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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Die Felddivision 8 war ein traditionsreicher Milizverband der Schweizer Armee der mehrheitlich aus Luzerner Truppen bestand Sie entstand 1875 aufgrund der neuen Truppenordnung und wurde dem 2 Armeekorps unterstellt 1911 wurde sie aufgehoben und 1938 wieder gebildet Mit der Armee 61 wurde sie zur Felddivision 8 unter dem Feldarmeekorps 2 2003 folgte die Entlassung aus der kantonalen Militarhoheit und die Auflosung Feldarmeekorps 2 und Felddivision 8 im Grunddispositiv von 1992 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Zweiter Weltkrieg 2 1 Korpsabschnittgrenze Vierwaldstattersee 3 Kalter Krieg und Armeereformen 3 1 Leitbild der Felddivision 8 von 1984 4 Benennung der Felddivision 8 im Lauf der Geschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMit dem Wiener Kongress von 1815 verpflichtete sich die Eidgenossenschaft zur dauernden bewaffneten Neutralitat und zu einer Neuregelung des Wehrwesens Die kantonalen Truppen sollten im Kriegsfall zu einem eidgenossischen Heer zusammengezogen werden Mit der Bundesverfassung von 1848 wurde begonnen die kantonalen Truppen zu einem nationalen Heer zusammenzufassen Mit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1874 wurden die gesetzlichen Grundlagen fur Aufbau Ausrustung Ausbildung und Fuhrung einer einheitlichen Armee sowie die Heeresklassen Auszug 20 bis 32 Altersjahr und Landwehr 33 bis 44 geschaffen die alle zwei Jahre einen Wiederholungskurs zu leisten hatten 1907 wurde zum jahrlichen Wiederholungskurs gewechselt 1875 erliess der Bundesrat die Verordnung betreffend Nummerierung der Truppeneinheiten Der Auszug wurde in einem Bataillon von vier Kompanien zusammengefasst Unter anderen erhielt das Urner Bataillon die Nummer 87 und wurde mit den Truppen der Innerschwyz und Glarus zum Regiment 29 welches zur 15 Brigade der 8 Division gehorte 1 1887 ubernahm mit Alphons Maximilian Pfyffer von Altishofen der erste Luzerner das Kommando der VIII Division Mit der Truppenordnung von 1911 welche im Jahr 1912 in Kraft trat wurden die bisherigen acht Divisionen auf sechs reduziert wobei die 8 Division aufgehoben wurde Mit der Truppenordnung von 1938 TO 38 wurde die 8 Division mit den folgenden Gebirgsbataillonen zu je drei Kompanien des Auszugs wieder gebildet Gebirgsinfanterieregiment 19 Gebirgsjagerbataillon Geb J Bat 41 LU 42 LU Gebirgsinfanterieregiment 20 45 LU Landwehr 47 OW 2 Kp NW 1 Kp Gebirgsinfanterieregiment 37 Gebirgsschutzenbataillon Geb S Bat 6 ZH 11 ZH 48 Zug Gebirgsinfanterieregiment 81 43 LU 44 LUZweiter Weltkrieg BearbeitenBei der Mobilmachung im Zweiten Weltkrieg am 1 September 1939 bezog die Armee mit ihren drei Armeekorps aus der Neutralitatsaufstellung Operationsbefehl Nr 1 die Mobilmachungsaufstellung 1939 Das Kommando des 2 Armeekorps mit der 8 Division war in Luzern stationiert Aufgrund des Operationsbefehls Nr 2 vom 4 Oktober 1939 besetzte die Schweizer Armee die Limmatstellung um einen Angriff aus dem Norden und eine Umgehung der Maginotlinie durch die Schweiz aufhalten zu konnen Die verstarkte 8 Division mit den Gebirgsinfanterieregimentern 19 20 37 und 81 wurde in der ersten Armeestellung zwischen der 5 und der 1 Division Gruppe Dietikon eingesetzt mit der westlichen Abschnittgrenze bei der Limmatmundung und der ostlichen beim Rusler Neuenhof 2 Im linken Abschnitt der 8 Division wurde am Fuss des Gebenstorfer Horns eine 350 m lange Tanksperre erstellt die das Engnis von Gebenstorf Sperrstelle Gebenstorf sperren sollte Im mittleren Abschnitt