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Emma Sachse geborene Claus 8 Mai 1887 in Gottingen 24 Januar 1965 in Leipzig war eine deutsche Frauenpolitikerin Landespolitikerin SPD SED und Landesvorsitzende der AWO in Thuringen Emma Sachse auf der Ersten Delegiertenkonferenz der Frauenausschusse 1946 in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nach Kriegsende 4 Veroffentlichung 5 Nachwirkungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSachse entstammte einer kinderreichen Familie Ihr Vater war ungelernter Wegewarter die Mutter und die Kinder haben durch Heimarbeit die Familie mit unterhalten Sie besuchte sechs Klassen der Volksschule und half nach dem Schulunterricht wie die anderen in der Familie beim Abwiegen und Einpacken von Seifenpulver fur eine Seifenfabrik Nach dem Ende ihrer Schulzeit arbeitete sie als Kinderwarterin in anderen Familien Als 15 Jahrige wurde sie Dienstmadchen in Leipzig und erlebte den diametralen Gegensatz in den Lebensmoglichkeiten zwischen den unterdruckten und den herrschenden Klassen 1905 lernte sie dort ihren kunftigen Ehemann einen Buchdrucker aus Altenburg kennen den sie 1909 heiratete Sie bildete sich durch die sozialistische Tagespresse Leipziger Volkszeitung und die Frauenzeitschrift Die Gleichheit weiter und wurde eine engagierte Kampferin fur den Sozialismus eine unterdruckungsfreie und frauenfreundliche Gesellschaft 1913 zog sie mit ihrem Mann nach Altenburg wo dieser fur die Altenburger Volkszeitung arbeitete 1914 trat sie in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD ein und setzte sich seither fur die Anerkennung der Frauenrechte bei der eigenen Partei beginnend in der ganzen Gesellschaft ein Nach dem Ersten Weltkrieg vertrat Emma Sachse inzwischen mit Thuringer Staatsangehorigkeit die sozialistischen Frauen Ostthuringens auf einer Reichsfrauentagung der SPD in Kassel der weitere folgten Sie engagierte sich in verschiedenen Parteigremien auf Parteitagen und war von 1927 bis 1933 Angehorige des Parteiausschusses Seit 1920 gehorte sie ununterbrochen dem Thuringer Landtag an Von den insgesamt sieben weiblichen Abgeordneten im Landtag waren Emma Sachse und Marie Schulz als einzige uber einen langeren Zeitraum kontinuierlich vertreten Emma Sachse war ab 1932 die einzige weibliche Abgeordnete die sowohl im Haushaltsausschuss im Ausschuss fur Gesetzgebung und Verwaltung im Ausschuss fur Gesetzgebung und Sozialpolitik sowie als Stellvertreterin im Gesuchsausschuss tatig wurde 1928 und 1932 war Sachse Kandidatin fur die Wahlen zum Deutschen Reichstag Seit Beginn der Weimarer Republik setzte sie sich fur die Grundung von Frauengruppen ihrer Partei wie auch fur die Grundung von Ortsgruppen der Arbeiterwohlfahrt AWO ein Ab 1929 30 ubernahm sie den Vorsitz im AWO Landesausschuss des Bezirkes Grossthuringen und half dabei mit das Elend vieler Arbeiterfamilien zu lindern Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach der Machtubertragung an die NSDAP 1933 wurde Emma Sachse in Schutzhaft genommen und kam in das Altenburger Gefangnis Nach ihrer Entlassung arbeitete sie als Reisende mit Textilwaren wahrend ihr Mann und ihr Sohn sechs Jahre lang keine Arbeit fanden In dieser Zeit lernte sie viele Antifaschisten kennen die sie unterstutzten bis sie spater selbst an der Widerstandsbewegung teilnahm Im August 1944 wurde sie im Rahmen der Aktion Gitter erneut verhaftet und in das KZ Ravensbruck deportiert Hier lernte sie die ehemalige KPD Reichstagsabgeordnete Johanna Himmler kennen deren Freundschaft ihr das Uberleben erleichterte Nach Kriegsende BearbeitenAls die NS Herrschaft beseitigt