www.wikidata.de-de.nina.az
Die Estnische Evangelisch Lutherische Kirche EELK estnisch Eesti Evangeelne Luterlik Kirik ist die nationale evangelisch lutherische Kirche von Estland Der Amtssitz ist Tallinn Reval Die Kirche ist Mitglied im Okumenischen Rat der Kirchen ORK und des Lutherischen Weltbundes LWB beide in Genf der Konferenz Europaischer Kirchen KEK in Brussel der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE und des Rates Christlicher Kirchen Estlands in Tallinn Die Estnische Evangelisch Lutherische Kirche ist des Weiteren Mitglied der Porvoo Gemeinschaft und hat mit diesen Kirchen volle Kirchengemeinschaft vereinbart Bischofswappen und Fahne der EELK im Tallinner Dom Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenstruktur der EELK 2 1 Konsistorium 2 2 Erzbischof und Bischofe 2 3 Kirchenleitung 2 4 Generalsynode 2 5 Propsteien 2 6 Kirchengemeinden 3 Estnische Evangelische Lutherische Kirche im Ausland 3 1 Geschichte 3 2 Erz Bischofe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche in ViljandiObwohl die ersten Kontakte der Esten mit dem Christentum weit ins erste Jahrtausend zuruckreichen begann die organisierte kirchliche Aktivitat erst im 13 Jahrhundert Damals gab es bis zu vier dauerhaft dann drei romisch katholische Diozesen auf estnischem Gebiet das Bistum Dorpat formal ab 1211 als Bistum Leal faktisch ab 1224 das Bistum Wierland Virumaa 1215 1265 dann mit Reval vereinigt das Bistum Reval 1219 von Konig Waldemar II von Danemark gegrundet und das Bistum Osel Wiek ab 1228 Im 15 Jahrhundert hatte Estland 94 Pfarrbezirke mit Kirchen und Kapellen sowie 15 Kloster Die Reformation mit den Gedanken Martin Luthers etablierte sich 1524 in Estland und brachte Predigten in estnischer Sprache hervor 1832 wurde die lutherische Kirche im Zarenreich als Evangelisch Lutherisches General Konsistorium anerkannt Sie umfasste Russland einschliesslich der Ostseeprovinzen die das estnische Siedlungsgebiet einschlossen Im russisch dominierten Grossfurstentum Finnland und Konigreich Polen bestanden separate lutherische Kirchen Mit Zusammenbruch des Zarenreichs bildeten die Lutheraner in den von Russland abgetretenen Gebieten neue Landeskirchen deren Amtsbereiche sich an den neuen Grenzen orientierten Entscheidend war der Erste estnische Kirchentag am 31 Mai 1917 als die Kirche in Estland als freie Volkskirche entstand indem zum ersten Mal die 127 lutherischen Kirchengemeinden des Landes mit ihren 920 000 Mitgliedern vereinigt wurden Beim Einmarsch der Roten Armee in Estland 1918 wurden die lutherischen Gemeinden bis zu ihrer Befreiung durch estnische Truppen am 14 Januar 1919 brutal verfolgt und erneut zerschlagen Walther Paucker Traugott Hahn und Carl Hesse zahlen zu den baltischen Martyrern die auf dem Rigaer Martyrerstein verzeichnet sind Der Zweite Weltkrieg und die darauf folgenden 45 Jahre sowjetischer Herrschaft mit ihrer atheistischen Ideologie verhinderte die kirchliche Arbeit und entfremdete die Bevolkerung von religiosem Leben Den Esten war es versagt die Werte und Gedankenwelt des christlichen Glaubens kennenzulernen geschweige denn theologisch forschen zu konnen Zwar gehort weiterhin die Mehrheit der sich zum christlichen Glauben bekennenden Esten der Estnischen Evangelisch Lutherischen Kirche an doch ist die Zahl der Gemeindeglieder bis 2010 auf 167 000 1 gesunken Demnach gehorten 13 6 der Bevolkerung zur Estnischen Evangelisch Lutherischen Kirche vor den beiden orthodoxen Kirchen 12 8 der romisch katholischen Kirche 0 5 und den Baptisten 0 5 Ihren 2019 noch 160 000 Mitgliedern gab die EELK zur Parlamentswahl in Estland 2019 eine Wahlempfehlung der zufolge die Estnische Zentrumspartei am ehesten die Positionen der EELK widerspiegele 2 Kirchenstruktur der EELK BearbeitenKonsistorium Bearbeiten nbsp Konsistorium in TallinnDie Verwaltung der Kirche liegt beim Konsistorium Der Sitz der Kirchenleitung ist in 10130 Tallinn Kiriku plats 3 Erzbischof und Bischofe Bearbeiten Geistliches Oberhaupt der Estnischen Evangelisch Lutherischen Kirche ist der Erzbischof bis 1949 Bischof Er leitet als ranghochster Pfarrer die gesamte Kirche Seine rechte Hand ist der Bischof Gemeinsam fuhren sie die Aufsicht uber die in 12 Propsteien untergliederte Kirche Bisherige Amtsinhaber Bischofe 1921 1933 Jakob Kukk 1934 1939 Hugo Bernhard