musste die Achse Baden Dattwil als eine der Hauptverteidigungslinien der Limmatstellung gesperrt Sperrstelle Baden und ein Vorstoss uber das Plateau des Gebenstorfer Horns verhindert werden Im rechten Abschnitt musste das Zurcher Gebirgsinfanterieregiment 37 die Ubergange vom Limmattal ins Reusstal zwischen Baden und Oberrohrdorf sperren Zwischen Geissberg und Ibrig entstanden 1939 40 die Sperrstellen Rein der 5 Division 2 Armeekorps und Roost der 8 Division 3 Armeekorps Bei der verwundbaren Abschnittsgrenze zwischen dem 2 und 3 Armeekorps mitten im Aaretal hatten mehrere schwere Motorkanonenabteilungen die primare Artillerie der 5 und 8 Division bis nordlich der Linie Endingen Wurenlingen Villigen zu uberdecken nbsp 8 Division im Wasserschloss nbsp Vickers Bunker Sperrstelle Roost nbsp Artilleriebeobachtungsturm Gebenstorfer Horn nbsp Infanteriebunker Baden EichtalEntsprechend dem Fortschritt beim Bau der Festungen im Reduit Festungen dem Anlegen von Vorrate fur sechs Monate fur die Truppe und die dortige Bevolkerung wurden die Divisionen nach und nach aus der Limmatstellung abgezogen und in die Zentralraumstellung Reduit verlegt 3 Am 3 Juli 1940 22 Tage vor dem Rutlirapport begann der etappenweise Ruckzug der 16 000 Mann der 8 Division des 2 Armeekorps unter Alfred Gubeli von der Limmatstellung mit Marschen in seinen eigentlichen Reduitraum zwischen Hohgant im hinteren Emmental bis Stilaub Finsterwald Das Gebirgsschutzenbataillon 6 des Gebirgsinfanterieregimentes 37 traf am 10 September 1940 in seinem Reduitraum in Schangnau im Emmental ein wo es mit Unterbruchen bis im Oktober 1944 verblieb Nach dem Ruckzug des Gros der Armee Divisionen 1 3 7 8 in den Zentralraum Operationsplan Nr 11 vom 12 Juli 1940 als Ubergangslosung erhielt die 8 Division den Befehl fur den Einsatz der verstarkten 8 Division zur Verteidigung des Zentralraums wahrend der Zeit noch nicht erstellter Sperrwerke Die verstarkte 8 Division bildete die Gruppe Vierwaldstattersee mit den Kampfgruppen Stans und Beckenried denen der Raum zwischen Beckenried und dem Lopper zugewiesen wurde Sie erhielt in diesem Einsatzraum den Auftrag die See Enge zwischen den Nasen Seesperre Nas zu sperren Das Bauburo Luzern des 2 Armeekorps begann 1940 mit der Planung und dem Bau der Festungen Ober Nas Unter Nas und Furigen welche bezuglich Grosse Bewaffnung und Ausstattung typengleich konzipiert wurden Die Festung Furigen welche die Strasse am Lopper zu sperren hatte wurde ab 1940 in Rekordzeit gebaut Korpsabschnittgrenze Vierwaldstattersee Bearbeiten Die Aufstellung der Schweizer Armee wurde mit entsprechenden Operations Op Bf und Erganzungsbefehlen laufend und zeitweise in rascher Folge dem Verlauf des Kriegsgeschehens angepasst Dabei wurden die Auftrage an die Armeekorps Abwehrfront Abschnittsgrenzen und Truppenunterstellungen geandert Die Schlusselstellung des Reduiteingangs Vierwaldstattersee war davon mehrfach betroffen 4 Einheit Op Bf Nr 11 12 Juli 1940 12 17 Juli 1940 13 15 Mai 1941 Div 19 Marz 1943 13 27 Dezember 1943Armeekorps Nord 2 4 4 4 4Division Nord 7 6 6 6 5Korpsgrenze Seemitte Seemitte Rigi SeemitteArmeekorps Sud 2 3 2 2 2Division Sud 8 8 5 5 4Die Festungen an den Reduiteingangen in Sichtweite von Luzern mit den Werken Muhlefluh Vitznau Ober und Unter Nas Furigen Kilchlidossen Klein Durren Mueterschwanderberg Zingel Drachenfluh Blattiberg Wissiflue und Ursprung bildeten die grosste Konzentration an Artilleriewerken in der Schweiz Sie verschlossen die Flaschenhalse der Reduiteingange zwischen Rigi Burgenstock und Pilatus In ihrem eigentlichen Reduitraum hatte die 8 