war nahm Sachse am 15 Juni 1945 an den Grundungsveranstaltungen von SPD und FDGB in Berlin teil bevor sie am 29 Juni 1945 nach Altenburg zuruckkehrte und dort ihre politische Arbeit wieder aufnahm Eines ihrer politischen Ziele war die Herstellung der Arbeitereinheit die sie als Voraussetzung fur eine sozialistische Entwicklung ansah Sie engagierte sich im Vorstand der Sozialversicherungsanstalt Thuringen im Kreisvorstand der SPD in der Stadtverwaltung im Ausschuss Opfer des Faschismus sowie im Umsiedlerausschuss und Ernahrungsbeirat Sie zahlte zu den Spitzenfunktionaren der SED im Landesvorstand Thuringen und im Parteivorstand in Berlin wo sie sich fur die Streichung des Paragrafen 218 BGB engagierte Sie leitete den Antifa Frauenausschuss in Altenburg und im Landkreis Bis September 1948 war sie Kreisfrauenreferentin des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands DFD Emma Sachse gehorte in der Nachkriegszeit der Beratenden Landesversammlung an Im I und II Thuringer Landtag fuhrte sie ihre parlamentarische Arbeit fort und arbeitete schwerpunktmassig in den Bereichen Sozialpolitik und Frauenarbeit In der Jahresmitte 1948 wurde sie in einen halbjahrigen Erholungsurlaub geschickt aber nach ihrer Ruckkehr erhielt sie als ehemals fuhrendes SPD Mitglied keine bedeutende politische Funktion mehr In lokalen Bereichen als Vorsitzende der Volkssolidaritat Altenburg und in ortlichen Parteigremien war sie aber weiterhin tatig Im hoheren Alter ubersiedelte sie nach Leipzig und arbeitete dort in der Nationalen Front mit Veroffentlichung BearbeitenKlara Zetkin eine Tochter des deutschen Volkes Altenburg Ernst Thalmann Str 8 Sozialistische Einheits Partei Deutschlands Kreisvorst Altenburg Frauenabt 1947 Nachwirkungen BearbeitenDie Emma Sachse Ehrung als hochste Auszeichnung der AWO Thuringen wird seit 1999 einmal im Jahr fur besondere Verdienste im Rahmen des jahrlichen AWO Balles verliehen Bisherige Preistrager sind u a 1 1999 Erika Schneider 2000 Werner Voigt 2001 Hildegard Fischer 2002 Herta Rudloff 2003 Johanna Tietsch 2004 Teresa Kettner 2005 Ursula Grabedunkel 2006 Konrad Eberitzsch 2007 Ilse Borner 2008 Gudrun Dietrich 2009 Ilona Holz 2010 Rosemarie Selle 2011 Walter Thomas 2012 Anni Ortloff 2013 Wolfgang Metz 2014 Gerhard Dittel 2015 Gudrun Becker 2016 Roswitha Jendrzeyewski 2017 Bernhard Maak 2018 Lore Mikolajczyk 2 2019 Karl Heinz Stengler 3 Literatur BearbeitenThuringer Landtag Schriften zur Geschichte des Parlamentarismus in Thuringen Band 20 Jetzt endlich konnen die Frauen Abgeordnete werden Hain Verlag Weimar 1 Auflage 2003 ISBN 3 89807 039 5 Heike Stange scharf aber sachlich Emma Sachse 1887 1965 in Gelebte Ideen Sozialisten in Thuringen Biographische Skizzen Hg Mario Hesselbarth Eberhart Schultz Manfred Weissbecker Jena 2006 ISBN 3 935850 37 9 Steffen Kachel Ein rot roter Sonderweg Sozialdemokraten und Kommunisten in Thuringen 1919 bis 1949 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Band 29 S 563 ISBN 978 3 412 20544 7Weblinks BearbeitenEmma Sachse bei dein landtag de PDF 2 0 MB Die Biographie der Emma Sachse Memento vom 20 Februar 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten awothueringen de insuedthueringen de awo gotha deNormdaten Person GND 129031739 lobid OGND AKS VIAF 69997391 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sachse EmmaALTERNATIVNAMEN Claus Emma Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin SPD SED MdVGEBURTSDATUM 8 Mai 1887GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 24 Januar 1965STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emma Sachse amp oldid 219931721