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Die romisch katholische Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit steht auf dem Dreifaltigkeitsberg Am Dreifaltigkeitsberg 8 im Stadtteil Steinweg Pfaffenstein von Regensburg DreifaltigkeitskircheZustand der Kirche vor der Erweiterung Postkarte um 1920 Angebaute Vorhalle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Aussenbereich 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenTrotz Sicherheitsvorkehrungen konnte die Ausbreitung der schwarzen Beulenpest von der Reichsstadt Regensburg auf Stadtamhof und Steinweg um das Jahr 1713 nicht verhindert werden Anfanglich war die Pest nur auf das reichsstadtische Regensburg sudlich der Donau beschrankt Es gab verschiedene Massnahmen die eingeleitet wurden um die Pest nicht nach Stadtamhof und Steinweg zu ubertragen Eine dieser Massnahmen war zum Beispiel dass als Postubertragungsmittel eine eiserne Truhe an Ketten am Tor der Steinernen Brucke befestigt wurde Wenn sie von der Pest verschont bleiben wurden gelobten Burger von Stadtamhof und Steinweg den Bau einer der Heiligsten Dreifaltigkeit geweihten Kirche auf der damals noch als Osterberg bezeichneten Anhohe oberhalb des Ortes Steinweg zu errichten Der Hauptinitiator Michael Schlecht ein Braumeister aus Stadtamhof sorgte dafur dass schon am 18 September 1713 die Grundsteinlegung gefeiert werden konnte Tragisch war dass neun Tage nach dieser Grundsteinlegung Schlechts Ehefrau und bald auch drei seiner Sohne der Pest zum Opfer fielen Schlecht trieb die Arbeiten aber unaufhorlich voran und stiftete 1714 zusammen mit Anna Catharina Weiss einen Kelch obwohl die Kirche noch gar nicht fertiggestellt war Am 28 Juli 1715 ungefahr ein Jahr nachdem die Pest uberwunden war weihte Weihbischof Albert Ernst Graf von Wartenberg die Kirche feierlich ein Kurz darauf verstarb Michael Schlecht sein Epitaph befindet sich im Inneren der Kirche Zur Einweihung und in der Zeit danach stromten grosse Menschenscharen zur neuerbauten Kirche und dankten Gott fur das Ende der Pestzeit In den Jahren 1813 und 1815 wurde das hundertjahrige Jubilaum der Kirche festlich gefeiert Die Kirche wurde 1913 Expositurkirche 1922 wurde sie zur Pfarrkirche von Steinweg erhoben Architektur BearbeitenDie Pfarrkirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild ist ein nach Westen hin ausgerichteter Saalbau mit eingezogenem Chor Chorflankenturmen und Vorhalle mit offenen Arkaden und Mittelturm Der Kirchenraum gliedert sich aufgrund der Baugeschichte in drei Hauptelemente das barocke Langhaus der breitere Erweiterungsbau des 20 Jahrhunderts und der Chor Die Kirche wurde erstmals 1837 durch den Architekten Freiherr von Reichlin umgebaut Die Vorhalle und der Turm im byzantinischen Stil wurden an der Ostwand der Kirche angebaut wohl nach Planen von Leo von Klenze Der neue reprasentative Turm ersetzte einen schlichten Dachreiter 1933 erfolgte eine Erweiterung nach Westen durch Heinrich Hauberrisser Er setzte an die Stelle des fruheren Presbyteriums ein weiteres Kirchenschiff und im Anschluss einen neuen Chor Die Kirche wurde in den Jahren 1856 1912 und 1960 bis 1965 renoviert Die letzte Gesamtsanierung wurde in den Jahren 1983 bis 1985 durchgefuhrt Ausstattung Bearbeiten nbsp Dreifaltigkeitskirche InnenraumIm Inneren der Kirche befinden sich drei Altare Der Hauptaltar ist eine viersaulige Anlage und