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Die Evangelische Stadtkirche der Innenstadt Lorrach wurde zwischen 1814 und 1817 von Wilhelm Frommel 1759 1837 im sogenannten Weinbrenner Stil erbaut In der Stadtkirche finden Gottesdienste der Matthausgemeinde statt Westseite der Stadtkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Lage und Aussenbau 2 2 Ausstattung 2 3 Orgeln 2 4 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer alteste Teil der Stadtkirche ist der 42 5 Meter hohe Turm der aus dem Jahr 1517 stammt wie die eingemeisselte Inschrift auf der Sudwestecke belegt do man zalt nach der geburt criste ihsus 1517 Fur das damalige Dorf Lorrach diente er sowohl als Glocken wie als Wachturm Da im Turminneren altere Mauerwerke zu erkennen sind nimmt man an dass der Turm auf den Fundamenten eines alteren ruht Da sich der Turm neben der mittelalterlichen heute nicht mehr erhaltenen Lorracher Burg befindet konnte er auch zur Verteidigung gedient haben 1 Ein Bericht von 1558 zeugt von einer reichen Ausstattung 2 1736 wurde die Kanzel hinter dem Altar an der Ostwand angebracht Bereits zu jener Zeit bot die Kirche zu wenig Platz wie aus dem Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1753 hervorgeht 2 Die mittelalterliche Kirche wurde mit Ausnahme des Turmes 1814 abgebrochen Die heutige ev Stadtkirche wurde nach dreijahriger Bauzeit 1817 fertiggestellt Im typischen Weinbrenner Stil wurde sie vom Landbaumeister Wilhelm Frommel erbaut der bereits 1807 die Plane fur den Neubau vorlegte Da die Architekturprinzipien mit der kargen Wirklichkeit in Einklang gebracht werden musste stiess der Bau teilweise auf Ablehnung So bezeichnete ihn der Stadtpfarrer Wilhelm Hochstetter 1882 als unschonen Quadratbau 3 1963 wurde die Stadtkirche umfassend renoviert die Turmhalle umgestaltet und ein neuer Altar und Taufschale eingesetzt An der Umgestaltung haben sich unter anderem die Kunstler Jurgen Brodwolf und Rudolf Scheurer beteiligt 3 Beschreibung BearbeitenLage und Aussenbau Bearbeiten Die Kirche befindet sich im sudlichen Rand der Lorracher Innenstadt ostlich des Burghofs Lorrach sowie westlich zur Stadtbibliothek und nordlich zum Dreilandermuseum benachbart im Sudteil der Lorracher Innenstadt Unweit der Stadtkirche befinden sich zwei Stationen des Lorracher Skulpturenwegs die Plastiken Sonnengesichter und Evolution des Lorracher Kunstlers Rudolf Scheurer sowie die Skulptur Existenzielle Not von Konrad Winzer Das Bauwerk besteht aus dem ursprunglichen Turm des Vorgangerbaus und dem Neubau des Kirchenschiffes Beim Neubau wurde der Turm aufgestockt und erhielt anstelle des alten Satteldachs ein Pyramidendach mit ausladendem Gesims welches zusammen mit einer goldenen Kugel den Helm bildet Ungewohnlich ist dass der 42 5 Meter hohe Kirchturm im Westen im 45 Grad Winkel zum Langhaus steht Bei umfassenden Renovierungen 1963 wurde die Turmhalle neugestaltet Altar und Taufschale wurden erneuert Taufstein Kruzifix und Leuchter stammen von Rudolf Scheurer die Glasfenster von Jurgen Brodwolf Die Vorgangerkirchen waren bis zur Reformation 1556 St Petrus geweiht Dieses Kirchenpatronat fuhrt heute die moderne Kirche St Peter in der Lorracher Nordstadt aus dem Jahr 1964 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Blick auf Altar Kanzel und OrgelDie im Inneren helle und schlichte Saalkirche hat auf allen vier Seiten eine umlaufende weiss gestrichene Empore Direkt uber dem Altar befindet sich die eckige Kanzel mit Schalldeckel Im Turm befindet sich eine kleine Taufkapelle Dort ist ein Gedenkstein fur Gustav Magnus Baron von Wallbrunn eingelassen Orgeln Bearbeiten nbsp Orgel der StadtkircheAuf der Empore befindet sich mittig uber dem Altar die Orgel Sie wurde 1817 von den Gebrudern Stieffell erbaut und das Gehause und das erhaltene Material steht heute unter Denkmalschutz 1882 baute die