www.wikidata.de-de.nina.az
Die Familie Drechsel auch Drechsel auf Teuffstetten bzw Drechsel auf Deuf f stetten zahlte zu den altesten Patrizier Familien der ehemaligen Freien Reichsstadt Dinkelsbuhl Nach Gotha ist die erste Erwahnung im 14 Jahrhundert mit Hermann Drechsel Das vermutliche Stammhaus findet sich als Drechsel Haus in Dinkelsbuhl Die Familie besass schon damals mehrere Guter in der Nahe von Dinkelsbuhl diese waren teilweise Lehen vom Stift Comburg Stammwappen der Drechsel 1587 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Standesgenese 3 Wappen 4 Angehorige 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Familie Drechsel war auch seit dem 16 Jahrhundert Besitzer des reichsunmittelbaren reichsritterschaftlichen Gutes Deufstetten aus diesem Grund gehorten die Drechsel der Freien Reichsritterschaft des Kantons Kocher in Schwaben an Das bei Dinkelsbuhl gelegene Gut Deufstetten war zuvor im Besitz der Familien Donner und Buck Die Familie Buck soll auch den Weiler Buckenweiler gegrundet haben Hans Drechsel der Altere Burgermeister von Dinkelsbuhl erscheint 1440 als Herr auf Deufstetten ein Peter Drechsel soll das dortige Schloss erbaut haben Johann Drechsel kaufte die Zehenten von Buckenweiler von einem Hieroni aus Berlin und wurde vom Stift Comburg belehnt 1529 Im 16 Jahrhundert liess sich Melchior Drechsel in den Verband der reichsunmittelbaren Ritterschaft des Cantons Kocher aufnehmen und machte dann den Ort Deufstetten reichsunmittelbar Diese Eigenschaft wurde von den benachbarten Herrschaften Ottingen Ansbach Ellwangen haufig bestritten was zu vielen Prozessen fuhrte welche aber alle zu Gunsten der Ortsherrschaft entschieden wurden Deufstetten verlor seine Reichsunmittelbarkeit erst 1796 durch Preussen Er kam dann in Folge der Abtretung des Markgrafentums Ansbach an Bayern unter bayerische und dann durch eine Grenzregulierung im Jahr 1810 unter wurttembergische Landeshoheit Die Familie Drechsel besass den Ort bis gegen Ende des 17 Jahrhunderts Als zu dieser Zeit das Schloss abbrannte verkaufte sie das Gut an einen Freiherrn von Rudingsfels nach dessen Tode kam dasselbe an den Ritterhauptmann von Holz und von diesem erkaufte es der damalige wurttembergische Geheime Rat nachherige koniglich preussische Minister Freiherr von Pfeil Uber dessen Tochter Dorothea Marie Magdalene gelangte es an seinen Schwiegersohn Alexander von Seckendorff Gutend 1744 1809 Hans Drechsel III wurde 1540 mit dem Gut belehnt und war ebenfalls wie mehrere seiner Vorfahren Burgermeister von Dinkelsbuhl Er hatte funf Sohne Wolf 1540 Melchior Tory Walther und Peter Tory hatte nur ein Kind namens Ludwig das ohne Nachkommen starb wahrend die anderen drei Bruder die Stammreihe fortsetzten und das Geschlecht in drei Linien teilten Melchior Drechsel war Dr juris des Pfalzgrafen Friedrich Rat und nachher kaiserlicher Kammergerichts Assessor Derselbe wurde vom Kaiser Karl V in Brussel am 14 April 1556 mit Diplom in den Reichsadelstand erhoben Die Standeserhebung wurde vom Kaiser Rudolf II HRR in Prag mit Diplom vom 14 Mai 1579 auf Melchiors Bruder Walther ebenfalls Dr juris unter dem Herzog Wolfgang von Neuburg und Zweibrucken Hofrat gewesen und zuletzt Kanzler des Pfalzgrafen Philipp Ludwig sowie Peter Stadtamtmann von Dinkelsbuhl ausgedehnt worden Melchior ist Ahnherr der alteren vormals protestantische Linie Walther die der spater in Bayern bluhenden graflichen Linie und Peter die der jungeren freiherrlichen Linie Melchiors einziger Sohn Johann Melchior war wie sein Vater kaiserlicher Kammergerichts Assessor Vermutlich haben die Religionsunruhen mogen einen Teil der Familie bewogen Dinkelsbuhl und Deufstetten zu verlassen denn bereits zu Anfang des 17 