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Elisabeth Iwanowna Epstein geborene Hefter 11 Marz 1879 in Schytomyr Ukraine 22 Januar 1956 in Genf war eine russische Malerin der Moderne die in Russland Deutschland Frankreich und in der Schweiz lebte und arbeitete August Macke Bildnisstudie Elisabeth Epstein 1912 Bleistift 17 10 8 cm Germanisches Nationalmuseum Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Die kunstlerischen Anfange in Russland 1 2 Weiterbildung in Deutschland 1 3 Weiterbildung in Frankreich 1 4 Vermittlerin zwischen der Pariser Avantgarde und der Redaktion Blauer Reiter 1 5 Die 1920er Jahre in Genf und Paris 1 6 Die 1930er Jahre in Paris 1 7 Umsiedlung nach Genf 2 Ausstellungen nach 1956 3 Werke in offentlichen Sammlungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBis 1989 war Epstein wie viele andere Frauen in der Kunst nur durch wenige Erwahnungen in der einschlagigen kunsthistorischen Literatur bekannt Die Situation hat sich inzwischen gebessert so dass man zumindest einen luckenhaften Lebenslauf rekonstruieren kann Geboren wurde sie als vermutlich drittes Kind des Arztes Doktor Johann Iwan Naumovich Hefter Vom Vater stammte der zweite Vorname Iwanowna Elisabeth die Tochter von Iwan Die Mutter hiess Maria Vilents Nach den Geburtsdokumenten ist Elisabeth Hefter in Schytomyr Soborna Platz im Vilents Haus also im Haus der Mutter geboren worden In den 1890er Jahren siedelte die Familie nach Moskau um Die Moskauer Adressbucher der Jahre 1894 und 1900 vermerken einen Johann Naumovich Hefter Arzt fur Geschlechtskrankheiten der auf der Kusnezki Brucke in Juncker Haus wohnte und praktizierte 1 Elisabeth Hefter hatte noch mindestens zwei weitere Schwestern Die im Jahr 1900 in Moskau geborene Fanny Hefter wurde ebenfalls Malerin lebte zeitweise in Paris und Lyon ab 1957 in Israel 2 Uber das Aussehen der Malerin ist man durch eine Fotografie 3 die sie in Begleitung von Wassily Kandinsky in Paris zeigt unterrichtet Sie stimmt auffallend mit einer Portratskizze von August Macke von 1912 4 uberein Beide Darstellungen lassen sich durch zwei spate Selbstportrats erganzen 5 Mittlerweile kennt man von Epstein uber 70 Gemalde jedoch keine Zeichnungen oder Druckgraphiken Die kunstlerischen Anfange in Russland Bearbeiten Ihre erste kunstlerische Ausbildung erhielt Elisabeth Hefter 1895 bis 1897 bei Leonid Pasternak der an der Moskauer Schule fur Malerei Bildhauerei und Baukunst lehrte Er gehorte zur Gruppe der Wanderaussteller den Peredwischniki die dafur eintraten das Niveau der Moskauer Lokalausstellungen zu heben 6 Pasternak wurde der Beiname der Russische Impressionist verliehen 7 was fur Epsteins Entwicklung so viel bedeutete dass sie sich an einem fur Modernitat aufgeschlossenen Maler orientieren konnte Weiterbildung in Deutschland Bearbeiten Ab 1896 bildete sich Hefter im Atelier des Slowenen Anton Azbe in Munchen bis 1904 weiter wo sie die Nass in Nass Technik kennen lernte Dort traf sie auch auf Kandinsky und Alexej Jawlensky Zusammen mit diesen und weiteren russischen Kunstlern verkehrte sie im rosafarbenen Salon 8 der Baronin Marianne von Werefkin 1898 heiratete Hefter am 21 April in Warschau den seit 1894 in Munchen ansassigen Arzt und Stadtrat Dr Mieszyslaw Epstein 1868 1931 Am 28 Marz 1899 wurde ihr Sohn Alexander in Munchen geboren Zwischen 1900 und 1902 