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Der FAUN L900 ist ein schwerer Lastkraftwagen der Fahrzeugfabrik Ansbach und Nurnberger Feuerloschgerate amp Fahrzeugfabrik FAUN Der schwere FAUN L 900 Typ 567 war ein auf den Paraden der Wehrmacht in den 1930er Jahren haufig anzutreffendes Fahrzeug da er auch als Transportfahrzeug fur leichte Panzer diente Eine Ausfuhrung als schwerer Lastenkran 10 t mit der Bezeichnung LK5 war eines der schwersten Kranfahrzeuge dieser Epoche FAUNFaun Variante ZR 567Faun Variante ZR 567L 900Hersteller FAUN NurnbergProduktionszeitraum 1934 1937Vorgangermodell keinesNachfolgemodell Faun L 912 45 ATechnische DatenBauformen Pritsche KranwagenMotoren Deutz DieselmotorenF 6 M 517F 8 M 517Leistung 110 132 kWLange 9600 bis 9800 mmBreite 2500 mmHohe ohne Plane 2500 mmRadstand 5000 2100 mmNutzlast 9 5 t Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrundinformation 2 FAUN L900 Typ 567 2 1 Produktion 2 2 Einsatz als Panzertransporter 3 FAUN LK5 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrundinformation BearbeitenViele Detailinformationen und Fotografien zum Typ L900 gingen bei der Zerstorung des Werksarchives der FAUN Werke durch alliierte Bomber verloren In den letzten Jahren ist das interessante Transportfahrzeug jedoch in den Blickpunkt des Modellbaus geruckt und viele technische Details konnten geklart werden FAUN L900 Typ 567 BearbeitenDer FAUN L900 gehort zur Klasse der schweren Fernverkehr Lastkraftwagen die zusatzlich einen beladenen grossen Anhanger ziehen konnen Vergleichbare Fahrzeuge sind der Mercedes L 10000 und der Bussing NAG Typ 900 Die Zahl der Fahrzeuge dieser Klasse die vor dem Zweiten Weltkrieg fur die freie Wirtschaft produziert wurden war gering Doch entwickelte sich fur FAUN und Bussing die Wehrmacht zu einem grossen Kunden Angetrieben wurden die 6 4 Lastkraftwagen von wassergekuhlten Dieselmotoren mit 180 PS F 8 M 517 bzw 150 PS F 6 M 517 Leistung Es konnten Geschwindigkeiten bis zu 50 km h erreicht werden wobei der 13 538 cm Sechszylindermotor 150 PS durchschnittlich 50 l Kraftstoff auf 100 km und auf derselben Strecke ca 1 l Ol verbrauchte Bei einem Tankvolumen von 200 l war bei diesem Verbrauch die Reichweite mit maximal 400 km relativ begrenzt Fur den Achtzylindermotor 18 050 cm war die Motorhaube verlangert da er ca 400 mm langer war und zwei zusatzliche Batterien eingebaut wurden Regular hatte das Fahrzeug zwei Batterien einen Bosch Anlasser und eine Bosch Lichtmaschine Das Drehmoment bzw die Antriebskraft wurde mit einem Funfganggetriebe mit Mehrscheiben Trockenkupplung auf die in der Mitte liegende Kardanwelle ubertragen die in einen obenliegenden Schneckenantrieb der Hinterachsen mundete Die beiden Schneckenantriebe der Hinterachsen waren mit einer weiteren Kardanwelle verbunden Eine Druckluftbremse wirkte auf alle sechs Rader Die Rader hatten die Dimension 12 75 20 in wobei auch eine Ubergrossenbereifung 13 50 20 in moglich gewesen sein soll Der Wagen war auf einem Leiterrahmen aufgebaut Die Vorderachsrader und die hinteren Achsen hatten je ein langs angebrachtes grosses Blattfederpaket auf den beiden Seiten des massiven Leiterrahmens Die Ladeflache war 6 5 m lang und 2 32 m breit Die seitlichen Bordwande waren zweigeteilt und in der Mitte mit