Jahrhunderts finden wir Jacob von Drechsel am Hof in Bayreuth Dort wird er von Markgraf Erdmann August zu wichtigen adeligen Sendungen verwendet Er und seine drei Bruder erhielten laut Diplom in Prag am 12 April 1595 von Kaiser Rudolf II wegen ihrer dem Kaysser Von dem Romisch Reich und kayserlichen Erbkonigreichen und Landen Wieder den Turcken und bei den Kayserlichen Labschirr geleisteten treun und redlichen Dienste fur sich und ihre Nachkommen eine Adelsbestatigung Jacobs Sohn Johann begrundete die in Osterreich ansassige Linie er war Hofrat des Markgrafen Christian Ernst von Bayreuth und wurde im Jahre 1641 mit den Rittergutern Weinschlitz 1 und Erbesbuhl belehnt Das Gut blieb nur wenige Jahr in Besitz der Familie Nachdem das Gut Oberklingensporn Dreissigjahrigen Krieg heimgefallen war gab Markgraf Christian Ernst am 16 Mai 1637 den Befehl dasselbe zu verkaufen Am 20 Juni 1637 verkaufte es der Amtmann Hans von Budewels an Johann von Drechsel damals Hofrat und damaligen Stadtsyndikus in Hof Sein Bruder Maximilian 1655 wurde Hofjunker in Mecklenburg und ging dann in schwedische Dienste Er starb als Cornet in Krakau was seiner Zeit von den Schweden besetzt war Im Jahre 1659 ubernahm es Johanns Sohn Johann Georg welcher dasselbe aber am 14 Oktober 1664 wieder kaufte Letzterer wurde in der Nacht des 16 Juli 1695 auf seinem Gut Unterklingensporn von einer bewaffneten Bande uberfallen und starb bald darauf in Folge der Misshandlungen Nach Johanns Tode verzweigte sich abermals diese Linie Sein Sohn Johann Adam blieb in Bayreuth und wurde Hof und Justizrat Assessor des Hofgerichts und des Konsistoriums Dessen Nachkommen besetzten lange Zeit die Stelle eines Oberamtmanns in Hof und Schauenstein Der andere Sohn Johanns Christoph von Drechsel heiratete Maria von Oberlanden a d H Kottenau und zog nach Hessen Darmstadt dort grundete er eine Linie deren Mitglieder in der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wichtige Hof und Land Chargen bekleideten Zu dieser Linie gehorte auch der Oberjagermeister Wolf Christoph von Drechsel auf Weinschliss und Klingensporn Er heiratete Maria Wilhelmine von Urff aus dieser Ehe stammten acht Kinder durch welche wieder mehrere Seitenlinien entstanden In der Linie Christoph s setzte sein Sohn Rudolf Christoph 26 Marz 1766 in Bayreuth die gerade Stammreihe fort Er war Besitzer von Schwarzenbach am Wald brandenburg kulmbacherscher Geheimer Rat Ritterlebensrichter sowie Generalmajor der Garde du Corps und Oberamtsmann von Osternobe Er heiratete Sophia Rosina von Reitzenstein Tochter des Walter Christoph von Reitzenstein auf Selbitz Nestelreuth und Hartungs und der Dorothea Katharina von Redwig a d H Weissenbrunn Deren Sohn Ignaz von Drechsel ging 1715 in osterreichische Dienste wechselte von der evangelischen zur katholischen Kirche und fiel 1736 in der Schlacht bei Parma als Hauptmann im Infanterie Regiment Graf Virmont Aus seiner Ehe mit Anna Maria von Gobendorf Tochter des Konrad Heinrich von Gobendorf auf Gorig Blindendorf und der Eva Maria von Sauerzapf a d H Burgles entstammen zwei Sohne Damian Joseph und Jacob Franz Beide Bruder wurden mit Diplom des Kaisers Franz I Stephan am 27 September 1763 in Wien in den Reichs und erblandisch osterreichischen Freiherrenstand erhoben 2 Zugleich erhielten sie ein neues Wappen in welches das bisher von ihnen gefuhrte Stammwappen aufgenommen wurde Damian Joseph 28 Juli 1718 1791 war im Siebenjahrigen Krieg Oberstlieutenant und Generaladjutant des kommandierenden Generals Herzog Friedrich von Zweibrucken und starb als Feldmarschall Lieutenant und Inhaber des 3 Infanterie Regiments und Gouverneur von Mantua Sein Bruder Jacob Franz 22 Juli 1721 wurde Oberstlieutenant Aus dessen