Division mit der Kampfgruppe Brunig die Zugange aus der Innerschweiz zum Brunigpass Sperrstelle Brunig in den Raum der Festungen Grimsel Wallis und Thunersee zu sperren Die Verteidigungsstellung fuhrte von der sudwestlichen Abschnittsgrenze am Hohgant Bumbachtal Sperrstelle Bumbachtal 46 805398 7 946549 Kanton Bern uber den Kamm der Schrattenfluh Sperrstelle Schrattenfluh 46 850947 7 981503 Die angrenzende Sperrstelle Fluhli 46 873837 8 030714 wurde 1941 1944 von der 8 Division erstellt und bildete mit der anschliessenden Sperrstelle Hirsegg 46 856677 8 012206 die starkste Sperre im Divisionsraum Sie sperrte die Ebene sudlich Fluhli in Richtung Sorenberg Glaubenbielenpass Giswil Brunigpass Das Hauptquartier der 8 Division befand sich im Divisionskommandoposten Altibach 46 825853 8 152177 in Giswil Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestand das 2 Armeekorps aus der 4 5 und 8 Division Diese Unterstellungen wurden mit der TO 1947 legalisiert nbsp Eingang zum Kommandoposten nbsp Artilleriewerk Unter Nas mit zugemauerten Schiessscharten links nbsp Festung Furigen nbsp Artilleriewerk Kilchlidossen Burgenstock nbsp Nachschubbasis Giswil Fett und SpeiseollagerKalter Krieg und Armeereformen BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg wurden die feldmassig erstellten Anlagen eingedeckt wahrend die permanenten weiter unterhalten wurden Der weitere Ausbau der Befestigungen im ehemaligen Reduitraum der 8 Division erfolgte wahrend des Kalten Krieges im Verantwortungsbereich der Reduitbrigade 22 Mit der Armee 61 TO 61 wurde die Anzahl Divisionen von neun auf zwolf erhoht Aus dem 2 Armeekorps wurde das Feldarmeekorps 2 FAK 2 das in einem klar definierten Einsatzraum die Mechanisierte Division 4 die Felddivisionen 5 und 8 die Grenzbrigaden 4 und 5 sowie als Korpstruppen ein Dragoner Regiment ein Radfahrer Regiment und ein Genieregiment umfasste Leitbild der Felddivision 8 von 1984 Bearbeiten Wegen den immer kurzer werdenden Vorwarnzeiten wurde das rasche Erstellen der Kampfbereitschaft Rakabe besonders fur Miliztruppen zur wichtigsten Zielsetzung des Armeeleitbildes Die Felddivision 8 erarbeitete dazu Grundlagen und liess die einzelnen Tatigkeiten unter wirklichkeitsgetreuen Rahmenbedingungen in einem Grossversuch 1 1 uberprufen bevor die endgultige Fassung des Behelfs Rakabe fur die Truppe erstellt wurde 5 1 Rasche Durchfuhrung der Kriegsmobilmachung und verzugslose Erstellung der Kampfbereitschaft 2 Realistische gelandebezogene Kenntnis der Moglichkeiten des Feindes seiner Starken und Schwachen 3 Aktive und hartnackige Nachrichtenbeschaffung rasche Orientierung der Direktinteressierten 4 Dynamische und angriffige Kampffuhrung auf allen Stufen entscheidsuchender Einsatz der Reserven einfache und flexible Befehlsgebung 5 Stufengerechte Beherrschung des Kampfes der verbundenen Waffen sichere Bedienung und gekonnter Einsatz der Kampfmittel 6 Grosstmogliche Ausnutzung der Mobilitat des Feuers sowie der Moglichkeiten hinsichtlich Zerstorungen Verminungen und Hindernissen 7 Schlagen des Gegners in der ganzen Tiefe und Breite seines Angriffes 8 Enge Zusammenarbeit im Rahmen der Gesamtverteidigung der Territorialorganisation sowie mit den ortsfesten Truppen 9 Dauernde Sicherstellung der Verbindungen der Kampfautonomie so wie der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft 10 Schaffung und Aufrechterhaltung einer Disziplin und eines Wehrwillens die gepragt sind durch Selbstandigkeit und Unterordnung Selbstverantwortung und Gemeinschaftssinn Selbstbewusstsein und Kameradschaft Selbstkritik und Vertrauen korperliche