entstand Thomas Manns Erzahlung Tonio Kroger fur deren Figur der geistreichen Malerin Lisaweta Iwanowna Epstein als Vorlage diente Damals unterhielt Epstein auch Kontakte zu der russischen Malerin Olga Markowa Meerson die in Munchen in der Giselastrasse wohnte und in Kandinskys Phalanxschule Obmannin war 9 Aus dieser Zeit etwa 1903 zu datieren stammt Epsteins fruhestes bislang nachweisbares Gemalde ein Portrat ihres Sohnes Alexander 10 in dem sie sich der Malerei Azbes in breiten Pinselbahnen bediente Das Bild veranschaulicht dass Epstein damals ganz im Sinne ihres Lehrers Azbe und auf der Hohe der Zeit in Munchen eine impressionistische Malerei Nass in Nass a la Lovis Corinth 11 beherrschte nahezu ebenburtig ihrem Kollegen Jawlensky 1904 ging sie fur einige Monate nach Frankreich und besuchte die Academie de la Palette in Paris wo sie Freundschaft mit der ebenfalls aus der Ukraine stammenden Sonia Terk schloss 1905 hielt sich Epstein in der Schweiz auf und kehrte anschliessend nach Munchen zuruck Ein 1905 von Epstein im Bild datiertes Stillleben 12 durch die Art der Pinselfuhrung in schmalen Strichen und breiten langlichen Flecken ableitbar aus dem Neoimpressionismus ist der gleichzeitigen Malerei Jawlenskys derart verwandt dass man davon ausgehen kann dass es unter seiner Anleitung in seiner Malschule 13 entstand in der damals beispielsweise auch Franziska Grafin zu Reventlow Rudolf Czapek und Gabriele Munter zu finden waren Weiterbildung in Frankreich Bearbeiten 1906 wohnte Epstein zunachst fur einige Zeit in Westerham bei Rosenheim um noch im selben Jahr wieder nach Paris zuruckzukehren Dort lebte sie mit Sonia Terk und weiteren Kunstlerinnen in einer Wohngemeinschaft Kunstlerisch arbeitete sie gemeinsam mit Sonia Terk und dem aus Prag stammenden Maler Eugen von Kahler 1882 1911 zusammen Letzteren lernte Epstein vermutlich 14 im Cafe du Dome kennen In Sevres besuchte sie zusammen mit Olga Meerson Kandinsky und Gabriele Munter 15 Ein besonderes Ereignis durfte fur sie 1906 ihre Teilnahme an der von Sergei Djagilew im Grand Palais 16 mit grossem Pomp in zwolf Raumen organisierten Abteilung russischer Kunst des Salon d Automne gewesen sein Diese zeigte die junge russische Kunstlergeneration mit Werken u a von Epsteins Kollegen wie Leon Bakst Alexander Benois Natalija Gontscharowa Igor Grabar Jawlensky Kandinsky Michail Larionow Konstantin Somow oder Michail Wrubel 1907 nahm sie am Pariser Salon d Automne teil 1908 hielt sich Epstein zeitweise wieder in Munchen auf um ihre Scheidung von ihrem Ehemann einzuleiten Zusammen mit Kandinsky war sie damals Schulerin von Jawlensky was aus Kandinskys Briefen aus den 1930er Jahren hervorgeht 17 Am 1 Oktober erfolgte der endgultige Umzug nach Paris Wiederum stellte sie im Pariser Salon d Automne aus 1910 traf sie in Paris auf Robert Delaunay der zwischenzeitlich mit ihrer Freundin Sonja Terk verheiratet war des Weiteren Fernand Leger Amedee Ozenfant Juan Gris und Henri Le Fauconnier der im selben Jahr Mitglied der Neuen Kunstlervereinigung Munchen wurde und an deren Ausstellungen teilnahm Vermittlerin zwischen der Pariser Avantgarde und der Redaktion Blauer Reiter Bearbeiten 1911 stellte Epstein erneut im Pariser Salon d Automne aus Sie wurde damals zur wichtigsten Kontaktperson fur Kandinsky und Franz Marc zur Pariser Kunstszene Sie war es die