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Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg 8 Dezember 1623 in Kassel 2 Mai 1693 in Koln war ab 1649 Landgraf von Hessen Rheinfels und ab 1658 von Hessen Rheinfels Rotenburg Wegen der fruhen Tode seiner Bruder stammen alle spateren Fursten der Rotenburger Quart direkt von Ernst ab Er wird deshalb als Stammvater der katholischen Rotenburger Quart einer Gruppe von Seitenlinien im Haus Hessen betrachtet Ernst I Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenErnst war das elfte Kind aus der zweiten Ehe des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel 1572 1632 mit Juliane von Nassau Dillenburg 1587 1643 und ein Urenkel Philipps I des Grossmutigen Landgraf Ernst heiratete 1647 in Frankfurt Grafin Maria Eleonore von Solms Hohensolms 1632 1689 Aus dieser Ehe gingen zwei den Vater uberlebende Sohne hervor Wilhelm 1648 1725 und Karl 1649 1711 Leben BearbeitenWahrend des Dreissigjahrigen Kriegs im calvinistischen Glauben erzogen lernte er in seiner Jugend Frankreich und Italien kennen Er nahm an Kriegszugen Hessen Kassels teil so an der Schlacht von Alerheim am 3 August 1645 Nach der Ruckeroberung der Niedergrafschaft Katzenelnbogen 1647 durch Truppen der Landgrafin Amalie Elisabeth kam dieses Gebiet erneut an Hessen Kassel und wurde 1649 an den inzwischen mundig gewordenen Ernst vergeben Ernst begrundete damit die Linie Hessen Rheinfels Hessen Kassel behielt reichsrechtlich die Landeshoheit wie auch uber die anderen Teilgebiete der Rotenburger Quart Durch verschiedene Hausvertrage wurde in den folgenden Jahren das komplizierte Verhaltnis zwischen den Linien Hessen Kassel und Hessen Rheinfels geregelt was nicht verhinderte dass es oft zu politischen oder juristischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Hausern kam Ernst wahlte die Burg Rheinfels oberhalb der linksrheinischen Stadt St Goar zu seiner Residenz und liess sie zu einer imposanten Festung ausbauen Der neue Landgraf hielt seinen Einzug in Sankt Goar am 30 Marz 1649 Durch den Ausbau seiner Residenz und durch die Ansiedlung vieler Behorden seiner Landgrafschaft auf Burg Rheinfels trug er wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung von St Goar bei das unter dem Dreissigjahrigen Krieg schwer gelitten hatte nbsp Titelblatt des 1666 durch ihn publizierten Rheinfelsischen Gesangbuches mit seinem WappenAm 6 Januar 1652 konvertierte Ernst in Koln zusammen mit seiner Familie zur romisch katholischen Kirche Der Glaubenswechsel fand unter dem massgeblichen Einfluss der hollandischen Theologenbruder Adrian und Peter van Walenburch statt die spater beide zu Bischofen berufen wurden 1 Personlich blieb Ernst ein religios toleranter Herrscher griff aber auch mit eigenen Stellungnahmen in die konfessionellen Auseinandersetzungen seiner Zeit ein Er stand mit fuhrenden Kopfen seiner Zeit unter anderem mit Leibniz im Briefkontakt Vertraglich Regensburger Vertrag 1654 ermoglichte er die Grundung der katholischen Gemeinden in St Goar Nastatten und Langenschwalbach Nach dem Tod seiner Bruder Friedrich 1655 und Hermann 1658 erbte er deren Mediat Landgrafschaften Hessen Eschwege und Hessen Rotenburg die ebenfalls Teil der Rotenburger Quart waren und titulierte sich Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg 1666 liess er das Rheinfelsische Gesangbuch drucken das sowohl katholische als auch lutherische und reformierte Lieder enthielt 2 Ernst I wurde getrennt bestattet Auf seinen Wunsch befindet sich seine Grabstatte in der Wallfahrtskirche Bornhofen am Rhein sein Herz wurde in der Kirche St Maria in der Kupfergasse