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Michail Fjodorowitsch Larionow auch bekannt als Michel Larionov 1 russisch Mihail Fyodorovich Larionov wiss Transliteration Michail Fedorovic Larionov 22 Maijul 3 Juni 1881greg in Tiraspol Russisches Reich heute Republik Moldau 10 Mai 1964 in Fontenay aux Roses bei Paris war ein russisch franzosischer Maler Sein Stil reichte vom Impressionismus bis zum Fauvismus Er gilt als Begrunder des Rayonismus und zahlte vor seiner Emigration 1915 zur Russischen Avantgarde Michail Larionow Fotografie ca 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichail Fjodorowitsch Larionow studierte bis 1910 1 an der Moskauer Hochschule fur Malerei Bildhauerei und Architektur und lernte dort 1900 Natalija Gontscharowa kennen Er freundete sich mit Kasimir Malewitsch an Wladimir Tatline war einer seiner Schuler 1906 lud ihn Djagilew zum Salon d Automne nach Paris ein Durch diesen Aufenthalt in Paris erwarb Larionow der sich bereits mit impressionistischen Experimenten beschaftigte breitere Kenntnisse der franzosischen modernen Malerei Nach seiner Ruckkehr nach Russland sturzte er sich schnell in den Fauvismus der ihn zur Sublimierung der reinen Farbe fuhren sollte Bereits 1908 dominierte seine Personlichkeit die aktuelle Szene der russischen Malerei Seine fauvistische Malerei erzeugte schnell ungewohnlich heftige Farben Die Intensitat seiner antikulturellen Reaktion fuhrte ihn bereits 1911 zu einer antiakademischen Reaktion die er selbst Primitivismus nannte eine expressionistische Hasslichkeit und populare Bildsprache die Negation des akademischen Reprasentationskanons den Ruckgriff auf freies Zeichnen und die Verherrlichung dessen was fruher als a kulturell galt Tatline schuf 1911 unter dem Einfluss von Larionow sein Selbstportrat als Matrose Beeinflusst von den Kunststromungen der westeuropaischen Kunst grundete er mit Gontscharowa 1910 die Kunstlervereinigung Karo Bube von der sie sich allerdings Anfang 1912 nach einem Streit mit David Bourliouke trennten Sie grundeten die Vereinigung Eselsschwanz Ende 1911 begann er mit der Erforschung der vitalistischen Farbprojektion die er wenige Monate spater als Rayonismus bezeichnete Diese Gemalde die zunachst von figurativen Themen abgeleitet waren wandten sich schnell reinen abstrakten Strukturen zu Auf der ersten Ausstellung Zielscheibe zeigten sie erstmals rayonistische Bilder Als Kolorist erreichte er einem ersten Hohepunkt wie einige praktisch monochrome Gemalde aus dem Jahr 1912 und eine Serie von schwarzen Portrats zeigen die mit Tinte gemalt wurden Auf dem Hohepunkt der Entwicklung seiner Farbwissenschaft prasentierte er im Juni 1914 gemeinsam mit Goncharova in Paris eine Ausstellung seiner rayonistischen Malerei Es war die Eroffnungsausstellung der Galerie Paul Guillaume fur die der Dichter Apollinaire den Katalogtext verfasste Larionows Werk war damals auch in Deutschland bekannt wo Herwart Walden es bereits im Herbst 1913 in Berlin prasentiert hatte Zusammen mit Robert Genin Alexej Jawlensky Wassily Kandinsky und Marianne von Werefkin nahm er 1914 an der Baltischen Ausstellung in Malmo teil nbsp Massine Goncharowa Larionow Strawinsky und Bakst in Ouchy Schweiz 19151914 zog er mit Gontscharowa nach Paris Sergej Djagilew engagierte beide als Kostum und Buhnenbildner fur das Ballets Russes 2 Von dieser Zusammenarbeit versprach sich Djagilew Frische und Spontanitat So schuf Larionow gleichzeitig vulgare und anspruchsvolle Kostume unter anderem fur Soleil de Nuit 1915 Histoires Naturelles 1915 nicht produziert Chout 1921 und Le Renard 1922 3 Larionow stellte zeitgleich mit Gontscharowa und der Malerin Alexandra Exter im Salon des Independants in Paris aus dank der von Exter erbetenen Unterstutzung durch Sonia und Robert Delaunay Larionow wurde 1914 eingezogen und kampfte im Ersten