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Die Heilig Geist Kirche ist eine romisch katholische Pfarrkirche in der Herbststrasse im 16 Wiener Gemeindebezirk Ottakring Sie ist die Pfarrkirche der Pfarre Schmelz Zum Hl Geist im Vikariat Wien Stadt Stadtdekanat 16 der Erzdiozese Wien Das in historisierendem Stil gehaltene Sakralgebaude war die erste Eisenbetonkirche Osterreichs Die Pfarre wird vom Orden der Dehonianer betreut Die Heilig Geist Kirche in der HerbststrasseInnenansichtDer Hochaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Krypta 2 2 Hauptraum 2 3 Fenster 2 4 Glocken 2 5 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie vom Architekten Joze Plecnik entworfene Kirche wurde in den Jahren 1911 bis 1913 erbaut Die Patronanz ubernahm Herzogin Sophie von Hohenberg die Frau des Thronfolgers Franz Ferdinand Sie war es auch die die Kirche dem Heiligen Geist weihen liess Der Hauptraum hat die Grundform einer Basilika und zitiert damit im Gegensatz zu Otto Wagners Kirche am Steinhof historische Formen was den Stilvorstellungen des sehr religiosen Plecnik eher entsprach Die ursprungliche Planung der Kirche sah einen Versammlungssaal einen Pfarrhof und ein Mietshaus vor Diese mussten jedoch aus Geldmangel aus den Planen entfernt werden Als die Kirche bereits in Bau war wurde aus demselben Grund auch ein hoher venezianischer Turm entfernt und stattdessen der Glockengiebel verwirklicht Ein weiteres Opfer waren funf Relieffiguren an der Portalfront die den Heiligen Geist den Erloser und die drei Heiligen Frauen darstellen sollten Plecnik erprobte in der Kirche den Baustoff Eisenbeton Im inneren Kirchenraum ersetzte er damit die Bogen zu den Seitenschiffen durch zwei uber 20 m frei gespannte Trager So entstand statt der klaren Trennung in Mittel und Seitenschiffe eine Art quadratischer Gesamtraum der aber auch aus den Seitenschiffen gute Sicht zum Altar ermoglicht Lange galt die Kirche als die erste Eisenbetonkirche Europas Dieser Status sollte aber der 1910 errichteten Kirche von Istvan Medgyaszay in Muľa zukommen der ebenfalls Wagner Schuler war Unterhalb des erhohten Altarraums befindet sich die Krypta in der bereits im Juli 1911 die Messe gefeiert wurde Plecnik selbst war von 1911 an in Prag tatig und konnte damit die Fertigstellung seiner Kirche nicht mehr im Detail mitverfolgen Der Innenausbau erfolgte grossteils nicht nach seinen Planen Das Bauwerk wurde nach seiner Fertigstellung heftig kritisiert Der osterreichisch ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand bezeichnete die Kirche als Mischung von Russischem Bad Pferdestall und Venustempel Heute zahlen die Heilig Geist Kirche und das Zacherlhaus in der Inneren Stadt zu den international bekannten Werken Plecniks Ausstattung BearbeitenKrypta Bearbeiten Die Krypta unter dem Altarraum besteht aus einem Hauptraum und drei kleinen Grotten Der Altar lehnt sich an die Formen des Altares im Karmeliterkonvikt zu Dobling von Plecnik an Um den Eindruck einer Felswand zu verstarken wurden rote Ziegelbruchstucke in die Betonmasse gemischt Die drei Grotten der Krypta stellen dar den Stall zu Bethlehem die Olberggrotte aus dem Garten Gethsemani das Heilige Grab von JerusalemIn der Krypta befinden sich links und rechts vom Altar zwei Bilder Die Erschaffung des Wassers Muller und Rahel weint um ihre toten Kinder Josef Engelhart sowie ein Taufbecken von Ferdinand Andri Hauptraum Bearbeiten Der Hochaltar zeigt das Wirken des Heiligen Geistes und stammt von Adolf Otto Holub 1882 um 1920 nach dem Vorbild der Kirche am Steinhof Das Altarbild ist eine Darstellung der sieben Gaben des Heiligen Geistes nach einem Entwurf von Ferdinand Andri Die Metallreliefs stammen von Michael Six Zwei Seitenaltare sind dem hl Josef und dem hl Bonifatius geweiht Der Kreuzweg ist eine Arbeit des polnischen Holzschnitzers Josef Ruchala Links