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Max Ulrich Graf von Drechsel 3 Oktober 1911 in Karlstein 4 September 1944 in Berlin Plotzensee war ein deutscher Berufsoffizier und Widerstandskampfer des 20 Juli 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenMax Ulrich Graf von Drechsel wuchs zusammen mit vier Geschwistern auf Schloss Karlstein bei Regensburg auf Seine Eltern waren der Kammerherr und Dr jur Carl August Graf von Drechsel und Karoline Grafin von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg Er besuchte das Benediktinergymnasium Metten und wechselte nach einem Schulerstreich auf das Benediktinergymnasium bei St Stephan in Augsburg Nach dem Abitur 1930 studierte er in Munchen Paris Innsbruck und Erlangen Rechtswissenschaften In Munchen wurde er Mitglied der Rheno Bavaria einer katholischen Studentenverbindung im KV Nach seinem ersten Juristischen Examen 1933 in Erlangen war er zunachst Referendar am Amtsgericht Regenstauf Aufgrund der zunehmenden Beeinflussung des Justizwesens durch die Nationalsozialisten schied er aus der juristischen Laufbahn aus um sich wie er angab von den politischen Vorgangen distanzieren zu konnen Er trat daher als Offiziersanwarter 1934 in die Reichswehr aus ihr ging 1935 die Wehrmacht hervor ein Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich Westfeldzug schrieb er 1940 Schade dass wir Deutsche und Franzosen uns immer wieder durch Kriege gegenseitig schwachen Man konnte sich vorstellen wenn es endlich einmal gelange die weissen Volker einmal in eine Front zu bringen dass die Krafte die nutzlos verpufft werden wesentlich nutzbringender verwendet werden konnen Im Zweiten Weltkrieg wurde er unter anderem beim Deutschen Afrikakorps eingesetzt Nach einer schweren Verwundung im Jahr 1941 folgte seine Versetzung nach Munchen zum Wehrkreis VII wo auch sein Jugendfreund Major Ludwig Freiherr von Leonrod tatig war Als dieser nach Berlin abkommandiert wurde ubernahm Drechsel im Rang eines Hauptmanns dessen Aufgabe als Verbindungsoffizier der Widerstandsgruppe fur den Wehrkreis Nach dem fehlgeschlagenen Attentat vom 20 Juli 1944 wurde Drechsel der noch bis zum 6 August auf dem elterlichen Schloss in Urlaub gewesen war bereits Mitte des Monats als Mittater des Aufstandes verhaftet und durch den am 2 August 1944 gebildeten Ehrenhof aus der Wehrmacht unehrenhaft ausgestossen so dass das Reichskriegsgericht fur die Aburteilung nicht mehr zustandig war Am 4 September 1944 wurde Drechsel vom Volksgerichtshof unter dessen Prasidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Plotzensee erhangt Sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche auf den Wiesen der Berliner Abwasserentsorgung verstreut Drechsel bewahrte seine tiefe katholische Glaubigkeit bis zum Lebensende Davon zeugen besonders die beiden Abschiedsbriefe an seine Eltern Morgen findet meine Verhandlung statt ich sehe dem Tod ruhig und gefasst entgegen Eine grosse Gnade war es fur mich diese lange Vorbereitungszeit von drei Wochen zu haben wahrend der ich im Gebet viel Trost Starkung und Erleuchtung erfahren habe Der liebe Gott hat mir oft wunderbar geholfen Ich bin ihm viel naher gekommen und er hat mir namentlich die Gnade geschenkt Ihn recht von Herzen lieben zu lernen 3 September 1944 und Frohlich sollt Ihr mit den Menschen und mit meinen Freunden sprechen dann werde ich gern gern geistig bei Euch sein der ich im Leben stets froh war 4 September 1944 nbsp Gedenkstein fur Max Ulrich Graf von Drechsel vor Schloss Karlstein bei RegensburgGedenken BearbeitenSeit dem Schuljahr 2006 2007 tragt die Staatliche Realschule Regenstauf den Namen Max Ulrich von Drechsel Realschule Regenstauf Daruber hinaus erinnern in seinem Heimatort Karlstein die Max Graf von Drechsel Strasse sowie ein Gedenkstein an den Widerstandskampfer Die katholische Kirche hat Max Ulrich Graf von Drechsel im Jahr 1999 als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Siehe auch BearbeitenPersonlichkeiten des 20 Juli 1944Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1941 Teil B Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Jg 114 Justus Perthes Gotha 1940 S 122 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser B Briefadel Band I Band 6 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1953 S 96 Mit Portrait ISSN 0435 2408 Walter Adolph Im Schatten des Galgens Zum Gedachtnis der Blutzeugen in der nationalsozialistischen Kirchenverfolgung Morus Verlag Berlin 1953 Annedore Leber Willy Brandt Karl Dietrich Bracher Das Gewissen entscheidet Berichte des deutschen Widerstandes von 1933 1945 in Lebensbildern Berlin 1957 Eberhard Zeller Geist der Freiheit Der zwanzigste Juli Munchen 1963 Neu Auflage Ed Jf Berlin 2004 ISBN 3 929886 20 0 Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine KV Sie starben fur uns In Wilhelm Schreckenberg Akademische Monatsblatter 7 1978 ISSN 0002 3000 Peter Steinbach Johannes Tuchel Lexikon des Widerstands 1933 1945 Verlag C H Beck Munchen 1994 S 44 Michael F Feldkamp in Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 3 Teil Revocatio historiae Band 4 SH Verlag Schernfeld 1994 ISBN 3 89498 014 1 Markus Pohlmann Drechsel Max Ulrich Graf von In Stadtlexikon Augsburg online vom 18 August 2010 Georg Franz X Schwager Art Max Ulrich Graf von Drechsel In Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn u a 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 S 646 650 ISBN 978 3 506 78012 6 Weblinks BearbeitenKurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Vita und Wurdigung Bistum RegensburgNormdaten Person GND 122724631 lobid OGND AKS VIAF 62436918 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drechsel Max Ulrich Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Berufsoffizier und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 3 Oktober 1911GEBURTSORT KarlsteinSTERBEDATUM 4 September 1944STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Ulrich Graf von Drechsel amp oldid 231170280