den bedeutungsvollen Kontakt von Delaunay zu Kandinsky vermittelte Eines ihrer Portrats und eines ihrer Stillleben 18 aus jener Zeit wurden von Kandinsky und Marc in der ersten Ausstellung der Redaktion Der Blaue Reiter prasentiert Das Portrat soll Kandinsky gekauft haben Sicher ist dass sie das Stillleben mit dem Titel Disteln Kandinsky schenkte Marc vermittelte Verkaufe ihrer Arbeiten an die Galerie Neue Kunst von Hans Goltz Kandinsky soll ihr damals auch die Ubersetzung seines Werkes Uber das Geistige in der Kunst 19 ins Franzosische angetragen haben 1912 erfolgte ihre Scheidung von Mieszyslaw Epstein Franz und Maria Marc sowie August Macke besuchten Epstein in Montmorency bei Paris Marc war damals besonders von ihrer Portratmalerei angetan 20 Sie nahm an der ersten Ausstellungsserie der Redaktion des Blauen Reiters im Gereonsklub in Koln teil 21 In Herwarth Waldens Kunstzeitschrift Der Sturm erschien 1912 ihre theoretische Abhandlung Einige Gedanken uber Bildentstehung in der sie sich unter anderem auch mit dem Kubismus auseinandersetzte 22 1913 publizierte sie einen weiteren Aufsatz in der Kunstzeitschrift Der Sturm mit dem Titel Das Lacherlichsein Darin ausserte sie sich positiv zur Abstrakten Kunst Der Drang nach Abstraktion wird immer grosser dies echte Bedurfnis dringt immer und immer weiter und Abstraktion wird erste Forderung Sie sprach von der wahren Abstraktion und bezweifelte dass jedermann fahig ist mit ihr umzugehen Wie viele aber konnen abstrahieren ohne allen Sinn zu verlieren wie viele konnen ihren Boden lassen um auf sichereren zu gehen in Abstraktion So entstehen Werke die abstrakt aussehen die nichts sind und von nichts sagen 23 Die Galerie Der Sturm stellte damals auch zwei ihrer Portrats auf dem Ersten Deutschen Herbstsalon aus 24 Am Ende des Jahres nahm sie wieder am Salon d Automne in Paris teil 1914 traf sie in Bordighera an der ligurischen Kuste mit Jawlensky zusammen der in der Villa Constantia logierte Epstein wohnte in der nahgelegenen Pension Richemont 25 Die 1920er Jahre in Genf und Paris Bearbeiten Ab 1914 klafft nach heutiger Kenntnis eine grosse Lucke in Epsteins kunstlerischem Œuvre bis 1928 Uber ihre Lebensumstande finden sich einige Hinweise im Archiv des Christian Schad Museums Aschaffenburg Von Paris zog Elisabeth Epstein 1914 ins politisch liberale Genf Zunachst war sie im Chemin de la Roseraie 39 gemeldet am 5 Januar 1915 bezog sie das gegenuberliegende Haus Nr 54 26 Dort erteilte sie Mal und Zeichenunterricht wie aus einer Annonce in La Tribune de Geneve 27 hervorgeht Ihr damals 15 jahriger Sohn Alexander musste wegen seiner russischen Staatsburgerschaft mit Beginn des Ersten Weltkriegs Munchen und den Vater verlassen und zog nach Genf zur Mutter Die Schule schloss er im Juli 1917 mit dem Abitur ab wurde spater ein promovierter Mediziner und Privatdozent Alexander Epstein verstarb am 20 September 1946 mit nur 47 Jahren 28 In Genf lebten zu Beginn des Ersten Weltkriegs viele franzosischsprachige Pazifisten und junge Exilrussen Epstein pflegte engen Kontakt zu ihren russischen Landsleuten die auch bei ihr zu Hause verkehrten Uber gemeinsame russische Freunde lernte sie den Maler Christian Schad kennen 29 Ein beliebter Treffpunkt der Exilrussen war die legendare Genfer Brasserie Landolt 30 wo sich die zerstrittenen Bolschewiki und Menschewiki in