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Ferdinand Andri 1 Marz 1871 in Waidhofen an der Ybbs Osterreich Ungarn 19 Mai 1956 in Wien war ein osterreichischer Maler und Grafiker Ferdinand Andri Erzengel Michael an der Fassade des Zacherlhauses in Wien 1 Brandstatte 6 1903 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenFerdinand Andri wurde als Sohn eines Vergolders geboren Er machte von 1884 bis 1886 eine Lehre beim Holzschnitzer und Altarbauer Johann Kepplinger in Ottensheim bei Linz 1 Er besuchte die Staatsgewerbeschule in Innsbruck Dann studierte er von 1886 bis 1893 an der Akademie der bildenden Kunste Wien bei Julius Victor Berger Eduard von Lichtenfels und August Eisenmenger Von 1892 bis 1894 besuchte er die Grossherzogliche Kunstschule bei Caspar Ritter und Claus Meyer 1 Er unternahm Studienreisen nach Italien Frankreich England und Nordamerika 1897 heiratete er die um acht Jahre altere Malerin Charlotte Hampel 1863 1945 Von 1899 bis 1909 war Andri Mitglied der Wiener Secession und 1905 06 deren Prasident In dieser Zeit arbeitete er an der Jugendstil Zeitschrift Ver Sacrum mit Als er 1912 dem Deutschen Werkbund beitrat galt er bereits als arrivierter Landschafts Genre und Portratmaler und hatte auch als Lithograf und Bildhauer allgemeine Anerkennung gefunden Trotzdem wurde er 1914 als man ihn als Lehrer fur die Wiener Akademie vorschlug von Erzherzog Franz Ferdinand der fur moderne Kunststromungen nichts ubrig hatte abgelehnt Im zweiten Jahr des Ersten Weltkriegs 1915 reichte Andri ein Gesuch auf Aufnahme als Kriegsmaler im k u k Kriegspressequartier ein dem per 13 September 1915 stattgegeben wurde 2 Zunachst wurde er nach Belgrad entsandt wo er den November und Dezember 1915 malend verbrachte 1916 bereiste er als kunstlerischer Berichterstatter die Bucht von Cattaro anschliessend Montenegro und danach Albanien 3 Im gleichen Jahr kam er als Kriegsmaler ins Ortlergebiet und auch in den Dolomiten hielt er zahlreiche Eindrucke fest Als er 1918 beim 10 Armeekommando der k u k Armee in Tirol stationiert war nahm er die Gelegenheit wahr Portratstudien von Teilnehmern eines Bergfuhrerkurses auf der Regensburger Hutte zu machen Auch einige Plakatentwurfe zugunsten des Kinderhilfswerks der Kriegsinvalidenstiftung und fur Kriegsausstellungen bei denen ihm seine Erfahrungswerte als Grafiker der Wiener Secession zugutekamen entstanden in dieser Zeit 1918 bei Kriegsende zog Andri nach St Polten zugleich erhielt er einen Lehrauftrag an der Wiener Akademie wo er bis 1939 unterrichtete 4 An der Wiener Akademie leitete er von 1923 bis 1929 eine Meisterschule bzw von 1929 bis 1939 eine systemisierte Meisterschule 1923 26 und 1931 33 war Andri Prorektor und unmittelbar nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich einer der drei kommissarischen Leiter der Akademie die fur die folgenden politischen Sauberungen verantwortlich waren Am 27 Juni 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 255 574 5 6 1939 wurde er in den Ruhestand versetzt und war seit diesem Jahr Mitglied des Kunstlerhauses in Wien Von 1939 bis 1945 leitete Andri eine Meisterschule fur Freskomalerei an der Akademie 1 Andri wurde auf der sogenannten Gottbegnadeten Liste von Joseph Goebbels als wichtiger Maler des dritten Reiches aufgefuhrt 7 Andri war Fachberater fur Musik im nationalsozialistischen Deutschen Kulturbund Auch war er Mitbegrunder des Osterreichischen Werkbundes der auf die Wiederbelebung des handwerklichen Konnens ausgerichtet war Im Jahre 1950 ubergab Ferdinand Andri alle noch in seinem Besitz befindlichen Werke der Stadt St Polten welche ein Ferdinand Andri Museum heute Teil des Stadtmuseums einrichtete 1 1956 starb der Kunstler in Wien und wurde in St Polten bestattet Auszeichnungen