einem festen Pfosten stabilisiert Ein Anschluss fur einen Anhanger war vorhanden Bei abgeklappter Heckklappe konnte die spatere Ausfuhrung des Sonderanhangers 115 als Auffahrrampe fur die Panzer dienen Die Spriegel des Planenverdecks liessen sich in einer Halterung an der Vorderwand der Pritsche lagern Fur den Einsatz als Mannschaftstransporter waren an der Innenseite der seitlichen Bordwande bei einigen Fahrzeugen Auflagen montiert ein Satz Bretter dafur wurde in einem Metallrahmen quer unter der Pritsche mitgefuhrt Da die meisten Fahrzeuge fur die Wehrmacht gebaut wurden hatten sie vorwiegend ein offenes Fahrerhaus mit abklappbarer Frontscheibe und Segeltuch Verdeck Doch auch im Fuhrpark der Wehrmacht waren Panzertransporter mit geschlossenem Fahrerhaus zu finden Produktion Bearbeiten Anhand noch vorhandener Unterlagen sind 27 Faun L 900 D im Jahr 1939 produziert worden Chassisnrn 6008 6034 teils mit dem Sechszylindermotor F6 M 517 teils mit dem Achtzylindermotor F8 M 317 Im Jahr 1940 entstanden weitere 54 Stuck Fahrgestellnummern 6327 6380 alle mit dem genannten Sechszylindermotor 1 Oswald dagegen behauptet eine Produktion 1937 1939 2 Anhand der hier zitierten Quellen kann allerdings eine Produktion des Faun L 900 D schon 1937 oder 1938 nicht nachgewiesen werden im Gegensatz zu der des Konkurrenten Bussing 900 GD6 die 1935 bis 1939 lief Einsatz als Panzertransporter Bearbeiten Die Konzeption der neuen Leichten Division der deutschen Wehrmacht beruhte auf der Idee mit gepanzerten Kraften schnell neue Schwerpunkte bilden zu konnen indem die Panzer transportiert auf schnell fahrenden Lastkraftwagen verlegt verlastet werden konnten Das war anfanglich mit den leichten Panzertypen Panzerkampfwagen I Ausf A 5 4t B 6 t und Panzerkampfwagen II nach Ausf 7 6 10 t sowie spater mit dem Panzerkampfwagen 38 t nach Ausf 9 7 9 85 t moglich Ursprunglich wurden einige Bussing NAG 654 als Transporter fur Panzerkampfwagen I umgebaut doch sie konnten wegen des Gewichts und der Abmessungen keine Panzerkampfwagen II transportieren 3 Die schweren Lastkraftwagen als Panzertransporter erhielten eine besondere Ausstattung der Ladeflache Keile Fuhrungsschienen beziehungsweise Balken Sitzbretter fur das Fahrzeugheck und Material zur Verzurrung der Panzer Zu jedem schweren Panzertransporter in den speziellen Einheiten der Leichten Division gehorte ein Sonderanhanger 115 der in der fruhen Ausfuhrung eine Nutzlast von 8 t und spater von 10 t hatte so dass je ein schwerer Lastkraftwagen zwei Panzer transportieren konnte In der Gliederung des Heeresausbauprogramms zum 10 November 1938 waren die 1 2 3 und 4 leichte Division mit den jeweils zugeteilten Panzerabteilungen 65 66 67 und 33 die einzigen Verbande die uber verlastete leichte Panzer verfugten Massgeblich waren die Kriegsstarkenachweise 1110 1169 1193 1173 und 1180 fur diese Einheiten Die Panzerabteilung verlastet bestand neben den jeweiligen gepanzerten Staben einschliesslich eines Kompanietrupps mit einem Panzerbefehlswagen PzBefWg und drei Panzerkampfwagen II PzKpfw II aus je vier leichten Kompanien Dabei war im Kriegsstarkenachweis der Zugfuhrerwagen immer ein Panzerkampfwagen II und im 1 bis 3 Zug waren die weiteren Fahrzeuge Panzerkampfwagen I PzKpfw I Der 4 Zug bestand ausschliesslich aus