getrennten Raumen versammelten Auch Epstein traf sich dort mit Russen und ihren Kunstler Freunden Man sass im Cafe Landolt in dem ich mit Archipenko Masereel Gustave Buchet und der Malerin Epstein zusammenkam und gelegentlich Lenin sah schrieb Schad 31 Zwischen Epstein und dem 15 Jahre jungeren Christian Schad sprechen die Umstande fur ein zeitweise enges Verhaltnis 32 33 Aus dem Christian Schad Archiv geht hervor dass sich Schad wahrend einer Grippe Erkrankung bei Elisabeth Epstein zu Hause gesund pflegen liess 34 Von 1917 bis 1925 war Epstein in der Rue Caroline 44 26 gemeldet Der Strassenzug galt seinerzeit als Hochburg der russischen Menschewiki wahrend die Bolschewiki die Rue de Carouge beherrschten 35 Gemeinsam mit Christian Schad Alexander Archipenko Frans Masereel und Max Oppenheimer schloss sich Elisabeth Epstein der Genfer Pazifisten Kolonie um Romain Rolland an 36 Am 28 September 1917 zog Schad mit seinem Atelier ebenfalls in die Rue Caroline 44 Dachgeschoss 26 Unklar ist ob Epstein und Schad kurzzeitig zusammen lebten oder getrennte Wohnungen hatten Im Jahr 1918 malte Schad zwei Portrats von Elisabeth Epstein und eines von Sohn Alexander In ein Portrat arbeitete Schad den Abriss einer Zigarettenschachtel ein Das Gemalde zeigt Epstein mit gespitzten herzformigen Lippen einem seitlich versetzten Kopf weit aufgerissenen Augen feingliedrigen nervos gestikulierenden Handen Das Bild weist kubistische Elemente auf es uberwiegen gelb und rotlichbraune Farbtone und wurde erstmals auf der Gemeinschaftsausstellung von Schad und Epstein im Oktober 1918 in der Genfer Societe Mutuelle Artistique ausgestellt 37 In seiner Monographie uber Schad schrieb Gunter A Richter es krisele im Verhaltnis der Epstein zu Schad und Serner die sie gegeneinander auszuspielen versuche 38 Walter Serner 1889 1942 ein Essayist Schriftsteller und Dadaist war ein enger Freund von Christian Schad und kam Ende 1918 fur einige Monate nach Genf Am 17 Dezember 1918 loste Schad Wohnung und Atelier in der Rue Caroline 44 auf 26 Uber spatere Begegnungen zwischen Schad und Epstein ist nichts bekannt Dass Elisabeth Epstein in der Zeit zwischen dem 1 und 2 Weltkrieg immer wieder Paris besuchte und schliesslich dort wieder langere Zeit lebte arbeitete und ausstellte mag auch an der feindseligen Haltung der Westschweiz gegenuber den kunstlerischen Avantgardisten gelegen haben Die Kritiken der Genfer Ausstellungen waren gegenuber der abstrakten Kunst nicht schmeichelhaft 36 In Genf hatte Elisabeth Epstein offensichtlich mit Werefkin und Jawlensky Kontakt die damals in Saint Prex am Genfersee lebten 39 Sie stellte zwischen 1918 und 1928 gelegentlich ihre Gemalde aus La Tribune de Geneve beschreibt am 18 Oktober 1918 die Gemeinschaftsausstellung Epsteins mit dem Maler Christian Schad 40 Gazette de Lausanne weist im September 1921 auf eine Benefiz Ausstellung in La Grenette Lausanne hin 41 Ansonsten sind bis heute keine detaillierten Nachrichten uber ihre Lebens und Arbeitsverhaltnisse zwischen 1919 und 1929 bekannt geworden In Epsteins Bilder die ab den spaten 1920er Jahren entstanden finden sich einzelne kubistische Formen reduziert und weniger kristallin gestaltet wieder Scharfkantige Facetten zeigt sie gemildert und modifiziert Die charakteristische Farbigkeit des fruhen Kubismus Braun Grun und Goldtone bringt sie in der