Weltkrieg 4 1915 erlitt er an der Front eine schwere Verletzung Nach langer und schwieriger Rekonvaleszenz war er zeitlebens schlichtweg arbeitsunfahig 5 Er kehrte 1915 nach Moskau zuruck und versuchte sich wieder an futuristischen Aktionen zu beteiligen Doch seine Kunst wurde inzwischen vom transrationalen Kubo Futurismus und dem aufkeimenden Konstruktivismus uberholt Auf Einladung Diaghilews unternahm er eine Genesungsreise in die Schweiz Uber Spanien konnten sie erst nach dem Krieg nach Paris zuruckkehren 6 Ab 1918 lebten das Paar in ihrer Wohnung in der rue de Seine Ecke rue Jacques Callot 7 Nach der bolschewistischen Revolution von 1917 kehrte Larionow nie mehr nach Russland zuruck Eng mit Djagilews Balletten verbunden begann er ein neues Leben im Westen Kranklich fluchtete er sich fur die restlichen funf Jahrzehnte seines Lebens in die intime Malerei im Stil des Spatimpressionismus 1938 erfolgte die Einburgerung als Franzose Seine Kunst die ab Mitte der dreissiger Jahre in Vergessenheit geriet wurde Anfang der sechziger Jahre dank einer von Camilla Gray in London organisierten Ausstellung wiederentdeckt Er hatte einen jungeren Bruder Iwan Larionow 1884 1920 der ebenfalls avantgardistischer Maler war 8 nbsp Portrat Gontscharowa ca 1903 5 Privatbesitz nbsp Friseur 1907 nbsp Provinzieller Dandy 1909 Staatliche Tretjakow Galerie Moskau nbsp Selbstportrat 1910 Privatbesitz nbsp Rot blauer Rayonismus 1911 Museum Ludwig nbsp Judische Venus 1912 nbsp Stierkopf 1913 nbsp Portrat Gontscharowa 1915 Staatliche Tretjakow GalerieLiteratur BearbeitenEli Eganbjuri Natalja Gontscharowa Michail Larionov Z A Munster Moskau 1913 525 Exemplare Jewgeni Kowtun Michail Larionow Bournemouth 1998 Museum Modern Art Sammlung Jurgen Blum Hg Natalja Gontscharowa Michail Larionow Kasimir Malewitsch Der heilige Himmel Futurismus Rayonismus Suprematismus 1992 Felix Philipp Strahlenkunst Zur Geschichte und Theorie des Rayonismus Ausstellungskatalog anlasslich der Ausstellung Michail Larionow Rayonistische Werke 1912 1914 und illustrierte Bucher russischer Futuristen 14 Marz bis 16 Mai 1987 Zurich 1986Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Fjodorowitsch Larionow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Worterbuch der modernen und zeitgenossischen Kunst Hazan Paris englisch Russische Malerei LARIONOV Mikhail Fedorovich STARATEL com russisch Die Website zur Ausstellung Mikhail Larionov the Path to Abstraction englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Michel Larionov und Natalia Goncharova Fund www archivesetdocumentation centrepompidou fr abgerufen am 12 Juli 2022 Denise Bernard Folliot Die Malerei in Russland In Ilse Muller von Werder Bearb Moskau Leningrad mit Kiew Odessa der Krim und den Badeorten am Schwarzen Meer Polyglott Verlag Munchen 9 Aufl 1988 1989 ISBN 3 493 60062 3 S 74 87 hier S 83 Alston Purvis und andere Hrsg The Ballets Russes and the Art of Design The Monacelli Press New York 2009 S 31 ff Mary Chamot Goncharova Stage Designs und Paintings London 1979 S 15 Mikhail Larionov Der Weg zur Abstraktion englisch www andrei nakov org abgerufen am 12 Juli 2022 Yevgenia Petrova Hrsg Natalia Goncharova The Russian Years Bad Breisig 2002 Mary Chamot Goncharova Stage Designs und Paintings London 1979 S 18 Jewgeni Kowtun Michail Larionow Bournemouth 1998 S 59 ff Normdaten Person GND 118726552 lobid OGND AKS LCCN n50039199 VIAF 121962789 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Larionow Michail FjodorowitschALTERNATIVNAMEN Larionov Mihail Fyodorovich russisch Larionov Michail Fedorovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer MalerGEBURTSDATUM 3 Juni 1881GEBURTSORT Tiraspol heute Republik MoldauSTERBEDATUM 10 Mai 1964STERBEORT Fontenay aux Roses bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Fjodorowitsch Larionow amp oldid 236285262