www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Voigt 23 Mai 1911 in Spandau 11 April 2000 in Berlin war ein deutscher Unteroffizier Pilot und Erprobungsflieger der Luftwaffe der Wehrmacht Er gilt als der erste Pilot dem der Start eines Dusenjagers von einer Eisflache gelungen ist Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Militarlaufbahn 3 German Service Organisation 4 Privates 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenErnst Voigt wurde in der damals noch eigenstandigen Stadt Spandau bei Berlin geboren Ebenfalls in Spandau besuchte er ab 1917 die Volksschule und ab 1922 die Oberrealschule 1925 erwarb er dort die Primareife Von April 1926 bis Marz 1929 absolvierte Voigt in Berlin eine Ausbildung als Technischer Zeichner bei der Maschinenbaufirma Wilhelm Sasse Zwischen Januar 1930 und August 1931 war er in seinem erlernten Beruf bei der Firma Orenstein amp Koppel tatig Schliesslich wechselte er im September 1931 als Laborant in die Chesavon Fabrik einem damals bekannten Pharmaunternehmen Fruh entwickelte Voigt seine Leidenschaft fur die Fliegerei 1924 trat er als 13 Jahriger dem Flugtechnischen Verein Spandau bei der sich im selben Jahr gegrundet hatte Als 18 Jahriger bestand er am 28 Mai 1929 vor dem Deutschen Luftfahrer Verband die erste Flugprufung und erwarb den Gleitfliegerausweis Militarlaufbahn Bearbeiten1933 verpflichtete sich Voigt freiwillig bei der Reichswehr die aufgrund der Einschrankungen des Friedensvertrags von Versailles uber keine Luftstreitmacht verfugte Nachdem das fliegerische Talent Voigts bekannt wurde erfolgte die Versetzung an die Fliegerschule Berlin Staaken die zu jenen Einrichtungen gehorte die unter strenger Geheimhaltung als Ausbildungsstatte fur Militarpiloten genutzt wurde Dort war Voigt von Januar bis November 1934 als Flugschuler eingesetzt Zwischen dem 15 November und dem 25 Dezember 1934 absolvierte er seine Lizenz als Flugzeugfuhrer bei der Fliegerausbildungsstelle Stettin Am 1 Marz 1935 rund zwei Wochen vor der Grundung der Wehrmacht wurde die Luftwaffe offiziell aufgestellt Voigt gehorte fur kurze Zeit zu deren Aufbaustab und absolvierte zeitgleich zwischen Februar und Juni 1935 die militarische und fliegerische Ausbildung an der Fliegerausbildungsstelle Hamburg Am 18 Januar 1936 wechselte Voigt als Gruppenfluglehrer an die Flugzeugfuhrerschule Schonwalde Von November 1937 bis Februar 1938 absolvierte er seine Grundausbildung an der Grossen Kampffliegerschule Tutow und schliesslich den Unteroffizierslehrgang an einer Fliegerwaffenschule Am 6 April 1939 wurde er zum Unteroffizier und am 1 Oktober 1939 zum Feldwebel befordert Am 1 November 1940 wurde Voigt als Erprobungsflieger bei der Erprobungsstelle Rechlin eingesetzt und absolvierte im Nachgang zahlreiche Sonderlehrgange Wahrend dieser Zeit lernte er auch den Generalluftzeugmeister Ernst Udet kennen der sich im November 1941 das Leben nahm Beim Sonderkommando Lechfeld spezialisierte er sich als Erprobungsflieger und Fluglehrer fur mehr als 30 Muster darunter den neuen Dusenjager des Typs Messerschmitt Me 262 1942 wurde Ernst Voigt formal eingezogen und zum Kampfeinsatz abkommandiert Dieser Umstand konfrontierte den Flieger erstmals mit der soldatischen Realitat und sorgte fur ein Umdenken Ab November 1942 war er bis April 1944 Gruppenfluglehrer und Luftfahrtsachverstandiger an der Flugzeugfuhrerschule in Schonwalde Formal wechselte er im Anschluss in derselben Funktion an das Flugzeugfuhrer Ubungsgeschwader Hildesheim 1945 startete er in Parchim von sowjetischen Soldaten umkreist eine Messerschmitt Me 262 von einer zugefrorenen