Regel in einen harmonischen Einklang mit den drei Grundfarben verhaltene Gelbs Rots und Blaus und gesellt ihnen die van Gogh schen Komplementarfarben Violett Grun und Orange zu und erganzt sie mit dem Nichtfarbenpaar Schwarz und Weiss Auch finden sich immer wieder in ihren Bildern orphistische Elemente die auf ihre Zusammenarbeit mit ihren Freunden dem Ehepaar Delaunay verweisen 42 Die 1930er Jahre in Paris Bearbeiten Aufschluss uber ihre Lebensverhaltnisse in Paris geben vierzehn Briefkarten 43 die Elisabeth Epstein an ihren Sohn den Arzt Alexander Epstein 1899 1946 zwischen dem 11 Dezember 1929 und dem 7 Juli 1930 schrieb Epstein hatte ab dem Sommer 1929 wieder einen Wohnsitz in Paris Die auf Vorder und Ruckseite eng beschriebenen Karten wurden auf dem Genfer Flohmarkt Plainpalais 44 entdeckt Nach den Poststempeln zu urteilen wohnte Epstein in der Gemeinde Montrouge sudlich von Paris Ihr Leben beschreibt sie zunachst als beschwerlich Ihr erstes Atelier im Haus einer Druckerei war laut und hellhorig Sie schrieb uber Schlafstorungen schmerzende Beine Selbstzweifel finanzielle Sorgen und Verhandlungen mit Galerien Im Februar 1930 fand sie ein neues 25 m grosses Atelier mit kleiner Kuche und guten Lichtverhaltnissen ebenfalls in Montrouge Hier gelang ihr die kunstlerische Befreiung auf die ich lange gewartet habe 45 Die Briefe offenbaren insgesamt eine bescheidene und ganz auf ihr Schaffen konzentrierte Kunstlerin die neben russisch und deutsch auch ein perfektes Franzosisch sprach Immer wieder beschrieb sie Treffen mit Fanny Hefter und deren Lebensgefahrten dem futuristischen italienischen Kunstler Luigi Russolo Unklar ist ob es sich bei der in Moskau geborenen Kunstlerin Fanny Hefter 1900 1964 um eine weitere Schwester Halbschwester oder Cousine handelt Kunsthistorisch interessant sind besonders die Briefe vom 31 Marz und 11 April 1930 Zunachst beschrieb Elisabeth Epstein ihre Zweifel ob sie sich auf das Wagnis einer Ausstellung in der Galerie Zak einlassen soll Die Raume in einem ungunstigen oberen Stockwerk seien teuer anzumieten die Galerie tue auch zu wenig fur die Prasentation der Kunstler Der Sekretar der mir ohne vom Stuhl aufzustehen gesagt hatte dass sie kein Interesse an Kubismus und Surrealismus hatten bot mir an fur 200 Fr ein Vorwort zu schreiben Dieser Monat wird hart Ich bin sehr besorgt wegen all dieser Entscheidungen Kandinsky wird Ende April kommen vielleicht hilft er mir wenn ihm meine Bilder gefallen Am 11 April ist zu lesen Heute Morgen als ich den Rahmen versilberte probierte ich meine anderen Gemalde darin aus sie gewinnen enorm in versilberten Rahmen Ich habe plotzlich Qualitaten gesehen die ich lange nicht mehr gesehen habe weil ich deprimiert war Ferner teilte Epstein schliesslich ihrem Sohn mit dass sie sich fur eine Ausstellung bei Zak ab dem 20 Juni entschieden habe Am 7 Juli 1930 schrieb Epstein mit grosser Freude Ich habe gerade ein Bild an Brummer verkauft die roten Blumen mit Lampe von Arosa fur 1100 Fr von denen 300 oder 330 an die Galerie gehen Es ist wunderschon In der Briefkarte schrieb Epstein auch von einem Bilder Verkauf in die USA 1930 bekam Epstein eine Ausstellung in der Galerie Zak in Paris Bis 1938 nahm sie an Ausstellungen am Pariser Salon des Surindependants teil der von dem brasilianischen Maler und Dichter Vicente do Rego Monteiro gegrundet