Panzerkampfwagen II Damit waren ohne die verlasteten Fahrzeuge des Abteilungsstabes dazuzurechnen bereits fur den Transport der Panzerkompanien der vier Abteilungen 192 schwere Lastkraftwagen mit Anhangern erforderlich 4 Nach der Neugliederung der Leichten Panzerkompanie zum 1 Marz 1939 veranderte sich die Ausstattung der Zuge und des Kompanietrupps Der Kompanietrupp bestand nun aus einem Panzerbefehlswagen einem PzKpfw II und zwei PzKpfw I Der 1 bis 3 Zug hatte jeweils drei PzKpfw II und zwei PzKpfw I wobei der 4 Zug unverandert 5 PzKpfw II hatte Als im Juni 1939 mit der Besetzung der Tschechoslowakei die Panzerabteilung 65 eine Neuausstattung mit erbeuteten Panzerkampfwagen 35 t erhielt wurden 52 schwere Lastkraftwagen und 50 Tiefladeanhanger von der Abteilung abgegeben In der Folge galt die Einheit nicht mehr als verlastet 5 Der Panzerabteilung 67 wurden erbeutete Panzerkampfwagen 38 t PzKpfw 38 t neu zugewiesen die vom Gewicht her gerade noch transportfahig waren Die Panzerabteilung 33 fuhrte beim Angriff auf Polen 34 PzKpfw I 23 PzKpfw II und 5 PzBefWg Die Panzerabteilung 67 hatte 23 PzKpfw II 55 PzKpfw 38 t und 2 PzBefWg 38 t Bei der Panzerabteilung 66 war der Bestand 41 PzKpfw I 42 PzKpfw II und 2 PzBefWg Alle drei Abteilungen kamen in der Heeresgruppe Sud zum Einsatz 6 Probleme im Einsatz entstanden durch das Gesamtgewicht der beladenen Transporter Viele Brucken konnten nur im Kriechgang ohne Ladung passiert werden was ein aufwendiges Abladen und Aufladen erforderlich machte Die kurzere Transportzeit war damit schnell aufgebraucht Die riesigen Gespanne verziehen Fahrfehler nur selten und in zumindest einem Fall ist fotografisch dokumentiert dass ein anscheinend ungesichert transportierter Panzer II ein Fahrerhaus eines schweren Lkw bei einer Bremsung auf einer Autobahn vollstandig zerquetschte 7 Wahrend des Feldzug gegen Polen blieb das Konzept der verlasteten Panzerabteilung erhalten und zeigte Vor und Nachteile auf Da die verlasteten Abteilungen ausschliesslich uber leichte Panzer verfugten fehlte es ihnen an Feuerkraft und Panzerung Mit einer geplanten Neugliederung zur Aufstellung neuer Panzerdivisionen wurden aus den Abteilungen 33 67 und 66 regulare Panzerabteilungen gemass dem fur leichte Panzerkompanien geltenden Kriegsstarkenachweis vom 21 Februar 1940 8 Damit wurden die schweren Lastkraftwagen und Sonderanhanger 115 der Abteilungen fur andere Verwendungen frei FAUN LK5 BearbeitenSchon im Jahr 1928 hatte FAUN einen Kranwagen mit benzin elektrischem Antrieb entwickelt Der elektrische Antrieb ermoglichte eine deutlich gefuhlvollere Steuerung des Kranantriebs Basierend auf dem Pritschenlastkraftwagen vom Typ D 567 wurde 1937 ein Fahrzeug mit einem diesel elektrischen Kranantrieb entwickelt Dazu lieferte die DEMAG den Kranaufbau Um die erhebliche Last aufnehmen zu konnen wurde der Rahmen verstarkt und die Achse etwas breiter ausgefuhrt Vom Motor des Fahrzeugs wurde uber eine Welle ein Elektrogenerator angetrieben der eine Leistung von 40 bis 50 kW hatte Das Kranwagenmodell wurde als LK5 bezeichnet Im Fuhrerhaus hinter dem Beifahrersitz war die elektrische Schaltanlage mit Sicherungskasten angebracht Mit der Bezeichnung LK5 S wurde fur die Eisenbahnpioniere der Wehrmacht und die Organisation Todt OT eine