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Ferchromid ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente mit der chemischen Zusammensetzung Cr1 5Fe0 2 und damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung aus Chrom und Eisen FerchromidAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1984 022 1 IMA Symbol Fcr 2 Chemische Formel Cr1 5Fe0 2 3 Cr3Fe0 4 4 Cr1 5Fe0 5 x x 0 3 5 Cr3Fe1 x x 0 6 6 Cr Cr0 5Fe0 2 0 3 7 Mineralklasse und ggf Abteilung Elemente Metalle und intermetallische VerbindungenSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 06 020 1 AE 15 01 01 12 03Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Pm3 m Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221Gitterparameter a 2 88 A 7 Formeleinheiten Z 1 7 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 5 4 VHN100 900 kg mm2 6 Dichte g cm3 berechnet 6 18 6 Spaltbarkeit fehlt 4 Farbe hellgrau 6 bis grauweiss 4 Strichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtig opak 6 Glanz Metallglanz 4 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale ferromagnetisch 8 Ferchromid kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte bisher jedoch nur in Form kleiner Korner und Mineral Aggregate von bis zu einigen hundert Mikrometern Grosse entdeckt werden Das in jeder Form undurchsichtige opake Mineral ist von hellgrauer bis grauweisser Farbe und zeigt auf den Kornoberflachen einen metallischen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Eigenschaften 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Ferchromid zusammen mit Chromferid in der Gold Lagerstatte Efim im Kumak Erzfeld etwa 110 km ostlich von Orsk in der Oblast Orenburg im russischen Foderationskreis Wolga Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch M I Nowgorodowa A I Gorschkow N W Trubkin A I Zepin und M T Dmitrijewa russisch M I Novgorodova A I Gorshkov N V Trubkin A I Cepin M T Dmitrieva die das Mineral nach dessen chemischer Zusammensetzung aus Eisen lateinisch Ferrum und Chrom benannten Das Mineralogenteam um Nowgorodowa reichte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1984 zur Prufung bei der International Mineralogical Association ein interne Eingangs Nr der IMA 1984 022 3 die den Ferchromid als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung folgte zwei Jahre spater im russischen Fachmagazin Sapiski Wsessojusnogo Mineralogitscheskogo Obschtschestwa russisch Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshestva englisch Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva und wurde 1988 mit der Publikation der New Mineral Names im englischsprachigen Fachmagazin American Mineralogist nochmals bestatigt Das Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum benannt nach A J Fersman FMM der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau aufbewahrt 6 9 Klassifikation BearbeitenDa der Ferchromid erst 1984 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I A 06 20 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Elemente und dort der Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen wo Ferchromid zusammen mit Chrom Chromferid Tantal Titan und Wolfram eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 4 Die seit 2001 gultige und von der IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Ferchromid ebenfalls in die Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Ferchromid ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Eisen Chrom Familie zu finden wo er zusammen mit Chromferid und Wairauit die Wairauitgruppe mit der System Nr 1 AE 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ferchromid in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er zusammen mit Chrom und Chromferid in der unbenannten Gruppe 01 01 12 innerhalb der Unterabteilung Elemente Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Chemismus BearbeitenDie von den Erstbeschreibern angegebene chemische Zusammensetzung fur Ferchromid Cr1 5Fe0 5 x 5 mit x 0 3 in anderen Quellen wie unter anderem im Handbook of Mineralogy wird die Formel auch mit dem ganzzahligen Stoffmengenverhaltnis Cr3Fe1 x mit x 0 6 angegeben 6 entspricht einem variierenden Verhaltnis von Chrom Cr zu Eisen Fe