wurde Ab Ende 1934 begegnete Epstein dem ebenfalls in Paris lebenden Kandinsky wieder Letzterer berichtete in einem Brief an den in Wiesbaden an Arthritis schwer leidenden Jawlensky E I Epstein war vor ca 3 Wochen bei uns und grusst Sie 46 Ein anderer Brief Kandinskys von 1936 zeigt dass die Freundschaft zwischen Epstein Jawlensky und Kandinsky damals bereits seit Jahrzehnten bestand Unlangst war bei uns E I Epstein Was fur eine nette Frau ein guter lieber Mensch Wir sprachen uber Sie und erinnerten uns der alten vergangenen Tage und rechneten aus wie lange wir uns kennen Es ergaben sich 40 Jahre Wir erinnerten uns wie wir beide bei Ihnen Schuler waren 47 Auch gegenuber seiner Frau Nina 1893 1980 machte er keinen Hehl daraus dass er ehemals Lernender bei Jawlensky war Ich erzahlte Nina Nikolajewna uber unsere wundervollen Zeiten in Munchen wo Sie mich lehrten 48 Umsiedlung nach Genf Bearbeiten 1937 entschloss sich Epstein aus gesundheitlichen Grunden nach Genf umzuziehen 1938 39 schickte sie Bilder zu Ausstellungen in der Galerie Pittoresque Paris 1940 41 1944 49 1946 50 und 1949 51 fanden Ausstellungen ihrer Werke in der Genfer Galerie Moos statt Am 24 Oktober 1949 veroffentlichte Journal de Geneve eine Ausstellungskritik 52 Im Jahr 1942 empfing sie Besuch von Sonia Delaunay Nach langerer Krankheit starb Elisabeth Epstein 1956 in Genf Ausstellungen nach 1956 Bearbeiten1962 Galerie Maeght Paris Retrospektive Blauer Reiter 1981 Inter Art Galerie Basel erste Nachlass Ausstellung 1989 Galleria Sacchetti Ascona siehe Literatur Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft 1990 Kunstverein Wolfsburg e V Schloss 1997 Museo comunale d arte moderne Ascona 2000 Galerie Dobele Dresden 2014 Stadtische Galerie Bietigheim Bissingen 53 2014 Paula Modersohn Becker Museum Bremen 54 2015 Galerie Dobele Dresden 55 2021 Galerie Orlando Zurich 56 seit 3 2021 Lenbachhaus Munchen Gruppendynamik der Blaue Reiter zwei Selbstportrats 57 15 Oktober 2022 16 April 2023 Lenbachhaus Munchen Kunst und Leben 1918 bis 1955 Waldphantasie StilllebenWerke in offentlichen Sammlungen BearbeitenNational Gallery of Art Washington People on a Cafe Terrace 1913 58 Centre Pompidou Paris La Fenetre 1936 59 Musee d art et d histoire Genf Stillleben 1951 60 Kunsthalle Wurth Schwabisch Hall Stillleben 1929 61 Lenbachhaus Munchen 2 Selbstportrats 1911 Waldphantasie 1928 Stillleben mit Blumen 1946 57 Literatur BearbeitenNicolas Vernicos University of Aegean Elisabeth Epstein 14 letters to her son 1939 Juni 1921 E Epstein Einige Gedanken uber Bildentstehung Der Sturm 1912 Jg 3 Nr 140 141 S 236 f Elisabeth Epstein Das Lacherlichsein Der Sturm 1913 Jg 4 Nr 156 157 S 13 Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky Clemens Weiler zum Andenken Galleria Sacchetti Ascona 1989 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Munchen 2004 S 44 66 85 121 122 157 169 Hildegard Reinhardt Die Abstraktion ist kein Anfang sondern ein mogliches Ziel In Ab nach Munchen Kunstlerinnen um 1900 Ausstellungskatalog Stadtmuseum Munchen Munchen 2014 Hildegard Reinhardt Elisabeth Epstein Moscow Munich Paris Geneva Waystations of a Painter and Mediator of the French German Cultural Transfer In Marianne Werefkin and the Women Artists in Her Circle edited by Tanja Malycheva and Isabel Wunsche Leiden Bostein 2016 Oksana Oliinyk Elisabeth