wurde 1713 von dem Stadtamhofer Bierbrauer Johann Georg Christoph Hochtl gestiftet Auf dessen Vornamen beziehen sich auch die beiden flankierenden Heiligenfiguren St Georg und St Christopher an den Seiten des Altars Uber dem fast vollstandig vergoldeten Tabernakel befindet sich das Gemalde der Heiligen Dreifaltigkeit Es wurde im Auftrag des Stifters des Bierbrauers Wilhelm Auer 1934 von Josef Weininger gemalt Das Bild daruber und die Altarbilder auf der linken Seite von Johann Gebhard von Prufening stammen vom Anfang des 18 Jahrhunderts Die beiden Seitenaltare zeigen die Pestheiligen St Sebastian links und St Rochus rechts welcher auch der Patron der alten Pfarrkirche von Steinweg war Die Kanzel der Kirche befindet sich heute in der Pfarrkirche zu Sallern Nur die Holzfigur des hl Michael die sich vormals auf dem Schalldeckel befand blieb uber der Sakristeitur erhalten Das Deckengemalde im ursprunglichen Bauteil zeigt neun Bilder gestiftet von den Zunften von Weichs Steinweg und Stadtamhof Neben den sieben Werken der Barmherzigkeit sind die Beruhigung des Seesturms und der reiche Fischfang aus der Bibel dargestellt Die Pieta im Engelsreigen an der nordlichen Seitenwand wurde 1717 von Margaretha Wirth gestiftet Von 1715 stammen die beiden Weihwasserbecken aus Rotmarmor von 1732 35 stammen die Beichtstuhle Die Kreuzwegstationen wurden von Josef Weininger 1933 34 gefertigt Der Maler orientierte sich an Kreuzwegdarstellungen von Fugel Stuck Feuerstein u a Das grosse Deckenfresko im westlichen Anbau wurde 1961 im Zuge der Kirchenrenovierung hinzugefugt und von Karl Manninger geschaffen Es zeigt eine Darstellung der Apokalypse Sehenswert sind die Grabplatte von Michael Schlecht das gotische Steinreliefkreuz und der Taufstein von 1717 Eine Besonderheit stellt der sogenannte Pestleichenstein an der Ostwand dar Dieser stammt aus der Umfriedung des Pestlazaretts am Unteren Wohrd und wurde zum Gedenken den Personen gewidmet die an der Pestepidemie 1713 14 verstorben waren Die dreimanualige Orgel mit 25 Registern wurde 1968 von der Firma Walcker im neuzeitlichen Stil erbaut 1 Aussenbereich BearbeitenDer Kreuzweg der den Dreifaltigkeitsbergweg entlang zur Kirche hinauf fuhrt stammt aus der Barockzeit und umfasst vierzehn Stationen Er wurde in den Jahren 1845 und 2001 renoviert und endet am Kirchenvorplatz in einer Kreuzwegkapelle welche 1922 durch Hauberrisser 2 in eine Kriegergedachtniskapelle umgewandelt wurde Das Mesnerhaus und der alten Burgerfriedhof aus dem Jahr 1798 begrenzen den Kirchenvorplatz nbsp Hauptaltar nbsp Kreuzweg nbsp Linker Seitenaltar nbsp Pieta mit Engelsreigen nbsp PestleichensteinLiteratur BearbeitenXaver Luderbock Kath Pfarrkirche Hl Dreifaltigkeit Regensburg Steinweg Schnell und Steiner Regensburg 2004 ISBN 3 7954 6518 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreifaltigkeitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dreifaltigkeitskirche auf der Website der Pfarrei Steinweg Memento vom 1 Juli 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Orgeldatenbank Bayern Oberpfalzer Kulturbund Hrsg Frank Ebel Red Der Kirchenbaumeister Heinrich Hauberrisser Architektur zwischen Historismus und Moderne Morsbach Regensburg 2014 ISBN 978 3 937527 73 4 S 141 49 0311 12 0967 Koordinaten 49 1 52 N 12 5 48 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreifaltigkeitskirche Regensburg amp oldid 237600906