neben dem Altar steht ein Herz Jesu Volksaltar Fenster Bearbeiten Die Gemalde in sechs Glasfenstern stellen dar Die Versuchung im Paradies Das Dankopfer nach der Sintflut Moses mit den Gesetzestafeln auf dem Sinai Die Verkundigung des Herrn Das Pfingstwunder Die Taufe JesuDie anderen Fenster zeigen die vier Evangelisten und den Propheten Jesaja Die Epistelseite wurde dabei 1930 von R Nagl bemalt die Evangelienseite 1952 von Remigius Geyling Glocken Bearbeiten Uber dem Eingang befinden sich zwei Glocken Die kleinere Ton dis2 Gewicht 150 kg 1930 von der Glockengiesserei Pfundner gegossen tragt die Inschrift Christo Regi Friedericus Gustavus Me Consecravit Christus dem Konig hat Friedrich Gustav mich geweiht Die grossere Glocke Ton c2 Gewicht 234 kg ebenfalls von Pfundner und 1956 gegossen tragt die Inschrift Christus Rex in te speravi non confundar in aeternum Christus Konig auf dich habe ich gehofft in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden werden Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Gollini Orgel nbsp Spielschrank der Gollini OrgelAm 30 April 1930 wurde bei Josef Panhuber eine neue Orgel mit 27 Registern auf zwei Manualen und Pedal in Auftrag gegeben nach ihrer Fertigstellung nahm Kardinal Theodor Innitzer am 30 April 1933 deren Weihe vor Dieses Instrument war zunachst mit pneumatischer Traktur ausgestattet wurde jedoch 1962 von Philipp Eppel auf das elektropneumatische System umgebaut Nach Abschluss dieser Arbeit beging man am 10 April 1962 eine Neueinweihung dieser Orgel 1 Als Herbert Gollini in den Jahren 1980 81 eine neue 1842 Pfeifen zahlende Orgel mit 29 Registern auf zwei Manualen und Pedal errichtete konnten 19 Register der Panhuber Orgel wiederverwendet werden die restlichen 10 Register wurden neu gefertigt Die Weihe dieser Orgel wurde am 8 Juni 1981 durch Kardinal Franz Konig vollzogen 2002 entschloss sich die Pfarre die Orgel einer Renovierung zu unterziehen und betraute Achim Reichmann mit der Durchfuhrung derselben 2 I Hauptwerk C g3Quintadena 16 Prinzipal 0 8 Hohlflote 0 8 Salicional 0 8 Octav 0 4 Flote 0 4 Superoktav 0 2 Mixtur IV 0 1 1 3 Cimbel II 0 1 2 Trompete 0 8 II Ruckpositiv C g3Gedackt 8 Praestant 4 Rohrflote 4 Sesquialtera II 0 0 2 2 3 Octave 2 Blockflote 2 Nasard 1 1 3 Scharff IIIKrummhorn 8 Pedal C f1Principal 16 Subbass 16 Octavbass 0 8 Gedecktbass 0 8 Choralbass 0 4 Rauschpfeife III 0 0 0 2 Posaune 16 Trompete 0 8 Schalmei 0 4 Koppeln I P II P II ILiteratur BearbeitenDamjan Prelovsek Josef Plecnik Wiener Arbeiten von 1896 1914 Edition Tusch Wien 1979 Damjan Prelovsek Josef Plecnik 1872 1957 Architectura perennis Residenz Verlag Salzburg Wien 1992 ISBN 3 7017 0779 0 Adolph Stiller Hrsg Josef Plecnik 1872 1957 Architekt in Wien Prag Laibach Pustet Salzburg 2006 ISBN 3 7025 0542 3 Arthur Ruegg Hrsg Die Unschuld des Betons Wege zu einer materialspezifischen Architektur gta Verlag Zurich 2004 ISBN 3 85676 158 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmelzer Pfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarre Schmelz Zum Hl Geist Pfarre Schmelz auf erzdioezese wien at Heilig Geist Kirche auf der Schmelz auf planet vienna at Die Heilig Geist Kirche in der osterreichischen Architekturdatenbank nextroom atEinzelnachweise Bearbeiten Martin Wadsack Die Orgeln des 16 Wiener Gemeindebezirks Wien 2013 S 52 Martin Wadsack Die Orgeln des 16 Wiener Gemeindebezirks Wien 2013 S 53 48 207222222222 16 3225 Koordinaten 48 12 26 N 16 19 21 O Sakralbauten im 16 Wiener Gemeindebezirk Ottakring Evangelische Kirche A B MarkuskircheOrthodoxe Kirche Neulerchenfelder PfarrkircheRomisch katholische Kirchen Alt Ottakringer Pfarrkirche Pfarrkirche Maria Namen Neuottakringer Pfarrkirche Pfarrkirche Sandleiten Pfarrkirche Heilig Geist Wallfahrtskirche zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Geist Kirche Wien amp oldid 236919535