Rahamagi 1939 1944 Johan Kopp 1949 dann Erzbischof Jaan Kiivit sen 1906 1971 Erzbischofe 1949 1967 Jaan Kiivit sen 1967 1977 Alfred Tooming 1907 1977 1978 1986 Edgar Hark 1908 1986 1987 1994 Kuno Pajula 1924 2012 3 1994 2005 Jaan Kiivit jun 1940 2005 2005 2014 Andres Poder 1949 seit 2015 Urmas Viilma 1973 Bischofe 1992 Einar Soone 1947 Stellvertreter des Erzbischofs zustandig fur Tallinn Ida Harju Jarva und Viru 2010 2018 Andres Taul 1936 2018 zustandig fur die Auslandsgemeinden der EELK in Australien Kanada und den USA 4 seit 2015 Joel Luhamets 5 1952 zustandig fur die Propsteien Parnu Tartu Saarte Viljandi Voru und Valga seit 2015 Tiit Salumae 5 1952 zustandig fur die Propsteien Laane und Laane Harju die Diaspora in Europa und Russland sowie fur Medien Kommunikation Okumene und Kultur Kirchenleitung Bearbeiten Die Kirchenleitung liegt beim Oberkirchenrat Vorsitzender ist der Erzbischof Mitglieder des Oberkirchenrates sind der Bischof und funf Assessoren die jeweils einen bestimmten Arbeitsbereich leiten Generalsynode Bearbeiten In die Generalsynode delegieren die Kirchengemeinden ihre Vertreter Sie ist hochstes Entscheidungsgremium Propsteien Bearbeiten Die EELK ist in zwolf Propsteibezirke untergliedert 6 Ida Harju Propst Tanel Ots Jarva Propst Teet Hanschmidt Laane Propst NN Laane Harju Propst Juri Vallsalu Parnu Propst Enn Auksmann Saarte Propst Veiko Vihuri Tallinna Propst Jaan Tammsalu Tartu Propst NN Valga Propst Vallo Ehasalu Viljandi Propst Marko Tiitus Viru Propst Avo Kiir Voru Propst Urmas Nagel Kirchengemeinden Bearbeiten Die 167 000 Gemeindeglieder sind in 165 Kirchengemeinden verbunden und werden von 214 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut Unter diesen Gemeinden gibt es in Tallinn eine kleine deutschsprachige Gemeinde die hauptsachlich aus Russlanddeutschen besteht Estnische Evangelische Lutherische Kirche im Ausland BearbeitenGeschichte Bearbeiten Im Herbst 1944 waren ca 80 000 Esten aufgrund der herannahenden Roten Armee gezwungen aus dem Land zu fliehen Darunter waren etwa 60 000 Lutheraner Viele von ihnen lebten danach in Schweden Grossbritannien und Deutschland einige auch in den USA und in Kanada Dort begannen sie eigene Gemeinden mit ihrer Muttersprache zu grunden 7 So entstanden eigene estnische Kirchen die zwar Verbindungen zu den ortlichen einheimischen Gemeinden pflegten rechtlich aber einen eigenen Status in diesen Landern hatten Diese estnische Exilkirche mit Gemeinden die in ihrer Flache oft grosser sind als das ganze Gebiet von Estland hatte ihren Amtssitz zuerst in Schweden zuletzt im kanadischen Toronto Sie vereinigte sich im Jahr 2010 mit der Mutterkirche der bisherige Erzbischof fungierte seitdem als Bischof eines eigenen Auslandsbistums 8 Erz Bischofe Bearbeiten 1944 1964 Johan Kopp bis 1957 Bischof seit 1944 im Exil 1874 1970 1964 1971 Johannes Oskar Lauri 1891 1974 1972 1990 Konrad Veem 1914 1996 1990 2006 Udo Petersoo 1934 2006 2007 2010 Andres Taul 1936 2018 4 Literatur BearbeitenLutherischer Dienst 43 Jg 2007 Heft 2 Sondernummer Estland Hrsg v Martin Luther Bund Erlangen Weblinks BearbeitenOffizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten 2010 World Lutheran Membership Details Lutheran World Information 1 2011 Memento vom 26 September 2011 im Internet Archive Der statistische Jahresbericht des Lutherischen Weltbundes 2010 verzeichnete hingegen noch eine Mitgliederzahl von 172 000 taz online vom 2 Marz 2019 Gute Prognosen fur Rechtsextreme Alterzbischof Kuno Pajula in Lutherischer Dienst Zeitschrift des Martin Luther Bundes Jg 2013 Heft 1 S 20 a b Kanadas suri peapiiskop emeritus Andres Taul a b Gewahlt in einer ausserordentlichen Synode im Januar 2015 eingefuhrt im Dom zu Tallinn am 23 August 2015 Lutherischer Dienst 51 Jahrgang 2015 Heft 3 S 8 Archivlink Memento vom 5 April 2009 im Internet Archive Udo Petersoo Estonian Evangelical Lutheran Church auf der Website der EELK Estland Auslandskirche stimmt Vereinigung mit der lutherischen Heimatkirche zu Meldung des Instituts G2W Okumenisches Forum fur Glauben Religion und Gesellschaft in Ost und West abgerufen am 4 September 2018 Normdaten Korperschaft GND 3015508 3 lobid OGND AKS LCCN no89011132 VIAF 211589130 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Estnische Evangelisch Lutherische Kirche amp oldid 227925387