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Die Erloserkirche anhoren in Eichstatt ist eine evangelisch lutherische Kirche in der Kreis und Universitatsstadt des oberbayerischen Landkreises Eichstatt und im evangelischen Evangelisch Lutherischen Dekanat Pappenheim Die Erloserkirche in EichstattSteinrelief von Josef Beyrer uber dem Eingang Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Vorgeschichte 3 Die Erloserkirche 4 Innenausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Erloserkirche liegt inmitten der Altstadt am Ubergang vom Residenzplatz zum Leonrodplatz sie hat die Hausnummer Residenzplatz 17 Vorgeschichte BearbeitenIn Eichstatt als der Residenzstadt des Furstbistums Eichstatt gab es bis zur Sakularisation 1803 keine evangelischen Christen 1 Zwar beruhrte die Reformationsbewegung Eichstatt Sie konnte aber nur dort Fuss fassen wo sich das Bistum Eichstatt mit anderen Herrschaftsgebieten uberschnitt namlich mit dem Herzogtum Pfalz Neuburg wo allerdings die Gegenreformation die vorreformatorischen religiosen Zustande wiederherstellte und mit dem Markgrafentum Ansbach Brandenburg Nach der Sakularisation liessen sich auch evangelische Christen im Herzgebiet der Diozese dem ehemaligen Hochstift und in der Bischofsstadt nieder wenn auch zunachst in geringer Zahl Die so allmahlich entstandene evangelisch lutherische Gemeinde verfugte anfangs uber keine eigene Kirche sondern war auf die drei Wegstunden entfernte Kirche von Bieswang bei Pappenheim angewiesen 2 wo die Reformation 1566 67 unter den Reichserbmarschallen und Grafen von Pappenheim Einzug gehalten hatte deren Wappen findet man auch in der dortigen Kirche Ab dem 16 November 1845 gab es dann in Eichstatt evangelische Gottesdienste Sie wurden zunachst 14 taglich im oberen Rathaussaal abgehalten 3 dann ab 1848 Einweihung 26 November 4 in einem kirchlichen Raum der im Vorderhaus des barocken Hofes Welden eingerichtet war Dieser Hof war sehr wahrscheinlich von Gabriel de Gabrieli im Auftrag des Kanonikers und Domdekans Johann Ludwig Joseph Freiherr von Welden 1707 1748 erbaut worden 5 und wurde 1847 einem Kaffee bzw Weinwirt abgekauft und bis 1848 umgebaut seit 1886 6 dient er mit der Adresse Leonrodplatz 2 als evangelische Pfarrhaus Dadurch wurde gewissermassen eine Tradition wieder aufgegriffen denn Welden hatte ebenfalls im Erdgeschoss eine St Josephs Kapelle eingebaut 7 Im ruckwartigen Anbau wohnte der Vikar des 1849 errichteten evangelischen Vikariats Eichstatt 8 Der ebenfalls im ruckwartigen Gebaudeteil befindliche mittelalterliche runde Turm diente als Glockenturm 9 1864 wurde das Vikariat in eine Pfarrstelle umgewandelt wodurch das Filialverhaltnis zu Bieswang erlosch 10 Das weitere Wachstum der Gemeinde machte schliesslich den Neubau einer grosseren Kirche erforderlich Die Erloserkirche BearbeitenDen Planungsauftrag erhielt im Januar 1882 der Architekt August Thiersch 1843 1917 11 Professor an der Technischen Hochschule Munchen dessen Hauptwerk die katholische St Ursulakirche in Munchen Schwabing von 1894 bis 1897 werden sollte 12 Er lieferte die Plane die von ihm noch mehrmals abgeandert werden mussten 13 Am 11 Mai 1886 fand der erste Spatenstich statt und am 30 Juni 1886 wurde der Grundstein gelegt 14 Der Kirchenbau ist im Anschluss an den Hof Welden circa nord sudlich ausgerichtet er wurde in einem neuromanisch italienischen Stil 15 als dreischiffige basilikale Anlage mit einem hoch aufragenden pyramidenbekronten Turm errichtet wodurch die Kirche sich vom uberwiegend barocken Stadtbild deutlich abhebt Die feierliche Einweihung erfolgte am 23 November 1887 16 Die oberste Bauleitung lag bei Professor Thiersch 16 Der Bau wurde im Wesentlichen aus Ziegeln aus Gaimersheim ausgefuhrt Das rechteckige Langhaus hat eine Holzkassettendecke Der halbkreisformige erhohte und durch drei Rundbogenfenster belichtete Altarraum befindet sich im Norden des Baues die polygonale Taufkapelle an der ostlichen Langseite 17 Der viergeschossige Glockenturm in Art eines Campanile ist sudwestlich der Kirche an das Langhaus angelehnt Das Christusrelief uber dem Eingangsportal der polygonalen Vorhalle die auch die Orgelempore enthalt ist ein Werk des Bildhauers Josef Beyrer in Munchen 1979 erhielt die bislang namenlose Kirche die Bezeichnung Erloserkirche 14 Innenausstattung Bearbeiten nbsp Erloserkirche Altarraum nbsp Erloserkirche InnenraumDas Innere der Erloserkirche ist gemass