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Grossprufening ist eine fruhere Gemeinde im Landkreis Regensburg und gehort heute als Ortsteil zum Stadtbezirk 14 Grossprufening Dechbetten Konigswiesen von Regensburg der Hauptstadt des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz Der Ort Grossprufening liegt am Ufer der Donau auf der rechten Donauseite Er hat noch deutlich dorflichen Charakter Die Entstehung des Reihendorfes ist eng mit dem Kloster Prufening verbunden das 1803 sakularisiert wurde Kloster bzw Schloss Prufening Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gemeindevorsteher und Burgermeister 2 Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ortsname Prufening ist wahrscheinlich romischen Ursprungs von dem lat Personennamen Probinus der sich von probus gerecht ableitet Die Gegend wurde wie Funde bezeugen schon in der Jungsteinzeit sowie der Hallstattzeit und in den Keltenzeit besiedelt Aus der romischen Zeit sind Funde eines Kastells und eines Lagerdorfes bezeugt Fundgegenstande konnen im Romerpavillon am Kornweg besichtigt werden 1 nbsp Kupferstich Kloster Prufening 1778Seit dem fruhen Mittelalter besteht bei Grossprufening eine Fahrverbindung uber die Donau nach Kleinprufening die 1189 erstmals schriftlich erwahnt wurde Das Uberfuhrrecht lag beim Kloster Prufening 2 Uber diese Flussquerung lief auch der Fernhandel nach Nurnberg Durch die Verlegung der Fernverkehrsstrasse nach Nurnberg ans gegenuberliegende Donauufer verlor der Ort an wirtschaftlicher Bedeutung Die Fahre gelangte 1803 durch Kauf in den Besitz der Prufeninger Familien Hofmeister Rieger und Stuhlfelder 3 Bis 1871 erwarb die Familie Hofmeister alle Anteile und betreibt die Fahre noch immer Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde das Kloster aufgelost der Ort fiel zunachst an das Furstentum Regensburg Karl Theodor von Dalbergs und nur sieben Jahre spater 1810 an Bayern 4 Der fruhere furstliche Generalpostdirektor Alexander Freiherr von Vrints Berberich der das fruhere Kloster Prufening erworben und zum Schloss umgebaut hatte stiftete 1814 das Ortsgericht Prufening welches aus dem Schloss den Gemeinden Grossprufening und Dechbetten sowie dem Hof Konigswiesen bestand Mit der allgemeinen Aufhebung der Ortsgerichte 1818 wurde dieses an den Staat zuruckgefuhrt 5 Ab 1818 gab es mit dem bayerischen Gemeindeedikt in der Ruralgemeinde Grossprufening einen gewahlten Gemeindevorsteher spater Burgermeister genannt Erster Vorsteher der Gemeinde war Mathias Bilmaier Pielmayer Im Zuge der Sakularisation wurden die zahlreichen Besitzungen des fruheren Klosters verkauft und gelangten grosstenteils in den Besitz diverser Prufeninger Familien Hierzu zahlten neben der Fahre mehrere Herrenhauser Richterhaus Mauthaus Sommerkeller das Forsthaus die Schmiede umfangreicher Grundbesitz das Brauhaus und einzelne Hauser 6 Die kleine Filialkirche St Anna aus dem Jahre 1488 sollte 1809 abgebrochen werden die Prufeninger Burger konnten das Kirchengebaude jedoch fur 200 Gulden von der staatlichen Klosterkommission erwerben 7 Im Zuge der Koalititions und Befreiungskriege waren zwischen 1810 und 1816 mehrfach osterreichische und franzosische Soldaten in Prufening und den umliegenden Gemeinden einquartiert wodurch diesen und der Bevolkerung teilweise hohe finanzielle Schaden entstanden Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entwickelte sich der Ort bei den Regensburger Burgern zum beliebten Ausflugs und Wanderziel sowie als Sommerfrische Insbesondere an den Emmaustagen zahlte die Gemeinde zu den am meisten besuchten Orten des Kreises Regensburg Ausserdem war Grossprufening das von zahlreichen Nussbaumen umgeben war als das Regensburger Nussdorf bekannt 8 Von Bedeutung war auch der Anbau von Obst und Gemuse das auf dem Regensburger Markt verkauft wurde nbsp Der Bahnhof Regensburg PrufeningIn diese Phase fallen auch zahlreiche infrastrukturelle Anderungen Zwischen 1851 und 1861 wurden am rechten Donauufer bei Prufening und Sinzing Uferschutzbauten errichtet 1858 folgte der Bau einer Distriktsstrasse von Regensburg uber Grossprufening nach Sinzing in das Laabertal Unter der knapp dreissigjahrigen Amtszeit des Gemeindevorstehers und spateren Burgermeisters Michael Hoferer wurde der Ausbau der wichtigsten Verkehrsstrassen massiv vorangetrieben In seine Amtszeit fallt auch der Bau der Eisenbahnstrecke von Nurnberg nach Regensburg sowie der Eisenbahnbrucke Mariaort und der Donaubrucke bei Prufening 9 Hoferer erreichte dass die Gemeinde einen eigenen Bahnhof erhielt und damit fur Gaste aus nah und fern besser erschlossen wurde Fur die Gemeinde und die Bevolkerung brachte der Bau der Eisenbahn grosse Veranderungen sowohl durch den Verkauf von Grundstucken als auch als kunftiger Arbeitgeber Die Neue Ingolstadter Zeitung