Eisflache eines Sees Er gilt damit als der erste Mensch dem ein solcher Start mit einem Dusenjager gelungen ist Am 18 April 1945 startete er um 19 07 Uhr ebenfalls mit einer Me 262 von Parchim nach Berlin Um 19 32 Uhr landete er auf dem unter sowjetischem Beschuss liegenden Flugplatz Berlin Staaken und liess sich schliesslich von einer Panzerbesatzung nach Berlin Spandau fahren Ernst Voigt entledigte sich im Anschluss seiner Uniform und wartete das Ende des Zweiten Weltkriegs ab German Service Organisation BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm Voigt zunachst die Drogerie seines 1945 verstorbenen Vaters in Alt Pichelsdorf die er jedoch aufgrund der Auswirkungen der Wahrungsreform im September 1951 wieder aufgab Am 17 Dezember 1951 trat er der German Service Organisation Berlin Watchmen s Service der Britischen Streitkrafte in West Berlin bei Die seit einem Jahr bestehende Deutsche Dienstorganisation hatte ihre Standortkaserne die Smuts Barracks in Berlin Wilhelmstadt und war vornehmlich mit Sicherungsaufgaben betraut Voigt ubernahm nach seiner militarisch gepragten Grundausbildung die Stelle eines Rifle Man in der neuen Einheit Nur wenige Jahre spater stieg er unter dem Kommando von Johannes Gohl zum Gruppenleiter auf 1968 wurde die Einheit in 248 German Security Unit German Service Unit Berlin umbenannt und zugleich in eine Wachpolizei umgewandelt In dieser nahm Voigt inzwischen als Unteroffizier die Stellung eines Wachleiters ein Mit Ablauf des Mai 1974 trat Voigt schliesslich in den Ruhestand Voigt war Mitglied der Traditionsgemeinschaft Alte Adler und seit Oktober 1952 auch im Verband der Berufspiloten Deutschlands organisiert Als Rentner widmete er sich somit wieder der Fliegerei Zudem war er mit dem spateren Personenschutzer und Unternehmer Horst Pomplun befreundet den er wahrend seiner Dienstzeit bei den Britischen Streitkrafte kennenlernte Durch Voigt entwickelte auch Pomplun seine Leidenschaft zur Fliegerei Privates BearbeitenErnst Voigt entstammte einem preussisch gepragten Elternhaus Bereits sein Vater war Soldat und diente wahrend des Ersten Weltkrieges im Husaren Regiment von Zieten Brandenburgisches Nr 3 Voigt war uber die Mutter seines Vaters mit dem Dichter Theodor Korner verwandt zudem hatte er einen Bruder der jedoch in sowjetischer Kriegsgefangenschaft starb Er trat als Soldat der NSDAP bei galt jedoch nicht als uberzeugter Anhanger was ihm letztlich eine Karriere als Offizier in der Luftwaffe verwehrte Voigt war seit 1938 bis zu deren Tod im Oktober 1999 mit seiner Frau Gerda verheiratet Aus der Ehe ging der Sohn Wolf Dieter 1940 hervor Bis in seine letzten Lebensjahre blieb er ein leidenschaftlicher Flieger Ernst Voigt starb am 11 April 2000 im Alter von 88 Jahren und ruht auf dem Friedhof In den Kisseln in Berlin Spandau Auszeichnungen BearbeitenKriegsverdienstkreuz II Klasse 1940 Kriegsverdienstkreuz I Klasse mit Schwerter 1942 Meritorious Service Certificate Award 1965 Literatur BearbeitenHelmut Bukowski Christel Trilus Fliegerhorst Schonwalde Berlin Podzun Pallas 1999 ISBN 978 3 7909 0675 2 Carsten Schanz Das Verlangen nach Freiheit In GUARD REPORT Ausgabe 71 7 Jahrgang August 2017 S 1 8 Weblinks BearbeitenInternetseite der Kameradschaft 248 German Security Unit e V Internetseite der Traditionsgemeinschaft Alte Adler e V PersonendatenNAME Voigt ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Unteroffizier Pilot und Erprobungsflieger der Luftwaffe der WehrmachtGEBURTSDATUM 23 Mai 1911GEBURTSORT SpandauSTERBEDATUM 11 April 2000STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Voigt Pilot amp oldid 228009758