen aus 1001 Nacht 1919 Deutsche Gedichte in Schattenbildern 1908 Gluckliches Wandern 1930 Illustrationen in der Jugend und zahlreiche Exlibris Gemalde Bauer mit Schubkarren Ol Leinwand Munchen Neue Pinakothek Schwarzer See Ol Leinwand Munchen Stadtische Galerie Lenbachhaus SS Wache Ol Leinwand Wir sind die Werksoldaten Ol Leinwand Der Polenfeldzug Ol Leinwand Politische Front Ol Leinwand Kampf der Zentauren Ol Leinwand Privatsammlung Zerstortes Schwabing Ol Leinwand Privatsammlung Munchen Anny Staeger Ol Leinwand Privatsammlung Der Schlussel Ol Leinwand Privatsammlung Pflugender Bauer Aquarell Privatsammlung Prag Aquarell Privatsammlung Sic transit gloria mundi Aquarell Adam und Eva Aquarell Wintersnot Aquarell Privatsammlung Munchen Grasender Pegasus Aquarell Hier nicht erwahnt sind die zahlreichen Werke die in den Depots des Stadtmuseums Waldkraiburg liegen Fresken Pfarrkirche St Thomas Neuern in Bohmen Gobelin LiebesfruhlingSammlungen BearbeitenStadtmuseum Waldkraiburg Neue Pinakothek Munchen Stadtische Galerie im Lenbachhaus Heeresgeschichtliches Museum Wien Albertina Wien Staatliche Graphische Sammlung MunchenAusstellungen Bearbeiten1920 Munchen Glaspalast Munchen 1927 Munchen Graphische Sammlung Munchen Karlsruhe Wurzburg Wien Paris Barcelona 1933 Brunn 1934 Prag 1974 Waldkraiburg 1992 Auktion uber den Nachlass von Staeger in der Sammlung seiner Schwester Anny Staeger bei K amp K Ekkehard Kettner in Munchen 1992 Verkaufsausstellung Das Graphische Werk Staegers bei K amp K Ekkehard Kettner in Munchen 2005 Waldkraiburg Stadtmuseum Ferdinand Staeger zum 125 Geburtstag Literatur BearbeitenReinhold Conrad Muschler Ferdinand Staeger Eine Monographie XIX 354 S zahlr Abb schwarz weiss Leipzig 1925 Verlag Max Koch Staeger Ferdinand In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 31 Siemering Stephens E A Seemann Leipzig 1937 S 440 biblos pk edu pl Ferdinand Staeger In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 337 Richard Braungart Ferdinand Staeger Mit 15 Abbildungen In Reclams Universum 34 1918 S 430 435 Ausstellungs Katalog Kunstverein Frankfurt Main Kunst im 3 Reich Dokumente der Unterwerfung Frankfurt am Main 1974 S 177 Herbert Wessely Ferdinand Staeger Mystischer Realismus Munchen 1975 Berthold Kinz Die Malerei im deutschen Faschismus Munchen 1974 S 319 Ausstellungs Katalog Munchener Stadtmuseum Munchen Die Zwanziger Jahre in Munchen Munchen 1979 S 765 Ausstellungs Katalog Stadtmuseum Waldkraiburg Ferdinand Staeger zum 125 Geburtstag Waldkraiburg 2005 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ferdinand Staeger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Staeger Ferdinand In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Ahnentafel abgerufen am 19 Dezember 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Eva Obermayer Marnach Springer Sidonie verehel Staeger In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Band 13 59 Lieferung Spanner Anton Carl Staudigl Oskar Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2007 S 54 55 biographien ac at Online Edition Walter Reichel Pressearbeit ist Propagandaarbeit Medienverwaltung 1914 1918 Das Kriegspressequartier KPQ Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchiv MOStA Sonderband 13 Studienverlag Wien 2016 ISBN 978 3 7065 5582 1 S 184 s Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus Band 17153 Vollstandig uberarbeitete Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 S 523 Datenbank des Zentralinstituts fur Kunstgeschichte Deutschen Historischen Museums und Haus der Kunst Informationen zu allen ausgestellten Kunstwerken kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Staeger Ferdinand Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 19 Marz 2016 Ernst Wilhelm Bredt Zu Ferdinand Staegers Waldlegende In Die Kunst fur alle Malerei Plastik Graphik Architektur Heft 3 4 November 1918 S 57 60 digi ub uni heidelberg de Normdaten Person GND 118752472 lobid OGND AKS LCCN no2016032800 VIAF 45097701 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staeger FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 3 Marz 1880GEBURTSORT TrebitschSTERBEDATUM 11 September 1976STERBEORT Waldkraiburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Staeger amp oldid 200629087