Bearbeiten1890 Lampi Preis der Akademie der bildenden Kunste Wien 1 1941 Ehrenring der Stadt Wien 1941 Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 1944 Ferdinand Georg Waldmuller Preis der Stadt Wien 1951 Goldener Lorbeer des Kunstlerhauses Werke Auswahl BearbeitenDie Werke Ferdinand Andris sind von traditionellen bauerlichen 8 und religiosen Motiven gepragt die er dekorativ und farbenfroh gestaltete Daruber hinaus verfertigte er auch zahlreiche Portrats Sein besonderes Bemuhen galt der Freskomalerei und damit verbunden auch einer Erneuerung der kirchlichen Kunst fur die er auch auf Holzplastik und Mosaik zuruckgriff Portrat Moriz Gallia 1901 Slovaken 1902 ausgestellt auf der Deutsch Nationalen Kunstausstellung im Ausstellungspalast Dusseldorf 9 Mosaike uber dem Hochaltar und Taufbecken mit der Halbfigur von Johannes dem Taufer aus vergoldetem Holz 1903 Heilig Geist Kirche in Wien auf der Schmelz Wien Statue des Erzengels Michael aus getriebenem Metall 1903 1905 Zacherlhaus in Wien Apostelbilder 1908 Neuottakringer Kirche in Wien Gemalde fur den Messepalast Portrat der Gattin des Kunstlers Charlotte Andri Hampel St Polten Niederosterreichisches Landesmuseum Inv Nr A 24 79 1911 Ol auf Leinwand 40 3 40 3 cm Almwiese Wien Leopold Museum Inv Nr 383 1913 Ol auf Leinwand Ferdinandshohe Gebirgslandschaft Wien Leopold Museum Inv Nr 569 1916 Ol auf Karton Der Handgranatenwerfer Wien Heeresgeschichtliches Museum 1918 Tempera auf Leinwand 253 179 cm Der Engel erweckt die Toten auf dem Schlachtfeld Heeresgeschichtliches Museum Ol auf Karton 35 5 48 cm Gefangene Serben vor dem Abtransport Heeresgeschichtliches Museum Farbkreide auf Karton 10 Illustrationen zu August Kopisch Gedichte Gerlach amp Wiedling Wien LeipzigGemalde Ferdinand Andris befinden sich vor allem in Museen in Wien und Niederosterreich Ein grosserer Bestand befindet sich in den Sammlungen des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums Literatur BearbeitenAugust Kopisch Ferdinand Andri Illustrationen Hans Fraungruber Red Ausgewahlte Gedichte Gerlach amp Wiedling Wien 1904 Gerlach s Jugendbucherei 13 Ausstellungs und Festfuhrer zur 400 Jahr Feier der Befreiung aus Turkennot in Waidhofen an der Ybbs 13 bis 21 August 1932 Gewerbliche Presse Wien 1932 Adolf Bassaraba Der Maler Ferdinand Andri St Poltner Zeitungsverlagsgesellschaft St Polten 1941 Niederdonau 46 Kunstausstellung Ferdinand Andri geoffnet vom 9 Juni bis 15 Oktober 1957 Selbstverlag der Stadt Waidhofen an der Ybbs Waidhofen an der Ybbs 1954 Karl Gutkas Kunstausstellung Ferdinand Andri und seine Schule 8 Sonderausstellg im Karmeliterhof 7 22 April 1956 Magistrat der Stadt Kulturamt St Polten St Polten 1956 Karl Gutkas Professor Ferdinand Andri 85 Jahre alt In Kulturberichte aus Niederosterreich 1956 S 22 f Kunstausstellung Ferdinand Andri Selbstverlag des Kulturamtes Waidhofen an der Ybbs Waidhofen an der Ybbs 1957 Otto Hiehammer Waidhofen an der Ybbs ehrt Ferdinand Andri Gedachtnisausstellung In Kulturberichte aus Niederosterreich 1957 S 55 Oskar Matulla Ferdinand Andri und Lassing In Kulturberichte aus Niederosterreich 1960 S 84 f Karl Gutkas Leopold Schmid Ferdinand Andri 1871 1956 Maler Bildhauer Graphiker und Lehrer Katalog der Ausstellung des Kuluturamtes der Stadt St Polten wahrend der St Poltner Kultur und Festwochen 1971 Kulturamt St Polten St Polten 1971 Bernhard Peithner Lichtenfels Red Ferdinand Andri Ausstellungskatalog Galerie Peithner Lichtenfels Wien 1980 Liselotte Popelka Hrsg Vom Hurra zum Leichenfeld Gemalde aus der Kriegsbildersammlung 1914 1918 Katalog Heeresgeschichtliches Museum Wien 1981 Peter Weninger Red Ferdinand Andri 1871 1956 Ausstellung der Kulturabteilung der Niederosterreichischen Landesregierung Schloss Maretsch Bozen 7 bis 