den Planen von Professor Thiersch schlicht gehalten 18 Erwahnenswert sind die Fenster mit Glasmalereien von Karl de Bouche 14 Munchen in der Apsis die Christus Petrus und Paulus lebensgross darstellen 17 und die der Taufkapelle die Entwurfe hierzu lieferte der Historienmaler Ludwig Thiersch Nach einer Zeichnung von August Thiersch erfolgte auch die Kruzifixdarstellung aus Carrara Marmor 19 durch den Munchner Bildhauer Thomas Dennerlein ursprunglich im Altarraum angebracht befindet sich das Kruzifix heute in der seit 1999 existierenden Meditationsecke im hinteren Teil der Kirche Von Dennerlein stammt auch der Adler als Symbol des Evangelisten Johannes unter dem Kanzelpult 14 Die ursprunglichen Wandmalereien der Apsis und des Langhauses sind seit einer Renovierung im Jahr 1959 nicht mehr zu sehen 20 Die noch heute bespielte Orgel baute die Firma Steinmeyer in Oettingen 14 1960 kamen drei neue Glocken in den Turm gegossen von der Glockengiesserei Bachert in Karlsruhe 21 Die machtige Erlosergestalt in der Apsis hinter dem Altar aus einer Juramarmorplatte schuf der Bildhauer Reinhard Fuchs Untersteinbach 19 sie wurde am 24 November 1974 geweiht 14 Von 1977 stammt der von Professor Jurgen Weber Braunschweig geschaffene bronzene Taufsteindeckel der die Taufe Jesu zeigt 14 Gelegentlich wurden in den letzten Jahren die Wande der Seitenschiffe zu Ausstellungszwecken genutzt Aussen rechts neben der Vorhalle mit ihrer facherformigen Freitreppe steht seit einigen Jahren ein modernes Kunstwerk Das ursprungliche Nordtor zum Hof Welden das mit einer lateinischen Inschrift von 1578 an der Hofbesitzer und Kanoniker Johannes Rudolf Vogt von Summerau 1601 erinnert 22 wurde nach Umwandlung des benachbarten fruheren Humanistischem Gymnasiums so 1842 1977 des vormaligen Ulmer Hofes zur Teilbibliothek der Katholischen Universitat Eichstatt Ingolstadt freistehend hinter dem evangelischen Pfarrhaus wiederaufgebaut Literatur BearbeitenReden und Predigt gehalten bei der Feier der Einweihung der neuen protestantischen Kirche zu Eichstatt am 23 November 1887 Eichstatt 1887 22 Seiten Felix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken I Stadt Eichstatt Munchen R Oldenbourg Verlag 1924 unveranderter Nachdruck 1981 insbes S 699 702 Ev luth Pfarramt Eichstatt Mfr Herausgeber Evangelisch lutherische Kirchengemeinde Eichstatt Eichstatt 1960 Rudolf Schwarz Hrsg Evang elisch Luth erischer Kirchenbezirk Pappenheim Schulze Langen 1966 OCLC 633190681 S 19 21 Birgit Stenger Die evangelische Gemeinde Eichstatt Die Bauplanungen und Bauten im 19 Jahrhundert In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 71 72 1978 79 S 13 47Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erloserkirche Eichstatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Erloserkirche Eichstatt Glockengelaute der Erloserkirche Nochmals Glockengelaute der Kirche nebst FotosEinzelnachweise Bearbeiten Evang Luth Kirchengemeinde Eichstatt 1960 S 2 Schwarz S 19 Schwarz S 20 Evang Luth Kirchengemeinde Eichstatt 1960 S 2 Stenger S 21 Mader S 700f Mader S 701 Mader S 702 Schwarz S 20 Mader S 702 Stenger S 32 Evang Luth Kirchengemeinde Eichstatt 1960 S 3 Srenger S 25 Stenger S 42 Stenger S 23 31 a b c d e f g Geschichte der Erloserkirche Website der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Eichstatt Stenger S 36 a b Stenger S 32 a b Stenger S 33 Stenger S 39f a b Stenger S 41 Stenger S 40 Evang Luth Kirchengemeinde Eichstatt 1960 S 4 Mader S 700 702 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Pappenheim Bieswang St Martin Bubenheim St Ulrich zum Heiligen Kreuz Buttelbronn St Trinitatis Dettenheim St Nikolaus Dietfurt St Johann Baptist Eichstatt Erloserkirche Graben St Kunigund Kipfenberg Christuskirche Konstein Apostelkirche Langenaltheim St Willibald St Johannes Markt Berolzheim St Maria St Michael Monheim St Peter Neudorf St Jakobus Niederpappenheim St Michael Osterdorf St Erhard Pappenheim Zu unserer lieben Frau St Gallus Augustiner Kloster Kirche Burgkapelle Rehlingen St Laurentius Schambach St Willibald Solnhofen St Veit Suffersheim St Michael Treuchtlingen Markgrafenkirche Treuchtlingen Ubermatzhofen St Georg Wettelsheim Christuskirche St Martin Normdaten Geografikum GND 7624692 9 lobid OGND AKS VIAF 247872012 48 890780555556 11 184288888889 Koordinaten 48 53 26 8 N 11 11 3 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erloserkirche Eichstatt amp oldid 233240434