Epstein In Karin Althaus u a Hrsg Kunst und Leben 1918 bis 1955 Lenbachhaus Munchen Deutscher Kunstverlag Berlin 2022 ISBN 978 3 88645 210 1 S 100 103 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabeth Epstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Elisabeth Iwanowna Epstein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Oksana Oliinyk Elisabeth Epstein In Karin Althaus Sarah Bock Lisa Kern Matthias Muhling Melanie Wittchow Stadtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau Munchen Hrsg Katalog Kunst und Leben 1918 bis 1955 Deutscher Kunstverlag Berlin 2022 ISBN 978 3 88645 210 1 S 100 103 Information Center for Israeli Art museum imj org abgerufen am 29 Dezember 2022 Gisela Kleine Gabriele Munter und Wassily Kandinsky Biographie eines Paares Frankfurt M 1990 S 258 Klaus Lankheit Karikaturen von der Hand August Mackes aus dem Nachlass Franz Marc In Ausst Kat August Macke Gemalde Aquarelle Zeichnungen Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1986 S 136 Abb 9 Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky 1989 Nr 43 und Nr 51 Grigori J Sternin Das Kunstleben Russlands an der Jahrhundertwende Dresden 1976 S 09 Natalia Alexandrowa Russische und Sowjetische Zeichnungen und Aquarelle von 1900 bis 1930 aus dem Puschkin Museum Moskau Stadtische Kunsthalle Mannheim Mannheim 1990 S 53 Valentine Macarde Le renouveau de l art picturale russe 1863 1914 Lausanne 1971 S 135 f Vgl Annegret Hoberg Wassily Kandinsky und Gabriele Munter in Murnau und Kochel 1902 1914 Briefe und Erinnerungen Munchen 1994 S 31 Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky 1989 Nr 33 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht 2004 S 60 ff Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky 1989 Nr 29 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht 2004 S 73 f Franziska Uhlig Biographien In Ausst Kat Der Blaue Reiter und das Neue Bild Von der Neuen Kunstlervereinigung Munchen zum Blauen Reiter Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 1999 S 383 Annegret Hoberg Gabriele Munter Biographie In Ausst Kat Gabriele Munter 1877 1962 Retrospektive Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 1992 S 12 Camilla Gray Das grosse Experiment Die russische Kunst 1863 1922 Koln 1974 S 51 Bernd Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky 1989 S 7 ff Rosel Gollek Der Blaue Reiter im Lenbachhaus Munchen In Katalog der Sammlung in der Stadtischen Galerie Munchen 1974 S 274 f Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 1 Auflage Die Erstauflage erschien Ende 1911 bei Piper in Munchen mit Impressum 1912 Wassily Kandinsky Franz Marc Briefwechsel Hrsg Klaus Lankheit Munchen 1983 S 193 Mario Andreas von Luttichau Die Stationen der Tournai In Ausst Kat Der Blaue Reiter Kunsthalle Bremen Bremen 2000 S 59 Epstein Einige Gedanken uber Bildentstehung 1912 S 236 Epstein Das Lacherlichsein 1913 S 13 Im Katalog abgebildet ist das Portrat eines jungen Madchens Katalog Nummer 127 Erster Deutscher Herbstsalon Berlin 1913 Nachdr d Ausg Galerie Der Sturm Berlin 1913 ISBN 3 88375 082 4 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht 2004 S 168 f a b c d ARCHIVES D ETAT Genf Departement de l interieur et de l agriculture La Tribune de Geneve Volume 37 Numero 270 14 novembre 1915 Edition 05 Geneve S 119 auf e periodica ch Thomas