Ausfuhrung geschaffen die auf Schienen fahren konnte Bei einer maximalen Ausladung von 5 5 m ab der Mitte des Krans betrug die maximale Traglast bei abgestutztem Fahrzeug 8 t bei voller Ausladung von 8 7 m ab Fahrzeugmitte waren es 5 t Die Traglast bei maximaler Ausladung war massgeblich fur die Bezeichnung des Fahrzeugs Markantes Merkmal dieses Fahrzeugs war ein grosses mit Schrotteisen gefulltes Gegengewicht fur den Kranausleger das uber Seile und Umlenkrollen in Position gebracht wurde damit die jeweilige Last angehoben werden konnte Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bis 1951 noch einzelne Kranfahrzeuge gefertigt Technische DatenMotorisierung Deutz F 6 M 517 mit 150 PS Bohrung 130 mm Hub 170 mm Hubraum 13 538 cm3 mit einer Drehzahl von 1600 min Getriebe ZF Friedrichshafen ZK 55 4 Vorwartsgange und 1 Ruckwartsgang Kraftubertragung Kardanwelle auf 2 Schneckengetriebe der Hinterachse Achslast 6250 kg vorn und 2 8800 kg hinten Achsabstand Vorderachse zu 1 Hinterachse 5000 mm und bis zur 2 Hinterachse 1600 mm ca 500 mm weniger als beim L 900 Bremssystem Druckluft Sechsradbremse mit Anhangerbremsanschluss Knorr Literatur BearbeitenHans Lipp Hrsg Kraftfahrzeuge in Deutschland ca 1930 1940 Baujahre und Chassisnummern Munchen 2017 zit als Lipp Werner Oswald Kraftfahzeuge und Panzer der Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Stuttgart 1982 ISBN 3 87943 850 1 zit als Oswald Wehrmacht Walter J Spielberger Die Panzerkampfwagen I und II und ihre Abarten Band 2 Motorbuch Verlag Stuttgart ISBN 3 87943 335 6 Thomas L Jentz Die deutsche Panzertruppe 1933 1942 Band 1 1 Auflage Podzun Pallas Verlag GmbH Wolfersheim Berstadt 1998 ISBN 3 7909 0623 9 G N Georgano World War Two Military Vehicles Transport amp Halftracks Reprint Auflage Osprey London 1995 ISBN 1 85532 406 7 S 208 Weblinks Bearbeiten 1 Scalemates Faun L900 als Modell 2 Modellbauprojekt mit viel Diskussion zu technischen Details in EnglischEinzelnachweise Bearbeiten Lipp Kraftfahrzeuge S 258 Oswald Wehrmacht S 189 Spielberger Band 2 S 44 Jentz Panzertruppe Band 1 S 59 61 Jentz Panzertruppe Band 1 S 69 Jentz Panzertruppe Band 1 S 91 92 Walter Seifert Panzerkampfwagen II Sd Kfz 121 In Fahrzeug Profile Band 14 Flugzeug Publikations GmbH Illertissen S 51 Jentz Panzertruppe Band 1 S 105 107 Fur die Reichswehr und die Wehrmacht in Serie produzierte ungepanzerte Fahrzeuge Siehe auch Liste von Radfahrzeugen der WehrmachtMotorrader DKW RT 125 DKW NZ 350 BMW R 4 BMW R 11 BMW R 12 BMW R 35 BMW R 62 BMW R 75 Viktoria K R VI Viktoria K R 35 Zundapp KS 750 Zundapp K 800Personen und Kubelwagen Adler Standard 6 Adler Typ 12 leichter Einheits Pkw Hanomag 4 mittlerer Einheits Pkw schwerer Einheits Pkw Horch 830 R Mercedes Benz Stuttgart 200 Mercedes Benz Stuttgart 260 MB 170V MB 320 WK Mercedes G4 MB L 1500 A Opel Admiral Opel Kadett Stoewer M 12 Tempo G 1200 Tatra 57 K Trippel SG 6 VW Kubelwagen VW Schwimmwagen Wanderer W 11Lastkraftwagen Borgward B 3000 Bussing NAG III GL 6 G31 Bussing NAG KD Bussing NAG 4500 Bussing NAG 900 Einheitsdiesel Faun L900 Ford G917T Ford V 3000 Serie Henschel 33 Krupp L3 H63 Krupp LD Krupp Protze Magirus M 206 Magirus 330 Magirus 3000 MAN 4500 Mercedes Benz G 3a MB L 1500 A Mercedes 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