Ehe mit Anna Maria Walpurgis von Tezler 28 Januar 1731 14 April 1807 Erbtochter des Johann Friedrich Ernst von Tezler auf Leitersdorf und Dehlhutten und der Anna Maria Cacilia von Suchodolsky entspross ein einziges Kind Anton Johann Friedrich 1 November 1752 28 April 1817 Dieser zeichnete sich in den Feldzugen von 1788 bis 1790 gegen die Turken und in den spateren Kriegen seiner Zeit aus Fur seine besondere Tapferkeit bei Solo bei Venedig am 3 August 1796 erhielt er das Ritterkreuz des Maria Theresia Ordens Sein letzter Einsatz war die von ihm als Feldmarschall Lieutenant am 28 Januar 1814 ubernommene Blockade von Belfort das am 16 April 1814 kapitulierte Freiherr Anton Johann Friedrich starb 1817 in Wien in Folge seiner vielen schweren Verwundungen Er war seit 1780 mit Theresia Pollin von Pollini 1765 1850 verheiratet und der Vater des Freiherrn Anton 21 August 1865 nbsp Gut Wolfersdorf mit Kapelle und Toreinfahrt 2014 Die grafliche Linie zu Wolfersdorf Bernhardswald besteht bis in die Gegenwart Standesgenese BearbeitenUm 1404 3 urkundlich Patriziergeschlecht der Reichsstadt Dinkelsbuhl 1544 Erwerb des Muhlenbucks in Unterdeufstetten 1556 Reichsadelsstand 1812 und 1825 bayerische Anerkennung des Freiherrenstandes 1817 bayerischer Grafenstand 4 Wappen Bearbeiten nbsp Stammwappen der Drechsel von Teufstetten Wappenbuch des gesammten Adels des Konigreichs Baiern 1822 nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen von Drechsel auf Wolfersdorf der Hirsch der Helmzier wachsend zwischen einem offenen Flug der beidseitig je einem Posthorn belegt ist nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen von Drechsel Deuffstetten Bayern der Hirsch der Helmzier wachsend zwischen einem offenen Flug der beidseitig je einem Posthorn belegt istDas Stammwappen der Drechsel zeigt im blauen Schild die obere Halfte eines naturfarbenen Hirschen Auf dem Helm mit blau goldenen Helmdecken der Hirsch wachsend 4 Angehorige BearbeitenRudolf Christoph von Drechsel 26 Marz 1766 Generalmajor der Garde in Bayreuth Damian Joseph von Drechsel 28 Juli 1718 14 Februar 1791 Feldmarschall Lieutenant Friedrich Carl von Drechsel 1740 1827 brit hannoverscher General der Anton Johann Friedrich von Drechsel 1 November 1752 28 April 1817 Feldmarschall Lieutenant Karl Joseph von Drechsel 1778 1838 Ministerialbeamter im Konigreich Bayern Max Ulrich Graf von Drechsel 1911 1944 Berufsoffizier und WiderstandskampferLiteratur BearbeitenGothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser Gotha 1856 S 147 1915 S 178ff 1917 S 176 1919 S 178 Otto Veh Drechsel von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 105 Digitalisat Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck Historisches Taschenbuch des Adels im Konigreich Hannover 1840 S 118 Drechsel v Deufstetten In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 5 Deutschland Euromos Altenburg 1858 S 299 zeno org Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Haeuser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung Band 1 Leipzig 1852 S 201f Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Leipzig 1859 S 572Einzelnachweise Bearbeiten Weinschlitz In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 54 Leipzig 1747 Sp 928 Johann Georg Megerle von Muhlfeld Osterreichisches Adels Lexikon des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts Band 2 Wien 1824 S 53 Hans Drechsel 14 April 1404 urkundlich zu Dinkelsbuhl Stadtarchiv Dinkelsbuhl B 18 Schuld und Pfandbuch 1399 1442 S 29 a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band 123 der Gesamtreihe Limburg an der Lahn 2000 S 122 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drechsel Adelsgeschlecht amp oldid 238630432