zwischen 1 5 0 5 und 1 5 0 2 beziehungsweise 3 1 und 3 0 4 Von der IMA wird die Formel Cr1 5Fe0 2 mit dem Mindestgehalt an Eisen angegeben 3 Die Schwankung des Eisengehaltes wird dadurch verursacht dass bei naturlichen Ferchromidproben nicht immer alle Gitterplatze in der Kristallstruktur besetzt sind Entsprechend reprasentiert die Angabe x 0 3 das Verhaltnis der Leerstellen was mit der verfeinerten Formel Cr1 5Fe0 2 0 3 ausgedruckt wird Die Mikrosondenanalyse am Typmaterial aus der Gold Lagerstatte Efim ergab eine durchschnittliche Zusammensetzung mit einem Massenanteil Gewichts von 87 58 Gew Cr 87 53 87 63 und 12 60 Gew Fe 12 55 12 65 5 Kristallstruktur BearbeitenFerchromid kristallisiert in der kubischen Raumgruppe Pm3 m Raumgruppen Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221 mit dem Gitterparameter a 2 88 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 7 Eigenschaften BearbeitenAuf Grund des enthaltenen Eisens ist das Mineral ferromagnetisch 8 Bildung und Fundorte BearbeitenFerchromid bildete sich in Quarzadern die sich in Brekzien aus Amphibolen oder Schiefer befinden Als Begleitminerale traten unter anderem gediegen Eisen Kupfer Bismut und Gold sowie Chromferid Graphit Cohenit Halit Sylvin und Marialith auf Ausser an seiner Typlokalitat der Gold Lagerstatte Efim in der Oblast Orenburg konnte das Mineral bisher nur noch in der Seifen Lagerstatte Verkhneivinsk am Fluss Neiwa nahe Syssert auch Sysert oder Syssertsk in der zum Ural gehorenden Oblast Swerdlowsk 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenM I Novgorodova A I Gorshkov N V Trubkin A I Cepin M T Dmitrieva Novye prirodnye intermetallicheskie soedineniya Zheleza i Hroma Hromferid i Ferhromid In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshestva Band 115 Nr 3 1986 S 355 360 russisch rruff info PDF 637 kB abgerufen am 8 Januar 2021 englische Transliteration M I Novgorodova A I Gorshkov N V Trubkin A I Tsepin M T Dmitrieva New natural intermetallic compounds of iron and chromium chromferide and ferchromide In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Frank C Hawthorne Ernst A J Burke T Scott Ercit Edward S Grew Joel D Grice John Leslie Jambor Jacek Puziewicz Andrew C Roberts David A Vanko New Mineral Names In American Mineralogist Band 73 1988 S 189 199 englisch rruff info PDF 1 3 MB abgerufen am 8 Januar 2021 Weblinks BearbeitenFerchromid In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 7 Januar 2021 Ferchromide In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Januar 2021 englisch David Barthelmy Ferchromide Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 7 Januar 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2021 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2021 abgerufen am 7 Januar 2021 englisch a b c d e f Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c M I Novgorodova A I Gorshkov N V Trubkin A I Cepin M T Dmitrieva Novye prirodnye intermetallicheskie soedineniya Zheleza i Hroma Hromferid i Ferhromid In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshestva Band 115 Nr 3 1986 S 357 russisch rruff info PDF 637 kB abgerufen am 8 Januar 2021 englische Transliteration M I Novgorodova A I Gorshkov N V Trubkin A I Tsepin M T Dmitrieva New natural intermetallic compounds of iron and chromium chromferide and ferchromide In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva a b c d e f g Ferchromide In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 65 kB abgerufen am 7 Januar 2021 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 41 englisch a b Frank C Hawthorne Ernst A J Burke T Scott Ercit Edward S Grew Joel D Grice John Leslie Jambor Jacek Puziewicz Andrew C Roberts David A Vanko New Mineral Names In American Mineralogist Band 73 1988 S 189 199 englisch rruff info PDF 1 3 MB abgerufen am 8 Januar 2021 Catalogue of Type Mineral Specimens F PDF 73 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 8 Januar 2021 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 7 Januar 2021 englisch Fundortliste fur Ferchromid beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 7 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferchromid amp oldid 239000578