30 Oktober 1982 Schloss Bad Voslau 13 November 1982 bis 9 Janner 1983 Amt der NO Landesregierung Abteilung III 2 Kulturabteilung Wien 1983 Katalog des Niederosterreichischen Landesmuseums Band N F 126 Peter Weninger Martin Suppan Bearb Elisabeth Rehulka Ubers Wachaumaler Wachaumotive Eine Donaulandschaft in Bildern des 19 und 20 Jahrhunderts Galerie Suppan Wien 1987 Felix Czeike Hrsg Andri Ferdinand In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 102 Digitalisat Karl Wilhelm Einfuhrung in die Spielzeug und Werkschau des Kunsterziehers Prof Karl Wilhelm In Waidhofner Heimatblatter Bd 18 1992 S 30 ff Thomas Pulle Ferdinand Andri Notizen zu seinem Fruhwerk In Franz Forstner Hrsg Sinnlichkeit und Versuchung Jugendstil und Secessionskunst von Andri bis Olbrich Sonderausstellung 9 Mai bis 2 November 1997 Kulturverwaltung St Polten St Polten 1997 S 11 20 Beatrix Bastl Drei Maler Zwei Kriege Ferdinand Andri Erich Erler und Carl Fahringer Eine Sonderausstellung im Stadtarchiv Wiener Neustadt In Unsere Heimat Bd 69 1998 S 146 149 Thomas Pulle so vermag er es doch die ungeheure Spannung man mochte fast sagen die Majestat des Krieges auszudrucken Einige Bemerkungen zum Bildschaffen Ferdinand Andris wahrend des Ersten Weltkrieges In St Poltner Regenbogen 1998 Kulturjahrbuch der Landeshauptstadt St Polten 1998 S 13 21 Ilse Krumpock Aus den Wolken zur Heimatscholle Der Kriegsmaler Ferdinand Andri In Viribus Unitis Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museums 2006 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2007 S 19 52 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Franz Kaindl Malerei in Niederosterreich 1918 1988 Niederosterreichisches Dokumentationszentrum fur moderne Kunst St Polten 1988 S 273 274 Walter Reichel Pressearbeit ist Propagandaarbeit Medienverwaltung 1914 1918 Das Kriegspressequartier KPQ Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchiv MOStA Sonderband 13 Studienverlag Wien 2016 ISBN 978 3 7065 5582 1 S 178 Osterreichisches Heeresmuseum Hrsg Katalog der Kriegsbildergalerie des Osterreichischen Heeresmuseums Wien 1923 S 11 Ilse Krumpock Aus den Wolken zur Heimatscholle Der Kriegsmaler Ferdinand Andri In Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museums 2006 Wien 2007 S 20f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 531108 Kunst und Diktatur Architektur Bildhauerei und Malerei in Osterreich Deutschland Italien und der Sowjetunion 1922 1956 Band 1 Wien 1994 S 99 hier wird er als langjahriges NSDAP Mitglied bezeichnet was sich wohl auf eine Mitgliedschaft in der verbotenen NSDAP in Osterreich bezieht Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus Bd 17153 Vollstandig uberarbeitete Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 Ferdinand Andri Ausstellung des NO Museums Eine Epoche der Bauernmalerei In Arbeiter Zeitung Wien 6 Dezember 1982 S 13 oben rechts Paul Clemen Die deutsch nationale Kunstausstellung zu Dusseldorf In Die Kunst fur Alle Malerei Plastik Graphik Architektur Heft 23 1902 S 532 Digitalisat Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Verlag Styria Wien 2000 ISBN 3 222 12834 0 S 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Andri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferdinand Andri in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich NO Landesmuseum Literatur von und uber Ferdinand Andri im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 122799879 lobid OGND AKS LCCN nr2003014370 VIAF 27962705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andri FerdinandKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 1 Marz 1871GEBURTSORT Waidhofen an der YbbsSTERBEDATUM 19 Mai 1956STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Andri amp oldid 235547309