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Cohenit ist ein eher selten vorkommendes meteoritisches Mineral aus der Mineralklasse der Element Minerale Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der idealisierten Zusammensetzung Fe3C Da das Mineral in der Natur aber meist geringe Beimengungen an Nickel und Cobalt enthalt wird die Formel oft auch mit Fe Ni Co 3C angegeben Die in Klammern angegebenen Elemente konnen sich jeweils gegenseitig vertreten stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Kohlenstoff CohenitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Coh 1 Andere Namen Cementit bzw Zementit EisencarbidChemische Formel Fe3CMineralklasse und ggf Abteilung Elemente Metallische Kohlenstoff Stickstoff und PhosphorverbindungenSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 09 I A 09 050 1 BA 05 01 01 16 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m 2 m 2 m 2 Raumgruppe Nr Pnma 3 Nr 62 Gitterparameter a 5 09 A b 6 75 A c 4 52 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6Dichte g cm3 gemessen 7 20 bis 7 65 D calc 7 68 4 Spaltbarkeit nach 100 010 und 001 4 Bruch Tenazitat muschelig sehr sprodeFarbe zinnweiss bis licht bronzefarbig bis goldgelbStrichfarbe dunkelgrau 5 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzMagnetismus stark magnetischCohenit ist auch in dunnen Schichten undurchsichtig opak und entwickelt nur millimetergrosse unvollkommen tafelige bis nadelformige Kristalle oder eutektische dendritische Verwachsungen mit Eisen Frische Proben sind von zinnweisser Farbe mit metallischem Glanz allerdings oxidieren die Kristallflachen nach einiger Zeit und die Farbe nimmt einen hellen bronze bis goldgelben Farbton an In der Metallurgie ist die Verbindung Fe3C als Zementit fruher Cementit oder auch Eisencarbid bekannt und ein wichtiger Bestandteil in weissem Roh und Gusseisen sowie Stahl Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenCohenit ist ein sehr sprodes und stark magnetisches Mineral Unter irdischen Bedingungen ist das Mineral nur bei Drucken uber 40 kbar stabil was einer Tiefe von etwa 120 km entspricht 6 An der Oberflache zerfallt es sehr langsam in die Minerale Kamacit und Graphit Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Cohenit im Magura Meteoriten im ehemals ungarischen und heute zur Slowakei gehorenden Komitat Arva Beschrieben wurde das Mineral 1889 von Ernst Weinschenk der es nach dem deutschen Mineralogen und Petrographen Emil Cohen benannte Dieser widmete sich in seinen Arbeiten vorwiegend der Struktur von Eisenmeteoriten und der in ihnen enthaltenen Minerale Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Cohenit zur Abteilung der Metalle Legierungen und intermetallischen Verbindungen wo er zusammen mit Haxonit Hongquiit Isovit Khamrabaevit Niobocarbid Tantalcarbid und Tongbait die unbenannte Gruppe I A 09 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cohenit dagegen in die neu definierte Abteilung der Metallischen Kohlenstoff Stickstoff und Phosphorverbindungen ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem die Verbindung charakterisierenden Verbindungsparter so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Carbide zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 1 BA 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cohenit ebenfalls in die Klasse der Element Minerale und dort in die gleichnamige Abteilung Hier ist er zusammen mit Haxonit und Isovit in der unbenannten Gruppe 01 01 16 innerhalb der Unterabteilung Elemente Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenCohenit ist Bestandteil von Eisenmeteoriten und in Enstatit Chondriten Auf der Erde findet es sich nur in magmatischen Gesteinen die sekundar durch Eindringen in Kohlenfloze reduziert wurden wie z B am Buhl bei Kassel in Deutschland und bei Qeqertarsuaq in Gronland Als Begleitminerale treten unter anderem gediegen Eisen Schreibersit Troilit und Wustit auf 4 Gefunden wurde das Mineral in verschiedenen Meteoriten so unter anderem im Allan Hills 84001 in der Antarktis Campo del Cielo in Argentinien Cranbourne Meteoriten in Australien Uruacu im brasilianischen Bundesstaat Goias Ulasitai Meteoriten im autonomen chinesischen Bezirk Changji Toluca Meteorit in Mexiko South Dahna Meteoriten in der Rub al Chali in Saudi Arabien Nagyvazsony Meteoriten im ungarischen Bakonywald sowie in mehreren in den Vereinigten Staaten von Amerika gefundenen Meteoriten Canyon Diablo Goose Lake Pulaski County Las Vegas und Odessa Des Weiteren fand sich Cohenit auch bei Bukowno und im Morasko Meteoriten in Polen bei Chatanga Khatanga und in der Kohlegrube Nr 45 bei Kopeisk in Russland Auch in Gesteinsproben vom Mond konnte Cohenit nachgewiesen werden 7 Kristallstruktur BearbeitenCohenit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnma Raumgruppen Nr 62 Vorlage Raumgruppe 62 mit den Gitterparametern a 5 09 A b 6 75 A und c 4 52 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenErnst Weinschenk Ueber einige Bestandtheile des Meteoreisens von Magura Arva Ungarn in Annalen des K K Naturhistorischen Hofmuseums Band 4 1889 S 93 101 PDF 755 1 kB Weblinks BearbeitenMineralienatlas Cohenit Wiki Astroamateur Hauptminerale der Meteorite Database of Raman spectroscopy CoheniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Webmineral Cohenite a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 46 a b c John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Cohenite in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 8 kB Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 5 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 107 109 Mindat Cohenite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cohenit amp oldid 237497171