und seelische Widerstandskraft 6 Im Einsatzraum der Felddivision 8 befanden sich die Sperrstellen Aarburg Daniken Dicki Gunzgen Hagendorf Langmattrain Niederbuchsiten Walterswil Winznau 7 Mit der Armee 95 wurde ein neuer Wiederholungskurs WK Rhythmus eingefuhrt und es fand ein fliessender Ubergang zur Armee XXI statt Das Feldarmeekorps 2 bestand aus den Felddivisionen 5 und 8 der Panzerbrigade 4 vorher mechanisierte Division 4 Korpstruppen aus je einem Radfahrer und Artillerieregiment als Kampfverbande und aus je einem Genie Festungs und Ubermittlungsregiment fur die Fuhrung und Unterstutzung Die Territorialdivision erbrachte als logistischer Verband die gesamte Logistik fur das Armeekorps Mit der Armee XXI wurden alle Armeekorps und Divisionen aufgelost und damit auch die Felddivision 8 Mit der Armeereform traten die Kantone ihre Militarhoheit an den Bund ab Benennung der Felddivision 8 im Lauf der Geschichte Bearbeiten1875 1890 VIII Armeedivision MO 13 November 1874 2 Armeekorps 1891 1911 8 Division 1911 aufgehoben TO 11 1938 1961 8 Division TO 38 im Reduit 3 Armeekorps ab Juli 1940 1961 2003 Felddivision 8 TO 61 Feldarmeekorps 2Literatur BearbeitenKommando Felddivision 8 Hrsg 50 Jahre Felddivision 8 1938 1988 Verlag Kommando der F Div 8 Kriens 1988 Informationsgruppe der Felddivision 8 Hermann Suter et al Defilee Felddivision 8 Der 27 Marz 1981 im Bild Verlagsgemeinschaft Keller Maihof AG Luzern 1981 Walter Luem et al Die Limmatstellung im Zweiten Weltkrieg Baden Verlag Baden 1997 ISBN 3 85545 105 2 Heinz Hurzeler Bruno Bommeli Die 8 Division im Reduit der Zweite Weltkrieg im Raum Entlebuch Waldemme Schrattenflue Verlag Schweizerische Gesellschaft fur Militarhistorische Studienreisen GMS Wettingen 2006 Albert Imfeld et al Giswil Spuren Zweiter Weltkrieg Band 11 aus der Reihe Giswiler Geschichtsheft Heimatkundliche Vereinigung Giswil 2011 8 Otto Reinhard Kriegsmobilmachung und Kriegsjahre 1939 1945 Dokumentarfilm Historischer Verein Obwalden 2011 Militarische Denkmaler in den Kantonen Nidwalden Obwalden und Luzern VBS 2001 Gregor Battig et al Die Wehranstrengungen im Raum Nidwalden 1935 1995 ein Beitrag zur Geschichte Nidwaldens 150 Jahre Offiziersgesellschaft Nidwalden 1857 2007 Aktiv Verlag Stans 2009 ISBN 3 909191 36 3 9 Edmund Muller Unsere Grossen Verbande Die Felddivision 8 doi 10 5169 seals 57750 Allgemeine Schweizerische Militarzeitschrift ASMZ Band 153 Heft 5 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felddivision 8 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Entlebucher und Emmentaler Musikarchiv Spiel Felddivision 8 1980Einzelnachweise Bearbeiten Das Urner Bataillon 87 Ordre de bataille Operationsbefehl Nr 4 1940 Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Edgar Bonjour Geschichte der schweizerischen Neutralitat Vier Jahrhunderte eidgenossischer Aussenpolitik Band 9 Dokumente 1939 1946 Helbing und Lichtenhahn Basel u a 1976 ISBN 3 7190 0677 8 Hansjakob Burkhardt Befestigung Seesperre Nas und Schweizer Marine auf dem Vierwaldstattersee Nidwaldner Museum Stans 2005 Jost Hammer Peter Ottiger Rasche Kampfbereitschaft Rakabe Felddivision 8 1987 Allgemeine Schweizerische Militarzeitschrift ASMZ Band 153 Heft 5 1987 doi 10 5169 seals 57754 314 Edmund Muller 1987 siehe Weblinks Festung Oberland Felddivision 8 Heimatkundliche Vereinigung Giswil Spuren Zweiter Weltkrieg Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive Aktiv Verlag Die Wehranstrengungen im Raum Nidwalden 1935 1995 Memento vom 6 Juli 2015 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felddivision 8 amp oldid 232195718