Firma Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg in das alte Gehause ein neues Spielwerk ein das zwei Manuale ein Pedal und 22 Register umfasste Ein weiterer Umbau 1965 durch die Firma Wagner und Vier erweiterte die Orgel auf drei Manuale und Pedal mit 40 Registern und 1989 auf 42 Register durch Peter Vier Fur 2024 ist eine umfangreiche Renovierung und Versetzung auf die Empore oberhalb des Portals geplant 4 I Hauptwerk C g30 1 Bourdon 16 0 2 Prinzipal 0 8 0 3 Gamba 0 8 0 4 Bourdon 0 8 0 5 Oktave 0 4 0 6 Rohrflote 0 4 0 7 Quinte 0 2 2 3 0 8 Oktave 0 2 0 9 Cornet V 0 8 10 Mixtur V 0 1 1 3 11 Zimbel III 0 1 2 12 Trompete 0 8 13 Clairon 0 4 II Schwellwerk C g314 Gedackt 0 8 15 Salicional 0 8 16 Flote 0 8 17 Schwebung 0 8 18 Prinzipal 0 4 19 Holzflote 0 4 20 Gemshorn 0 4 21 Sesquialter II 0 2 2 3 22 Waldflote 0 2 23 Quinte 0 1 1 3 24 Fagott 16 25 Oboe 0 8 Tremulant III Positiv C g326 Rohrflote 8 27 Spitzflote 4 28 Nazard 2 2 3 29 Doublette 2 30 Terz 1 3 5 31 Cymbel IV 1 32 Cromorne 8 Tremulant Pedalwerk C f133 Prinzipal 16 34 Subbass 16 35 Octavbass 0 8 36 Gemshorn 0 8 37 Rohrflote 0 4 38 Choralbass 0 4 39 Rauschwerk IV 0 2 2 3 40 Posaune 16 41 Trompetbass 0 8 42 Claironbass 0 4 Koppeln II I III I III II I P II P III PDie Stadtkirche verfugt auch uber eine Truhenorgel die 2003 durch Jurgen Kopp aus Emden gebaut wurde Alle Pfeifen der transportierbaren Orgel sind aus Holz gefertigt Sie bestehen aus Eichen Ahorn Birnbaum und Eibenholz Der Tonumfang ist auf drei verschiedene Hohen einstellbar und variiert von C bis f3 Die vier Register der Truhenorgel haben folgende Disposition 5 I ManualGedackt 8 Blockflote 4 Quinte 3 ab g Waldflote 2 Glocken Bearbeiten 1756 hingen in der Evangelischen Stadtkirche vier Glocken von denen drei der Kirche gehorte und eine kleine das sogenannte Burgerglockchen Eigentum der Stadt war Die drei grossen Glocken stammen von der Basler Glockengiesserei Weitenauer sie wurden 1784 um eine weitere erganzt Im Ersten Weltkrieg mussten bis auf das Burgerglockchen alle abgegeben werden 1922 erhielt die Kirche von der Glockengiesserei Bachert in Karlsruhe ein neues Gelaut Auch im Zweiten Weltkrieg mussten fur den Kriegsdienst Glocken abgegeben werden nur die b Glocke blieb erhalten 1949 fertigte der Bochumer Verein drei Gussstahlglocken mit den Nominalen d f und g an 6 Literatur BearbeitenOtto Wittmann et al Stadt Lorrach Hrsg Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Verlag Stadt Lorrach Lorrach 1983 ISBN 3 9800841 0 8 Seiten 609 612 Johannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 161 162 Evangelische Kirchengemeinde Lorrach Hrsg 1517 1817 1967 Festschrift zum 450 jahrigen Bestehens des Kirchturms und zum 150 jahrigen Bestehen der Evangelischen Stadtkirche Lorrach 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Lorrach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Pfarrgemeinde Matthaus Informationen zur Stadtkirche Orgeln an der Stadtkirche LorrachEinzelnachweise Bearbeiten Wittmann Lorrach Landschaft Geschichte Kultur S 610 a b Wittmann Lorrach Landschaft Geschichte Kultur S 611 a b Wittmann Lorrach Landschaft Geschichte Kultur S 612 Lorrach Stadtkirche Matthausgemeinde Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 26 September 2022 Lorrach Stadtkirche Matthausgemeinde Truhenorgel Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 15 Januar 2022 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 162Sakralbauten in Lorrach Evangelische Kirchen Christuskirche Evangelische Stadtkirche Germanuskirche Johanneskirche Rottler Kirche Nikolauskirche St OttilienEvangelische Freikirchen Adventhaus BaptistenkircheSynagoge Synagoge LorrachKatholische Kirchen St Bonifatius St Fridolin Heilige Familie St Josef St Peter 47 610277777778 7 6599166666667 Koordinaten 47 36 37 N 7 39 35 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Lorrach amp oldid 235768044