Richter Christian Schad Kunstler im 20 Jahrhundert Hrsg Stadt Aschaffenburg 2 Bildlegenden und Texte Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 0790 9 S 20 Renaissance du Landolt auf lecafetier net Gunter A Richter Christian Schad Texte Materialien Dokumente Hrsg Gunter A Richter Rottach Egern 2004 ISBN 3 923265 11 5 S 56 Verena Dollenmaier Die Erotik im Werk von Christian Schad Hrsg Verena Dollenmaier Dissertation Berlin 2005 S 30 Verena Dollenmaier Die Erotik im Werk von Christian Schad In REFUBIUM FREIE UNIVERSITAT BERLIN REPOSITORY Dissertation 2005 abgerufen am 25 Marz 2023 Nachlass und Archiv Christian Schad Brief Bettina Schad vom 12 Mai 1990 an Dr Bernd Fathke Lenin and Geneva the story of an unknown love auf meroli web cern ch a b Stephanie Pallini Vade retro Santanas In e periodica ch Das elektronische Zeitschriften Archiv der Schweiz Zeitschrift Kunst und Architektur in der Schweiz Eidgenossische Technische Hochschule Zurich 2006 abgerufen am 25 Marz 2023 franzosisch Gunter A Richter Christian Schad Monographie Hrsg G A Richter Band 1 Rottach Egern 2002 ISBN 3 923265 09 3 S 58 Gunter A Richter Christian Schad Monographie Hrsg G A Richter Band 1 Rottach Egern 2002 ISBN 3 923265 09 3 S 58 Bernd Fathke Marianne Werefkin Munchen 2001 S 187 ff JOHP Elisabeth Epstein und Christian Schad In https www e newspaperarchives ch 18 Oktober 2018 abgerufen am 12 August 2022 franzosisch Exposition In letempsarchives ch 9 September 1921 abgerufen am 12 August 2022 franzosisch Vgl z B Epsteins Selbstbildnis von 1930 Fathke Elisabeth Ivanowna Epstein Eine Kunstlerfreundschaft mit Kandinsky und Jawlensky 1989 Nr 51 mit Robert Delaunays Portrat Madame Hein aus der Zeit um 1927 Martine Briand Katalog der ausgestellten Werke in Aust Kat Robert Delaunay Sonia Delaunay Das Centre Pompidou zu Gast in Hamburg Hamburger Kunsthalle Hamburg 1999 S 153 Abb 56 Elisabeth EPSTEIN 14 letters to her son 1930 auf researchgate net Flohmarkt von Plainpalais auf geneve com Brief vom 6 Marz 1930 Wassily Kandinsky Briefwechsel mit Alexej Jawlensky 22 Dezember 1934 Abschriften Privatarchiv fur expressionistische Malerei Wiesbaden Wassily Kandinsky Briefwechsel mit Alexej Jawlensky 14 Mai 1936 Abschriften Privatarchiv fur expressionistische Malerei Wiesbaden Wassily Kandinsky Briefwechsel mit Alexej Jawlensky 11 Juni 1938 Abschriften Privatarchiv fur expressionistische Malerei Wiesbaden Galerie Georges Moos In https www letempsarchives ch La Journal de Geneve 9 Mai 1944 abgerufen am 12 August 2022 franzosisch A R Albert Rheinwald Elisabeth Epstein In letempsarchives Journal de Geneve 14 November 1946 abgerufen am 12 August 2022 franzosisch Galerie Moos Elisabeth Epstein In Frick Art Reference Library 6 Oktober 1949 abgerufen am 11 August 2022 Albert Rheinwald Ou l on contracte le temps et l espace In letempsarchives Journal de Geneve 24 Oktober 1949 abgerufen am 12 August 2022 franzosisch Marianne Werefkin Vom Blauen Reiter zum Grossen Baren auf galerie bietigheim bissingen de Marianne Werefkin Vom Blauen Reiter zum Grossen Baren auf museen boettcherstrasse de ELBGEZEITEN Abschied von der Pohlandstrasse Memento vom 23 Marz 2016 im Internet Archive auf galerie doebele de Elisabeth Iwanowna Epstein 1879 1956 auf orlando gmbh ch a b Elisabeth Iwanowna Epstein 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