schrieb nach der Fertigstellung des Bahngebaudes 1872 Der Bahnhof bei Prufening ist vollstandig fertig und in unserner Zeit werden Prufening Eichhofen und Etterzhausen diese beliebten Vergnugungspunkte den Sonntagsgasten durch das Dampfross ohne jede Beschwerde erreichbar sein 10 Die Strecke wurde am 1 Juli 1873 offiziell eroffnet 11 Ende April 1899 erwarb Furst Albert von Thurn und Taxis Schloss Prufening aus dem Besitz der Familie van Zuylen van Nyevelt Das Schloss wurde aufwandig saniert neu ausgestattet und diente der Familie als Sommerresidenz 12 Die Familie pragte fortan die Geschichte der Gemeinde Grossprufening Im Juni 1902 eroffnete der Furst die vom Regensburger Rennverein initiiert Pferderennbahn 1907 folgte zusammen mit Burgermeister Xaver Hoferer die Eroffnung des neuerbauten Schutzenhauses der Koniglich priviligierten Hauptschutzengesellschaft von 1442 unweit des furstlichen Schlosses Auf Schloss Prufening waren mehrfach hochgestellte Personlichkeiten zu Gast unter anderem Kaiserin Elisabeth von Osterreich Ungarn deren Schwester Helene mit Furst Thurn und Taxis verheiratet war Letzter Burgermeister der eigenstandigen Gemeinde Grossprufening war der Landwirt Otto Rohrl Am 1 April 1938 wurden die Gemeinden Grossprufening und Dechbetten mit Konigswiesen in die Stadt Regensburg eingemeindet 13 Der Stadtbezirk 14 Grossprufening Dechbetten Konigswiesen hat eine Flache von 3 51 km und 7 920 Einwohner 14 Unterbezirke sind Konigswiesen Nord und Dechbetten Grossprufening Hauptartikel Grossprufening Dechbetten Konigswiesen Gemeindevorsteher und Burgermeister Bearbeiten 1818 Mathias Bilmaier 1820 Johann Massinger 1825 Mathias Weigert 1834 1838 Johann Bilmaier Bilmayr 1849 Biersack 1862 1888 Michael Hoferer 1888 1894 Georg Fahrubel 1894 1901 Michael Rohrl 1901 1923 Franz Xaver Hoferer 1923 1929 Karl Biersack 1929 1938 Otto RohrlSehenswurdigkeiten BearbeitenSt Anna Kirche mit drei spatgotischen Flugelaltaren Klosterkirche St Georg in Prufening Klosterprufening Filialkirche von St Bonifaz St Andreas Kirche romanische Kirche in Prufening Schloss Prufening aus dem Kloster Prufening entstanden heute eine Montessori Grund und HauptschulePersonlichkeiten BearbeitenErminold Erster Abt des Klosters Prufening 1114 1121 ermordet Wolfger von Prufening gest nach 1173 Monch Georg Anton Machein 1685 1739 Bildhauer und Holzschnitzer Franz Anton Ney Neu 1758 Bildhauer und Stuckateur Marianus Konigsperger 1708 1769 Monch Komponist und Organist Petrus Gerl 1718 1781 Abt des Klosters Prufening 1756 1781 Abtprasides der Bayerischen Benediktinerkongregation Martin Pronath 1738 1790 Abt des Klosters Prufening 1781 1790 Rupert Kornmann 1757 1817 Abt des Klosters Prufening 1790 1803 letzter Abt des Klosters Max Schonleutner 1778 1831 deutscher Agrarwissenschaftler Beigesetzt in Hochmutting bei Munchen Michael Hoferer 1820 1894 Schmiedemeister und langjahriger Burgermeister von Grossprufening Hauptverantwortlicher fur den Eisenbahnanschluss von Prufening an die bayerische Ostbahn Johann Baptist Hoferer 1860 1936 Schmiedemeister und Lokalpolitiker in Pettendorf Pater Emmeram von Thurn und Taxis 1902 1994 Benediktiner Maria Emanuel Markgraf von Meissen 1926 2012 von 1968 bis zu seinem Tode Oberhaupt des ehemals koniglich sachsischen Hauses Wettin Albertinische Linie geboren im Schloss Prufening Heinrich Heiner Glas 1942 Bildhauer Zeichner und InstallationskunstlerSiehe auch BearbeitenBrandgraberfeld von GrossprufeningEinzelnachweise Bearbeiten Mittelbayerische Zeitung Das Schatzkastchen aus der Romerzeit vom 19 September 2014 geladen am 20 Januar 2021 Donaufahre bei Prufening Geschichte geladen am 23 April 2015 Donaufahre bei Prufening Geschichte geladen am 1 August 2023 Hauptschluss der ausserordentlichen Reichsdeputation 25 Diethard Schmid Regensburg II Das Landgericht Haidau Pfatter und die pfalz neuburgische Herrschaft Heilsberg Wiesent Band 2 2014 S 595 596 Kaufbriefe uber Realitaten des Klosters Prufening im Bezirk des Rentamts Stadtamhof Pfatter geladen am 1 August 2023 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Sittengeschichte 1980 S 360 Hildegard Zweck uber die Geschichte von Grossprufening Gabriele Deml und Fritz Rehbach Grossprufening Das Dorf im Stadtwesten damals und heute 2021 S 27 Neue Ingolstadter Zeitung 8 11 1872 Anzeigeblatt fur den Dienst der Koniglich Privilegirten Bayerischen Ostbahnen 26 6 1873 Stephan Acht Monche Kunstler und Fursten 900 Jahre Grundung Kloster Prufening Ausstellung 17 Oktober bis 22 November 2009 Museum Obermunster Regensburg 2009 S 132 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 602 Gesamtbevolkerung laut Melderegister vom 31 Dezember 2016 49 010166 12 03419 Koordinaten 49 0 36 6 N 12 2 3 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossprufening amp oldid 239554742