in Koln beigesetzt Hinsichtlich seiner Konversion und des als Furstentum Hersfeld an ihn vererbten Besitzes der ehemaligen Abtei machte der bei ihm auf Burg Rheinfels eingeladene Jesuit und Bollandist Daniel Papebroch 1660 in seinen Reiseerinnerungen folgende Bemerkung Sehr schon ist auf der Burg eine Kapelle mit einer vergoldeten Decke Unter der Sangerempore sieht man die Wappen des Landgrafen mit folgender Aufschrift Ernst aus seinem Geschlechte der erste Ruckkehrer in die katholische Kirche voll brennender Hoffnung es mogen ihm gar viele nachfolgen Dann sah man seine einzelnen Wappen Stuck fur Stuck ein jedes mit seinem Motto darunter Die bemerkenswertesten Verse standen unter einem roten Doppelkreuz das das Wappen der Abtei 3 ist die im Westfalischen Frieden an den Landgrafen fiel sie lauten Unfreiwillig fuge ich dieses Wappen meinen Wappen bei denn was Dein ist soll man Dir gekreuzigter Jesu geben 4 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Ernst Landgraf von Hessen Rheinfels Rotenburg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1539 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gustav Konnecke Ernst Landgraf von Hessen Rheinfels In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 284 286 Hellmuth Gensicke Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 611 f Digitalisat Wilhelm Kratz Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels und die deutschen Jesuiten Ein Beitrag zur Konvertitengeschichte des 17 Jahrhunderts Freiburg 1914 Alexander Ritter Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels 1623 1693 Konversion und Irenik als politische Faktoren In Harm Klueting Hrsg Irenik und Antikonfessionalismus im 17 und 18 Jahrhundert Olms Verlag Hildesheim 2003 S 117 140 Alexander Ritter Konfession und Politik am hessischen Mittelrhein 1527 1685 Darmstadt und Marburg 2007 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 153 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hessen Kassel Ernst Landgraf zu Hessische Biografie Stand 9 August 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Digitalisierte Schriften von und uber Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg Deutsche Digitale Bibliothek Einzelnachweise Bearbeiten Adrian und Pater van Walenburch Motiva Conversionis Ad Fidem Catholicam Serenissimi Et Celsissimi Principis Ac Domini D Ernesti Hassiae Landgravii Koln 1652 Digitalscan Ernst von Hessen Rheinfels Rheinfelsisches Gesangbuch Nachdruck der Ausgabe von 1666 zum 350jahrigen Bestehen der katholischen Kirchengemeinden zu Sankt Goar Bad Schwalbach und Nastatten hrsg und komm von Alexander Ritter 2 Bande Munster 2004 Abtei Hersfeld Udo Kindermann Kunstdenkmaler zwischen Antwerpen und Trient Beschreibungen und Bewertungen des Jesuiten Daniel Papebroch aus dem Jahre 1660 Erstedition Ubersetzung und Kommentar Bohlau Verlag Koln 2002 ISBN 3 412 16701 0 S 62 Digitalscan aus der Quelle VorgangerAmtNachfolgerMoritz von Hessen KasselLandgraf von Hessen Rheinfels 1649 1658entfallt Rotenburger Quart FriedrichLandgraf von Hessen Eschwege 1655 1667KarlHermannLandgraf von Hessen Rheinfels Rotenburg 1658 1693Wilhelm I Normdaten Person GND 118963287 lobid OGND AKS LCCN n2008008197 VIAF 44582393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernst I ALTERNATIVNAMEN Hessen Rheinfels Rotenburg Landgraf Ernst vonKURZBESCHREIBUNG Landgraf von Hessen Rheinfels und spater von Hessen Rheinfels RotenburgGEBURTSDATUM 8 Dezember 1623GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 2 Mai 1693STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst I Hessen Rheinfels Rotenburg amp oldid 226105589